2019 kam der äußerst erfolgreiche Titel Atelier Ryza: Ever Darkness & the Secret Hideout auf diversen Plattformen heraus. Dieser Ableger war der bisher am meisten verkaufte Titel der Reihe. Das nicht nur, weil er frischen Wind in das Genre gebracht hat, sondern eben auch weil er auf mehreren Plattformen veröffentlicht wurde. Daher war es nur klar, dass ein weiterer Ableger folgen würde. Mit Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy erfährt man nun was nach der Hauptgeschichte des Vorgängers passiert. Ob der Titel genauso erfolgreich wird, wie der erste Teil, klären wir im Test.
Das geheimnisvolle Ei und der Forscherdrang
Die Haupthandlung von Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy spielt genau drei Jahre nach dem Vorgänger. Die Freunde die sich im ersten Teil gefunden haben, haben sich am Ende ihrer Reise entschieden die Welt auf eigene Faust zu erkunden. Nur Ryza ist auf ihrer Heimatinsel geblieben, um der Bevölkerung mit der Macht der Alchemie das Leben zu vereinfachen. Doch an einem heißen Sommertag bekommt die Protagonist einen Brief von ihrem ehemaligen Kindheitsfreund Tao. Dieser arbeitet mittlerweile an der Akademie in der Hauptstadt Ashra-am. In dem Brief erzählt er Ryza, dass er mehr über die Ruinen in der Umgebung herausfinden möchte. Dass diese Aufgabe alleine aber nicht zu bewältigen ist, lädt er sie zu ihm ein. Doch Ryza ist sich nicht sicher, ob die das Angebot annehmen soll, doch die Unsicherheiten werden ihr schneller abgenommen als ihr bewusst ist.
Einige Tage später bekommt sie Besuch von einer Person. Diese bittet sie, ein geheimnisvolles schwarze Ei zu untersuchen. Um mehr darüber zu erfahren, muss sie in die Hauptstadt reisen. So macht sich Ryza schlussendlich auf die Reise, im Gepäck das unbekannte Ei und die Vorfreude Tao wiederzusehen…
Ohne Zeitdruck die Welt genießen
Die Atelier Reihe war immer schon für ihren immensen Zeitdruck bekannt. Man hatte eine vorgegebene Anzahl an Tage und musste den Protagonisten dabei helfen ihr Atelier zu retten. Dieser Aspekt hat viele Spieler davon abgehalten, den Ablegern eine Chance zu geben. Wie schon bei dem Vorgänger, entfällt dieses „Problem“. Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy nötigt euch in keiner Weise irgendeinen Abschnitt schnell zu erledigen. Viel mehr lädt das Spiel zum Flanieren in dessen Umfeld ein. Riesige Städte überzeugen mit prächtigen Bauten und belebten Einkaufsstraßen. Durchstreift man einen Wald, wird man mit satten und hellen Farben begleitet. Natürlich spielt auch in Atelier Ryza 2 das Wetter ein wichtiges Thema. Neben unterschiedlichen Beutefunden, bekommt auch andere Gegner zu Gesicht. Alles in allen wurde die Grafik wunderbar umgesetzt und bringt keinen Anstand zum Meckern mit sich.
Sammeln und Erforschen
JRPGs sind dafür bekannt, dass der Protagonist vergesslich ist. Entweder durch irgendwelche schicksalhaften Momente oder durch einfache Amnesie vergisst der Held alles was vorher geschehen ist, einschließlich dessen Fähigkeiten. Auch Ryza geht es nicht anders, denn hat man den Vorgänger gespielt, kann man nicht auf Rezepte oder dergleichen zurückgreifen. Das heißt, dass die Alchemistin alles wieder erlernen muss, doch das soll kein Hindernis sein.
Mit stolzgeschwellter (großen) Brust, untersucht Ryza Fauna und Flora um neue Rezepte zu lernen. Um ein Rezept kochen zu können, muss man zuerst das Rezept finden. Dieses bekommt man entweder durch die Hauptgeschichte auf dem Silberteller präsentiert, oder man kocht vorhandene Rezepte und bekommt dadurch neue. Das Herzstück dieses Feature bleibt aber das Sammeln der Materialien. An jeder Ecke kann die Protagonistin Substanzen finden, die ihr helfen das Rezept zu komplettieren. Werkzeuge helfen euch dabei bestimmte Gegenstände zu gewinnen. So kann Ryza mit der Axt auf Bäume einschlagen und bekommt dadurch Holz. Schlägt die hingegen mit dem Hammer auf den selbigen Baum, bekommt sie anstatt des Holzes Äpfel spendiert. So kommt es sehr oft vor, dass man schon erkundete Flächen noch einmal absucht, wenn man neue Werkzeuge freischaltet. Hier kommt dann dieser exzessive Sammelfaktor zu tragen der die Serie so erfolgreich macht. Doch unendlich viele Gegenstände kann Ryza nicht sammeln. Irgendwann ist ihr Korb voll und man muss zum Atelier zurückkehren. Hierbei hilft ein komfortables Teleportationsfeature, welches man ziemlich zeitig im Spiel bekommt.
Hat man nun die gewünschten Materialien gefunden, kann man nun das Alchemie Fenster öffnen. Dieser umfangreiche Abschnitt wirkt zu Beginn vielleicht klein, doch entfaltet mit jeder Stunde immer mehr Möglichkeiten und Rezepte. Wählt man nun sein herzustellendes Objekt der Begierde aus, wird es noch lange nicht fertiggestellt. Nun kann man jede einzelne Zutat individuell einsetzen. Dies funktioniert dadurch, da jedes Ausgangsmaterial das gefunden wird, eine eigene Qualitätsstufe und besondere Eigenschaften besitzt. Dadurch entstehen einzigartige Endprodukte die ganz bestimmte Buffs oder Elemente besitzen.
Die Items müssen auch eingesetzt werden!
Neben dem Sammeln der Items von Bäumen oder Sträuchern, bekommt man besonders interessante Gegenstände auch von Monstern. Diese lauern an jeder Ecker der Spielewelt und wollen auch den Garaus machen, doch Ryza und ihre Freunde wissen sich zu wehren. Durch die Berührung eines Monsters startet der Kampf. Wie schon beim ersten Teil, ist das Kampfsystem sehr dynamisch gehalten. Man steuert immer eine Figur und die anderen werden durch die KI durch den Kampf geleitet. Die gespielte Figur kann durch verschiedene Aktionen Schaden am Gegner verursachen. Wohingegen die normalen Angriffe eher dafür da sind TP aufzubauen und die Spezialfähigkeiten Schaden austeilen. Interessant wird der Kampf aber erst, wenn die Items zum Einsatz kommen.
In Atelier Ryza 2 hat man die Möglichkeit mehrere Fähigkeiten, Angriffe und Items zu kombinieren. Dadurch steigt der Schaden und der Kampf ist schneller beendet. Hat man im Vorgänger noch für den Einsatz von Gegenstände sogenannte Core Charges benötigt, fällt dieser Aspekt beim neusten Ableger fast gänzlich weg. Die Charges gibt es zwar immer noch, doch regenerieren sie sich in einer gewissen Zeit. Dadurch fällt das Grinden von Items viel einfacher aus und das oftmalige Zurückreisen ins Atelier entfällt.
Fazit
Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy ist der perfekte Einstieg in das Spielejahr 2021! Die Geschichte reiht sich direkt nach dem Vorgänger ein. Trotz der Tatsache, dass das Speil drei Jahre nach dem ersten Teil spielt, braucht man nicht unbedingt das Vorwissen dazu. Die Story führt den Spieler an die Hand und lässt ihn nicht alleine.
Die Alchemie ist gewohnt gut und das Kampfsystem macht Spaß. Schnelle und knackige Kämpfe laden auf drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden dazu ein den Spielablauf zu genießen. Der vielleicht einzige Wermutstropfen ist, dass es bei größeren Gebieten zu längeren Ladezeiten kommen kann. Auch die Tatsache, dass die Audioausgabe nur in japanischer original Fassung sind könnten den einen oder anderen abschrecken.
Hat man den ersten Teil gespielt, wird wohl nichts daran vorbeigehen auch diesen Teil der Serie zu zocken.
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