Producer bestätigt „sehr positive Entwicklung“ der A24-Produktion – Originelle Geschichte geplant
Die seit Jahren erwartete Verfilmung von Hideo Kojimas gefeiertem Videospiel „Death Stranding“ nimmt konkrete Formen an. Michael Sarnoski, der Regisseur hinter dem kritisch gefeierten Drama „Pig“ (2021) und dem erfolgreichen Horror-Thriller „A Quiet Place: Day One“ (2024), wird das ambitionierte Projekt für das renommierte Studio A24 leiten.
Aktuelle Entwicklungen: „In aktiver Entwicklung“
Producer Allan Ungar bestätigte erst vor wenigen Tagen in einem Interview, dass sich der Film „in aktiver Entwicklung“ befindet und sich „in eine sehr positive Richtung“ bewegt. Diese Aussage markiert das konkreteste Update zum Projekt seit Jahren und signalisiert, dass die Produktion nach dem erfolgreichen Launch von Death Stranding 2 im Juni endlich richtig Fahrt aufnimmt.
Die wichtigsten Fakten:
Regie und Drehbuch: Michael Sarnoski
Produktion: A24, Kojima Productions, Square Peg (Lars Knudsen und Ari Aster)
Geplanter Kinostart: Voraussichtlich 2027
Status: Aktive Entwicklung, Vorproduktion
Originelle Geschichte statt direkter Adaption
Sarnoski bestätigte bei der „Beyond the Strand“-Präsentation, dass der Film eine originelle Geschichte innerhalb des Death Stranding-Universums erzählen wird, mit neuen Charakteren und Handlungssträngen. Diese Entscheidung unterstreicht Kojimas bereits 2023 geäußerte Vision: „Was wir erschaffen, ist nicht nur eine direkte Übersetzung des Spiels. Wir erschaffen ein Death Stranding-Universum, das es noch nie gegeben hat und das nur durch das Medium Film möglich ist“.
Kojima als Supervisor, nicht als Regisseur
Entgegen früher Spekulationen wird Hideo Kojima selbst nicht die Regie übernehmen. A24-Filmchef Noah Sacco hatte Kojima ursprünglich gefragt: „Sind Sie sicher, dass Sie nicht Regie führen wollen?“, doch der japanische Entwickler lehnte ab. Kojima erklärte: „Ich denke, ich werde als Produzent helfen – ich muss das Projekt gewissermaßen leiten – aber ich kann terminlich nicht selbst Regie führen“.
Die perfekte Regisseur-Wahl
Michael Sarnoski bringt die idealen Voraussetzungen für dieses außergewöhnliche Projekt mit:
„Pig“ (2021): Sein Regiedebüt mit Nicolas Cage erhielt überwältigende Kritikerlob und etablierte Sarnoski als vielversprechendes Talent
„A Quiet Place: Day One“ (2024): Der Horror-Thriller spielte über 250 Millionen Dollar weltweit ein
„Death of Robin Hood“: Sein neuestes A24-Projekt mit Hugh Jackman und Jodie Comer befindet sich in der Postproduktion
Was ist Death Stranding? Das Spiel erklärt
Death Stranding, erstmals 2019 für PlayStation 4 veröffentlicht, ist ein einzigartiges Action-Adventure-Spiel, das Genre-Konventionen sprengt und eine zutiefst philosophische Geschichte erzählt. Das erfolgreiche Franchise wurde 2025 mit dem hochgelobten Sequel „On the Beach“ fortgesetzt.
Die Welt: Das Spiel spielt in einer post-apokalyptischen Version der USA, die durch ein katastrophales Ereignis namens „Death Stranding“ verwüstet wurde. Dieses Ereignis „verwischte die Grenzen zwischen Leben und Tod und brachte alptraumhafte Kreaturen in eine Welt am Rande des Zusammenbruchs“.
Die Hauptfigur: Spieler übernehmen die Rolle von Sam Porter Bridges (gespielt von Norman Reedus), einem Kurier mit der scheinbar simplen Aufgabe, Pakete durch die gefährliche Landschaft zu transportieren. Doch Sam wird schnell in eine weitreichende Verschwörung verwickelt, die das Schicksal der Menschheit bestimmt.
Die Bedrohungen:
BTs (Beached Things): Unsichtbare Geisterwesen aus dem Reich der Toten, die verheerende „Voidout“-Explosionen verursachen können
Timefall: Ein mysteriöser Regen, der alles, was er berührt, rapide altern lässt
MULEs: Räuberische Gruppen, besessen davon, Pakete zu stehlen
Terroristen: Menschliche Feinde, angeführt von charismatischen Antagonisten
Das Gameplay: Death Stranding revolutionierte das Gaming durch seinen einzigartigen Fokus auf Verbindung und Kooperation. Statt auf Gewalt zu setzen, steht das Überwinden von Hindernissen, das Aufbauen von Infrastruktur und die indirekte Zusammenarbeit mit anderen Spielern im Mittelpunkt. Das Spiel wurde oft als „Wandersimulator“ bezeichnet, doch diese Reduktion wird der emotionalen Tiefe und dem philosophischen Reichtum nicht gerecht.
Die Star-Besetzung: Das Spiel warb mit einer beeindruckenden A-List-Besetzung:
Norman Reedus (The Walking Dead) als Sam Porter Bridges
Mads Mikkelsen (Hannibal) als Cliff Unger
Léa Seydoux (James Bond-Filme) als Fragile
Margaret Qualley (The Nice Guys) als Mama
Guillermo del Toro (Regisseur) als Deadman
Nicolas Winding Refn (Regisseur) als Heartman
Themen und Bedeutung
Death Stranding ist weit mehr als ein typisches Videospiel – es ist eine tiefgreifende Meditation über menschliche Verbindungen in einer isolierten Welt. Die Themen des Spiels – Einsamkeit, Zusammenhalt, die Bedeutung von Gemeinschaft und die Macht der Technologie – sind heute relevanter denn je.
Kojima, der bereits mit der Metal Gear-Serie politische und philosophische Themen in Videospielen etablierte, nutzte Death Stranding, um über die zunehmende Fragmentierung der modernen Gesellschaft zu reflektieren. Das Spiel entstand teilweise als Reaktion auf den Brexit und die wachsende politische Polarisierung weltweit.
Hohe Erwartungen für die Kinoadaption
Kojima äußerte sich ambitioniert über seine Ziele: „Ich ziele darauf ab, Death Stranding so zu machen, dass es nur als Film möglich ist und Preise beim Filmfestival von Cannes und dem Filmfestival von Venedig gewinnt“.
Die Kombination aus A24s Reputation für innovative, preisgekrönte Filme (Everything Everywhere All at Once, Moonlight) und Kojimas visionärer Erzählkunst verspricht eine Adaption, die neue Maßstäbe für Videospiel-Verfilmungen setzen könnte.
Erfolgreiche Franchise-Expansion als Rückenwind
Der Erfolg von Death Stranding 2: On the Beach, das im Juni 2025 erschien, dürfte der Filmproduktion zusätzlichen Auftrieb geben. Das Sequel erweiterte das Death Stranding-Universum erfolgreich und führte neue Charaktere wie Elle Fanning, George Miller und Luca Marinelli ein, während es die philosophischen Themen des Originals vertiefte.
Neben dem Live-Action-Film entwickelt Kojima Productions auch eine Anime-Adaption in Zusammenarbeit mit Line Mileage. Der Anime wird eine originelle Geschichte von „Raised by Wolves“-Creator Aaron Guzikowski erzählen.
Zusätzlich erschien bereits im Juni 2025 „Death Stranding 2: On the Beach„ für PlayStation 5, das die Geschichte um Sam Porter Bridges fortsetzt und neue Charaktere wie Elle Fanning und George Miller einführt.
Fazit: Ein vielversprechendes Projekt
Mit Michael Sarnoski als Regisseur, A24 als Produktionsstudio und Kojima als kreativer Supervisor vereint die Death Stranding-Verfilmung alle Voraussetzungen für eine außergewöhnliche Kinoadaption. Die Entscheidung für eine originelle Geschichte innerhalb des etablierten Universums könnte der Schlüssel sein, um sowohl Fans des Spiels als auch Kinogänger zu begeistern.
Während konkrete Details zu Besetzung und Handlung noch unter Verschluss bleiben, steht fest: Death Stranding hat das Potenzial, Videospiel-Adaptionen auf ein neues Level zu heben und zu beweisen, dass interaktive Medien durchaus als Grundlage für anspruchsvolle Kinokunst dienen können.
Der Death Stranding-Film soll voraussichtlich 2027 in die Kinos kommen.
