Far Cry Primal ist der neueste Ableger aus dem Hause Ubisoft. Ob er die Far Cry Reihe in gutem Sinne weiterführt in dem es ein paar tausend Jahre in die Vergangenheit geht wollen wir hier nun aufklären.
Es beginnt alles mit einer klassen Audiorückführung durch die Zeit. Die Jahreszahlen drehen sich rückwärts bis wir im Jahre 10.000 B.C. angekommen sind. In dieser Zeit waren die Menschen bei weitem noch nicht die dominierende Spezies auf diesem Planeten., es galt einfach nur zu überleben. Dieses Szenario ist der Ausgangspunkt für unseren Krieger “Takkar”. Nachdem wir knapp einem Säbelzahntiger entkommensind, machen wir uns auf den Weg erste Rohstoffe zu suchen und Leute unseres Stammes, die Wenja, zu suchen und uns gegen die anderen zwei vorherrschenden Völker zu verteidigen. Wichtiger als in den Vorgängern ist in Far Cry Primal vor allem das Sammeln der Rohstoffe. Denn ohne Rohstoffe wie Holz oder Schiefer stehen wir schnell einmal ohne Waffe da und haben dann eine durchaus unangenehme Situation. Teilweise erinnert uns diese Situation an Ark Survival Evolved. Die Idee des sammelns ist zwar nichts neues, aber so intensiv wie in Far Cry Primal wurde dass in noch keinem Teil davor integriert.
GRAFIK
Grafisch ist Far Cry Primal eher in der Mittelklasse angesiedelt. Im Großen und Ganzen sieht es gut aus, die dichte Vegetation und überall laufen die Tiere herum. Jedoch wenn man dann etwas näher und genauer schaut, merkt man schnell, dass etliche Texturen (vor allem der Boden) ziemlich unscharf wirken. Auch die Animation vom Feuer sieht eher aus wie bei einem Last-Gen Titel. Zwar ist klar, dass das Spiel für alle Plattformen entwickelt wurde. Aber sowohl die PS4 als auch natürlich der PC hätten in Punkte Grafik sicher mehr ausgehalten als was Ubisoft hier abgeliefert hat. Daher vergeben wir hier nur 7 von 10 Punkten
SOUND
Der Sound im Spiel ist ein Teil der einer besonderen Begutachtung bedarf. Denn, neben einer wirklich gut gelungenen Hintergrundmusik ist vor allem die Sprachausgabe das was in Far Cry Primal für Verwirrung sorgt. Denn egal wie sehr man sich auch bemüht. Man wird die Einwohner von Oros nicht verstehen. Denn Ubisoft hat sich die Mühe gemacht und das Kreativ Team eine eigene Sprache entwickeln lassen. Das trägt derartig gut zum Spielgefühl bei, dass man hier ein Mittendrin statt nur dabei Gefühl entwickelt. Von daher können wir Ubisoft in diesem Punkt nur loben. Wir finden: Hier wurde vieles richtig gemacht. Wir vergeben 9 von 10 Punkten.
GAMEPLAY
Das Gameplay kann sich im Vergleich zu den bisherigen Teilen von Far Cry nicht wirklich absetzten. Es ist zwar vor allem dank dem intensiveren Sammeln der Ressourcen durchaus eine abwechslungsreichere Spielmechanike entstanden, aber sonst bleibt dieser Teil den Vorgängern sehr gleich. So muss man eine Feuerstelle nach der anderen erobern um neue Schnellreisepunkte frei zu schalten. Wobei auch das mit der Zeit einfach zu einheitlich wird. Durch die geringe Anzahl der vorhandenen Waffen läuft mit der Zeit die Eroberung feindlicher Siedlungen immer nach dem Schema X ab. Und das wird einfach zu eintönig. Wo war der kreative Geist der Entwickler als es um die Waffen etc. ging. Was durchaus noch schön gewesen wäre, dass man die Ressourcen nicht so einfach einsammeln kann. Beim Holz z.B. hätte man das mit einer Axt lösen können. Oder als eine weitere Idee durchaus ein “Steinmesser” oder zum fangen von den Tieren hätte man Fallen einbauen können. Einfache Ideen die nicht berücksichtigt wurden. Einzige größere Neuerung im Gameplay sind die Begleiter die einem jetzt zur Seite stehen und durch Befehle gesteuert werden. Wobei wir das Gefühl hatten, dass bei Gegnern die Mithilfe des Tieres nur bedingt nützlich ist. Man hätte es genauso auch ohne einem Begleiter geschafft. Einzig in der Jagd machen die Begleiter durchaus Sinn da diese schneller sind als Takkar. Auch die Idee der Siedlung die es im Laufe des Spiels auszubauen gilt wurde nur lieblos umgesetzt. So muss man Ressourcen sammeln und kann danach ein Gebäude nach dem anderen bauen bzw. erweitern. Aber das auch nur auf dafür fest vorgegebenen Plätzten. Ein bisschen mehr Freiheit (wie z.B. in Fallout 4) wären doch eine wünschenswerte Idee gewesen. Man hat zwar eine offene Spielwelt, ist aber an zu viele Vorgaben gebunden. Da das Spiel vor allem im Gameplay nur bedingt im Vergleich zu den Vorgängern durchsetzten konnte vergeben wir hier 6 von 10 Punkten.
UMFANG
Wir sind bereits im Gameplay etwas darauf eingegangen. Far Cry Primal hält sich mit seinem möglichen Ideen bzw. mit dessen Umsetzungen definitiv zurück. Es wären durchaus viel mehr Möglichkeiten und dadurch auch viel mehr Inhalte möglich gewesen. Denn in der Steinzeit waren die Menschen durchaus schon in der Lage mehr Waffen bzw. Fallen zu bauen. Genauso ist es eben auch beim Dorf. Es ist einfach alles ein bisschen umgesetzt worden aber nicht bis zum Ende. Die offene Spielewelt ist zwar schön aber im Vergleich zu anderen Spielen nicht die größte. Je länger das Spiel dauert umso mehr haben wir den Eindruck bekommen, dass einige Idee nur 1:1 aus dem Vorgänger übernommen wurden und bei vielen Idee einfach etwas versucht wurde aber nicht fertiggestellt wurde. Was immer wieder für ein bisschen Abwechslung sorgt sind die Zufallsereignisse. Aber diese können den eher geringen Inhalt leider nicht wett machen. Einzig der Fertigkeitenbaum der stark an den Ausbau der Siedlung angehängt ist finden wir als gut durchdacht. Als ein DLC für Far Cry 4 z.B. wäre es durchaus brauchbar gewesen, aber nicht als ein neuer kompletter Vollpreistitel. Aufgrund dieser eher mageren Umsetzung und dem geringen Inhalt vergeben wir hier 6 von 10 Punkten.
FAZIT
Das Setting hätte Far Cry Primal durchaus in ein neues “Zeitalter” schicken können. Aber leider sind vor allem die nur halbfertig wirkenden Ideen schlecht umgesetzt worden. Auf den ersten Blick hat uns das Spiel und auch dessen Prinzip sehr gut gefallen. Nur mit der Zeit macht sich vor allem der geringe Inhalt stark bemerkbar. Und das ist leider auch der Punkt der Far Cry Primal unserer Meinung nach den Spielspaß deutlich bremst. Es wirkt wie ein DLC der zum Vollpreis verkauft wird, weil einfach nicht die nötige Zeit vorhanden war.