Tarantinos Vision wird endlich Realität
Nach fast zwei Jahrzehnten ist es soweit: Quentin Tarantinos legendäres Rache-Epos „Kill Bill“ kommt in seiner ursprünglich konzipierten Form auf die große Leinwand. Lionsgate bringt „Kill Bill: The Whole Bloody Affair“ am 5. Dezember 2025 erstmals landesweit in die US-Kinos – und Fans weltweit können sich auf ein einmaliges Kinoerlebnis freuen.
Was ist Kill Bill: The Whole Bloody Affair?
„The Whole Bloody Affair“ vereint die beiden Kill Bill-Filme aus den Jahren 2003 und 2004 zu einem monumentalen Gesamtwerk, genau so wie Tarantino es ursprünglich geplant hatte. Der Regisseur konzipierte und drehte die Geschichte als einen einzigen Film, musste aber während der Postproduktion aufgrund der enormen Laufzeit in zwei Teile aufteilen.
Die wichtigsten Unterschiede zur ursprünglichen Version:
- Nahtlose Erzählstruktur: Der Cliffhanger am Ende von Volume 1 wurde entfernt
- Keine Wiederholungen: Die Rückblende zu Beginn von Volume 2 entfällt
- Neue Anime-Sequenz: Eine bisher unveröffentlichte, siebeneinhalb Minuten lange animierte Szene
- Alternative Dialoge: Teilweise andere Dialogversionen
- Farbkorrektur: Eine zuvor in Schwarz-Weiß gezeigte Sequenz erscheint nun in Vollfarbe
- Erweiterte Animationen: Zusätzliches Animationsmaterial
Epische Laufzeit und klassisches Kinoerlebnis
Mit einer Gesamtlaufzeit von 4 Stunden und 18 Minuten wird „The Whole Bloody Affair“ mit einer klassischen Pause präsentiert. Tarantino betont die Bedeutung des analogen Kinoerlebnisses:
„Ich habe es als einen Film geschrieben und inszeniert – und ich bin so froh, dass ich den Fans die Möglichkeit geben kann, die Geschichte als einen Film zu sehen. Die beste Art, Kill Bill: The Whole Bloody Affair zu sehen, ist in einem Kino in herrlichem 70mm oder 35mm. Blut und Eingeweide auf einer großen Leinwand in ihrer ganzen Pracht!“
Besondere Vorführformate:
- 70mm-Vorstellungen in ausgewählten Kinos
- 35mm-Vorstellungen für das authentische Filmerlebnis
- Digitale Vorführungen in den meisten Märkten
Die Geschichte hinter dem Film
Kill Bill erzählt die Geschichte von „The Bride“ (Uma Thurman), einer ehemaligen Auftragskillerin, die bei ihrer Hochzeitsprobe von ihrem Ex-Geliebten Bill (David Carradine) und ihrem früheren Team brutal niedergeschossen wird. Nach vier Jahren im Koma erwacht sie und sinnt auf Rache.
Ihre Mission: Die vier verbliebenen Mitglieder des „Deadly Viper Assassination Squad“ zu eliminieren – gespielt von Lucy Liu, Vivica A. Fox, Michael Madsen und Daryl Hannah – bevor sie sich schließlich Bill selbst stellt.

Eine lange Reise zur Premiere
Die Geschichte von „The Whole Bloody Affair“ ist fast so episch wie der Film selbst:
2003/2004: Kill Bill Volume 1 und 2 erscheinen mit sechs Monaten Abstand in den Kinos und spielen weltweit über 330 Millionen US-Dollar ein.
2006: Tarantino zeigt „The Whole Bloody Affair“ erstmals außer Konkurrenz beim Filmfestival in Cannes mit einer Laufzeit von 247 Minuten.
2008: Erste Pläne für eine offizielle Veröffentlichung werden bekannt.
2011: Der Film feiert seine Premiere in Tarantinos eigenem New Beverly Cinema in Los Angeles.
Sommer 2025: Limitierte Vorstellung in Los Angeles mit Tarantinos persönlichem Cannes-Print, komplett mit französischen Untertiteln.
5. Dezember 2025: Erste landesweite Kinovorstellung in den USA.
Ein Meilenstein der Filmgeschichte
„Kill Bill: The Whole Bloody Affair“ gilt als Tarantinos virtuose Hommage an das Hongkong-Action-Kino und die Italo-Western. Die ikonische Showdown-Szene im „House of Blue Leaves“, in der The Bride gegen O-Ren Ishii und die Crazy 88 antritt, wird regelmäßig als Meisterwerk der Actionchoreographie bezeichnet.
Als Gesamtwerk erinnert der Film an die epischen Werke von Sergio Leone wie „Once Upon a Time in the West“ oder „Once Upon a Time in America“ – Filme, die Genrekonventionen aufgreifen und neu interpretieren.
Deutscher Kinostart noch offen
Während der US-Kinostart für den 5. Dezember 2025 bestätigt ist, steht ein deutscher Starttermin noch nicht fest. Lionsgate plant jedoch, den Film in allen großen Märkten zu veröffentlichen. Deutsche Fans sollten die Ankündigungen der kommenden Wochen im Auge behalten.
Was kommt nach Kill Bill?
Die Veröffentlichung von „The Whole Bloody Affair“ entfacht erneut die Diskussion um einen möglichen dritten Teil. Tarantino hat über die Jahre verschiedene Ideen für „Kill Bill: Volume 3“ geäußert, konkrete Pläne gibt es bislang jedoch nicht.
Der Regisseur hat sich selbst einen „Zehn-Filme-Plan“ für seine Karriere gesetzt. Da er Kill Bill als ein Werk betrachtet, bleibt theoretisch noch ein Slot für seinen letzten Film offen. Welches Projekt das sein wird, ist derzeit unklar – nachdem Tarantino seinen geplanten Film „The Movie Critic“ kurz vor Produktionsbeginn verworfen hat.
Parallel arbeitet David Fincher an einem „Once Upon a Time in Hollywood“-Ableger basierend auf Tarantinos Drehbuch, der sich auf Brad Pitts Charakter Cliff Booth konzentrieren wird.
Fazit: Ein Must-See für Cineasten
„Kill Bill: The Whole Bloody Affair“ ist mehr als nur eine Wiederveröffentlichung – es ist die Chance, eines der einflussreichsten Werke des modernen Kinos so zu erleben, wie es der Regisseur ursprünglich vorgesehen hatte. Die Kombination aus nahtloser Erzählstruktur, bisher unveröffentlichtem Material und dem analogen Kinoerlebnis in 70mm oder 35mm macht diese Vorstellung zu einem einmaligen Event.
Für Tarantino-Fans und Liebhaber des Actionkinos ist der Kinobesuch im Dezember 2025 Pflicht. Wer die Gelegenheit hat, sollte sich die Erfahrung nicht entgehen lassen, dieses vierstündige Rache-Epos auf der großen Leinwand zu erleben – mit Pause, Popcorn und in voller blutiger Pracht.
Wichtige Daten auf einen Blick:
- US-Kinostart: 5. Dezember 2025
- Laufzeit: 4 Stunden 18 Minuten (mit Pause)
- Formate: 70mm, 35mm, Digital
- Regie: Quentin Tarantino
- Hauptdarsteller: Uma Thurman, David Carradine, Lucy Liu, Vivica A. Fox, Michael Madsen, Daryl Hannah
- Verleih: Lionsgate
- FSK: Unrated (keine Alterseinstufung, entspricht voraussichtlich R-Rating/ab 18 Jahren)