Bereits seit dem Jahr 2003 gibt es mittlerweile die Black Mirror Reihe, von der bis 2011 insgesamt 3 Teile erschienen sind. Nun haben King Art Games und THQ Nordic den Klassiker neu aufgelegt und veröffentlichen ihn für Playstation 4, Xbox One und PC. Wir haben uns in die schottischen Highlands der 20er Jahre begeben und dem alten Schloss Black Mirror auf der Playstation 4 einen Besuch abgestattet.
Die Story
David Gordon hat seinen entfremdeten Vater nie besonders gut gekannt. Nichtsdestotrotz ist die Nachricht von dessen Selbstmord und die Aufforderung, er solle sich auf dem Familiensitz in den schottischen Highlands einfinden, für ihn ein Schock. Die Umstände seines Todes erscheinen sonderbar. David nutzt die Klärung seines Erbes als Vorwand, um mehr über das Schloss zu erfahren, in dem sein Vater aufwuchs, die Familie zu treffen, die er nie kennengelernt hat, und die Geheimnisse um den Tod seines Vaters zu lüften.
Da er sein ganzes Leben lang unter Albträumen und Visionen gelitten hat, fürchtet er nun, es könnte sein Schicksal sein, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und einen Weg zu beschreiten, der in den Wahnsinn und in den Tod führt. Gibt es wirklich einen Fluch, der die Familie seit Generationen plagt, wie sein Vater glaubte? Oder sind die Geheimnisse, die in den kalten Gemäuern von Schloss Black Mirror versteckt liegen, von einer viel irdischeren Art?
Es ist an David, die furchtbaren Wahrheiten zu ergründen, die unter Generationen des Schweigens und Tonnen von Stein begraben liegen.
Das Gameplay
Ist man nach der Einleitungssequenz im Schloss angekommen, muss man dieses ausgiebig erkunden. So sucht man nach Hinweisen und unterhält sich mit den meist doch recht seltsamen Bewohnern des alten Anwesens. Dabei erfährt der Spieler einiges über die teilweise dunkle Geschichte der eigenen Familie und nach und nach taucht man tiefer in die verstrickte Story ein. Im Laufe des Spieles hat David zudem immer wieder Visionen, in denen man teilweise auch agieren und Hinweise zum Fortkommen in der Geschichte erhalten kann.
Spielerisch beschränkt sich das Gameplay darauf, durch das Schloss zu streunen, Räume und Schränke nach hilfreichen Hinweisen zu durchsuchen und kleine Rätsel zu lösen. Außerdem gibt es hier und da noch ein paar unspektakuläre Quick Time Events.
Die Technik
Die eben angesprochenen Rätsel sind leider nicht sehr anspruchsvoll und können teilweise sogar ohne den entscheidenden Hinweis durch simples Ausprobieren gelöst werden. Verschiedene Schwierigkeitsgrade, die Abhilfe schaffen könnten, sucht man vergeblich.
Die Grafik ist klassisch gehalten, ist aber fehlerfrei und das Schloss ist liebevoll gestaltet. Die Kameraführung ist dagegen etwas gewöhnungsbedürftig und so manches mal läuft unser Protagonist in die falsche Richtung.
Der Sound passt atmosphärisch gut zum Setting und auch die komplett deutsche Synchronisation, die bis auf paar wenige Aussetzer, in denen kurz englisch gesprochen wurde, ist gut gelungen.
Das größte NoGo in Black Mirror sind die Ladezeiten! Bei jedem Durchschreiten einer Tür wird der Bildschirm schwarz und das Spiel lädt zwischen 10 und 20 Sekunden lang den nächsten Raum oder was auch immer man betritt. Und das passiert wirklich bei JEDER Tür oder JEDEM Szenenwechsel. Gerade am Anfang, wenn man sich im Schloss noch nicht so gut zurecht findet und noch viel umher irrt, ist dieser Umstand äußerst nervig. Aber auch im weiteren Verlauf des Abenteuers nehmen diese Ladezeiten den Schwung aus dem Spiel, da man doch zu oft auf einen schwarzen Bildschirm glotzt.
Nach fünfeinhalb Stunden Spielzeit ist es dann aber auch schon überstanden und der Abspann rollt über den Screen. Gefühlt hat man aber eben genau so lange auf den leeren Fernseher mit seinem Ladesymbol gestarrt.
Das Fazit
Black Mirror erzählt eine doch recht interessante Geschichte. Schade ist nur, dass die technischen Mängel die gute Story leider so kaputt machen. Diese verdammten Ladezeiten sind in keinster Weise zeitgemäß und es ist nicht nachvollziehbar, wie die Entwickler so etwas den Spielern zumuten können.
Das schwache Gameplay tut sein Übriges dazu und so tendiert der Wiederspielwert gegen Null.
Für Trophäenjäger sei noch erwähnt, dass man durch einfaches Durchspielen an eine Platintrophäe kommt. Ob man sich diese ewigen Wartezeiten dafür aber antun will, muss jeder selbst entscheiden…