Crash Bandicoot begleitet die Spieler schon seit Jahrzenten auf der Konsole. Mit mittlerweile knappen 20 Spielen zur Reihe, hüpft und springt der Beuteldachs durch die einzelnen Levels um schlussendlich seinen Erzfeind zu besiegen. Mit der N-Sane Trilogie bekommt man eine Collection der ersten drei Titel des Games. Vorerst nur für die Playstation 4 jetzt aber auch für die Nintendo Switch erschienen.
Ob Crash nach über 20 Jahren noch immer so viel Spaß macht wie damals, klären wir hier im Test.
Crash Bandicoot mal drei
Die Geschichte dreht sich um Crash Bandicoot, einen mutierter Beuteldachs, welcher in den drei Geschichten unterschiedlichste Abenteuer erlebt.
In Crash Bandicoot (erster Teil) möchte der Antagonist Dr. Neo Cortex eine gewaltige Tier Armee erstellen um die Weltherrschaft zu erlangen. Sein Assistent, Dr. Nitrus Brio, hat Versuche an verschiedenen Lebewesen gestartet, darunter auch Beuteldachse. Als er eines Tages mit seinem Entwicklungsstrahl auf so ein Tier schießt, entsteht der Protagonist Crash Bandicoot. Durch einen glücklichen Zufall entkommt Crash seinen Peinigern, sieht aber wie seine große Liebe Tawna weitere Experimente an sich ergehen lassen muss. Mit der Hilfe von dem Schamanen Aku Aku versucht Crash nun alles um Tawna aus den Händen von Dr. Neo Cortex zu befreien.
Bei Crash Bandicoot 2: Cortex Strikes Back beginnt die Geschichte mit dem tiefen Fall von Dr. Neo Cortex aus seinem Labor auf die Erde hinab. Als er nach dem Sturz wieder wach wird, findet sich Cortex in einer Höhle mit Kristallen wieder. Er ist sich sicher, dass die Edelsteine eine enorme Macht in sich tragen. Es stellt sich heraus, dass ein gewaltiger Sonnensturm im Entstehen ist. Der Antagonist weiß, dass er mit Hilfe der Kristalle die freiwerdende Energie speichern kann. Daraufhin baut Cortex mit seinem alten Freund, Dr. N. Gin, einen überarbeiteten Vortex Cortex, welcher als Speichermedium dienen soll. Da dem diabolischen Paar aber 25 Kristalle fehlen, entführen sie Crash Bandicoot im Glauben, dass sie die Welt retten wollen. Geblendet von der Aussage, glaubt ihnen Crash und hilft bei der Suche nach den Edelsteinen.
Crash Brandicoot 3: Warped spielt nach den Ereignissen vom zweiten Teil. Nach der Zerstörung des Vortex Cortex wird ein böses Wesen mit dem Namen Uka Uka befreit. Diese fliegende Maske schließt sich mit Dr. Neo Cortex und Dr. Nefarious Tropy zusammen um die Menschheit zu versklaven. Das Trio will das mit der Hilfe von den violetten Kristallen erreichen. Die Antagonisten reisen mit einer Zeitmaschine durch die verschiedensten Zeitepochen um ihr Ziel zu erreichen. Nun liegt es an Crash und Coco die Versklavung der Menschheit zu verhindern.
Knüppelharte Sprungaction
Die Grafik wurde für die Crash Bandicoot N-Sane Trilogie komplett entstaubt. Crash und seine Umgebung wirken lebendig und farbenfroh. Die kantige Optik wurde geglättet und die Comicgrafik kommt somit viel besser zur Geltung.
Das Spielprinzip bleibt bei allen Teilen gleich, Crash muss in verschiedenen Settings von der Startposition bis zum Ziel kommen. Leichter gesagt als getan, denn auf dem Weg dorthin erwarten den Beuteldachs viele Herausforderungen. So stellen euch Schwert schwingende Ritter, gefräßige Krokodile und zaubernde Magier in den Weg. Das waren aber bei weiten noch nicht alle Gegner in dem Spiel. Es macht extrem viel Spaß die Sprites der Feinde zu beobachten und ihr Bewegungsmuster herauszufinden.
Die Settings reichen von Unterwasser Welten, luftige Höhen bis hin zu Motorradrennen. Besonders gut haben mir die Luftkämpfe gefallen. Hier sitzt Crash in ein Flugzeug und muss Zeppeline vom Himmel holen oder gewisse Sachen einsammeln.
Die Motorradrennen waren die Passagen die mich im Spiel am meisten gefordert haben. Der Beuteldachs muss bei den Rennen den ersten Platz belegen um an den Kristall zu kommen. Die Steuerung ist aber so schlecht gemacht, dass es nicht einfach ist in die Richtung zu fahren wohin man eigentlich möchte. So haben sich sehr schnell Frustmomente entwickelt.
Die Bosse sind das Highlight in Crash Bandicoot. Jeder hat unterschiedliche Angriffsmuster und Eigenschaften. Es macht Spaß wenn man gegen das verrückte Känguru Ripper Roo kämpfen muss. Seine komische Art und weiße spiegelt sich in seinem Kampf wieder. So springt er auf TNT Blöcke hin und her und Crash muss ihm ausweichen. Nach seinem letzten Sprung fällt das verwirrte Känguru zu Boden und Crash hat die Möglichkeit in zu verletzen. Jeder Schritt muss mit Bedacht gesetzt werden, denn das Spiel ist gnadenlos bei Unachtsamkeit. Hat man sich nur einmal nicht das Muster von dem Endgegner eingeprägt, wird man von einer Explosion getroffen und man muss den Kampf von vorne beginnen.
In vielen Fällen findet Crash den virtuellen Tod, aber das nette daran ist, dass die Todessequenz, je nach Gegner, unterschiedlich ist. Trifft euch der Ritter mit seinem Schwert, fällt der Beuteldachs zu Boden und steigt in Engelsgestalt zum Himmel empor. Kommt ihr allerdings einem nicht wohlgesonnen Frosch zu nahe, küsst euch dieser und ihr verwandelt euch in den Frosch, wohingegen die Amphibie zum Prinzen wird. Einfach Herrlich!
Glücklicherweise gibt es in jedem Level Checkpointkisten, sodass der virtuelle Tod einigermaßen erträglicher ist und ihr nicht die gesamte Passage wiederholen müsst. In jedem Level können Mangos gesammelt werden, die nach typischer Jump and Run Manier, euch nach dem hundertsten Stück ein neues Leben gewährt. Die Leben werden auch benötigt, denn der Schwierigkeitsgrad lässt sich sehen. Es gibt immer wieder Level Abschnitte wo schon der kleinste Fehltritt euch das Leben kostet.
Diese Fehltritte begründen sich auch des Öfteren auf die Steuerung, diese ist hakelig und lässt sich schwer umsetzen. Ein weiteres Manko ist, dass sich Abstände nur sehr schwer abschätzen lassen, so ist es mir oft passiert, dass ich in den Abgrund gefallen bin, da es nicht ersichtlich war wie weit man springen muss.
Was mir negativ aufgefallen ist, sind die extrem langen Ladezeiten. Um neue Leben zu generieren kommt man irgendwann zu dem Punkt, wo man sich ein Level aussucht um Mangos und Extraleben zu sammeln. Möchte man nun das Level vorzeitig beenden, müssen lange Ladezeiten in Kauf genommen werden, was den Spielfluss negativ beeinflusst. In der heutigen Konsolengenartion ist das wirklich nicht mehr notwendig, besonders wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um ein Spiel aus 90er Jahren handelt.
Was kommt danach
Die Hauptgeschichte dauert je nachdem wie schnell man ist fünf bis sechs Stunden. Nach dieser Spielzeit hat man aber noch lange nicht alles erreicht, was man in dem Game machen kann.
So besteht die Möglichkeit in jedem Level 100% der Kisten zu zerstören, das ist aber nicht so leicht wie es sich vielleicht anhört. So haben die Entwickler Gemeinheiten eingebaut, um zu schnelles Spielen zu verhindern. Es gibt manche Kisten, die ermöglichen es Crash noch höher zu springen als es ihm normal möglich ist. Zerstört man so eine Sprungkiste, erkennt man erst im Nachhinein, dass darüber eine weitere Kiste zum Zerstören ist. Nun hat man die Wahl das Level vorzeitig zu beenden, was ich definitiv nicht empfehlen kann, oder den Freitod zu wählen. Der Spielfluss wird um einiges schneller, wenn man den Tod wählt, Nachteil dabei ist, dass man ein Leben verliert.
Um alle Kisten zu finden, gibt es in den Level auch Bonus Abschnitte. Die sind mit schwierigeren Hüpfpassagen ausgestattet und erfordern mehr Können. Hier passiert es oft, dass man runter fällt oder eine Kiste vergisst und man wieder dem Tod in das Auge schauen muss. Das Schöne bei diesen Abschnitten ist aber, dass man keine Leben verliert, sodass das Wiederholen kein Problem darstellt.
Neben den Kisten gibt es auch die Möglichkeit das Level in einer bestimmten Zeit zu schaffen. Bei dieser Aufgabe bekommt man eine Zeit vorgegeben und man muss diese unterbieten um an die gewünschte Belohnung zu kommen.
So kommt man auf eine extrem lange Spielzeit wenn man wirklich alles in dieser Trilogie bekommen möchte. Mit den verschiedenen Möglichkeiten, in jedem Level, bringt das Spiel auch eine Langzeitmotivation mit sich.
Fazit
Entwickler Naughty Dog hat die Crash Bandicoot N-Sane Trilogie mit den ersten drei Titel des Beuteldachs bestückt. So hat man dreifachen Spaß mit einer Collection. Die neuaufgelegte Variante überzeugt mit der aufpolierten Grafik. Die Nintendo Switch Version unterscheidet sich aber leider nicht von der früher erschienen PlayStation 4 Variante.
Das Spiel überzeugt mit der Grafik sowohl im Handheld- als auch im TV-Modus gleichermaßen. Leider bringt die Steuerung viele Frustmomente mit sich, denn es ist schwierig Abstände richtig einzuschätzen und bestimmte Abschnitte zu meistern.
Während des Spielablaufs habe ich mich immer wieder gefragt: „War das damals echt so schwer?“ Die Crash Bandicoot N-Sane Trilogie hat einen sehr hohen Schwierigkeitsgrad und man benötigt viele Leben um wirklich die 100% im Spiel zu erreichen. Man ist aber umso stolzer, wenn man am Ende eines Levels die 100% Kisten oder das Zeitrennen geschafft hat. Durch die vielen Modi hat das Spiel eine hohe Langzeitmotivation.
Die langen Ladezeiten unterbrechen den Spielfluss immer wieder, das ist für ein Spiel der heutigen Generation wirklich nicht mehr notwendig. Dadurch wird das Spielerlebnis langatmig und irgendwann überlegt man sich zweimal, ob man ein Level neu startet oder gleich den Tod wählt. Die Todessequenz mit anschließendem Neustart ist kürzer als das gesamte Level zu wiederholen.
Wenn man gerne Spiele mit hohem Schwierigkeitsgrad spielt und keine Angst vor Frustmomente hat, ist die Crash Bandicoot N-Sane Trilogie genau das Richtige. Man hat mit einer Cartridge gleich drei Spiele, die allesamt Spaß machen und nicht langweilig werden. Mit den Möglichkeiten der verschiedenen Modi kann man leicht über hundert Stunden Spielzeit kommen. Hat man aber schon die PlayStation 4 Variante, muss man sich genau überlegen ob es sich lohnt die Switch Variante zu kaufen.
Sowohl Nostalgiker als auch neue Spieler die noch nie von Crash Bandicoot gehört haben, werden hier ihren Spaß haben.