Crossing Souls

[Review] Crossing Souls (PS4)

Mit Crossing Souls versucht Fourattic gemeinsam mit dem Indie-Publisher Devolver Digital auf den Retro-Zug aufzuspringen und hat ein Pixel-Action-Adventure für Fans der 80er Jahre entwickelt. Da ich als „Redaktions-Opa“ im Jahre 1986, in dem Crossing Souls spielt, etwa genau so alt war wie die Protagonisten des Spiels, war klar, dass ich mich auf die Reise mit Chris, Matt, Kevin, Big Joe und Charlie begeben werde.

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Im beschaulichen Städtchen Tajunga wütet zum Beginn der Sommerferien eines Nachts ein schwerer Sturm und ein monströser, violetter Blitz schlägt in der Nähe ein und sorgt für einen Stromausfall in der ganzen Stadt. Als Chris, unser Hauptcharakter, am nächsten Morgen erwacht, ist sein kleiner Bruder Kevin wie so oft wieder einmal spurlos verschwunden und wir müssen ihn suchen. Dazu benötigen wir aber die Hilfe unserer 3 Freunde Matt, Big Joe und Charlie und so machen wir uns auf den Weg, diese zu finden. Ist Kevin dann gefunden, erzählt er uns von einer unglaublichen Entdeckung, die er am Fluss gemacht hat und er soll Recht behalten. Dort liegt nämlich die Leiche eines Mannes, der einen seltsamen Edelstein in der Hand hält. Die Kinder schnappen sich diesen sogenannten Duat-Stein natürlich und bemerken durch Nerd Matt bald, dass man dank dieses Artefakts zwischen den Welten der Lebenden und der Toten hin und her switchen und so Kontakt zu verstorbenen Haustieren, Familienmitgliedern, aber auch bösen Geistern aufnehmen kann. Auf der Suche nach Kevins verstorbenen Hund Sparky kommt der kleine Bruder tragischerweise ums Leben und das Abenteuer nimmt seinen Lauf.

CrossingSouls Fourattic Screenshot 1

In Crossing Souls können wir alle fünf genannten Charaktere spielen, wobei mit einem einfachen Tastendruck zwischen den Kindern durch geschaltet werden kann. Jeder der Fünf hat dabei natürlich andere Eigenschaften.
So hat Chris zum Beispiel als einziger die Fähigkeit, an Ranken hoch zu klettern und kämpft mit einem Baseballschläger gegen die Gegner. Matt, der Wissenschaftler, hat sich eine Art Laserkanone gebaut und besitzt ein Paar „Hover-Schuhe“, mit denen er auch etwas größere Abgründe überwinden kann. Big Joe ist stark, kämpft mit harten Schlägen und kann schwere Gegenstände bewegen und das rot gezopfte Mädchen Charlie besitzt eine Peitsche, mit der sie die Feinde bekämpfen oder diese auch als Schleuder für sich selbst verwenden kann, um weite Abgründe zu überwinden. Und dann ist da noch der kleine Bruder Kevin – der kann furzen und popeln…

CrossingSouls Fourattic Screenshot 23

Durch diese verschiedenen Fähigkeiten der einzelnen Charaktere können manche Passagen eben auch nur mit bestimmten Protagonisten gemeistert werden. Manchmal ist auch ein Zusammenspiel von mehreren Kindern erforderlich, um voran zu kommen. An manchen Stellen ist es ebenso notwendig, ein verstorbenes Team-Mitglied mit einzubinden.
In die Geisterwelt gelangt man genauso wie beim Charakterwechsel durch einen einfachen Tastendruck und bekommt so oft Dinge zu sehen, die in der realen Welt nicht existieren und uns beim Vorankommen helfen können.

Crossing Souls mutet zunächst wie ein stinknormales Adventure an, entwickelt sich aber zu einer witzigen und spannenden Geschichte mit emotionalen Rückschlägen. Schnell bemerkt man, dass die neu gewonnene Macht viele Gefahren birgt. Major Oh Rus und seine gefährlichen Gefolgsleute wollen uns nämlich den Stein für eigene Zwecke wegnehmen. Im Laufe der Geschichte, welche zu großen Teilen durch Textkästchen erzählt wird, erfahren wir mehr über diese fiesen Machenschaften und mit der einen oder anderen Wendung schlägt das Spiel auch mal eine ganz neue Richtung ein. Crossing Souls weiß zu überraschen.

CrossingSouls Fourattic Screenshot 24

Neben den Kämpfen gegen die Geister, welche keine große Herausforderung darstellen, gibt es vor allem im letzten Drittel der 8 – 10 Stunden Spielzeit schwierige Geschicklichkeitspassagen, die aber zu keiner Zeit unfair werden. Kleinere, auch teilweise schwierige Rätsel sind ebenso mit an Bord, wie zum Schluss hin immer härtere Boss-Kämpfe.
Die spannende Geschichte wird recht linear erzählt und ein freies Erkunden gibt es quasi nicht.

Was Crossing Souls aber für mich als Kind dieser Zeit ausgemacht hat, waren die vielen witzigen Querverweise auf die 80er Jahre. Seien es Filme wie Goonies, Poltergeist, Stand By Me oder Zurück in die Zukunft – um nur einige zu nennen – oder die zahllosen Bezüge zur Musik und Videospiele dieser Generation, fast ständig saß ich mit einem Lächeln vor dem Spiel und fühlte mich wie auf meiner eigenen Zeitreise in meine Kindheit.

CrossingSouls Fourattic Screenshot 25

Fazit:
Crossing Souls ist einfach sympathisch. Die Pixel-Grafik, die trotzdem mit vielen liebevollen Details gestaltet wurde, passt perfekt zum Setting und weiß sehr zu gefallen. Der Synthi-Pop-Sound trägt sein Übriges zur Atmosphäre bei. Es wirkt beinahe so, als wäre Crossing Souls selbst aus den 80ern zu uns in die Zeit gereist. Dabei ist das Spiel ein Indie-Pixel-Adventure, dass nicht nur Kindern der 80er Spaß bereiten sollte. Die Charaktere sind authentisch, die Story spannend und schlüssig und das Setting einfach nur Retro. Und bei einem Preis von 14,99 € (bis 28.02.18 11,99 €) gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung für Adventure-Fans!

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