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[Review] Dishonored – Der Tod des Outsiders

Mit Dishonored: Der Tod des Outsiders ist eine Standalone-Erweiterung für Dishonored 2: Das Vermächtnis der Maske erschienen. Anders als Dishonored: Die Maske des Zorns, das mit mehreren DLCs und später dann mit einer Game of the Year-Edition bedacht wurde, haben die Entwickler Arkane Studios diesmal diese Variante gewählt. In Dishonored: Der Tod des Outsiders schlüpft man allerdings in die Rolle der ehemaligen Attentäterin Billie Lurk (auch bekannt als Meagan Foster), die man bereits in Dishonored 2 oder bereits im DLC The Knife of Dunwall kennengelernt hat.

 

Gameplay

Dishonored: Der Tod des Outsiders setzt kurz nach den Ereignissen aus Dishonored 2: Das Vermächtnis der Maske an. Als ehemalige Attentäterin Billie Lurk kehrt man zurück in die Hafenstadt Karnaca, also dem Schauplatz aus Dishonored 2. Dort trifft sie ihren alten Meister Daud, auch genannt „Das Messer von Dunwall“, (bekannt als Antagonist aus dem Vorgänger, Mörder der Kaiserin und Hauptfigur des DLC The Knife of Dunwall) wieder und gemeinsam machen sie sich auf den Weg um den Outsider zu töten. Die Wurzel allen Übels, Meister der Verderbtheit, Herr über die Assassinenkräfte. Im Grund passt die Geschichte auf den berühmten und berüchtigten Bierdeckel. Natürlich gibt es hier und da kleiner Wendungen und Überraschungen, aber weghauen wird euch die Geschichte nicht. Im Grunde ist dies aber auch nicht so schlimm, denn es ist natürlich auch die Art und Weise wie die Geschichte erzählt und präsentiert wird. Oft muss man einfach nur zur richtigen Zeit das richtige tun, manchmal auch was wagen. Dies haben die Entwickler getan, denn sie haben den Weg der geradlinigen Erzählweise gewählt. Manchmal ist es einfach das passende Stilmittel und das passt hier bei Dishonored: Der Tod des Outsiders so gut. Mit Fokus auf die Protagonistin Billie und einer simplen Rache-Geschichte, erzählt in fünf Kapiteln, eröffnet sich hier ein tolles Spiel, das war relativ kurz ist (im Verhältnis zu Dishonored 2: Das Vermächtnis der Maske), aber extrem gut unterhält und funktioniert.

Da weder Corvo Attano, noch Emily Kaldwin eine tragende Rolle spielen eröffnen sich völlig neue Perspektiven und erzählerische Möglichkeiten. Die einzige Schwierigkeit hierbei ist der Umstand das man Billie bisher noch nicht sonderlich gut kennt und Dishonored: Der Tod des Outsiders einfach nicht lang und umfangreich genug ist um den Charakter tiefgehend zu ergründen und zu erfassen. Dies ist aber nur ein kleines Manko denn insgesamt schaffen die Entwickler schon die Figur gut zu präsentieren und dem Spieler näher zu bringen. Ähnliches ist ihnen ja mit Daud in The Knife of Dunwall auch schon gelungen. Unter Strich kann man also festhalten, das beim Erzählen guter Storys noch etwas Nachholbedarf besteht, dafür aber die Präsentation der Charaktere im gewissen Rahmen sehr gut funktioniert.

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Komplett gestrichen wurde das Chaos-System, was damit zusammenhängt, dass Billie Lurk nicht in der Gunst des Outsiders steht. Das macht also sogar absolut Sinn. Ob man also den direkten Weg wählt und mit Leichen seinen Weg pflastert, oder versucht schleichend und ohne Blutvergießen durch das Spiel zu kommen, tatsächlich vollkommen dem Spieler selbst überlassen. Zudem stehen der ehemaligen Assassinin Billie von ´Beginn an all ihre Fähigkeiten zur Verfügung. die Spielumgebungen ähneln denen Dishonored 2, sind aber nicht mehr ganz so abwechslungsreich, bieten aber dafür sehr viel Raum zum Experimentieren Billie kann sich auch zu bestimmten Punkten in der Spielwelt teleportieren und so scheinbar unerreichbare Fenster oder Verstecke erreichen, ohne gesehen zu werden. Oder eben von Positionen aus angreifen, mit denen der Gegner nicht gerechnet hat.

Mit einer weiteren Fähigkeiten, genannt Trugbild, kann Billie das Aussehen von anderen Personen annehmen und kann so temporär getarnt ihr ansonsten versperrte Wege einschlagen (Da war wohl jemand beim Vielgesichtigen Gott in der Lehre). Billie besitzt einige weitere Fähigkeiten ihres Meisters Daud, hat aber auch noch eine Menge anderer Tricks auf Lager. Zudem hat man für Dishonored: Der Tod des Outsiders die Spielmechanik dahingehend geändert das sich der Energiespeicher für Billies Fähigkeiten mit der Zeit (langsam) selbst regeneriert und dieser nicht durch Tränke wieder aufgefüllt werden muss. Einerseits ist man dadurch unabhängiger, andererseits dauert es auch etwas länger da keine sofortige Auffüllung möglich ist. Dies zeigt auch deutlich das die Entwickler sich darauf fokussiert haben hier einen anderen Weg einzuschlagen als es beim Hauptspiel Dishonored 2: Das Vermächtnis der Maske noch der Fall war.

Durch diese Entschlackung und Entspannung der Spielmechanik und der enormen spielerischen Freiheit die dem Spieler zugestanden wird, hat man extrem viel Freiraum zum Experimentieren. Wie gesagt, entweder haut man direkt drauf, oder man versucht es halt mit der unauffälligen Schleicherei, allerdings ohne der Angst bei einer Entdeckung vor große Probleme gestellt zu werden. Um die Spieler trotzdem etwas herauszufordern (was nicht bedeutet das Dishonored: Der Tod des Outsiders  zu leicht ist oder nur ein Spaziergang durch Karnaca ist) gibt es abseits der Hauptmissionen noch einige Nebenmissionen, sogenannte ‚Aufträge‘. Und bei diesen kann es auch spezielle Vorgaben geben, als beispielsweise unentdeckt bleiben oder niemanden zu verletzen. Die Entwickler haben auch eine Statistik eingebaut die einem einen recht guten Überblick darüber gibt was man so getrieben hat (und wie wild), was bei interessierten Spielern möglicherweise auch einen zusätzlichen Wiederspielwert schafft. Zudem gibt es auch zwei unterschiedliche Enden, auch eine mögliche zusätzliche Motivation. Als besonderes Bonbon oben drauf gibt es dann noch den ‚New Game+‘-Modus in dem man die Erweiterung mit den Kräften aus dem Hauptspiel nochmal durchspielen kann – nette Idee.

 

Grafik

 

Dishonored: Der Tod des Outsiders basiert technisch dem gleichen Grafikgerüst wie schon Dishonored 2: Das Vermächtnis der Maske. Das heißt es kommt hier die Void Engine (eine modifizierte Id Tech Engine) zum Einsatz. Über den Grafikstil kann man vielleicht streiten, aber nicht über die Atmosphäre, die ist einfach top. Die Spielwelt ist extrem detailreich, man kann so viel erkunden, unzählige Gegenstände verwenden und natürlich gibt es auch ein paar Sammelobjekte. Das Artdesign passt absolut wie die Faust aufs Auge, es ist dreckig und düster, ein Steampunk-Szenario vom feinsten. Die Kulisse der Stadt ist einfach rundherum gelungen und das Artdesign macht die Dishonored-Reihe schon fast unverwechselbar. Auch die verschiedenen Lichtstimmungen sind absolut gelungen und heben die Atmosphäre enorm. Hier haben die Entwickler wieder ein absolutes Goldhändchen bewiesen. Weniger schön hingegen sind die gelegentlich auftauchenden verwaschenen Texturen, da dürfen die Macher für einen Nachfolger sehr gerne noch nachjustieren.

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Sound

 

Bei der Soundkulisse hat sich die Serie bisher auch sehr positiv präsentiert und das führt Dishonored: Der Tod des Outsiders auch anstandslos fort. Die Synchronisation der Charaktere ist sehr gelungen, man hat für alle passende Synchronsprecher gefunden. Das heißt auch die deutsche Synchronisation ist absolut hörenswert. Bei den Dialogen gibt es gelegentlich mal einen Hauch von „ich lese von einem Blatt ab“, das hält sich jedoch zum Glück im Rahmen. Die Soundeffekte sind größtenteils aus Dishonored 2: Das Vermächtnis der Maske übernommen, was aber kein Beinbruch ist, da wir dieselbe Stadt unsicher machen. Zudem ist der Titel ja quasi ein Add On und kein völlig neues Spiel. Die Musikuntermalung, die auch wunderbar zur Atmosphäre passt, bleibt zumeist dezent im Hintergrund.

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Fazit

 

Natürlich merkt man das Dishonored: Der Tod des Outsiders eine Erweiterung von Dishonored 2: Das Vermächtnis der Maske ist, auch wenn sie unabhängig zu erwerben und zu spielen ist. Mit Abstrichen funktioniert sie sogar ohne die Vorgänger zu kennen  Dishonored: Der Tod des Outsiders erzählt einen eigenen Part der Geschichte, steht aber bei Spannung und Dramatik etwas sehr im Schatten des Vorgängers. Trotzdem haben die Entwickler das richtige spielerische Rezept gewählt um eine weitere Episode zu erzählen und die Kaldwin-Saga zu einem Abschluss zu bringen. Durch die Änderungen der Spielmechanik bekommt der Spieler viele Freiheiten und (auch bedingt durch den Wechsel der Hauptfigur) viel Abwechslung. Durch die sehr variablen Spielmöglichkeiten und die Nebenaufgaben ist die Spielzeit nicht exakt anzugeben. Aber im Schnitt 8 Stunden wird man schon beschäftigt sein, was für eine Erweiterung in Ordnung geht.

 

Dishonored Death of the Outsider

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