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[Review] Dragon Quest Builders (Switch)

Die Herrschaften von Square Enix haben mit Dragon Quest Builders einen weiteren Teil ihrer Serie veröffentlicht, der etwas aus der Reihe tanzt. Wie dem Beinamen bereits zu entnehmen ist, wird in diesem Game erschaffen, gebaut und gecraftet. Ob der Publisher ins Schwarze getroffen hat oder es sich nur um einen weiteren Minecraft-Klon handelt, erfahrt ihr in diesem Review.

Da erst vor ein paar Tagen der Test zu Portal Knights erschienen ist, habe ich zudem eine ganz gute Grundlage, den einen oder anderen Vergleich zu ziehen bzw. die Qualität zu bewerten.

Die Story lässt sich in wenigen Sätzen zusammenfassen. Das Reich Alefgard, wo die Dragon Quest Reihe begann, wurde vom heimtückischen Drachenfürsten in die Dunkelheit gestürzt und der entsandte Held hat sich dann dummerweise genau diesem angeschlossen. Die Menschen wurden zerstreut und verloren die Fähigkeit, zu bauen. Kreativität kennt man nur noch aus Legenden. So streifen die Bewohner Alefgards durch die Ruinen der glorreichen Vergangenheit und leben von dem, was sie noch finden können.

Als der von Göttin Rubiss erwählte Erbauer erwacht ihr in genau dieser zunächst düsteren Zeit und erforscht eine große, offene Welt und sammelt allerhand Materialien, um Gegenstände zu erschaffen und die Kreativität zu den Menschen zurückzubringen.

Dabei erschafft der Spieler seine Stadt ganz nach eigenen Vorstellungen und inspiriert die Bewohner, damit diese letztlich auch wieder selbstständiger werden.

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Gameplay
Gestartet wird mit einem Charakter-Editor, der allerdings recht beschränkt ist. Ihr könnt Geschlecht, Haare, Haut und Augen anpassen. Nach der Namensvergabe geht es dann auch endlich los.

Ihr erwacht in einer kleinen Höhle zu einem Tutorial, bevor euch die Göttin auf die Mission entsendet. Vom Bewegen mit L bis hin zum Craften, heilen und einsetzen von Ausrüstung wird euch alles erklärt.

Erst danach geht es ins Startgebiet mit dem Namen “Cantlin-Ebenen”, wo ihr dann eine ganze Weile unterwegs seid. Hier begeben wir uns erstmal in eine Ruine, wo der Banner der Hoffnung aufgestellt wird. Diesen gilt es zu verteidigen und immer aktiv zu halten. Das vom Banner ausgestrahlte Licht lockt hin und wieder einen NPC an, der euch wiederum mit Quests versorgt. Diese sind ungemein wichtig, um mehr und mehr Gegenstände herstellen zu können. Die Ideen dazu muss man aber nicht selbst einbringen, sondern werden automatisch hinzugefügt, ist man an einer neuen Aufgabe dran. So möchten eure neuen Freunde z.B. eine Küche einrichten. Dazu benötigt ihr dann etwa Interieur, dass noch gar nicht in eurer Liste ist. Im Gespräch kommt euch dann die zündende Idee und der Spieler muss nur noch die Mats finden und zusammensetzen.

Dummerweise bietet euch das Startgebiet lediglich eine sehr begrenzte Materialvielfalt, sodass eine der ersten Missionen auch darin besteht, ein Portal zu bauen, das euch in eine entfernte Ebene portiert. Dort lauern natürlich neue Gefahren und auch Quests, aber auch sehr nützliche Belohnungen wie dem großen Hammer. Ohne diesen können keine großen Steine und Bäume abgebaut werden. Dummerweise macht einem der recht schnelle Tag-Nacht-Wechsel immer wieder zu schaffen, denn mitten in der Nacht kann man wirklich nichts mehr sehen. Mittels hergestellten Chimärenflügeln kommt man aber instant wieder zurück in sein Lager und legt sich dort erstmal ins Bett, um am folgenden Tag dann direkt wieder auf Reisen zu gehen oder die gesammelten Materialien zu verwenden und die Stadt zu erweitern. Dabei muss man neben den Lebenspunkten auch beachten, ob eure Charakter hungrig ist. Somit sollte immer genug Futter im Rucksack sein. Das hätte man auch weglassen können, denn das Essenssystem nervt mit der Zeit gewaltig.

Das Erweitern geschieht, angelehnt an Minecraft, in Klötzchen. Ab diesem Punkt kommt der “Builders” Anteil des Games zum Tragen. Ihr könnt Räume erschaffen, diese einrichten und euer Volk einziehen lassen. Teils fordern eure Freunde auch eigene Räume, die dann per Schild zugewiesen werden. Bis auf den Wechsel von Tag auf Nacht existieren keine Einschränkungen. Bereits zu Beginn kann der Fokus auch auf den Bau beschränkt werden. Ich selbst habe alle paar Quests oder nach Erhalt neuer Blaupausen erstmal ein paar Tage gecraftet und ausgebaut. Es kann von Bodenbelag bis Wand echt alles angepasst und nach eigenem Wunsch erschaffen werden. Alle Möglichkeiten aufzuzählen oder durchzugehen sprengte jeden Rahmen. Besonders gut gelungen sind die Baupläne. Diese werden wie eine Art Blaupause auf dem Boden abgelegt und können nachgebaut werden. Habt ihr alle Teile am korrekten Platz, wird der Raum fertiggestellt und kann genutzt werden. Letzteres geschieht durch eure Einwohner meistens automatisch.

Außerdem erhält eure Stadt durch das Erbauen mittels Bauplänen, diese können auch auf der Map gefunden werden oder Questbelohnung sein, Erfahrungspunkte und steigt im Level auf. Das Töten von Monstern gewährt keine EP, sondern nur Loot. Von daher lohnt es sich nicht, ewig lange Mobs zu klatschen, wenn nicht ein dediziertes Item gefarmt werden soll.

Wichtig aber ist, dass einfach alles eingesammelt wird, was nicht irgendwo festgenagelt ist und selbst dann wird der Hammer ausgepackt und Items mitgenommen. Leider ist euer Inventar zu Beginn sehr beschränkt. Dies wird ziemlich am Anfang aber über den “Riesigen Reisekoffer” gelöst. Dieser bietet neben viel Stauraum für Material und Gegenstände auch das Feature, dass Items automatisch an diesen geschickt werden, sobald der Rucksack des Protagonisten voll ist. Außerdem kann der Spieler zu jeder Zeit auf diesen Koffer zugreifen und seine Sammlung verwalten. Auf geht die Suche nach raren Erzen, Steinen, Kohle etc., wie es in jedem Titel dieses Genres Voraussetzung ist.

Willkommene Abwechslung bieten die Angriffswellen von Gegnern, die man von Zeit zu Zeit abwehren muss. Die Mobs kommen zunächst nur aus einer Richtung. An diesem Platz baut ihr im Verlauf der Story diverse Abwehrmechanismen. Gestartet werden diese Wellen manuell, was die Vorbereitung ungemein vereinfacht. Ihr könnt euch die Zeit lassen, die ihr braucht oder sogar erstmal nur weiter bauen. Die Gegner laufen wirklich seltsame Wege und teils hüpfen sie auf eure Dächer. Ich hatte gehofft, Dragon Quest Builders hätte hier ein wenig mehr Tower Defense Charakter, aber die Feinde erscheinen einfach alle und rennen auf eure Mauern zu. Alles in allem sind diese Kämpfe nicht fordernd, aber lustig und zügig beendet. Danach müsst ihr euch jedoch an die Reparaturen machen, was besonders bei einer größeren Stadt müßig werden kann.

Nach Abschluss jedes Kapitels, Cantlin ist das Erste, werden neue Gebiete, Anleitungen und Baupläne freigeschaltet.

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Grafik
Dragon Quest Builders ist sehr knuffig gestaltet. Natürlich ist die Grafik etwas pixelig, aber in Summe deutlich besser als bei der aktuellen Konkurrenz der Klötzchen-Crafter. Für das Design der Charaktere hätte ich mir aber dennoch etwas mehr gewünscht. Was in den Zwischensequenzen oder auch der Einleitung noch grandios ausschaut, wird im Gameplay nicht so wunderschön fortgeführt.

Ansonsten gilt auch hier wie etwa für Portal Knights: Entweder mögt ihr den Stil oder halt nicht. Bei Dragon Quest Builders sieht das in Summe schon sehr gut aus.

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Sound
So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass die Entwickler und Publisher dieses Genres seine Käufer ärgern möchte. Die Begleitmusik wirkt in den ersten Spielminuten noch sehr idyllisch, aber nach der ersten Stunde wird man verrückt und will diese einfach nur loswerden. Mit der Begleitmusik steht und fällt ein Videospiel, weshalb ich in diesem Punkt auch die niedrigste Bewertung abgebe. Auch die Soundeffekte etc. können da nichts mehr rausreißen. Dem Spielspaß steht aber nichts im Weg.

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Umfang
Tolle Action-RPG Elemente gepaart mit einem Crafting-System in einer großen und offenen Welt bietet euch Dragon Quest Builders. Man kann viele Stunden investieren, ohne Langeweile zu bekommen.

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Fazit
Square Enix hat mit Dragon Quest Builders einen etwas anderen Crafting-Titel gebracht, der viel Abwechslung mitbringt. Während der Testphase konnte mich lediglich ein leerer Akku unterbrechen. Im TV-Modus mit Pro Controller hatte ich ebenfalls Spaß und musste mir einen Wecker stellen, um aufzuhören. Man kann unbemerkt etliche Stunden in diesem Spiel versenken. Nur noch eben hier einen Klotz, nur noch hier was herstellen…

Sicherlich werde ich für den freien Konstruktionsmodus nochmal in das Game zurückkehren, um mit unendlich Ressourcen nach Belieben zu bauen.

Dragon Quest Builders ist sein Geld allemal wert und für Interessenten durchaus zu empfehlen. Auch Neulinge des Genres oder der Spielereihe selbst können getrost zuschlagen. Außerdem existiert eine Demo, die ihr euch vor dem Kauf nochmal herunterladen könnt, um euch eine eigene Meinung vor dem Kauf bilden zu können.

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