Duskwood

[Review] Duskwood

Everbyte, ein deutsches Entwicklerstudio, hat mit Duskwood ein Kriminalspiel in Form einer interaktiven Geschichte sowohl bei Google Play als auch im Apple Appstore veröffentlicht, das wir uns einmal genauer angeschaut haben. Verwendet wurde ein iPhone 11, mit dem wir uns in das Abenteuer gestürzt haben. Everbyte war so freundlich, uns für das Review sowohl einen Premium Pass als auch ein Coin-Paket zur Verfügung zu stellen, die sonst als In-App-Käufe zur Verfügung stehen. Duskwood selbst ist ein Free-to-Play-Titel.

Komplett kostenlos spielbar, aber…

…der Premium Pass beinhaltet das kostenpflichtige Multimedia-Paket, welches euch nicht nur zusätzliches Bild- und Videomaterial, sondern an Schlüsselpunkten auch sonst nicht verfügbare Antworten zur Verfügung stellt. Wer das Game also bereits zu Beginn gut findet, sollte auch recht früh über den Kauf des Paketes nachdenken. Tatsächlich macht es das Spielerlebnis um ein vielfaches realistischer und in gewisser Weise immersiver, sofern ihr euch darauf einlasst. Dies ist aber kein Zwang und ihr könnt das Game auch durchspielen, ohne einen Cent auszugeben.

Direkter Einstieg

Ohne viel Drumherum geht es nach Start der App direkt mit dem „Spiel“ los. Den Plot selbst möchten wir weder durch Screenshots vom Messenger noch durch irgendeinen Kommentar spoilern und fassen einmal die Beschreibung im App Store auf:

„Es ist genau 72 Stunden her, seitdem Hannah spurlos verschwunden ist. Wie aus dem Nichts erhalten ihre Freunde plötzlich eine Nachricht vom Handy der Vermissten. Die mysteriöse Nachricht beinhaltet lediglich eine Nummer… Deine Nummer!“

Duskwood startet also damit, dass der Spieler von einem Fremden zu einem Chat hinzugefügt wird. Dabei ist das Messenger-Interface wirklich gut gelungen und sorgt für ein sehr reales Spielgefühl. Die Antworten des Spielers sind zwar jeweils immer vorgegeben, haben in unserem Fall aber dennoch an den meisten Stellen gut gepasst und sich nicht zu künstlich angefühlt. Die Kommunikation mit den NPCs kommt sehr gut rüber und lässt die Interaktion, sofern man sich darauf einlässt und richtig eintaucht, sehr real wirken. Lediglich bei einer kurzen Sequenz in Episode 3 wirkte die Kommunikation etwas abgehakt und nicht so smooth, wie sonst. Das werden wir mal als Feedback zurückmelden, ist aber für das Review nicht kriegsentscheidend.

Hacker Minigame

Die einzelnen Episoden lassen sich nicht direkt am Stück durchspielen, sondern müssen immer wieder über erfolgreiche Minigames freigeschaltet werden, um eine Cloud zu hacken und Daten wiederherzustellen. Diese wirken sich allerdings auch immer direkt auf das Geschehen aus, Spieler finden also Schlüsselobjekte.

Das Minispiel selbst ist eigentlich immer das Gleiche, obschon der Entwickler sich wirklich Mühe gegeben hat, dieses immer wieder so umzugestalten, dass es nicht langweilig wird. Wer Bejeweled noch kennt, kommt hier sofort klar, wobei wir uns für die einzelnen Typen durchaus gerne eine kleine Hilfe gewünscht hätten. Manche Level muss man erstmal verstehen und dann abschließen. Da man aber lediglich fünf Leben hat, die man verzocken darf, könnte das für den einen oder anderen frustrierend werden. Die Leben bzw. Herzen können im Shop gegen Echtgeld aufgefüllt werden. Alternativ gibt es alle 30 Minuten ein Herz gratis, bis diese wieder auf fünf aufgestockt sind. Ihr verliert aber nur Leben, wenn ihr ein Level nicht erfolgreich abschließt.

Vollständig auf Deutsch?

Nahezu alle Inhalte sind auf deutsch verfügbar. Vor allem die Anrufe und Videobotschaften sind richtig gut gelungen. Man spürt nur an ein oder zwei Stellen, dass wir es letztlich nicht mit einer echten Kommunikation, sondern vorgefertigten Texten zu tun haben.

Ein paar Bilder bzw. Zeitungsartikel waren bei unserem Playthrough lediglich in englisch. Ob das ein Fehler ist, werden wir im Nachgang nochmal beim Entwickler anfragen. Allerdings ist das nicht wirklich schlimm, da jene leicht verständlich sind.

Eins nach dem anderen

Der Entwickler hat sich entschlossen, Duskwood in Episoden zu veröffentlichen. Zum Zeitpunkt des Tests waren vier Kapitel verfügbar. Tatsächlich hat das Spiel so gefesselt, dass wir den Content innerhalb weniger Tage abgeschlossen hatten. Dafür ist aber einiges an Zeit draufgegangen. Spielt ihr nicht mal eben fünf Stunden am Tag, habt ihr deutlich länger von den bisherigen Episoden.

Vor allem die genannten Minigames können anfangs frustrieren, da ihr Schwierigkeitsgrad innerhalb einer Episode teils stark ansteigt, aber mit jedem neuen Abschnitt nicht pauschal schwerer wird, sondern die Vorgaben innerhalb der Level komplexer. Besonders die zunächst unlösbaren Runden lassen sich mit ein wenig Geduld und Übung sehr einfach beenden. Aus diesem Grund sind wir nach Abschluss der zweiten Episode dazu übergegangen, erstmal alle Spiele zu beenden, damit die Story nicht unterbrochen wird. Ansonsten müssen Spieler in regelmäßigen Abständen „hacken“, um den Plot freizuschalten.

Fazit

Duskwood ist ein gelungenes Game, das euch auch nach Beenden einer Spielesession weiter beschäftigt. Ständig überdenkt man seine weitere Strategie und ob denn auch alle Entscheidungen richtig waren. Wer ist der Täter? Verdächtige ich die falsche Person? Warum nervt dieser NPC? Ist es richtig, dass ich gewisse Sympathien hege, obschon alle die Entführer sein könnten? Fragen über Fragen „quälen“ den Spieler, während er versucht, ein Verbrechen aufzuklären.

Die Aufmachung in Form eines Messengers sowie die Story selbst sind einfach genial in Szene gesetzt. Wir konnten weder Denk- noch Formfehler ausmachen, wie etwa eine Serie von Bildern, wo Gegenstände nicht passen oder ähnliches. Auch die Videos bzw. Interaktionen in Form von Telefonaten etc. passen bis auf die genannten Kleinigkeiten wirklich gut zusammen und vermitteln dem Spieler, Teil der Gruppe geworden zu sein.

In jedem Fall ist Duskwood ein Pflichttitel, sofern man etwas mit Krimis anfangen kann. Wir freuen uns zum einen auf kommende Episoden und letztlich auf mehr aus dem Hause Everbyte.

Duskwood kann sowohl im Google Play Store als auch Apple Appstore geladen werden.

Update (02.10.2020):
Everbyte hat gerade Episode 6 veröffentlicht, die ich natürlich umgehend angegangen und beendet habe. Der Entwickler setzt auf deutlich interaktiviere Rätsel und mehr Interaktion durch den Spieler. Die Minispiele sind ebenfalls etwas knackiger geworden, wobei ich tatsächlich zwei gar nicht geschafft habe. Glücklicherweise reichen immer fünf komplett abgeschlossene Level aus, um auf 100% Cloud-Fortschritt zu kommen.

Die Story entwickelt sich in eine sehr interessante Richtung und nimmt Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Leider war das Kapitel relativ kurz und hat unsere Suche nicht so sehr voran gebracht, wie erhofft, aber es gab viel zu erfahren und keinen zu krassen „Cliffhanger“ am Ende, wie es bisher immer der Fall war.

Ich bin weiterhin begeistert und werde Duskwood aus dem Hause Everbyte weiter aktiv verfolgen.

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Ein Kommentar

  1. Die sogenannten Minigames nerven und unterbrechen unnötig den Gameflow. Manche sind fast unlösbar, man hängt tagelang dran, und es wird schwer, wieder in die Story einzutauchen. Es wäre schön wenn man die überspringen könnte. Das eigentliche Spiel ist absolut super, ich spiele es am Phon und da ist es sehr realistisch. Für das überspringen der 3-gewinnt-Spiele würde ich sogar einen Obolus abdrücken.

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