Die Auswahl an Sportsimulationen bzw. -spielen ist mittlerweile ziemlich vielfältig und gerade Fifa gehört zu den sehr beliebten Franchises. Mit Fifa 21 feiert das Game jetzt sein Debut bei Google Stadia. Als Fan der Plattform habe ich mich bereits vor Release mit dem Fußballspiel auseinandergesetzt.
Schick
Optisch gibt es zum 21er Teil nicht so viele Änderungen. Neben zusätzlichen Gesichtern der Spieler und Übertragungspaketen wurden noch neue Kommentare hinzugefügt. Ansonsten könnte man das aktuelle Fifa kaum vom Vorgänger unterscheiden. Die Präsentation weiß zu gefallen und mir sind nur wenige „groben Schnitzer“ aufgefallen. Die Ladezeiten sind angenehm kurz, wobei das bei Stadia in der Regel immer der Fall ist. Zudem müsst ihr euer Videospiel nicht patchen.
Das generelle Spielgefühl auf dem Grün ist tatsächlich ganz angenehm. Fifa 21 spiegelt ein ziemlich realistisches Gefühl via Controller wider. Das wird am Bildschirm entsprechend unterstützt. Da kann man nicht meckern. Sicherlich gab und gibt es immer mal wieder ein paar Problemchen bzw. Glitches, aber Software ist Software. Insgesamt schaut es auf dem Platz gut aus.
Gameplay
Der Spielablauf bzw. das -tempo ist übertrieben schnell, also auch locker für Einsteiger geeignet. Allerdings müsst ihr beim Passen ziemlich präzise arbeiten. Zu Beginn meiner Karriere habe ich selbst mir aktiver Unterstützung unfassbar oft ins Leere gekickt oder der Ball wurde auf halber Strecke vom Gegner abgefangen. Mir sind auch einige Pässe, wieder auf halber Strecke, „verreckt“ und lagen quasi nur herum. Ich erinnere mich an dieser Stelle ganz gerne an die ersten Fußballspiele, bei denen einfach jeder Pass per Knopfdruck immer angekommen ist. In Fifa 21 passieren durchaus auch mal Fehler auf Seite der KI. Das kann sicherlich an der einen oder anderen Stelle frustrieren, rundet das allgemeine Spielgefühl aber durchaus ab, selbst wenn es sich im ersten Moment nicht so anfühlt.
Das beschreibt dann auch genau die Momente, entschuldigt die Wiederholung, an denen man seinen Controller Richtung Wand oder aus dem Fenster werfen möchte. Ich konnte mich aber tatsächlich beherrschen, zumal man nicht so einfach bzw. schnell an Ersatz kommt.
Diese Tatsache wird insbesondere dann wichtig, wenn ihr eure Mitspieler per Tastendruck in bestimmte Richtungen aussendet. Übt euren Skill in jedem Fall, denn besonders gegen „echte“ Gegner wird die Nutzung dieses Features obligatorisch. Habt aber Geduld, denn so einfach lässt sich das Aussenden der KI nicht beherrschen. Übung macht aber den Meister und so ist es natürlich auch hier. Ein Tutorial dazu existiert leider nicht, wobei ich mir das an dieser Stelle echt gewünscht hätte.
Defense!
Die manuelle Verteidigung in Fifa 21 ist ein zentraler Bestandteil eures Gameplays und ziemlich fordernd. Besonders als Anfänger drohen oben genannte Momente der Frustration und Gefahr für den Controller.
Tacklings, Grätschen und Co. müssen Spieler selbst initiieren. Ansonsten ist die Verteidigung ziemlich passiv unterwegs. Wichtig dabei ist das Timing, um nicht mit farbigen Karten zugeworfen zu werden. Außerdem wollt ihr auch nicht, dass euer Gegner einfach durchmarschieren kann.
Eine Jockey-Funktion stellt Passwege zu, bedrängt Gegner oder schirmt auch den Ball ab. Dieses Feature funktioniert ganz gut. Vor allem scheinen kräftigere Spieler Vorteile zu haben, wenn sie physisch schwächere angreifen bzw. abwehren. Insgesamt kann man auch hier nur sagen: „Übung macht den Meister…“
Umfangreiche Karriere
Auch Matches gegen die KI fordern die Spieler durchaus heraus. So einfach kommt ihr gegen die Gegner nicht an. Ab „Legendär“ darf ein Wettkampfmodus zugeschaltet werden. Nach Aktivierung orientiert sich die Stärke der jeweiligen Spieler an den echten Profis. Wird euch Fifa 21 also mal zu einfach, seid ihr bei diesem optionalen Feature genau richtig.
Ich hatte eigentlich immer das Gefühl, dass sich der Entwickler ganz gut ins Zeug gelegt hat. Zwar habe ich keinen direkten Vergleich zu vorigen Teilen, aber alleine schon die gelungene Spielerentwicklung, welche ziemlich realistisch verläuft, erkennt man eine Gewisse Liebe zum Detail. Unter anderem orientiert sie sich an der eingesetzten Zeit und auch der Stärke der einzelnen Gegenspieler.
Gefallen hat mir unter anderem auch eine interaktive Simulation. Während dieser schaut sich der Gamer eine Partie von außen an, wobei wir natürlich auch zu jedem Zeitpunkt unterstützend eingreifen können. Allerdings gilt besonders in diesem Modus, dass Vorbereitung extrem wichtig ist. Zu oft bin ich zu ungeduldige gewesen und einfach rein in die Partie.
Viel zu erleben
Fifa 21 ist direkt mit einem Sale bei Google Stadia erschienen und hat einige Interessenten angelockt. Dies liegt sicherlich auch daran, dass sich nicht jeder für ein einzelnes Spiel eine Konsole kaufen möchte oder kann.
Unter anderen findet sich auch das Ultimate Team wieder. Die Benutzeroberfläche habe ich als recht unzugänglich empfunden. Es hat etwas gedauert, bis ich mich einigermaßen zurechtgefunden habe. Leider hatte ich zum Zeitraum meines Tests keinen echten Mitspieler an der Hand, sonst hätten wir den Koop für Squad Battles oder Division Rivals direkt mal gedaddelt. Es winken Rewards wie etwa Items für euer Stadion wie z.B. Rasenmuster.
Fazit
Für mich war es das erste Fifa meiner langen Gamerkarriere von über 35 Jahren und grundsätzlich hat es mir gefallen. Es braucht schon Zeit, sich an den Spielfluss zu gewöhnen. Fifa 21 läuft auf Google Stadia ziemlich flüssig, kommt mit angenehm kurzen Ladezezeiten daher und ist für Fans sicherlich ein Pflichtkauf, zumal es im Stadia Store zum Release direkt günstiger angeboten wurde.
Es gibt viel zu entdecken und spielen, wobei ich das Kaufen von Spielern bzw. Karten gegen Echtgeld in einem solchen Titel gar nicht so prickelnd finde. Die Mischung aus Glücksspiel, Pay-To-Win und dem potentiell resultierenden Frust können dann sogar in einer Neuanschaffung eines Controllers enden. Ihr sollet in jedem Fall nicht den mit dem Stadia-Controller Fifa 21 zocken. Recht zeitnah nach der Veröffentlichung fanden sich schon einige Reddit-Posts mit defekten Controllern, die dem Videospiel einfach nicht gewachsen waren. Verwendet einen alternativen Controller im Tandem-Modus oder direkt per Bluetooth bzw. Kabel.