Fire Emblem: Three Houses

[Review] Fire Emblem: Three Houses – Rundenstrategie vom Feinsten

Die Serie rund um Fire Emblem hat mittlerweile fast 30 Jahre auf den Buckel. Trotzdem gibt es keine Alterserscheinungen und die Titel sind immer wieder ein Garant für Erfolg. Mit Fire Emblem: Three Houses kommt erstmalig ein Ableger auf Nintendos aktueller Konsole raus. Wie sich das Taktikabenteuer spielt, klären wir im Test.

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Magister von Garegg Mach

Der Kontinent Fódland wird von drei Nationen beherrscht, die schwarzen Adler, bekannt für ihre Magie, die goldenen Hirsche, einzigartig im Umgang mit Pfeil und Bogen, und die blauen Löwen, Allrounder im gesamten Kampfbereich. Alle Nationen leben in Frieden miteinander. In der Mitte des Kontinents befindet sich Garegg Mach, eine Militärakademie die die Kämpfer für morgen ausbildet. Dieser Jahrgang ist besonders, denn es befindet sich von jeder Nation dessen zukünftiger Anführer in Garegg Mach.

Fire Emblem: Three Houses
Die Akademie in voller Pracht

Genau diese drei Anführer kommen eines Tages in die Verlegenheit von Banditen überfallen zu werden. Glücklicherweise können sie fliehen und treffen in den umliegenden Wäldern auf den namenlosen Helden und dessen Vater. Sie bitten sie um Hilfe und stellen sich als Kadetten der Akademie vor. Natürlich willigen beide ein und unterstützen die Schüler.

Nach der erfolgreichen Schlacht, gibt es eine Zusammenkunft mit dem Ausbilder der Kadetten. Es stellt sich heraus, dass er ein ehemaliger Kamerad von dem Vater des Helden ist. Der Ritter lädt die Beiden als Dank in die Akademie ein.

So kommen alle nach einem langen Marsch schlussendlich in Garegg Mach an. Dort dürfen der Held und sein Vater, direkt bei der Hohepriesterin vorstellig werden. Diese weiß ganz genau welches Potential in den Protagonisten steckt und fragt ohne umschweifen, ob er es sich vorstellen könnte Magister an der Akademie zu werden. Ohne große Entscheidungsfreiheit, darf der Held zwischen den drei Häusern auswählen. Der Held muss seine Klasse zum Erfolg über die anderen Häuser bringen. Nur das das nicht seine einzige Aufgabe sein wird, wird er rasch merken. Denn es formieren sich dunkle Kräfte, die nichts sehnlicher wollen, als die Welt zu zerstören und dessen Besitz an sich zu nehmen.

Lehrer werden im Schnellverfahren

Habt ihr euch für ein Haus entschieden, fängt der Schulalltag an und in Garegg Mach gibt es so einiges zu machen. Grundlegend bleibt Fire Emblem: Three Houses ein Taktik Rollenspiel, nur dieses Mal kommen sehr viele Simulationsaspekte hinzu. So ist es nicht nur eure Aufgabe die Kadetten in der Schlacht zu führen, sondern müsst auch soziale Bindungen zu ihnen aufbauen, damit sie stärker werden.

Jeden Monat habt ihr die Möglichkeit entweder in die Schlacht zu ziehen und eure Schützlinge für die bevorstehende Mission zu trainieren, in der Akademie abzutauchen oder Seminare abzuhalten. Jeder Aktion benötigt sogenannten Aktivitätspunkte. Zu Beginn habt ihr noch wenige und könnt nicht viel erleben, aber im Verlauf des Spieles bekommt ihr immer mehr. Diese Punkte sind auch abhängig wie hoch euer Dozentenrang ist. Interagiert ihr während der Akademiezeit viel mit euren Schützlingen, steigt dieser Rang allmählich auf.

Fire Emblem: Three Houses
Die Zeiteinteilung will gut überlegt werden

Ab in den Unterricht!

Nicht nur die sozialen Interaktionen sind wichtig, sondern auch wie ihr euch im Unterricht verhaltet. Jeden Montag gibt es einen Wochenunterricht, den ihr abhaltet. Dort können Einzelunterrichte und Gruppenaufgaben abgehalten werden. In den Einzelunterrichten könnt ihr dem jeweiligen Schüler helfen eine Waffenart zu erlenen. Je nach Affinität zu der einzelnen Klasse, lernt die Person schneller oder langsamer. Dadurch besteht aber die Möglichkeit, dass man jeden Schüler nach seinem Belieben „formen“ kann. Möchte man einen Schwarzmagier mit Lanzenfähigkeiten haben? Kein Problem, ab in den Einzelunterricht mit ihm!

Fire Emblem: Three Houses
Im Einzelunterricht kann individuell auf den Studenten eingegangen werden

Durch die Steigerung in der Waffenklasse, lernt der Schüler neue Fähigkeiten. Diese können dann direkt im Kampf eingesetzt werden und nicht, wie in den vorigen Ablegern, zufällig eingesetzt werden. Eine Neuerung die sich gut in den Spielablauf einfindet.

In den Gruppenaufgaben kann man jeweils zwei Schüler zusammen auf eine Mission schicken. Dort müssen sie gewisse Aufgaben alleine bestreiten. Leider hört sich dieser Teil spannender an als er ist, denn effektiv habt ihr nichts damit zu tun. Am Samstag bekommt man eine Zusammenfassung, wie gut die Aufgabe abgeschlossen worden ist.

Fire Emblem: Three Houses
Die Gruppenaufgabe stärkt die Bindung untereinander

Motivation ist alles

Um optimal lernen zu können muss man motiviert sein und das ist nicht nur eine daher gesagte Floskel. Sind die Schüler unmotiviert, können sie auch nicht zum Einzelunterricht eingeladen werden. Deswegen ist es eine enorm wichtige Aufgabe, sich mit den Schülern während der unterrichtsfreien Zeit an der Akademie zu verabreden.

Garegg Mach bietet ein breites Portfolio an unterschiedlichsten Aktivitäten an. Vom Chorsingen in der Kirche bis zum Schlemmen in der hauseigenen Kantine ist alles dabei. Natürlich sind die Aktivitäten unterschiedlich effektiv auf die Charaktere. Die stille und zurückgezogene Bernadette hat es gar nicht gern mit Menschen in direkten Kontakt zu treten. Deswegen ist das Chorsingen gar nichts für sie. Mit Essen hingegen kann man sie sogar aus ihren Zimmer locken und ein nettes Gespräch führen. Der Aspekt, dass alle Schüler unterschiedliche Vorlieben haben macht Fire Emblem: Three Houses sehr sympathisch. Man möchte unbedingt immer mehr von seinen Schützlingen erfahren und sie näher kennen lernen.

Fire Emblem: Three Houses
Beim Essen lernt man die Schüler besser kennnen

Endlich kommen die Kämpfe

Hat man das gesamte Sozialleben in der Akademie satt und dürstet es nach virtuellen Blut, kann man in die Schlacht ziehen. Zu Beginn jedes Monats erhält man von der Hohepriesterin eine Aufgabe, die man erfüllen muss. Diese Aufgaben sind es auch, die die Geschichte vorantreiben.

Am Schlachtfeld angekommen, könnt ihr euch die Karte, Gegner und Verbündete genau anschauen. Auch besteht die Möglichkeit. Noch vor Ort etwaige Einkäufe zu tätigen, die vergessen worden sind. Habt ihr alle Vorbereitungen abgeschlossen kann es auch schon losgehen. In klassischer Fire Emblem Manier sind die Runden zwischen Verbündete und Gegner aufgeteilt. Man bewegt sich in quadratischen Bereich voran. Dabei darf man die Umgebung niemals außer Acht lassen. Verharrt ihr in Büsche oder Festungen, bekommt der Charakter immense Vorteile, wenn er angreift oder angegriffen wird.

Fire Emblem: Three Houses
Typische Fortbewegung in Fire Emblem

Kommt es nun zu einem Kampf, der von einem verbündeten Charakter initiiert wird, habt ihr übersichtlich alle Informationen zur Verfügung. Darunter der zu erwartende Schaden, Treffer- und Kritische Wahrscheinlichkeit. Auch könnt ihr vor dem Kampf entscheiden mit welcher Waffe angegriffen wird. Habt ihr einen benachbarten Kameraden neben euch, kann dieser diverse Boni erzeugen. Diese sind abhängig von dem Unterstützungslevel der Personen. Kämpfen die Kameraden oft miteinander steigt dieses Level an.

Fire Emblem: Three Houses
Auf der linken Seite werden alle Werte übersichtlich dargestellt

Eine wesentliche Änderung von Fire Emblem: Three Houses zu den anderen Teilen ist, dass es kein Waffendreieck mehr gibt. Dieses hat euch bis jetzt immer Aufklärung darüber gegeben, welche Waffe vorteilhaft gegenüber einer anderen ist.

Hat der Kampf nun begonnen, wechselt die Kamera in eine dynamische Ansicht und man kann dabei zusehen wie die einzelnen Parteien angreifen. Danach gibt es Erfahrungspunkte und Punkte für die eingesetzte Waffe.

Fire Emblem: Three Houses
Die dynamische Kampfansicht

Bataillone und Strategeme

Neben den normalen Angriffen und Fähigkeiten, können in Fire Emblem: Three Houses auch Bataillone befehligt werden. Diese können beim örtlichen Händler erworben werden und müssen einer Figur „ausgerüstet“ werden. Im Kampf können dann Strategeme mit den Truppen eingesetzt werden. Das sind besondere Fähigkeiten die abhängig vom Typ des Bataillons ist. Dadurch können Feinde kurzfristig gelähmt werden, sodass diese in der nächsten Runde nicht angreifen können. Auch können sie flächendeckende Heilfähigkeiten auf die Verbündeten herablassen. Man sieht, durch diese Neuerung wird die taktische Vielfalt enorm erhöht. Hat man zudem einen Kameraden auf dem benachbarten Feld welcher auch ein Bataillon befehligt, können mächtige Kombinationen erzeugt werden.

Fire Emblem: Three Houses
Die Strategeme sind eine wichtige Neuerung im Spiel

Der Tod ist nicht für immer

Sollte es nun passieren, dass eure Einheit im Kampf fällt, ist der Schützling nach Fire Emblem Manier für immer weg. Glücklicherweise könnt ihr zu Beginn des Spieles entscheiden, ob ihr mit dieser Funktion spielen wollt oder nicht. Spielt ihr nicht im klassischen Modus, sind die verstorbenen Einheiten nach dem Kampf wieder da.

Spielt ihr im klassischen Modus und euch passiert ein Malheur, sodass ein Charakter verstirbt, habt ihr noch immer die Möglichkeit die Zeit zurückzudrehen. Diese Funktion ist nur eine gewisse Anzahl pro Karte zur Verfügung, hilft aber enorm, falls so ein Fehler eintreten sollte.

Fire Emblem: Three Houses
Ihr könnt die Zeit immer zurückspulen wenn ihr einen Fehler gemacht habt

Fazit

Fire Emblem: Three Houses ist ein gelungenes Taktik RPG. Spannende Story gepaart mit sehr guten Gameplay erfüllen die Wünsche der Spieler. Auch wird in diesem Teil das breite Publikum angesprochen und nicht mehr die Hardcore Fans. Das kann auf einer Seite erfreulich sein aber auf der anderen auch enttäuschend.

Die Kampfdichte hat enorm abgenommen, es wurde mehr Wert auf die Sozialkomponente gelegt. Die Mischung aus Kampf und dem sozialen Leben ist aber trotzdem gut getroffen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass zu irgendeinem Punkt im Spiel zu wenige Kämpfe vorhanden waren.

Pro Haus hat man eine Spielzeit von ca. 35 Stunden. Durch die Möglichkeit des New Game Plus, kann man die anderen Protagonisten auch spielen und deren Geschichte erleben. Der Wermutstropfen hierbei ist, dass sich die Geschichte nicht großartig unterscheidet.

Jeder der Taktik Rollenspiele liebt und eine Switch besitzt, wird an diesem Spiel nicht vorbeigehen können. Auch für Neueinsteiger in die Serie ist es der perfekte Beginn.

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