Das italienische Entwicklerteam Real Game Machine hat sein Survival Horror-Spiel Follia – Dear Father am vergangenen Donnerstag mit einem halben Jahr Verspätung zunächst auf Steam veröffentlicht. Eine Veröffentlichung für Xbox One, Playstation 4 und PSVR ist „bald“ geplant. Das Grauen spielt in der Ego-Perspektive und kann wahlweise komplett im VR-Modus durchlebt werden. Wie grausig das Spiel wirklich ist, klären wir in unserem Test der Non-VR-Version.
„Follia ist das italienische Wort für Wahnsinn – und genau das erlebt Protagonist Marcus, als er auf der Suche nach seinen Eltern das Gelände der Frederick Fidelity University betritt. Er ist mit völliger Dunkelheit konfrontiert, die nur vom Licht seiner Taschenlampe oder seines Feuerzeugs durchdrungen wird. Er hat keine Ahnung, ob seine Eltern noch am Leben sind, aber er ist entschlossen, zumindest herauszufinden, was mit ihnen geschehen ist – auch wenn es bedeutet, durch ein Labyrinth von Feinden zu navigieren, die in der Dunkelheit lauern. Jede Kreatur hat ihre eigenen Gründe für ihren Blutrausch. Wenn er eine Überlebenschance haben will, muss Marcus ruhig bleiben, sich an die Schatten halten und seine nächsten Schritte sorgfältig auswählen.“
Soweit die Beschreibung der Entwickler zu Follia – Dear Father. Und gameplaymäßig bekommt man genau das, was einem diese Ausführungen suggerieren. Zumeist schleicht man durch stockdunkle Gebäude, um nicht von dem Unwesen, welches in dem jeweiligen Abschnitt umher schweift, gesehen und daraufhin gejagt zu werden.
Schleichen, Jumpscare, wegrennen, verstecken – und wieder von vorne. So lässt sich das Gameplay kurz und knapp zusammen fassen. Da können auch die mauen Rätsel-Ansätze nichts heraus reißen. Hier und da gilt es einen Code einzugeben, welcher aber in nicht allzu weiter Ferne sehr offensichtlich platziert ist. Immer wieder müssen Schalter für Generatoren gefunden werden, um den Weg in den nächsten Level frei zu geben. Außer Batterien für die Taschenlampe, MediKits, Schlüsseln und schriftlichen Aufzeichnungen gibt es in den Arealen nichts zu entdecken. Interaktionen mit der Umgebung sucht man hier vergeblich. Kämpfen kann man gegen die Gegner in der Regel auch nicht, außer es ist aus dramaturgischen Gründen vorgesehen. Ansonsten sind die Kreaturen einfach zu mächtig und können nicht besiegt werden.
Optisch ist Follia – Dear Father guter Durchschnitt – da man die meiste Zeit allerdings im Dunkeln herum läuft und die Umgebung vornehmlich im Schein der Taschenlampe wahrnimmt, geht das in Ordnung. Die Animationen der Gegner oder auch anderer Protagonisten wirken sehr hölzern. Die einzelnen Abschnitte sind recht großzügig angelegt und man hat viel Platz, um vor den „Monstern“ weg zu rennen – auch an die eine oder andere Abkürzung wurde dabei gedacht. Zu Beginn fällt es dadurch allerdings etwas schwer, wieder den rechten Pfad zu finden, den man vor seiner Entdeckung gegangen war. Je nachdem, wie oft man sich in den großen Arealen verläuft, hat man den Horror nach drei bis vier Stunden überstanden.
Der Sound ist leider nicht gut gelungen. Während die musikalische Untermalung noch in Ordnung geht, sind die Geräusche teils nicht synchron zu dem Geschehen auf dem Bildschirm. Außerdem klingen Marcus´ Schritte seltsam laut, als würde er die ganze Zeit aufstampfen. Und sobald er anfängt zu rennen, könnte man meinen, er nippelt gleich ab – so keucht er.
FAZIT
Follia – Dear Father ist ein Stealth-Horror-Survival-Adventure mit starken Anleihen an Outlast – nur ohne Videokamera. Was seinerzeit aber noch prima funktioniert hat, will hier irgendwie nicht so richtig zünden. Viel „Trial and Error“, wenig Inhalt.