Hyrule Warriors: Definitive Edition

[Review] Hyrule Warriors: Definitive Edition

Hyrule Warriors: Definitive Edition ist endlich für die Nintendo Switch erschienen und wir konnten das Spiel auf Herz und Nieren testen. Ob die Symbiose aus Wii U und 3DS Version alte Hasen der Serie noch fesseln kann und was das Game generell so bietet, erfahrt ihr in diesem Test.

Wir befinden uns tief im Zelda-Franchise und zur Verfügung stehen uns bis zu 29 Charaktere, die in actiongeladenen Schlachten zum Einsatz kommen. Dabei besuchen wir ikonische Handlungsorte, die jeder Fan wiedererkennen wird und erleben die Schlachten selbst mit. Im Abenteuer-Modus lassen sich bis zu neun Maps erkunden, was einen enormen Umfang bedeutet.Hyrule Warriors: Definitive Edition

Die Story von Hyrule Warriors: Definitive Edition entspricht der 3DS-Variante. Folglich spielen wir unter anderem auch einige Level mit Linkle, die Wii U Gamer potentiell nicht kennen könnten. Dabei handelt es sich um die weibliche Variante von Link, der Name verrät es ja bereits, die eine eigene kleine Storyline spendiert bekommen hat. Vom Charakter her wirkt Linkle nicht wie ein Held, sondern eher wie ein tollpatschiges Mädchen, entwickelt sich allerdings mit der Zeit weiter. Die überschaubare Handlung ist über typische Cutscenes gut nachvollziehbar und toll in Szene gesetzt.

Was gut war, bleibt drin

Beim Gameplay setzt Nintendo auf Altbewährtes. Im Legenden-Modus müssen wir Festungen einnehmen und diverse Nebenmissionen absolvieren bzw. Ziele verfolgen und dabei durch Massen von Feinden mähen. Besonderes Augenmerk sollte immer auf euren Mitstreitern liegen, die im Normalfall überleben müssen, um die Mission erfolgreich abzuschließen. Ist ein Freund in Not, wechselt ihr entweder über das D-Pad zu genau diesem und übernehmt die Steuerung oder lauft mit dem gerade aktiven Char quer über die Map. Es bedarf etwas Eingewöhnung, nicht den Überblick zu verlieren, aber die Hinweistöne und Dialoge sind so platziert, dass der Spieler in jedem Fall mitbekommt, dass etwas nicht stimmt. Auch kommt es vor, dass gewisse Events/Dialoge noch nicht getriggert sind und ihr noch warten müsst, bis sich endlich alle NPCs ausgekaspert haben. Dadurch wird der eigentlich richtig gute Spielfluss immer wieder gestört. Diese Tatsache wird noch um den Umstand ergänzt, dass man ab und an auch mal auf das Spiel selbst wartet, bis dieses mitbekommen hat, dass eine bestimmte Aufgabe/Mission erledigt wurde. Eine dynamische(re) Lösung wäre sicher besser, aber letztendlich ist das ein kleiner Kritikpunkt, der nicht arg ins Gewicht fällt.

Hyrule Warriors Definitive Edition

Eben diese Dialoge können auch mal stressen, weil sie wichtige und relevante Infos enthalten, um den Kampf für euer Team zu entscheiden. Im Eifer des Gefechtes übersieht man diese aber oft. Alte Hasen wissen bereits damit umzugehen oder kennen ohnehin alles auswendig, Anfänger von Hyrule Warriors müssen sich damit erstmal rumschlagen und aufpassen.

Damit ist die negative Kritik am Gameplay auch schon abgearbeitet, denn habt ihr das Spiel einmal gestartet und die grundlegende Steuerung verinnerlicht, stellt sich ein großes Suchtpotential ein. Dies liegt zu großen Teilen auch daran, dass ihr eure Charaktere leveln und verbessern könnt. Um dies durchzuführen, werden Materialien benötigt, die in den Missionen gefarmt werden können. Mit den Items aktiviert ihr nach und nach längere Kombos, Resistenzen gegen diverse Elemente und weitere Passiva. Verbesserungen spürt man sofort und genau das macht einen hohen Wiederspielwert aus.

Die 29 unterschiedlichen Charaktere bieten viel Abwechslung, da sie sich unter anderem in Waffen, Kombos und der generellen Spielweise wesentlich unterscheiden. Jeder Spieler sollte einen für sich passenden Char finden können.

Hyrule Warriors Definitive Edition

Die Kämpfe

Während der Schlachten stellen eigentlich nur die Bosskämpfe eine wirkliche Herausforderung dar, da diese z.B. mit der richtigen Zusatzwaffe attackiert werden müssen. Deren Verwendung erlernt der Gamer innerhalb der Missionen. Die passenden Bosse setzen dann immer mal wieder die eine oder andere Bombe oder einen Pfeil voraus, bevor die Rüstung geschwächt und Schaden ausgeteilt wird.

Der Trash auf der Map verlangt euch nicht viel Können ab. Hier gilt es, Spaß zu haben und mit dramatisch in Szene gesetzten Kombos und Finishern durch das Bild zu fliegen. Hier mal ausweichen, dort mal eine Bombe platzieren und schon ist man erfolgreich.

Hyrule Warriors Definitive Edition

Das Ambiente

Offenkundig befinden wir uns im Zelda Universum, aber dennoch muss man auf die Liebe zum Detail an jeder Ecke hinweisen. Von den ikonischen Grasbüscheln bin hin zu Herzen und Rubinen ist alles vorhanden und perfekt in die Spielwelt integriert. Sogar die Eulenstatuen für Schnellreisen sind für Linkle dabei und ermöglichen flotte Bewegungen über die Map zu den strategisch wichtigen Kämpfen.

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, erkennt man einige Standorte sofort wieder, wenn man mal den einen oder anderen klassischen Zelda-Teil gedaddelt hat.

Endlich keine Hänger mehr

Die Definitive Edition hat es endlich geschafft, richtig flüssig über den TV zu gleiten. Im Vergleich zu Wii U und 3DS ist die Performance merklich verbessert. Im Test hatten wir solo weder Lags noch dramatische Einbrüche der Framerate zu verzeichnen, wie es in den anderen Teilen noch der Fall war. Lediglich bei sehr vielen Gegnern auf einem Bildschirm spürt man einen minimalen Malus, aber da man die Mobs auch flott los ist, stellt dies keinen stark negativen Kritikpunkt dar. Unser erster Gedanke war: “Wow, endlich gibt’s das Spiel mal in flüssig!”

Der Sound machts

Zelda-Klänge, epische Musikstücke und Hyrule-Rock auf jeder Map. Mehr muss man fast nicht zum Thema Musik schreiben. Wir befinden uns irgendwo zwischen genial und episch. Die musikalische Untermalung passt so gut wie immer perfekt auf die jeweilige Situation und motiviert ungemein, die gegnerischen Schergen weiter zu verkloppen.

So gut die Mucke ist, so schlecht sind die Sounds der Charaktere. Da diese sehr limitiert sind und grundsätzlich nur aus “uh”, “eh” und “ohooo” bestehen, wird es schnell nervig. Da freut sich das Gamerohr viel mehr über ein “Hey listen!”, auch wenn es das 1000ste mal ist.

Hyrule Warriors Definitive Edition

Der Abenteuermodus

Nach Abschluss der “Hauptstory” ist noch lange nicht Schluss mit Hyrule Warriors: Definitive Edition. Zusätzliche und teils auch sehr knackige Herausforderungen werden im Abenteuermodus kredenzt, der über das Hauptmenü zu erreichen ist. Eine von in Summe neu Maps wird bereist und ist wiederum in kleine Felder unterteilt, die jeweils eine oder mehrere Aufgaben stellen.

Dabei besiegen wir nicht nur eine vorgegebene Anzahl von Feinden in Zeit X, sondern lösen Rätsel oder suchen versteckte Items. Die Belohnungen für das Bestehen beinhalten neben allerhand Powerups auch neue spielbare Charaktere.

Summa Summarum lässt sich in Hyrule Warriors: Definitive Edition so viel freischalten, dass einem nicht so schnell langweilig wird. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man sich auf das repetitive Gameplay einlässt und Missionen mehrfach abschließt.

Hyrule Warriors Definitive Edition

Gretchenfrage zum Multiplayer

Mit mehreren Spielern macht Hyrule Warriors auch in der Variante für die Nintendo Switch keinen wirklichen Spaß. Wir müssen im Splitscreen zocken, auf dem man keine gute Übersicht hat und die Kamera unvorteilhaft agiert. Das Einbrechen der Framerate ist in diesem Modus quasi vorprogrammiert und das Spielen mit einem einzelnen Joy-Con SEHR gewöhnungsbedürftig, wenn auch nicht unmöglich. Diese Tatsachen treiben die Gamer in den Einzelspielermodus.

Der weiterhin fehlende „echte“ Multiplayer, z.B. auch online, schmerzt ein wenig. Für eine kurze Session in der Mittagspause ist diese Variante sicherlich kein Problem, aber einen Abend mit Freunden auf der Couch verbringt man sicherlich nicht mit Hyrule Warriors: Definitive Edition.

Fazit

Hyrule Warriors ist für Zelda-Liebhaber oder Fans der Warriors-Spiele ein Pflichtkauf. Selbst als Veteranen der vorigen Teile haben wir uns motiviert ins Getümmel gestürzt, obschon wir eigentlich sogar alles auswendig kennen.

Das Gameplay wurde natürlich nicht neu erfunden, aber das flüssige Spielen im Singleplayer ohne die schmerzhaften Hänger und Ruckler der anderen Teile bereitet schon so viel Freunde, dass man nicht aufhören möchte zu daddeln.

Wer schon einen oder beide anderen Hyrule Warriors Titel besitzt, erlebt nichts Neues, aber unterwegs ein Hyrule Warriors in AAA-Qualität zu zocken ist schon eine feine Sache und definitiv einen Kauf wert.

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