Zum 50. Jubiläum des japanischen Weekly Shonen Jump Magazins lassen Bandai Namco und Spike Chunsoft die Korken knallen und entlassen uns in die Welt von Jump Force, die viele Anime Helden in sich vereint. Das große Crossover zwischen Son Goku, Ruffy und Naruto kann also beginnen.
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Eine kaum spannende Story
Alles beginnt damit, dass Son Goku und Freezer gegeneinander kämpfen. Währenddessen belebt uns Trunks wieder, wobei er unsere Hilfe braucht. Der Charakter-Editor lässt uns alle Freiheiten, die wir uns nur wünschen können. Dabei sind alle Elemente – von Körperbau, Frisur, bis zur Gesichtsbemalung – von jeden Anime-Helden vertreten und lassen sich nach Belieben erstellen. Hier kann die Erstellung des eigenen Charakters schon mal sehr lange dauern. Nachdem man sich schlussendlich entschieden hat, wird man in das Kampfsystem eingeführt. Nach diesem kurzen Eintauchen offenbart sich uns auch schon die Hub-Welt von Jump Force, die Umbras-Basis, welche leider viel zu groß und leer wirkt. Dort empfängt uns Director Glover, der uns drei Teams vorstellt, aus denen wir eines auswählen müssen. Team Alpha, Beta und Gamma, begleitet von Son Goku, Ruffy und Naruto. Schön ist dabei, dass jedes Team seine eigene Zone in der Basis besitzt und jeweils andere Ziele verfolgt. Entweder den bösen Venoms – von Umbras-Kubus befallene Menschen – mit Muskelkraft entgegen zu treten, Informationen zu sammeln oder verlorene Gebiete zurück zu erobern. Egal, wofür man sich entscheidet – besonderen Einfluss auf die Story oder die Missionen hat dies nicht. Die Rahmenhandlung besteht also darin, die Venoms, sowie einige Jump-Charaktere vom Umbras-Kubus zu befreien und mit den neuen Verbündeten die Welt zu retten.
Ein Kampfsystem mit leichten Macken
Doch nun zum Herzstück eines Beat´em Ups, dem Kampfsystem. Nach zwei Matches sollten die Kniffe sitzen. Die Steuerung geht locker von der Hand, zeigt dabei das richtige Gespür der Entwickler. Es besitzt dabei aber nichts wirklich Neues, es gibt „Leichter Angriff“, „Schwerer Angriff“, „Griff“ oder die Spezialattacken, welche sich durch Schulterbutton gedrückt halten leicht auslösen lassen. Daneben gibt es auch noch eine „Erwachen-Anzeige“ – wenn diese sich füllt, kann man ein starken Angriff auslösen mit einer schönen, nicht störenden Zwischensequenz, die den Kampf noch einmal deutlich drehen kann. Problem ist dabei nur, wenn man blockt, erleidet man kaum noch Schaden, egal, was man auf den Gegner abfeuert – andersherum genauso. Da wirken die Spezialattacken und die Erwachten-Angriffe, als ob sie zu Staub zerfallen würden. Man zieht in Dreier-Teams, die man jederzeit neu besetzen kann, in den Kampf. Dafür steht eine riesige Charakter-Auswahl zur Verfügung. Ob man aber im Kampf wechselt, ist nicht wirklich entscheidend, da sich jeder aus dem Team den gleichen Lebensbalken teilt. Man kann sie aber auch im Kampf kurz dazu rufen, um den Gegner kurz abzulenken.
Grafik fast aus einem Anime Film
Die Charaktere sind alle detailgetreu und wirken sehr echt. Wenn sie im Kampf Schaden erleiden, bekommen sie Kratzer oder haben zerstörte Kleidung. Die Spezialattacken sowie die Erwachten-Angriffe sind wunderschön inszeniert. Selbst nach mehrmaligen Wiederholen der Sequenzen der Attacken lässt die Grafik keine Langeweile aufkommen. Jeder Charakter verfügt über verschiedene Angriffe und bietet somit genug Zündstoff für die Augen. Die Zwischensequenzen in der Story wirken, als seien sie einen Anime entsprungen – wobei es nicht sonderlich viele davon gibt. Die Attacken lassen zwar den Boden glühen und hinterlassen Krater, welche aber schnell wieder ins Nichts verpuffen und die Schauplätze unberührt davon wirken lassen. Die Areale haben tolle Lichtverhältnisse und sind teilweise sehr detailverliebt gestaltet. Allerdings sehen manche Gegenstände in den Arenen von Nahem manchmal nicht so detailreich aus und besitzen nicht so schöne Texturen. Dafür sind die Areale sehr groß und laden – wenn man im Gefecht dazu kommt – zum Erkunden ein.
Noch mehr Features?
Ansonsten können wir offline gegen den Computer oder Freunde antreten, oder online gegen Freunde oder den Rest der Welt. Das funktioniert unbeschwert, wären da nicht – wie überall im Spiel – diese langen Ladezeiten, die den Spielfluss teilweise merklich einschränken. Ansonsten können wir unseren eigenen Charakter anziehen, wie wir wollen. Strohhut von Ruffy, Jacke von Yugi und Hose von Piccolo? Kein Problem! Jump Force setzt keine Grenzen, wenn es darum geht, auszusehen wie man will. Die verschiedenen Mode Accessoires kann man entweder mit der pro Kampf gewonnenen In-Game Währung kaufen oder sich in Nebenmission erspielen. Diese bieten zudem verschiedene Schwierigkeitsgrade an und laden förmlich zum Grinden ein. In der Hub-Welt kann man sich auch schneller fortbewegen. Dafür steht zum Beispiel das Schiff aus One Piece, ein Motorrad, ein schwebender Frosch und noch vieles mehr zur Verfügung. Die Entwickler haben sich echt Mühe gegeben, so viel zu bieten, dass der Individualität des eigenen Charakter nichts mehr im Wege steht. Die riesige und leider viel zu leere Hub-Welt zeigt aber schon, dass in Zukunft Events kommen könnten – bleibt also abzuwarten, ob die Hub-Welt wirklich so leer bleibt.
Fazit
Jump Force ist ein solides 3D Beat´em Up, welches auf den einen Blick eine Augenweide für jeden Anime-Fan ist, bei genauerem Hinsehen dann aber doch Macken aufweist. Trotzdem muss man das größte Crossover der Anime-Helden irgendwie mögen und den Entwicklern zu Gute halten, dass sie in Sachen Inszenierung sehr detailverliebt waren, wenn es um die Spezialattacken sowie die Erwachten-Angriffe geht. Die vielen verschiedenen Kämpfer lassen sich leicht von der Hand steuern – und erreichen auch jedes Fan-Herz – alleine schon dadurch, dass sehr viele vertreten sind. Natürlich liegt das Hauptaugenmerk auf den drei „Großen“ – One Piece, Dragon Ball und Naruto. Dabei muss man aber auch berücksichtigen, dass sie nun mal die erfolgreichsten Anime der Welt sind. Die Story streckt sich über neun lange Kapitel, die zwar immer nur nach Schema F ablaufen, dafür aber ab und zu tolle Momente aufweisen, wenn zum Beispiel Son Goku und Ruffy Witze übers Essen reißen. Ansonsten kommt einem die Story irgendwie schon bekannt vor. Das gelungene Kampfsystem hat zwar hier und da leichte Macken, macht aber selbst nach Stunden sehr viel Spaß. Wenn einen die Ladezeiten nicht immer raus reißen würden – dazu auch noch der Ladebildschirm, der uninspirierter nicht sen könnte. Trotz allem ist es für jeden 3D-Prügler mit Liebe zum Anime einen genaueren Blick wert.
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