Kingdom Hearts III

[Review] Kingdom Hearts III

Das Franchise rund um Sora und seine Freunde erstreckt sich mittlerweile auf mehr als sieben Titel. Wer hätte gedacht, dass eine Mischung aus JRPG, Disney und Pixar klappt? Mit der Kingdom Hearts Saga hat Square Enix einen Meilenstein in der Gaming-Geschichte geschrieben. Nun hat es gute 17 Jahre gedauert, bis wir in den Genuss des dritten Teiles kommen konnten. In dieser langen Wartezeit wurden immer wieder Sequels und Prequels zu den ersten beiden Teilen veröffentlicht, sodass die Geschichte rund um das Kingdom Hearts viel größer und komplizierter geworden ist. Mit Kingdom Hearts III möchte Square Enix zeigen, dass sich die lange Wartezeit gelohnt hat, ob das auch wirklich zutrifft, klären wir hier im Test.

Sora auf der Suche nach seiner alten Kraft

Kingdom Hearts III beginnt genau dort, wo Kingdom Hearts Dream Drop Distance aufhört, im Turm von Yen Sid. Sora wurde durch seine letzte Schlacht so sehr geschwächt, dass nichts mehr von seiner alten Macht übrig geblieben ist. Er braucht diese aber wieder, denn es kommen dunkle Zeiten empor. Die neue Organisation XIII versucht einen zweiten Schlüsselschwertkrieg auszulösen.

Yen Sid beauftragt nun Sora in die verschiedensten Welten zu fliegen und dort seine ehemaligen und neuen Freunde zu besuchen, um neue Kraft zu schöpfen. So reisen Sora, Donald und Goofy durch bunte Welten voller Geheimnisse und Wendungen.

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Herzlose, Niemande, Jemande, Schlüsselschwertkrieg?

Die Welt rund um Kingdom Hearts ist vollgespickt mit Ausdrücken, die dem einen oder anderen vielleicht nicht geläufig sind. Hat man nicht die letzten 17 Jahre damit verbracht, die Pre- oder Sequels zu spielen, wird man in Kingdom Hearts III ein paar Probleme bekommen.

Wie schon erwähnt beginnt der dritte Teil genau nach dem 3DS Ableger Dream Drop Distance und es ist viel geschehen, wenn man nur den zweiten Teil gespielt hat. So geizt der neuste Ableger mit einer tiefgehenden Erzählung, was alles passiert ist. Das Intro zeigt zwar die rudimentärsten Eckpfeiler der gesamten Geschichte, um aber wirklich zu wissen um was es in der Saga geht, ist es zwingend notwendig die Spiele zu spielen. So erfährt man ansonsten nicht, wer die Organisation XIII ist, oder was es mit den Herzlosen oder den Niemanden auf sich hat.

Die Geschichte ist sehr komplex und man braucht Zeit, um sich einzufinden. Hat man aber einmal Fuß gefasst, begeistert die Geschichte enorm und man möchte immer mehr erfahren.

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So schön war Kingdom Hearts noch nie

Kingdom Hearts III überzeugt mit grafischer Meisterleistung. Die unterschiedlichen Umgebungen sind sehr gut in Szene gesetzt worden. Bewegt man sich im Wald von Corona umher wirken die Farben satt und echt. Jedes einzelne Blatt bewegt sich und übermittelt dem Spieler ein Gefühl, als wäre man selbst in diesem Wald unterwegs. Auch die unterschiedlichen Facetten von Sora und Co. sind wunderbar gelungen. Kingdom Hearts hatte immer schon das Feature, dass wenn man sich in den unterschiedlichen Welten bewegt, Sora und seine Freunde neue Kostüme bekommen. Ist man in der Welt „Die Spielzeugkiste“ unterwegs, schauen die Protagonisten auch wie Spielzeuge aus. In dieser Welt kommt die Liebe zum Detail sehr gut hervor. Es gibt dort Ballon-Stände wo Heliumflaschen in der Nähe sind. Trifft man nun so eine Flasche mit einem gekonnten Hieb bekommen die Helden plötzlich höhere Stimmen. Genau diese kleinen Details machen die Kingdom Hearts Saga aus.

Besonders gut haben mir die Sprites in der Welt von der Monster AG gefallen. Die „kleinen Monster“ wirken so, als würden sie wirklich in der Monster AG arbeiten. Die kostümierten Kameraden fallen nicht als Fremdkörper auf, sodass die Eingliederung in die Welt viel realistischer wirkt.

Das Gummischiff, dein Freund und Helfer

Um die einzelnen Welten erreichen zu können, stellen Chip und Chap dem Heldentrio ein Gummischiff zur Verfügung. Mit diesem kann man durch das All fliegen und diverse Planeten und Schätze entdecken. Auch kann man unterwegs auf Herzlose treffen, diese tauchen aber nicht plötzlich auf. Man sieht diese zuvor und kann auch erkennen welches Level die Gegner haben. Startet man ein Gefecht, gibt es immer eine Hauptaufgabe, welche erfüllt werden muss. Darunter fällt zum Beispiel, dass man alle Gegner in der kürzesten Zeit besiegen muss oder eine bestimmte Anzahl vernichtet werden muss.

Um sich die weiten Wege zwischen den Welten ersparen zu können, hat man auch die Möglichkeit zur Teleportation. Hat man einmal eine Welt oder gewisse Wegpunkte im All besucht, kann man dort mit einem Tastendruck sofort hin. Leider sind hier doch spürbare Ladezeiten aufgefallen, die den Spielfluss verlangsamen. In den Welten selber gab es aber keine Wartezeiten. Jedes Terrain ist begehbar und muss nicht erst geladen werden.

Das Gummischiff kann durch gefundene Ersatzteile komplett verändert werden. So kann im Editor entweder ein vorhandenes Schiff verändert werden oder ein komplettes Schiff selbst gebaut werden. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Das Transformer Schlüsselschwert

Natürlich dürfen actiongeladene Kämpfe in einem JRPG nicht fehlen. So bietet Kingdom Hearts III diverse Neuerungen an. Betritt man ein bestimmtes Gebiet, tauchen die Bösewichte plötzlich auf. Beginnt nun der Kampf, hat Sora die Möglichkeit diverse Aktionen auszuführen, darunter normale physische oder magische Angriffe oder besondere Manöver, die erst nach bestimmten Konditionen verfügbar werden.

Bei den Angriffen kann man mehrere Schläge kombinieren um abschließend einen verheerenden Abschlußangriff auslösen. Hier sind die visuellen Effekte sehr gut gelungen, egal ob gleißender Blitzring oder tosender Feuersturm. Eine Besonderheit weisen die Schlüsselschwerter auf, denn diese können sich in Kingdom Hearts III transformieren.

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Die Transformationen sind spektakulär

Im Kampf können bis zu drei Schwerter gleichzeitig mitgeführt werden. Diese lassen sich komfortabel im Kampf mit einem einfachen Links- oder Rechtsdruck gewechselt werden. Hat man nun den Gegner mit genügend Schlägen eingedeckt, betätigt man die Aktionstaste und die Transformation kann beginnen. Je nach Schlüsselschwert ist diese Aktion bis zu zweimal möglich. Dauert der Kampf lange genug an, endet die Transformation in einen finalen Endschlag, welcher enormen Schaden anrichtet. So bekommt man nach der Welt „Die Spielzeugkiste“ das Schlüsselschwert „Hilfssheriff“. Die erste Transformation ist in einen gewaltigen Hammer der zwar etwas langsamer als das normale Schwert ist, aber enorme Durchschlagskraft hat. Bei dem zweiten Morph verwandelt sich der Hammer in einen Drillkopf, welcher schnelle und präzise Schläge ausführt. Der finale Schlag entkoppelt den Drillkopf und verwandelt sich in eine Greifzange, die den anvisierten Gegner in die Mangel nimmt und mit voller Energie auf den Boden wirft. Neben dieser Verwandlung gibt es noch weit mehr. Einen Zauberstab der Kopien von Sora erscheinen lässt und anschließend mit im Kampf helfen. Die Vielfalt ist groß  und animiert jedes Schlüsselschwert auszuprobieren. Jeder wird hierbei seine Lieblingswaffe finden.

Durch dieses Feature wird der Kampf enorm aufgewertet und die verschiedenen Möglichkeiten wirken frisch und dynamisch.

Auf der Kirmes unterwegs

Neben den oben erwähnten Angriffen gibt es noch die Spezialmanöver, welche erst im Kampf aktiviert werden müssen. So kann es vorkommen, dass diverse Gegner einen grünen Ring um sich haben. Greift man diese an, wird ein zufälliges Spezialmanöver aktiviert. Wird so ein Angriff ausgelöst, kann man durch das gekonnte drücken der angezeigten Taste den Schaden erhöhen. Alle Manöver haben eine Gemeinsamkeit, die Kirmes. So können sich Sora, Donald und Goofy auf einem Karussell einfinden die den Gegnern Schaden zufügt. Auch besteht die Möglichkeit, dass sich die Protagonisten in eine wilde Tassenfahrt setzen und in die Gegnerhorden hineinfahren.

Diese Angriffe sind die effektgeladensten im gesamten Spiel. Leider wirken diese Momente sehr überladen und man verliert schnell einmal die Übersicht.

Ein Freund, ein guter Freund

Freundesangriffe waren in Kingdom Hearts immer ein fester Bestandteil. So ist es nicht verwunderlich, dass es in Kingdom Hearts III auch wieder die besonderen Koop Angriffe gibt. So kann man diverse Charaktere als Unterstützer finden, welche dann im Kampf kurzfristig aushelfen. Durch den Einsatz der gesamten Magieleiste kann ein Freund beschworen werden. Mit Ralph aus „Wreck it Ralph“, kann Sora eine Mauer bauen wo Geschütztürme darauf sind. Setzt Ralph nun seinen Finisher ein, werden diese Mauern zerstört und alles in deren Umgebung erleidet Schaden. Neben Ralph können diverse Figuren aus dem Disney Universum beschworen werden. Darunter fallen zum Beispiel Arielle die Meerjungfrau, Stitch und Simba.

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Es gibt viel zu machen

Neben der Hauptgeschichte kann man in Kingdom Hearts III noch viel erleben. So gibt es in jeder Welt das eine oder andere Minispiel, welches absolviert werden möchte. Ob Tanzen mit den Dorfbewohnern, eine Schlittenfahrt oder der Kampf gegen riesige Roboter, es gibt über all etwas zu machen. Hat man diverse Rekorde geschlagen, winken wichtige Belohnungen, die man sonst nicht bekommen kann.

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Auch gegen Roboter können Highscores aufgestellt werden

Natürlich darf König Mickey in diesem Titel nicht fehlen. In allen Welten sind so genannte „Glücksembleme“ versteckt, die nur darauf warten von euch gefunden zu werden. Hat man das Konterfei von Mickey gefunden, muss man anschließend ein Foto davon machen. Die Abbildungen sind schwer zu finden, da sie sich perfekt an die Umgebung anpassen. Donald oder Goofy geben aber Bescheid, wenn sich so ein Symbol in der Nähe befinden sollte.

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Das Glücksemblem im Hintergrund

Als einer der neusten Charaktere in diesem Ableger kommt auch Remy aus Ratatouille vor. Die kleine Ratte ist sehr begabt in der Kochkunst und hilft Sora beim Kochen. Durch die erkochten Speisen, bekommen die Helden temporäre Verbesserungen. Isst man sogar das Tagesmenü welche Remy vorschlägt, werden noch bessere Boni gutgeschrieben. Der Kochvorgang selbst läuft als interaktives Minispiel ab. So muss Sora würzen, Eier aufschlagen oder Fleisch anbraten.

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Bei Remy gibt es immer was zu knabbern

Auch gibt es eine Art Retro Spielekonsole, wo Sora diverse Spiele spielen kann. Diese müssen erst gefunden werden, lockern aber den Spielverlauf auf.

Fazit

Ja, das Warten auf Kingdom Hearts III hat sich gelohnt. Ein fulminantes Erlebnis worauf jeder Kingdom Hearts-Fan gewartet hat. Die Gefühle und Emotionen sind serientypisch gut eingearbeitet worden. Ich konnte mich mit der Geschichte und den hoch emotionalen Entscheidungen komplett identifizieren.

Die Geschichte reiht sich nahtlos an den 3DS Ableger ein und es werden viele Fragen beantwortet. So wie man Kingdom Hearts aber kennt, werden neue Fragen auch aufgeworfen. Die umfangreiche Story könnte den einen oder anderen abschrecken, investiert man aber etwas Zeit und schaut sich die Vorgeschichte dazu an, wird man auf jeden Fall seinen Spaß mit der Story haben.

Die neuen Features passen perfekt in das Bild des Franchise. Die transformierbaren Schlüsselschwerter wirken frisch und peppen den Kampfverlauf auf. Auch die Spezialmanöver sind eine gute Neuerung, nur wirken diese sehr überladen und stören die Übersicht in den Kämpfen.

Die Ladezeiten zwischen den Welten hätten auch gerne kürzer sein können, damit der Spielfluss nicht unterbrochen wird. Positiv anzumerken ist, dass es in den Welten selber keine nennenswerten Ladezeiten gibt.

So schnappt euch das Schlüsselschwert und begleitet Sora, Donald und Goofy auf einer abenteuerlichen Reise voller Wendungen und Höhepunkten.

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