LEGO DC Super-Villains ist seit dem 18. Oktober 2018 für PS4, Xbox, Nintendo Switch und PC erhältlich. Wir sind natürlich gerne böse und haben uns für den Test in das aktuelle LEGO Abenteuer gestürzt. Lest weiter und erfahrt, wie der Abstecher in die Superschurken-Welt abgeschnitten hat.
Endlich mal böse
Bis dato konnten LEGO DC Fans immer nur Helden zocken und nie deren Feinde. Wir haben uns sehr darauf gefreut, als Joker, Harley Quinn oder gar Deadshot unterwegs zu sein. Das sind aber auch längst nicht alle Auswahlmöglichkeiten. Wir bewegen uns durch Metropolis, Gotham City und Smallville. Diese Gebiete sind als gigantische “Oberwelt” angelegt worden. Die wieder mal lustige Story zieht sich durch diese Bereiche. Das Beenden eben dieser Haupt-Story hat uns ungefähr 13 Stunden beschäftigt. Nehmt ihr sämtliche Nebenmissionen mit, dauert das Spiel natürlich deutlich länger.
Was gibt’s zu tun
Von Rennen fahren über klassische Sammelquests bin hin zum Zerstören von Gebautem ist alles vertreten. Habt ihr ein paar bekannte Bösewichte freigeschaltet und in eurem Team, dürft ihr in abgeschlossenen Story-Abschnitte weitere Geheimnisse suchen. Das ist ja alles schon LEGO-typisch. Neue Fähigkeiten werden für diverse Abschnitte benötigt. In diesem Punkt hat der Spieler viel zu tun, es existieren nämlich deutlich über 150 Figuren für eure Sammlung. All dies kennt man bereits von anderen Games aus dem Hause LEGO bzw. Traveller’s Tales.
Qual der Wahl
Ihr beginnt die Reise erstmal mit einem mächtigen Figuren-Editor, der uns schon einige Zeit beschäftigt hat. Bereits zu Beginn stehen richtig viele Anpassungsmöglichkeiten zur Verfügung. Allerdings baut ihr hier nicht nur ein Outfit, sondern den kompletten Charakter samt übernatürlicher Fähigkeiten.
Zu den fast schon unzähligen Möglichkeiten aus Köpfen, Armen, Körpern, Beinen und Capes und deren individueller Farbe kommt dann noch ein ziemlich umfangreiches Repertoire an Waffen dazu. Wer keine möchte, wählt stattdessen eine Superkraft aus. Eine Vertonung hat euer Charakter aber leider nicht. Folglich ist dies nicht in der Auswahl enthalten.
Grundsätzlich versucht Traveller’s Tales „unsere“ nicht vorhandene Sprachausgabe ganz gut zu kaschieren, aber wir spielen eine so zentrale Rolle im Spiel, dass uns dieses Feature sehr gefehlt hat. Da helfen letztendlich auch keine witzigen Kommentare weiter. Dennoch hat man eine verhältnismäßig gute Zwischenlösung gefunden. Für ein zukünftiges Spiel wünschen wir uns definitiv eine Vertonung des Protagonisten.
Damit sind wir auch schon bei einem grundsätzlich interessanten Punkt angelangt. Die Synchronisierung von deutsch sowie englisch hat sich seit “Die Unglaublichen” stark verbessert und ist endlich gut gelungen. Auf englisch dürft ihr dann Sprecher wir Mark Hamill oder auch Nolan North genießen. Wer die Sprache beherrscht, sollte switchen! Es lohnt sich…
Die Story
Das ziemlich clever gestaltete Drehbuch lässt alle Charaktere gleichermaßen im Mittelpunkt stehen und sorgt für ordentlich Spannung und vor allem auch Überraschungen. Ihr dürft aber keine düstere Endzeitstimmung erwarten, denn LEGO DC Super-Villains richtet sich ja ein ein eher jüngeres Publikum. Somit sind die Witze und Taten natürlich nicht so “brutal”, wie sie im TV oder gar im Comic sein könnten oder sind.
Letztlich muss man aber sagen, dass die verwendeten Mechaniken so langsam ihren Reiz verlieren. Hat man den einen oder anderen LEGO-Titel der letzten Zeit gezockt, so spürt man schnell, dass Traveller’s Tales keine wirklichen Neuerungen eingebaut hat, sondern auf Altbewährtes setzt. Grundsätzlich ist das alles fein, haut aber Bestandskunden nicht mehr vom Hocker. Natürlich lag man nicht auf der faulen Haut, denn ein paar Kleinigkeiten sind schon erweitert worden. So z.B. Arenakämpfe oder das so genannte Schergensystem.
Ansonsten nutzt DC Super Villains so ziemlich alle coolen Features, die es bisher so gegeben hat. Letztlich ist das genannte “Altbewährte” nicht schlecht, aber es fehlt an Innovationen.
Multiplayer
Das für uns beste Feature ist der super flexible Mehrspielermodus. Dazu wird einfach ein Controller angeschlossen und euer Kumpel oder Familienmitglied ist per Knopfdruck mitten im Geschehen. Genauso schnell kann er auch wieder aussteigen. Dieses Prinzip zieht sich durch sämtliche LEGO Games und kommt immer gut an. Encounter und Rätsel werden im Splitscreen nicht schwerer, sondern eher etwas unübersichtlicher. In Summe sind LEGO Games besonders wegen der Zielgruppe nie richtig schwer.
Schlussendlich macht der Offline-Multiplayer einfach nur Spaß. Anders kann man es nicht nennen. So konnte meine kleine Tochter immer mal wieder ein wenig mit Rumhüpfen und man lachte zusammen. So muss es doch sein.
Nun folgt ein großes AAABER… Es wurde wieder nicht über einen Online-Multiplayer nachgedacht oder zumindest keiner eingebaut. Wie gerne würden wir mit Freunden online zocken. Das würde LEGO Spiele nochmal auf ein ganz anderes Level heben.
Stabiles Game?
Während des Tests hatten wir ein paar Abstürze auf unserer Switch, ähnlich einem Bluescreen auf der PS4, mit der Bitte, die Infos an den Entwickler zu senden. Darüber kann man aber hinwegsehen, denn sonst offenbarte uns LEGO DC Super-Villains keine erwähnenswerten Schwächen.
Die erwähnte gute Vertonung ist besonders positiv hervorzuheben, denn diese war ja in “Die Unglaublichen” mehr schlecht als recht. Auch sonst passen Musik bzw. Sounds absolut ins Ambiente.
Fazit
Yet another LEGO game… dachte ich zu Beginn des Abenteuers, aber irgendwie schaffen es die Entwickler auch erfahrene Gamer wie mich immer wieder in ihren Bann zu ziehen. Man will einfach nicht aufhören zu spielen, hat man einmal begonnen. Auch wenn es wenige Neuerungen oder Innovationen gibt, erfreuen sich die LEGO Games einer hohen Beliebtheit bei Jung und Alt. Dies gilt auch für diesen Ableger “DC Super-Villains”. Eine stabile Umsetzung samt guter Vertonung und einem lustigen Drehbuch sprechen für eine klare Kaufempfehlung. Für Neueinsteiger ins LEGO-Universum noch etwas mehr als für Veteranen. Man sollte diesen Teil aber definitiv nicht verpasst haben.
13 Stunden Kampagne bzw. Hauptstory plus unzählige Nebenmissionen und Sammelbares lassen die Spieler immer und immer wieder zurückkehren!
IMHO: “Stoppen konnte mich schlussendlich nur meine Konsole, die am ersten Abend während des Streams auf Twitch das Zeitliche gesegnet hat. Das lag aber natürlich nicht am Spiel!”
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