Die Story
Natürlich muss unser Held auch in Mario Tennis Aces die Welt vor dem Untergang retten. Wario und Waluigi haben sich den magischen Tennisschläger geschnappt und so den uralten Dämon Luzius entfesselt. Dieser muss für die ultimative Herrschaft lediglich noch die fünf heiligen Schätze sammeln. Somit machen wir uns auf die Reise, um dem Bösewicht zuvorzukommen.
Wir gelangen zu den unterschiedlichsten Schauplätzen. Dabei gibt es den Wald, natürlich die Gruselvilla samt Geistern oder auch Berglandschaften. In jedem Abschnitt muss man einen von Luzuis kontrollierten Boss bekämpfen. Dies geschieht natürlich alles auf dem Tennis Court.
Das klingt jetzt natürlich alles irgendwie verrückt, was es auch ist, aber macht unheimlich Spaß und bringt uns vor allem die Steuerung samt aller Schläge und Tricks näher.
Mehr als nur Button Mashing
Neben den gezielten Superschlägen und der sehr wichtigen Zeitlupe existieren auch noch unterschiedliche Varianten der Schläge.
Der Einstieg in Mario Tennis Aces ist denkbar einfach, bietet aber eben wegen des großen Repertoires an Techniken auch Anreize für erfahrene Gamer, sich spannende und lange Ballwechsel mit Gegnern zu liefern. Dabei geht der Ball selbst sehr selten ins Aus.
Die Positionierung auf der eigenen Seite des Spielfeldes ist essentiell. Genau wie bei jedem anderen Tennisspiel solltet ihr immer eine möglichst mittige Position halten, um blitzschnell in alle Richtungen reagieren zu können. Sofern ein Stern auf dem Court auftaucht, solltet ihr eure Energieanzeige mit einem Topspin, Slice, Lob, Stopball oder hartem Schlag von innerhalb Sterns aufladen. Ist diese voll, so triggert der Spieler den verheerenden Spezialschlag über eine Schultertaste. Vorher sind aber auch immer wieder Zielschläge möglich, die einen Teil der Spezialenergie verbrauchen. In beiden Varianten wechselt Mario Tennis Aces in die Ego-Perspektive und der Schlag muss über ein Fadenkreuz platziert werden. Häufig lohnt es sich, auf den Körper des Gegenspielers zu zielen. Zur Abwehr muss das Timing des Gegners perfekt sein, sonst folgt ein Körpertreffer oder der Schläger geht kaputt. Zerstören wir den Schläger mehrfach oder unserer wird zertrümmert, ist das Match vorbei.
Die einzelnen Schlagvarianten sind farblich kodiert. Geübte Spieler können dann perfekt kontern und der Charakter wird nicht mehr so stark abgebremst. Die genannten Superschläge können über die Zeitlupenfunktion gekontert werden. Diese frisst sich bei Aktivierung allerdings durch die gesammelte Spezialenergie und muss perfekt verwendet werden, um einen Nutzen aus ihr zu ziehen.
Wer es dann nicht geschafft hat, sich nach einem erfolgreichen Return wieder brauchbar zu positionieren, dem stehen noch die Hechsprünge zur Verfügung, mit denen wir blitzschnell von einer Seite des Spielfeldes auf die andere kommen. Hat man das Timing gemeistert, verbraucht diese Aktion keine Energie. Gerade in Online-Matches wird diese Fähigkeit oft verwendet. Jeder Char besitzt eine eigene tolle Animation dieses Moves.
All dies lernen wir sehr ausführlich während des Abenteuers als Einzelspieler. Außerdem werden neue Charaktere für den Multiplayer durch das Absolvieren der Story freigeschaltet.
Bossfights im Tennis? JA!
Zur Auflockerung und Abwechslung während des Abenteuers wurden Bosskämpfe und Herausforderungen eingebaut, die voraussetzen, dass das Gelernte umgesetzt wird.
Ob gegen Spiegelgeister, Piranha-Pflanze oder gar einen Eisgiganten mit riesigen Fäusten, wird es so gar nicht langweilig. Der Spieler muss hier blitzschnell umdenken und reagieren. Auch die Herausforderungen sind manchmal knackig, wenn auch nicht von so hoher Qualität, wie die Bossfights. Dort setzt ihr immer die erlernten Schläge bzw. Skills ein. Das Abräumen der Gitterziele etwa ist recht einfach, wohingegen eine Squash-Prüfung Nerven gekostet hat. Aber im Fokus steht das Festigen der einzelnen Techniken und diesen Effekt merkt man dann auch ganz klar, tritt man wieder im PvP an.
In jedem Fall verdient sich Mario Erfahrungspunkte und bei Level-Up winken Verbesserungen von essentiellen Stats. Aktiv grinden muss der Gamer nicht.
Brauchbare Abwechslung?
Habt ihr genug vom Abenteuer als Singleplayer oder eure Skills wie gewünscht verbessert, könnt ihr euch wieder in die Online-Turniere stürzen. Diese sind in der Regel recht kurz und ihr tretet gegen andere Switch Spieler an.
Dann steht da noch der Realmodus zur Verfügung, der bis zu vier Spieler unterstützt. Jetzt dürft ihr gerne kurz zusammenzucken. Tatsächlich zockt ihr hier in guter alter Wii-Manier mit angezogener Handgelenkschlaufe mit jeweils einem Joy-Con. Die Spielfigur wird in diesem Modus automatisch gesteuert. Leider werden die Schlaggesten zu oft nicht korrekt oder überhaupt erkannt, sodass der Spielspaß eher mau ist. Da hilft es auch nicht, besonders große Tennisbälle kredenzt zu bekommen.
Tennis-Party vorm TV
Da Mario Party noch auf sich warten lässt, braucht das Wohnzimmer eine brauchbare Alternative. Bisher musste Mario Kart herhalten. Jetzt gibt es allerdings einen neuen Sheriff auf dem Sofa. Mario Tennis Aces unterstützt bis zu vier Spieler vor dem Fernseher und habt ihr die gefunden, geht die Party los.
Aber passt auf, denn ihr werdet euren Besuch nicht mehr los, habt dieser einmal losgelegt. Die Steuerung per Joy-Con klappt einwandfrei. Besonders im Doppel, also bei vier Gamern, kommt Freude auf. Da geht es verrückt hin und her und die Spezialattacken fliegen über den Bildschirm. Das muss man einfach mal selbst erlebt haben. Die Matches können auch mit KI-Spielern aufgefüllt werden.
Leider, es existiert mal wieder eine nicht nachvollziehbare Einschränkung, können wir lokal mit unseren Freunden keine Turniere zocken. Eine solche Möglichkeit wird hoffentlich noch in einem zukünftigen Update nachgeliefert.
Zudem muss man sich daran gewöhnen, dass im Splitscreen alle Spieler unten dargestellt werden. Diese Tatsache sorgt nicht wirklich für Übersicht. Schön wäre hier eine Option zum Umschalten auf klassische Ansicht. Man kann sich ja abwechseln und mal oben und mal unten stehen.
Onlinemodus ausbaufähig
Bisher gibt es online noch relativ wenig zu erleben. Nintendo veranstaltet zeitlich begrenzte Turniere. Dabei sammelt man Punkte, aber ein richtiges Rang-System fehlt. Das würde noch deutlich mehr Leute ins Game holen, denn Gamer lieben Rankings.
Bis zu zwei Kumpels vor einer Konsole können online antreten. Leider lässt sich die Region nicht einstellen. So kommt es nur zu oft vor, dass man mit Menschen zusammengepackt wird, die regional bedingt für Verzögerung sorgen. Das frustriert ungemein. Zum Pre-Launch-Turnier war das noch deutlich schlimmer.
Fazit
Mario Tennis Aces ist nicht perfekt, besitzt aber einen unglaublichen Suchtfaktor. Amiibo werden leider wieder nicht unterstützt. Die Steuerung ist bis auf den Realmodus sehr präzise und direkt.
Das Abenteuer bietet eine brauchbare Spielzeit und dient nebenbei als Tutorial und Trainingscamp. Lediglich in Wald-Leveln flimmern die Grashalme sehr hässlich durcheinander. Das kann nicht gewollt sein, da alle anderen Schauplätze bis auf unschöne Schattenkanten absolut in Ordnung gehen.
Mario Tennis Aces ist ein Titel, der in keiner Sammlung fehlen sollte. Das Videospiel ist ein Pflichtkauf für Switch-User und Mario-Fans. Zudem ist die Werbung bzw. PR richtig gut gemacht. Wir berichteten bereits vom Showdown zwischen Mario und Rafael Nadal.