Nur für Mii-Fans?
Das komplette Design des Videospiels dreht sich um die kleinen Avatare des Nintendo-Universums. Wer sich schon an diesen stört, sollte erst gar nicht über den Kauf nachdenken. Für den Start des Spiels benötigt man zunächst einen Protagonisten, der natürlich ich selbst geworden bin. Im Laufe der „Story“ werden einige Charaktere erstellt oder aus eurer Freundesliste geladen. Dazu gehört etwa auch der Bösewicht in Miitopia.
An dieser Stelle habe ich mich schon etwas geärgert, dass ich keine Leute aus meiner Freundesliste wählen konnte. Folglich habe ich zufällige Mii generieren lassen. Bekannte durften mich aus ihrer Liste nutzen, andersrum leider nicht. Den Grund dafür konnte ich noch nicht erörtern.
Langweilige, aber lustige Story
Die Geschichte zu Miitopia lässt sich als eher langweilig und repetitiv beschreiben. Der Antagonist klaut den Bewohnern die Gesichter und es braucht einen Helden, der sich dem Bösen entgegenstellt und in den Kampf zieht.
Die Charaktererstellung beinhaltet ebenfalls die Wahl einer Klasse für eure Helden. Im Laufe des Spiels werden außerdem neue hinzugefügt. An bestimmten Stellen „dürfen“ wir sogar selbst wechseln und etwas Neues ausprobieren. Mein persönlicher Favorit sind für den Anfang der Dieb und später der Panzer. Da man sein Team mehrfach neu zusammenstellen muss (!), sind bei mir mittlerweile alle verfügbaren Klassen vertreten.
Zufällige Kommentare
Was im Grundsatz eine gute Idee war, sind die zufälligen Sprüche, die das Team von sich gibt. Leider passen diese zu 99% überhaupt nicht zusammen. Hier hätte man mindestens mal einen gewissen Zusammenhang bilden können, indem wenigstens eine Art Reaktion verknüpft ist und nicht zufällige Sprüche ausgegeben werden. So ergibt das alles keinen Sinn und als Gamer hört man sehr schnell auf, die Sprechblasen wahrzunehmen. Diese Tatsache ist für mich tatsächlich die größte Schwäche von Miitopia.
Gameplay
Der Spielablauf selbst ist zwar repetitiv, aber einfach und angenehm. Das Team freundet sich immer mehr an und interagiert, leider wieder automatisch, miteinander. Je höher das Freundschaftslevel, desto mächtigere Aktionen oder Manöver werden ausgeführt. Zudem wird auch die Palette der möglichen Aktionen sowie Magie erweitert, je höher das Level der Charaktere selbst. Im Laufe der Story wird dann sogar noch ein Pferd rekrutiert, was zufällig unterstützt und ziemlich mächtige Angriffe verfügbar macht. Die „Hottehü“-Aktion ist von Klasse zu Klasse unterschiedlich und besonders beim „Panzer“ sehr stark.
Bei unserer Reise erhalten wir nicht nur „transzendente“ Unterstützung vom mächtigen Horst, sondern lernen auch diverse NPCs auf der Karte kennen. Bei einem dieser dürfen Amiibo eingelesen werden, wenn auch leider nur ein einziges Mal pro Durchlauf. Für den Großteil der teuren NFC-Figuren winken Tickets für Minigames und manche bringen Outfits. Eine entsprechende Liste der freischaltbaren Inhalte findet ihr im Netz.
So kämpfen und leveln wir uns also durch die Spielwelt und müssen unser Team zwischendurch auch „füttern“, wobei dadurch die Stats teilweise massiv angehoben werden. Es lohnt sich, die Level mindestens so oft zu wiederholen, bis alle Wege freigeschaltet wurden. Auf diese Weise lässt sich ganz gut farmen.
Grundsätzlich ist das auch schon der komplette Ablauf von Miitopia. Man muss es lieben oder man hasst es.
Musik aus
Die musikalische Untermalung ist nicht wirklich schlecht, wird aber nach ein paar Stunden extrem nervig, sodass ich meinen eigenen Soundtrack drunter gelegt habe.
Fazit
Mir persönlich hat Miitopia ziemlich viel Spaß gemacht und ich ziehe auch heute, nach dem Test, noch sehr viel durch die Spielwelt. Wer allerdings die Version auf dem 3DS schon gezockt hat, könnte vom hohen Anschaffungspreis abgeschreckt werden, zumal sich nicht wirklich viel geändert hat.
Ich habe in jedem Fall festgestellt, dass man Miitopia entweder liebt und feiert oder hasst. Einen Mittelweg gibt es imho nicht. Spaß macht das Videospiel in jedem Fall und es frisst sich auch nicht so stark durch den Akku, wie etwa Zelda: BOTW. Schaut euch vor dem Kauf auf jeden Fall erstmal etwas Gameplay an. Lasst ihr euch auf das Abenteuer ein, winken in jedem Fall Spaß und Unterhaltung.