MotoGP 18

[Review] MotoGP18

Das im Vorfeld große angekündigte MotoGP 18 hat sich unseren kritischen Augen gestellt. Lest in diesem Review, ob sich der Kauf des Vollpreis-Titels lohnt oder ihr das Game besser im Kiesbett liegen lassen solltet. Als Grundlage für unseren Test dient die Nintendo Switch.

Endlich eine Rennsimulation, oder?

Für die Nintendo Switch sind noch nicht wirklich viele Rennsimulationen erschienen. Umso schöner, dass ein bekannter Name seinen Weg auf Nintendos Hybriden findet. Entwicklerstudio Milestone hat MotoGP 18 entsprechend portiert.

Als Fan der Serie und vor allem erste Teile auf dem PC damals war die Vorfreude recht groß.

MotoGP 18

Lernen du musst

Direkt zu Beginn des Spiels wird man in einem kurzen Tutorial an die Steuerung herangeführt, die alles andere als präzise ist. Die Einführung lässt sich zwar skippen, aber die solltet ihr in jedem Fall mitnehmen. Sie ist ähnlich gehalten, wie die Trainings in Gran Turismo. Ihr müsst verschiedene Abschnitte erfolgreich beenden. Fünf Checkpoints müssen durchfahren werden, wobei steigendes Tempo und scharfe Kurven gemeistert werden wollen.

Als Schwierigkeitsgrad werden drei unterschiedliche angeboten. Für den Test haben wir uns trotz Erfahrung für Anfänger entschieden, was sich als gute Entscheidung herausstellte. Alternativ existieren noch Semi-Pro und Profi.

Es geht richtig los

Nach Bestehen oder Überspringen des Tutorials landet der Spieler im Hauptmenü. Dort wird entweder eine Karriere mit eigenem Avatar gestartet, ein “schnelles Rennen” gewählt oder gegen Freunde im “lokalen Modus” angetreten.

Wer in der Einführung die schlechte Grafik noch nicht bemerkt oder sich nur gewundert hat, warum es so schwammig ausschaut, wird beim Erstellen des Fahrerprofils für die Karriere erneut überrascht. Die Grafik ist mies bzw. nicht tauglich für 2018. Den genannten Avatar dürfen wir leider nicht frei erstellen, sondern müssen aus einem Kader von vorgegebenen Fahrern wählen. Lediglich Name, Alter, Geburtsdatum, Nationalität, Rennnummer und Farben werden abgefragt und eingegeben. Nach Wahl von Fahrstil, Helm, Handschuhen und Stiefeln geht es dann endlich Richtung Startaufstellung und Rennen.

MotoGP 18

Eventauswahl pro Strecke

Eine erste Saison als Rookie startet und ihr dürft über die Strecken heizen, die den Originalen nachempfunden wurden. Der Sachsenring ist Rennsport Fans sicherlich ein Begriff und auch andere prominente Kurse sind vertreten.

Mit mehr oder weniger hübschen Zwischensequenzen wird jedes Rennen eingeleitet und es darf gewählt werden, ob man ein komplettes Rennwochenende samt Qualifikation absolvieren oder direkt vom letzten Platz im echten Rennen starten möchte.

Ein paar Runden auf einem neuen Kurs machen schon Sinn, also starteten wir natürlich in ein komplettes Wochenende. Dieser Start ist allerdings eher holprig. Die Steuerung ist ziemlich schwammig und fühlt sich ungenau an. Mit etwas Übung gewöhnt sich schnell daran, wird aber nicht zwingend besser. Kleine Verbremser oder ein falscher Winkel sorgen schon dafür, dass ihr Plätze verliert und euch wieder hart nach vorne kämpfen müsst. Nur selten haben wir es aufs Treppchen geschafft. Aber die Meisterschaft lässt sich auch auf den etwas niedrigeren Plätzen bestehen.

Sehr schick gemacht sind die Interaktionen zwischen den eigentlichen Rennen. Ihr könnt beispielsweise Mails von eurem Manager oder auch Social Media Feeds lesen. Diese Abwechslung nimmt man gerne mal mit, wenn sie auch kurz ist. Letztendlich läuft alles darauf hinaus, immer besser abzuschneiden, einen fetten Vertrag an Land zu ziehen und die Karriere so voranzubringen. Das dauert aber nicht nur gefühlt ewig.

MotoGP 18

Grafik und Sound… Naja…

Die grafische Darstellung von MotoGP 18 ist auf der Nintendo Switch im Handheld-Modus einfach schlecht und auch auf dem TV kam keine Freude auf, obschon die Grafik dort etwas besser ist. Alles ist pixelig, diese lassen sich schon fast zählen, und verwaschen. Es schaut aus, als wäre ein Nebel aufgezogen. Die Umgebung ist absolut statisch.

Das erinnerte uns ein wenig an die Anfänge der Serie auf dem PC, wo die Grafik natürlich noch nicht auf 2018er Niveau war. Sowas darf man bei einem Vollpreis-Titel heutzutage nicht abliefern.

Beim Sound wird es auch nicht besser. Die Motorräder brummen eintönig ohne wirkliche Vielfalt vor sich hin. Das macht(e) überhaupt keinen Spaß.

Ladezeiten und Spielfluss sind absolut in Ordnung. Wir konnten keine Ruckler oder Hänger verzeichnen.

MotoGP 18

Fazit

Selten hat ein Spiel einer so bekannten und erfolgreichen Serie in einem Test für so viel Ernüchterung gesorgt. MotoGP 18 fühlt sich unfertig an. Schaut man sich hingegen die PC oder PS4 Fassung an, wird man sehr positiv überrascht. Dort wird scheinbar die Vollversion angeboten. Natürlich hat die Switch nicht so viel Rechenpower, aber für mehr als das hier Abgelieferte sollte es schon reichen. Das schaffen andere Entwickler ja auch. Spätestens wenn mein Game auf dem Smartphone deutlich besser ausschaut, ist etwas schief gelaufen.

Von der Switch Version können wir nur abraten, wenn man einen PC oder eine andere Konsole mit mehr Grafikleistung sein Eigen nennt. Dort zahlt ihr UVP den gleichen Preis und erhaltet ein zumindest schon mal grafisch deutlich besseres Produkt.

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