Artifex Mundi ist schon länger im Point & Click Genre bekannt. Mit bekannten Titeln wie Grim Legends und Enigmatis konnte der Entwickler begeistern. Ihr neustes Game, My Brother Rabbit, entführt den Spieler in eine handgezeichnete Welt voller verrückter Charaktere und Gegenstände. Wie sich das Spiel geschlagen hat, klären wir hier im Test.
Ein kleines armes Pflänzchen
Die Geschichte dreht sich um eine kleine Familie. Alle lebten ein glückliches Leben bis das Mädchen schwer erkrankte. Alle machten sich Sorgen und wussten nicht wie mit ihr geschah. Besonders ihr Bruder war sehr besorgt.
Die Eltern brachten das Mädchen von einem Arzt zum nächsten. Sie wurde verschiedenen Tests unterzogen, damit eine Lösung gefunden werden kann. Ihr Bruder sah wie schlecht es ihr erging. Deswegen gab er ihr sein liebstes Kuscheltier, einen Hasen.
So begleitet der Hase ein kleines geplagtes Pflänzchen, in einer surrealen Welt, auf dessen beschwerlichen Weg, wieder gesund zu werden. Das Gespann muss auf ihrer Reise viele Rätsel lösen um schlussendlich das kleine Pflänzchen von dessen Qualen zu befreien.
Surreal oder echt?
My Brother Rabbit ist eine Kombination aus Point and Click Adventure und einem Wimmelbild. Man wird in vorgegebene Szenen gesetzt, wo gewisse Rätsel gelöst werden müssen. Mit dem Titel hat Artifex Mundi eine interessante Kulisse erschaffen. So spielt sich das gesamte Gameplay nicht in der echten Welt ab. Man spielt die Verkörperung des Bruders in Form seines Lieblingsstofftieres. Seine Schwester symbolisiert hierbei das Pflänzchen. Auch wenn der Junge seiner geliebten Schwester in der echten Welt nicht helfen kann, so kann der das in der surrealen Umgebung.
Hat man ein Kapitel abgeschlossen, wechselt man in den Story Bereich. Die gesamte Geschichte spielt sich wieder in der echten Welt ab. Dort wird in gezeichneten Bildern die Story vorangetrieben. My Brother Rabbit verzichtet fast komplett auf einen Untertitel bzw. einer Synchronisation. Nur das Tutorial zu Beginn, beinhaltet ein paar Sätze, ab dann muss man sich alles selbst zusammenreimen. Ich finde, dass diese Wahl des Gameplay gut gewählt ist. So müssen die Zusammenhänge der Geschichte selbst interpretiert werden und regt zum Nachdenken ein.
Die Grafik ist herrlich anzuschauen, denn es gibt überall etwas zu entdecken. Die handgezeichnete Kulisse passt perfekt zu den Charakteren. Ab und an wirkt das Bild überladen, sodass man gar nicht weiß wohin man zu erst schauen soll. Der Sound bleibt hingegen im Hintergrund, was aber passend zur gesamten Geschichte ist.
Puzzles soweit das Auge reicht
Befindet ihr euch in einem Gebiet, müssen gewisse Rätsel gelöst werden, damit ihr im Spielverlauf weiterkommt. My Brother Rabbit hilft euch aber sehr, damit Frustmomente erst gar nicht entstehen können. Habt ihr ein Rätsel gefunden, wird euch an der oberen rechten Ecke angezeigt welche und wieviele Gegenstände gefunden werden müssen. Auch könnt ihr erkennen, ob sich in dem derzeitigen Bereich noch die gesuchten Items befinden. Sollten noch solche Dinge vorhanden sein, bleibt die Anzeige blau, habt ihr hingegen alle gefunden, graut diese aus.
Dieses Feature wirkt sehr einsteigerfreundlich, macht das Spiel aber auf Dauer sehr leicht. Wenn man mal das gesuchte Item auf einen Bereich einschränken kann, ist schon mehr als die halbe Strecke gewonnen.
Die Rätsel sind erfrischend unterschiedlich aber leider nicht fordernd. Bei einer Denkaufgabe müssen im Vorfeld neun Zahnräder gefunden werden. Habt ihr das geschafft, müssen diese in einem Feld so angeordnet werden, sodass das letzte Zahnrad durch das erste angetrieben wird. Neben solchen Denkrätsel kommen auch Rechenaufgaben auf einen zu. Wie in der Schule hat man eine Rechnung mit Streichhölzern vorgelegt und muss mit einer Änderung eines Holzes die Rechnung richtigstellen.
Leider ist das Abenteuer recht schnell erlebt, nach ca. 5 Stunden hat man alle erlebt. Es gibt auch keine Motivation das Spiel noch einmal zu spielen. Weder gibt es verpassbare Rätsel noch andere Besonderheiten.
Fazit
My Brother Rabbit entführt euch in eine traurige Geschichte um ein kleines krankes Mädchen. Artifex Mundi hat es geschafft, auch ohne Vertonung oder großer Aufmachung den Spieler in den Bann zu locken. Leider bleiben die Puzzles nicht fordernd und man wird zu sehr an die Hand genommen. Die Hilfe wo sich welcher Gegenstand befindet, ist zwar nett, macht das Spiel aber dadurch noch einfacher. Gerne hätte der Titel auch länger sein dürfen.
Nichtsdestotrotz kann man sich gerne auf ein kurzes emotionales Spiel einlassen. Auch für Gamer die nichts mit diesem Genre am Hut haben, können ohne zu zweifeln einen Blick riskieren.