Entwickler Retro Reactor hat mit Publisher QubicGames das Arcade Fighting Game One Strike veröffentlicht, das im charmanten Retro-8/16Bit-Look daherkommt und für packende und vor allem schnelle Action stehen soll. Ob dem so ist, klären wir in diesem Test.
Die Geschichte rund um die japanischen Samurai ist seit je her immer wieder interessant und wird auch immer mal wieder für Videospiele herangezogen. Wir selbst erinnern uns z.B. sehr gerne an Bushido Blade zurück, das uns Ende der 1990er auf der Playstation in seinen Bann gezogen hat. Reicht der reine Bezug auf eine legendäre Ära bereits aus, um auf den Zug der guten Games aufzuspringen?
Überschaubare Button-Belegung
Zumindest in Sachen Komplexität muss sich kein Gamer Sorgen machen. One Strike verwendet lediglich zwei Buttons. Mit A wird attackiert und mit B verteidigt. Mit den Schultertasten können wir jeweils nach links oder rechts dashen. Ducken oder gar springen können die Charaktere nicht. Zumindest das Ducken hätten wir uns allerdings gewünscht.
Die Kämpfe finden auf einem einzelnen Screen statt, es wird also das Setting weder während der Action gewechselt, noch existiert ein Scrollen zu den Seiten hin. Alles in allem ist das Spiel dahingehend sehr übersichtlich und einfach gehalten.
Die Qual der geringen Auswahl
Zur Auswahl stehen dem Gamer sechs verschiedene Charaktere, die sich in Blick auf ihre Waffen total unterschiedlich spielen. Der Einzel- und Mehrspielermodus bieten unterschiedliche Möglichkeiten. Im Arcade besitzt jeder Charakter fünf Leben. Beim Team Duell sucht jeder Spieler drei Kämpfer aus und tritt an. Im Tournament zocken bis zu acht Spieler nacheinander. Für die ganz Harten existiert noch ein Modus mit dem Namen “The Only Life”. Der Name ist Programm und euer Krieger nimmt es mit den anderen fünf auf, um der größte Kämpfer Japans zu werden.
Bis hier klingt One Strike nicht unbedingt nach einem besonderen Spiel, aber der 200MB-Indie-Titel macht wirklich süchtig. Die kurzweiligen und schnellen Matches sind super für zwischendurch. Auch etwas längere Sessions stellen kein Problem dar. Gemeinsam mit Freunden hatten wir mit One Strike besonders viel Spaß.
Strike or Die
Der Name ist Programm. Die Treffer der Waffen sind tödlich, wenn sie nicht ordentlich abgewehrt werden. In jedem Duell geht es immer ums Ganze. Das Blut spritzt und im Idealfall geht der Gegner zu Boden.
Die Charaktere
Jeder der sechs Krieger besitzt einzigartige Fähigkeiten, die von der Waffe definiert werden. Kenji ist der klassische Samurai. Er verwendet ein Karana. Mit ihm ist es möglich, die Waffe über dem Kopf zu halten und dann den tödlichen Schlag blitzschnell auszuführen. Der Mönch Soujirou führt ein Nodachi. Wegen seines traditionellen Outfits kann er nicht vorwärts dashen. Allerdings macht er dies mit seiner Waffenreichweite wett. Die Assassine Tomoe verwendet Wakizashi. Mit diesen kann sie sehr schnell attackieren und meistens trifft der zweite Hit, wenn der erste abgewehrt wurde.
Hangaku mit ihrem Kusarigama besitzt eine gigantische Reichweite. Zwar braucht die Attacke etwas Zeit, aber dann ist sie recht heftig. Als Ausgleich besitzt sie keine aktive Möglichkeit, einen Angriff abzuwehren. Stattdessen existiert ein weiterer Angriff. Bai Long aus China verwendet das traditionelle Guandao, eine Stangenwaffe. Dieser Charakter besitzt exzellente Defensiv-Möglichkeiten, ist im Angriff dafür etwas langsamer. Hinode kommt mit der bekannten Sai daher. Sie verwendet zwei dieser gabelartigen Waffen und ist nicht weniger gefährlich als alle anderen. Letztlich existiert kein herausstechender Kämpfer, mit dem man einfach durch das Game komme. One Strike ist ziemlich ausgewogen, da jeder Fighter Stärken und Schwächen mitbringt.
PvP statt PvE
Gegen die KI sind die Kämpfe mit etwas Übung sehr einfach zu meistern. Selbst auf dem höchsten der drei Schwierigkeitsgrade kommt man dann gut zurecht. Da kommen die echten Mitspieler schon eher an würdige Gegner heran. Ob per Joy-Con oder Pro Controller gezockt wird, spielt keine Rolle. Die Matches dauerten meist nur Sekunden. Gegen erfahrene Gamer liefen die Kämpfe auch gerne mal mehrere Minuten. Anspannung pur garantiert ein tolles Spielerlebnis.
Pixel überall
One Strike bietet einen Mix aus 8 und 16Bit Grafikstil. Die Charakter-Bilder sind sehr detailliert, aber die Kämpfer selbst sehr einfach gehalten. Gesichter kann man nur vermuten. In Summe ist die Darstellung aber super gelungen und stimmig.
Jeder Char besitzt ein individuelles Level. Diese sind ebenfalls liebevoll gestaltet. Musikalisch untermalt wird One Strike mit einem Mix aus traditionellen japanischen Instrumenten und oldschool Sega Mega Drive/Neo Geo Sounds.
Fazit
One Strike ist richtig gut. Der Retro-Charme überzeugt nicht nur Fans der alten Schule, sondern macht auch Neulingen bzw. der jüngeren Generation Spaß. Zunächst wirkt das Game sehr schwer, bis man einen für sich perfekten Charakter gefunden und dessen Stil gemeistert hat.
Blitzschnelle Reaktionen werden vorausgesetzt. So stellen wir uns gute Indie Titel vor! Klare Kaufempfehlung!