Ob der Entwickler aus München aus dem eher schlechten ersten Game gelernt und Verbesserungen eingebracht hat, erfahrt ihr weiter unten.
Story im Vordergrund
Im Fokus des Videospiels steht bereits von Beginn an die Geschichte selbst sowie deren wunderbare Erzählung, die von wirklich guten Synchronsprechern zum Leben erweckt wird.
Die Protagonistin des ersten Teils hatte einen schweren Unfall und liegt im Koma. Das Pferd Ostwind hat nach diesen Vorkommnissen eine Art Pferde-Depression und findet in Ari, einem Waisenkind, eine neue Freundin. Um deren Ankunft und Abenteuer dreht es sich im aktuellen Titel. Das Mädchen hat sofort einen guten Draht zum Vierbeiner und es beginnt eine Freundschaft, die es auszubauen gilt. Dies alles findet rund um den Hof „Gut Kaltenbach“ statt.
Musik und Vertonung
Auch ohne Kenntnisse der Filme oder Bücher findet sich der Spieler ganz gut zurecht. Die Texte und vor allem die Synchronisation sind sehr gut gelungen. Besonders für jüngere Käufer ist die Sprachausgabe ein großer Vorteil. Die Synchronsprecher sind einfach super.
Die musikalische Untermalung allerdings hat uns nicht gefallen. Schließt man die Augen, könnte man auch in einem Spa zur Massage sein. Das sich permanent wiederholende Gedudel ist schon nach kurzer Zeit kaum noch auszuhalten, kann aber ganz gut ausgeblendet werden.
Grafisches Fiasko
Die Grafik der von uns getesteten Nintendo Switch Version ist nochmal um längen schlechter als die der anderen Plattformen. Man kann hier nur von grausam und schrecklich sprechen. Ostwind: Aris Ankunft schaut aus, als wäre es in den 1990ern hängen geblieben und hätte sich einfach nicht weiterentwickeln wollen. Zu allem Überfluss läuft das Game dann nicht mal ruckelfrei, was man bei so einer miesen Grafik wenigstens erwartete. Uns stellte sich immer wieder die Frage, wer ein so unfertig wirkendes Spiel auf den Markt bringt. Hatte man da viel zu wenig Zeit oder musste man sparen?
Bis auf die schönen Charakterzeichnungen im Vordergrund der Dialoge schaut alles in Ostwind mies aus. Pflanzen sind platt und gefühlt nur einen Pixel breit und wenn es nicht verpixelt ist, sieht es aus wie verwaschene Wasserfarbenbilder. Selbst jüngere Spieler konnten nichts mit dem Design des Spiels anfangen. Alles ist kantig oder verschwommen und gefällt somit einfach nicht.
Gameplay rettet nicht
Über alle grafischen Probleme könnte man ja fast noch hinwegsehen, wenn das Gameplay denn herausragend wäre. Das ist es nicht. Schlechte Steuerung, schlechtere Kollisionsabfrage und langweilige Quests runden ein sehr negatives Gesamtbild ab: „Reite dort hin! Springe darüber! Rede mit …!“
Die Fortbewegung zu Fuß ist grandios langsam und mit Ostwind ist man zwar schneller, aber die Steuerung ist ungenau und teilweise nicht mal nachvollziehbar. Bewegungsanimationen sind quasi nicht vorhanden und immer wieder bleiben Objekte ineinander hängen. Die Spielwelt ist recht groß, aber einfach nicht hübsch.
Für das Durchspielen braucht ein geübter Gamer weniger als zehn Stunden. Dazu folgt man einfach immer dem Questmarker. Selbst finden oder lösen darf der Spieler nichts.
Bugs… und mehr Bugs…
Neu laden mussten wir leider recht oft. Das lag aber nicht am Schwierigkeitsgrad des Videospiels selbst, sondern an den unzähligen Bugs. Unfassbar, wie oft wir mit Ostwind irgendwo hängen geblieben sind oder ein Quest einfach ohne ersichtlichen Grund gescheitert ist. Vielleicht hätte vor Release mal der eine oder andere Tester zusätzlich zocken sollen.
Fazit: Finger weg!
Als Spieletester kommt man an so manch schlechtem Spiel vorbei und ab und an muss man die Zähne zusammenbeißen und einfach weiterspielen. Ostwind: Aris Ankunft schießt den Vogel aber vollkommen ab. Bis auf die wirklich tollen Synchronsprecher und die schönen Charakterzeichnungen im Vordergrund kann man diesem Videospiel nichts positives abgewinnen. Dieses Game ist einfach nur schlecht.
Das kann nicht das Ziel eines Entwicklerstudios sein. Selbst wenn die unzähligen Bugs gefixt werden sollten, bleibt es ein langweiliges und grafisch misslungenes Spiel.
Unsere Empfehlung: Finger weg!