Nintendo hat mit Pokémon Mystery Dungeon: Retterteam DX für die Switch ein Remake von Pokémon Mystery Dungeon: Team Rot (Game Boy Advance) und Team Blau (Nintendo DS) an den Start gebracht. Viele Fans haben sich schon gefreut und auch wir haben uns in die Dungeons gestürzt. Ob das Konzept samt des recht eigenen Grafikstils zu überzeugen weiß, klären wir in diesem Review.
Malbuch?
Die Grafik bzw. der Grafikstil ist nicht nur auf den ersten Blick ungewöhnlich. Das ganze Spiel wirkt wie ein animiertes Malbuch und das gefällt sicherlich nicht jedem Spieler. Daran muss man sich schon echt gewöhnen, wenn man sich das Spiel gegönnt hat. Wer sich nicht sicher ist, lädt sich idealerweise einfach die verfügbare Demo im Nintendo eShop runter.
Ansonsten hat man nur wenige Veränderungen am Spielprinzip selbst vorgenommen. Der Spieler wacht als Pokémon auf und darf sich sein „Starter“ natürlich wieder selbst aussuchen. Ihr bekommt zwar einen kurzen Fragebogen zur Ermittlung des perfekten Pokémons vorgesetzt, aber dieses Tierchen ist nicht festgesetzt. In Summe stehen 16 Pokémon zur Auswahl, wobei auch ein Begleiter gewählt werden muss, welcher euch auf Schritt und Tritt zur Seite steht.
Et jeht los
Nach dem Start des Spiels wählt ihr euer Pokémon, den Begleiter und schon geht das Abenteuer los und euch werden die Grundlagen der Steuerung vermittelt. Täglich geht es auf Rettungssmissionen und im Hintergrund bzw. zusätzlich wird die Story aufgezogen, die ganz gelungen ist. Vorausgesetzt, ihr lest auch fleissig mit, denn eine Sprachausgabe gibt es keine.
Dummerweise begleitet uns nicht nur ein zusätzliches Pokémon, sondern auch immer wieder auftretende Mikroruckler, die ziemlich nerven können. Da wird hoffentlich noch per Patch nachgeholfen.
Repetitiver Alltag
Bis zu drei Taschenmonster erkunden einen Dungeon. Diese bewegen sich rundenbasiert durch die abwechslungsreichen, aber repetitiven, Verliese und kämpfen gegen unzählige Gegner. Zu beachten ist, dass die Level immer wieder neu generiert werden. Ihr braucht euch also keine Lauffwege merken, seid ihr mal gestorben. Letzteres sollte natürlich vermieden werden, denn dann verliert ihr alle Items etc. dieses Runs.
Insgesamt hat man schnell das Gefühl, dass sich alles nur wiederholt, obschon die Story ganz interessant ist. Und es gilt: Je mehr Pokémon gerettet werden, desto höher steigt der Retterrang und umso mehr Aufträge und Dungeons werden freigeschaltet.
Runde um Runde
Wir hatten bereits erwähnt, dass Retterteam DX rundenbasiert arbeitet. Für jeden eurer Schritte haben die Gegner natürlich auch einen und so bewegt sich ein Spielfeld recht dynamisch, bis es dann zum Kampf kommt oder die Ebene verlassen wird. Das Laufen kann automatisch geschehen, aber die Kämpfe dann wieder manuell. Spieler haben also keinen Zeitdrang, sondern dürfen sich die Züge genau überlegen und planen. Die KI greift selbst an, aber auch diese Angriffe oder Aktionen können wir ganz leicht in unser Bewegungsmuster einplanen, um die Feinde schnell und effizient zu besiegen.
Dabei stehen jedem Pokémon die üblichen vier Attacken zur Verfügung, wobei das Spiel selbst die effektivste für euch wählt, sofern ihr einfach A drückt. Über ZL lässt sich allerdings auch ein entsprechendes Menü aufrufen, um die Aktionen einzusehen und zu wählen. So oder so sind die Kämpfe potentiell zwar durchaus taktisch interessant, aber zu keinem Zeitpunkt wirklich herausfordernd. Da helfen auch Gegenstände, Talente und Fähigkeiten nicht, wobei es sich hier nicht um einen zu negativen Kritikpunkt handelt.
Crawling Down The Ave… äääh… Dungeon
Das automatische Fortbewegen, sofern genutzt, geht sämtliche Ziele ab und stoppt dann erst bei einem Encounter. Grundsätzlich reicht dann, wie erwähnt, das Spammen von A und danach wieder L, wenn der Fight vorbei ist. Den Kampftext selbst findet ihr unten rechts und ab und an kommt auch ein Kommentar vom Pokémon selbst. Wem die Automatismen nicht gefallen, kann diese in den Optionen anpassen.
Die Nebenmissionen solltet ihr immer schön abfarmen, um euer Team zu trainieren und für die Hauptmissionen gerüstet zu sein. Manuell speichern könnt ihr dabei allerdings nicht. Ihr solltet also immer einen Speicherpunkt abwarten oder eben „speichern und verlassen“ wählen.
Post-Story
Nach der eigentlichen Story wird das Game dann tatsächlich merklich schwieriger. Zudem wird dem Käufer viel Content angeboten, was sehr positiv ist. Es warten viele lange Dungeons auf euch, die sehr gute Belohnungen sowie legendäre Taschenmonster kredenzen.
Obschon sich der Spielverlauf dauernd wiederholt und eigentlich keine Abwechslung bietet, entwickelt das Spiel einen gewissen Suchtfaktor, der euch immer wieder durchstarten lässt. Nur noch einen Dungeon, nur noch einen und dann ist Schluss.
Dies liegt sicherlich zum einen an den vielen verfügbaren Pokémon und zum anderen an den stetigen Verbesserungen und Talenten eurer Mitstreiter. Pokémon aus den ersten drei Generationen können in Retterteam DX angetroffen werden, wobei die Attacken teils leicht abgeändert wurden. In Summe sprechen wir von über 400 Monstern.
Fazit
Ob man den Grafikstil mag oder nicht, lässt sich nicht so einfach in einem Test beantworten. Mir persönlich gefällt dieser Malbuchstil gar nicht, aber dennoch hat das Spiel selbst richtig Spaß gemacht. Letztlich sollte man sich in jedem Fall die Demo gönnen, sollte man sich besonders in diesem Punkt nicht sicher sein.
Die Spielabläufe sind eintönig und können schnell langweilig werden. Dennoch schafft es das Spiel, einen in seinen Bann zu ziehen. So kann man oft gar nicht aufhören. Das liegt sicherlich in den Automatisierungsmöglichkeiten begründet, die das Crawling deutlich angenehmer machen.
In jedem Fall ist Pokémon Mystery Dungeon: Retterteam DX einen Blick und auch einen zweiten wert, selbst wenn euch der Grafikstil im ersten Moment nicht zusagen sollte. Fans der Serie sollten hier ohnehin zuschlagen!
Hallo, toller Beitrag zum Thema- Pokemon-mystery sehr hilfreich und interessant, das lese ich immer wieder gerne. Kommt auch auf meine Seite, da findet jeder etwas
passendes für sich.
M.f.G
Tim