Strategie Rollenspiele erfreuen sich schon seit langem großer Beliebtheit. Spiele wie Disgaea und Fire Emblem zeigen vor, was Fans sich wünschen. Eastasiasoft versucht nun zum zweiten Mal in diesem Bereich Fuß zu fassen. Mit Rainbow Skies, dem geistigen Nachfolger von Rainbow Moon, begleiten wir Damion auf seinen Weg. Ob das Spiel überzeugen kann, klären wir im Test. Das Spiel wurde auf Playstation 4 und Playstation Vita getestet.
Eine beschwerliche Reise beginnt
Die Geschichte dreht sich um Damion, einen Jungen, der auf einer fliegenden Insel lebt. Den Kindern auf der Insel wird erzählt, dass die Erde schon lange nicht mehr bewohnbar ist. Deswegen haben die Menschen solche fliegenden Lebensräume konstruiert um weiter leben zu können.
Auf der Insel gibt es Monster, die von sogenannten Monsterzähmern gefangen werden, damit sie kein Unheil anrichten können. Damion möchte so ein Monsterzähmer werden und hat am nächsten Tag seine abschließende Prüfung dazu. Bevor er aber seinen Test ablegt, trifft sich unser Held mit alten Freunden und betrinkt sich.
Am nächsten Morgen bekommt er die Quittung für sein Saufgelage, denn er hat verschlafen. Sofort macht er sich auf den Weg zu seiner Prüfung. Verspätet aber doch, erreicht Damion den Prüfungsort, wo auch schon Layne auf ihn wartet. Bestürzt über Damion’s Unpünktlichkeit, erlaubt ihn Layne aber trotzdem den Test abzuhalten.
Die Prüfung verläuft aber nicht wie gewollt, denn durch eine Verknüpfung von mehreren Ereignissen, werden alle gefangenen Monster freigelassen. Damion versucht dieses Unheil abzuwehren, während diesem Versuch, fallen aber Damion und Layne von der Insel in die Erde hinab.
Cross Play voraus
Für Rainbow Skies gibt es die Möglichkeit des Cross Play’s. So könnt ihr auf drei verschiedenen Konsolen (Playstation 4, Playstation 3 und Playstation Vita) jeweils denselben Speicherstand verwenden. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, dass ihr Rainbow Skies dreimal kaufen müsst, denn wenn ihr eine Version erwerbt, bekommt ihr die anderen Exemplare dazu.
Die Cross Play Funktion funktioniert wirklich gut. Ich hatte über dem gesamten Spielverlauf nie Probleme damit. So war es kein Problem unterwegs zu zocken und dann zuhause auf der Playstation 4 weiterzuspielen.
Grafik aus vergangenen Tagen
Die Grafik ist nicht wirklich die Stärke von Rainbow Skies, denn der Comic Look schaut antiquiert aus. Ich bin ein großer Fan von Comic und Anime Grafik, aber diesmal fühlte ich mich in die frühen Playstation 2 Zeiten zurückversetzt. Die kantige Optik kann mit moderner Grafik nicht mithalten.
Wenn man aber bedenkt, dass das Spiel auf Playstation 4 und Playstation Vita gleichermaßen laufen muss, müssen irgendwo Abstriche gezogen werden und das ist eindeutig ersichtlich.
Wiederholende Auftragslage
Die Bewegung in Städten oder Verliese läuft klassisch ab. Man steuert immer einen Charakter, den man sieht und kann unterwegs mit Leuten und Objekten interagieren. Auf den Streifzügen können Schatztruhen und versteckte Objekte gefunden werden. Das Auffinden der versteckten Schätze wurde in Rainbow Skies interessant gestaltet, denn diese scheinen nicht einfach auf der Karte auf, man muss danebenstehen und erst dann wird ein Ausrufezeichen getriggert, woran man einen Schatz erkennt. Das interessante hierbei ist, sobald es dunkel wird, muss eine Fackel verwendet werden, nur dann werden die versteckten Schätze sichtbar. Ein wirklich nettes Feature.
Die NPC’s dienen meist als Auftraggeber, wodurch man neue Items, Erfahrungspunkte und Gold bekommen kann. Leider sind die Nebenquest sehr schnell repetitiv und verlieren an Glanz. Am Anfang macht es noch Spaß in ein Verlies zu gehen, nach Münzen oder Heiltränke zu suchen, aber wenn man das nach zehn Stunden noch immer macht, wird es irgendwann langweilig. Da hätte sich Eastasiasoft mehr einfallen lassen können. Was aber motivierend ist, sind die Questbelohnungen, denn die zahlen sich aus. Man bekommt Tränke welche gewisse Statuswerte dauerhaft erhöhen oder Ausrüstungsstücke die besser werden.
Ab einem gewissen Punkt im Spiel lernt man einen NPC kennen, dieser gibt euch ein Buch indem verschiedene Meilensteine der Geschichte niedergeschrieben sind. Er erklärt euch, dass wenn ihr eine gewisse Anzahl erledigt, ihr unterschiedlichste Belohnungen erhaltet. Die lassen sich auch sehen, denn zu den obligatorischen Tränken die die Statuswerte erhöhen, gibt es Geld und andere Gegenstände.
Das Geld ist auch ziemlich rar in dem Spiel, denn nach den Kämpfen bekommt man vielleicht drei bis vier Münzen. Wenn man aber bedenkt, dass schon ein einfacher Heiltrank über zehn Münzen kostet, muss genau bedacht werden, was man mit dem Geld macht. Neue Fähigkeiten müssen auch beim ansässigen Zauberladen gekauft werden.
Rainbow Skies hilft den Spielern beim Start eines neuen Spieles, denn es gibt eine Funktion, wo man sich entscheiden kann, ob man mit mehr Ressourcen beginnen möchte oder nicht. Diese Entscheidung hat keinen Einfluss auf den Schwierigkeitsgrad, denn der kann seperat verändert werden.
Monsterzüchten für Anfänger
Ein wichtiges Kernelement in Rainbow Skies ist die Monsterzucht, denn ab einem gewissen Punkt im Spiel bekommt man die Möglichkeit Monstereier zu erhalten. Die genannten Eier können als Kampfbelohnung erhalten werden. Man muss eine gewisse Anzahl an Gegner besiegen, damit man die ersehnten Eier bekommt.
Hat man ein Ei bekommen, kann es bei einem ansässigen Monsterzüchter ausgebrütet werden. Die Dauer hängt davon ab mit welchen Level das Monster geboren werden soll. Gibt man sich mit einem Level eins Monster zufrieden, bekommt man viele Ungeheuer nach vier absolvierten Kämpfen. Soll das Monster hingegen mit einem hohen Level entstehen, können schon mal zehn Kämpfe vergehen. Ist ein Begleiter nun geschlüpft, kann es mit in dem Kampf genommen werden.
Es gibt eine Hülle an Monster die mitgenommen werden können und alle haben verschiedene Aufgaben im Kampf. Schwert tragende Echsen dienen als Schadenseinheiten und die schnellen Wespen sind eine Mischung aus Angriffs- und Unterstützungseinheiten. Das sind aber nicht die einzigen Ungeheuer in Rainbow Skies, es gibt noch etliche mehr.
Feld für Feld bewege ich mich fort
Die Kämpfe in Rainbow Skies werden rundenbasiert geführt. Der Charakter mit der schnellsten Geschwindigkeit beginnt, bis alle Verbündeten ihre Action Punkte aufgebraucht haben. In den Runden können die Charakter klassisch angreifen, verteidigen oder Fähigkeiten einsetzen.
Wenn die Helden ihre Fähigkeiten einsetzen, bekommen sie auch Erfahrungspunkte dafür. Wird ein gewisser Schwellenwert erreicht, können die Fähigkeiten auch im Level aufsteigen. Ist ein gewisses Level erreicht, lernt der Charakter einen neuen Zauber.
Die Gegner kommen meist in Scharen, so ist es keine Seltenheit, wenn 12 oder mehr Feinde in einem Kampf vor euch stehen. Dadurch dauern die Kämpfe in vielen Fällen ziemlich lange und verlangsamen den gesamten Spielverlauf. Was gut auffällt, ist dass es keine Zufallskämpfe gibt, denn alle Feinde können in der Umgebung beobachtet und dementsprechend reagiert werden.
Ist der Kampf gewonnen, bekommen die Helden Erfahrungspunkte und können aufsteigen. Die Verbesserung der Statuswerte erfolgt automatisch.
Fähigkeitssteine in blau, rot und gelb
Neben der automatischen Verbesserung der Statuswerte, können gewisse Parameter mit Fähigkeitssteine verbessert werden. Je nachdem was besser werden soll, müssen blaue, rote oder gelbe Steine verwendet werden. Diese Gegenstände bekommt man nach den Kämpfen als Belohnung oder in Schatzkisten unterwegs.
Durch dieses Feature kommt enorm viel Motivation in das Spiel, denn man kann seinen Charakter individuell entwickeln und kann dadurch taktische Vorteile bekommen.
Fazit
Rainbow Skies ist ein klassisches Strategie Rollenspiel. Man bewegt sich auf der Karte mit einem Charakter von Ort zu Ort und in den Kämpfen müssen Monster nach und nach auf quadratischen Feldern besiegt werden. Leider zehren die langen Kämpfe sehr an der Geduld. Im späteren Spielverlauf überlegt man sich gegen welche Gegner man wirklich kämpfen muss.
Die antiquierte Grafik und der unspektakuläre Sound sind die großen Schwachstellen von Rainbow Skies, wenn man aber bedenkt, dass das Spiel auch auf der Playstation Vita läuft, kann man diesen Minuspunkt verkraften.
Was aber überzeugt, sind die liebevoll gestalteten Charakter. Man möchte immer mehr von ihnen und der Geschichte erfahren. So kann man ohne Probleme 40 bis 50 Stunden in dieser Welt verbringen. Möchte man aber alle Aufträge und Herausforderungen meistern, verbringt man weitaus mehr Zeit in dem Spiel.
Eine Langzeitmotivation bietet das Zuchtsystem, denn jedes Ungeheuer bietet individuelle Angriffe und Fähigkeiten. Es bringt einen enormen Vorteil mit sich, wenn man bestimmte Ungeheur im Kampf mit sich führt.
Die Cross Play Funktion lässt sich wirklich sehen, denn es macht Spaß unterwegs zu zocken und danach ohne Probleme auf der Playstation 4 zu spielen. Durch den Kauf von einer Version erhält man alle anderen auch.
Fan’s von rundenbasierter Strategie werden hier auf ihre Kost kommen, man darf sich aber nicht von der antiquierten Grafik abschrecken lassen.
Begleitet Damion auf seiner langen Reise und erlebt eine wunderschöne Geschichte mit einer nicht so schönen Grafik.