SEGA AGES Phantasy Star

[Review] SEGA AGES Phantasy Star

1987 erschien eine Rollenspielperle der damaligen Zeit. Mit Phantasy Star läutete Sega seine RPG-Ära ein. Nun bringt das Unternehmen mit der „SEGA AGES“ Serie den Klassiker auf die Nintendo Switch zurück. Mit komfortablen Features möchte man auch jungen Gamern solche Spiele näherbringen. Ob das 30 Jahre alte Spiel auch noch für die heutige Zeit annehmbar ist, klären wir im Test.

Vier Helden gegen den Herrscher der Galaxie

Lassic ist der Herrscher über das gesamte Algol System. Dieses System besteht aus drei Planeten, dem grünen Palma, dem Wüstenplanet Motavia und der eisigen Welt Dezoris. Der König hat immer gütig und fair regiert und wollte nur das Beste für die Planeten und deren Einwohner. Eines Tages ändertet sich Lassic komplett, denn er wurde tyrannisch und grausam. Schnell bildetet sich eine Rebellenarmee unter der Führung von dem tapferen Nero, die den Herrscher absetzen wollte. Bei einem Putsch Versuch wurde Nero getötet. Alis seine Schwester erfuhr von dem Tod ihres Bruders und schwor Rache. Seit diesem Zeitpunkt an, möchte Alis Rache an Lassic nehmen und den grausamen Herrscher stürzen. Auf ihrer Reise wird sie viele Verbündete kennen lernen und das wahre Böse finden.

SEGA AGES Phantasy Star
Alis möchte Rache

Ages oder Original-Modus

SEGA AGES Phantasy Star ermöglicht es zwei verschiedene Versionen des Spiels zu spielen. Grundsätzlich und inhaltlich bleibt das Game aber gleich, nur sind in dem Ages-Modus gewisse Komfort Features mit eingebaut. Darunter fallen, dass man mehr Geld (Meseta) nach dem besiegen von Monstern bekommt. Die Meseta sind enorm wichtig in Phantasy Star, denn die Ausrüstung die man damit kaufen kann, ist spielentscheidend. Schon in der ersten Stadt kann man ein Keramikschwert um 1000 Meseta bei dem örtlichen Händler erwerben. Hat man dieses Ausrüstungsstück gekauft, kommt man ziemlich schnell voran. Neben mehr Geld bekommt man auch mehr Erfahrungspunkte von besiegten Gegnern. Die Wahrscheinlichkeit, dass man auf diverse Monster trifft, wurde auch herabgesetzt, wodurch der Spielablauf flüssiger wird.

Eine weitere wesentliche Erleichterung ist die Datenbank, die jeder Zeit abgerufen werden kann. Phantasy Star ist ein Rollenspiel der alten Schule, was bedeutet, dass man komplett auf sich allein gestellt ist. Man wird nicht an der Hand geführt, wohin man als nächstes Reisen muss. Es wird in diversen Dialogen erwähnt, drückt man diese zu schnell weg oder liest es erst gar nicht, kann man ziemlich schnell durcheinanderkommen. Genauso ist es bei den Ausrüstungsgegenständen, denn man sieht erst NACH dem Kauf, wie sich die Statuswerte verändern. Dies kann sehr schnell zur Verzweiflung führen, wenn man nicht vorher gespeichert hat. Hier kommt einem die Datenbank zur Hilfe, so ist es möglich vor jedem Kauf diese aufzurufen und sofort nachzuschauen, ob die Waffen bzw. Rüstungen besser oder schlechter werden.

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Die Bedeutung der Gegenstände kann in der Datenbank nachgelesen werden

Zusätzlich zu den Komfortfunktionen gibt es noch eine übersichtliche Monsterdatenbank, wo jede Einzelheit über die Gegner nachgelesen werden kann. Auch kann man bei SEGA AGES Phantasy Star diverse Filter einsetzen, um das Retrogefühl noch höher ansteigen zu lassen.

SEGA AGES Phantasy Star
Alle Informationen über die Monster können hier nachgelesen werden

Der Original Modus hat keinerlei solcher Funktionen. Hier ist der Spieler komplett auf sich allein gestellt was Ausrüstung, Erfahrungspunkte und Geld angeht.

Retrofeeling pur

Startet man das Spiel und die Geschichte beginnt, fühlt man sich sofort in die Vergangenheit zurückversetzt. Die 8-bit Grafik ist bunt und überzeugt mit liebevollen Kampfsprites, denn die Monster sind schön gelungen.

Die Musik bleibt puristisch aber immer passend, sodass auch noch in der heutigen Zeit große Gefühle mit minimalistischer Technik aufkommen kann.

SEGA AGES Phantasy Star
Die Overworld bleibt puristisch

Kämpfe sind das beste Training

Um in Phantasy Star überleben zu können, ist es enorm wichtig stärker zu werden. Mir ist das in den ersten Spielstunden schnell aufgefallen, denn am Anfang war man einfaches Kanonenfutter für die schwächsten Gegner. Hat man es aber geschafft, zumindest ein oder zwei Level auszusteigen und bessere Ausrüstung zu kaufen, war man plötzlich im Mittelfeld der Nahrungskette, aber auch nur am Anfang.

Alle Begegnungen gegen Monster sind zufallsbasiert, sodass ein taktisches Ausweichen oder punktuelles trainieren nicht möglich ist. Hat man einen Gegner gefunden, wechselt die Overworld in den Kampfbildschirm. Anhand des Sprites, kann nur erkannt werden, welches Monster gegen euch kämpft, wie viele sind nicht ersichtlich. Erst durch ein Kästchen auf der rechten Seite, ist die Anzahl erkennbar. Möchte man nun einen Feind angreifen, macht euch Phantasy Star auch hier einen Strich durch die Rechnung. Welches Monster angegriffen wird, wird durch Zufall bestimmt. Dadurch kommt eine enorme Unsicherheit in den Kampfverlauf, denn es ist niemals abschätzbar, ob einer der Gegner in der Runde besiegt wird oder nicht. Was aber durchwegs einsehbar bleibt, ist die Lebensanzeige der Viecher.

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Die zufallsbasierten Kämpfe

Hat man den Kampf absolviert, bekommt man Erfahrungspunkte. Das Geld bekommt man nicht automatisch. Man kann selbst entscheiden, ob man die Schatztruhe, die das Monster hinterlassen hat, öffnen will oder nicht. Im schlimmsten Fall befindet sich darin eine Sprengfalle oder ein Geschoss, welches die Gruppe verletzt.

Neben der Overworld bewegt sich die Gruppe rund um Alis auch in 3D Dungeons. Diese werden wie in einem Dungeon Crawler bewältigt. Glücklicherweise wurde in der neu aufgelegten Version eine Karte eingefügt. In der originalen Version gab es dieses Feature nicht, wodurch die langen Höhlensysteme sehr schwer zu bewältigen waren.

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Zum Glück gibt es die Map, sonst könnte es schnell unübersichtlich werden

Aufmerksames zuhören ist angesagt

Phantasy Star ist nichts für ungeduldige Spieler. Man muss sich die Zeit nehmen und jedes Gespräch mitverfolgen, egal wie unwichtig es erscheint. Hat man nämlich eine Passage überlesen oder schlicht weggedrückt, gibt es keine Möglichkeit diese noch einmal nachzulesen. Man nimmt durch dieses „gezwungene“ Lesen die Welt und die Geschichte viel mehr wahr. Die Gespräche mit den Einwohnern der verschiedenen Städte ist genauso wichtig, denn diese geben Aufschluss auf den Standort und wichtige Details. Man hat nämlich keine Karte, die einem darauf hinweist wo man sich momentan befindet. Aufmerksames zuhören und Notizen sind der Schlüssel zum Sieg!

SEGA AGES Phantasy Star
In den Dialogen gibt es alle Informationen

Fazit

SEGA AGES Phantasy Star zeigt wie man einen Klassiker in die Neuzeit integriert. Mit sehr vielen Komfortfunktionen ist der Einstieg in das Genre angenehm gelöst. Aber auch durch diese Features wird das Spiel nicht zu einfach, man muss weiterhin im Level aufsteigen und in den Kämpfen taktieren. Es gab auch Momente in dem Spiel, die mich frustriert habe, wo ich kurz davor war das Spiel wegzulegen und nicht mehr weiter zu machen. Aber ich habe weitergemacht und wurde belohnt, es hat sich so gut angefühlt gegen einen einfachen Gegner zu bestehen, der einen zuerst besiegt hat. Dieses Gefühl hat mich auch durchwegs beflügelt die Story zu verfolgen, denn der Plot ist schön gelungen.

Natürlich ist die Grafik und der Sound nicht mehr zeitgemäß. Wenn man aber bedenkt, dass das Spiel vor 30 Jahren auf dem Master System erschienen ist, ist es wirklich gut gelungen. Trotz des Alters finde ich, dass das Setting sehr gut passt. Es muss nicht immer die Highend Grafik sein, manchmal kommt es auf das Gesamtkonzept an.

Begleitet Alis auf ihren Rachefeldzug gegen den grausamen Herrscher Lassic und lasst euch überraschen, was die Geschichte rund um das Algol System mit sich bringt.

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