Nintendo überrascht zum 35-jährigen Super Mario Jubiläum ihre Fans mit einer Collection des beliebten Klempners. Mit Super Mario 64, Super Mario Sunshine und Super Mario Galaxy, erhält man mit nur einer Karte die komplette 3D Entwicklung des Jump and Run Helden. Ob sich die ca. 20 Jahre alten Spiele, auch noch heute gut spielen lassen, klären wir im Test.
Röhrenfernseher vs. Flatscreen
Wirft man die Konsole samt Spielkarte an, kommt man schnell in ein Auswahlmenü. Dort hat man die freie Auswahl mit welchen Spiel man beginnen möchte. Zusätzlich erhält man auf der rechten Seite eine kurze Information, wann das jeweilige Spiel erschienen ist und welches Abenteuer Mario darin bevorsteht. Neben den drei Hauptspielen, kann man sich den Originalsoundtrack anhören. Ein gelungenes Feature für audiophile Zocker!
Startet man nun chronologisch mit dem Bundle, steht einem die Revolution der Videospielgeschichte bevor. Mit Super Mario 64 konnte man zum ersten Mal in eine voll animierte 3D Welt abtauchen. Die Story beschränkt sich bei diesem Titel auf das Schloss von Prinzessin Peach. Diese wurde wieder einmal von Bowser entführt und muss vom agilen Klempner gerettet werden. Die Welten werden durch riesige Gemälde dargestellt. Steht Mario vor so einem Bild, kann er mit einem beherzten Sprung in die Welt hineinspringen. Dort müssen dann diverse Aufgaben erledigt werden damit er schlussendlich zu seinem Stern kommt. War damals das Setting der Welten und die Sprites umwerfend, kann man das heutzutage natürlich nicht mehr mit modernen Spielen vergleichen. Was unschön auffällt ist die Tatsache, dass Super Mario 64 nur ein Bildformat von 4:3 aufweist. Dadurch bekommt man die typischen schwarzen Ränder auf der Seite.
Auch die Steuerung hat sich nicht weiterentwickelt. Nintendo setzt bei der Collection definitiv auf Retro Flair. Die Sprünge sind, aufgrund der hakeligen Kamera, ungenau. Diese lässt sich nur per Knopfdruck in verschiedene Winkel arretieren. Eine flüssige Kamerabewegung ist dabei nicht möglich, wodurch Frustmomente oftmals künstlich erschaffen werden.
Veteranen des Spiels, können über die Steuerung und die Kameraführung hinwegsehen. Spielt man den Titel aber zum ersten Mal, muss man sich sehr daran gewöhnen.
Der umstrittenste Mario Ableger
Der zweite Titel in Super Mario 3D All-Stars ist mit Mario Sunshine wohl der umstrittenste von allen. Erschienen ist das Spiel Anfang der 2000er auf der GameCube. Dreh- und Angelpunkt ist die Insel Isla Delfino, wo Mario und seine Freunde Notlanden müssen. Kurz darauf erblickt der Klempner eine Figur die genauso aussieht wie er. Nur im Gegensatz zu dem Helden der Geschichte, verhält sich der Doppelgänger ganz und gar nicht nett gegenüber den Inselbewohnern. Dieser verschmutzt die gesamte Insel und deren Einwohner. Daraufhin wird Mario zur Verantwortung gezogen und muss die Ferieninsel reinigen.
Man hat dem Spiel schon vor 20 Jahren Kreativlosigkeit vorgeworfen. Mit zu wenig unterschiedlichen Levels und das repetitive Gameplay war der Ableger der Tiefpunkt der Mario Geschichte. Auch hat die umständliche Steuerung des Dreckweg 08/17 hat ihren Betrag dazu geleistet.
In der Collection ist das Problem mit der Vielfalt der Levels nach wie vor vorhanden, doch hat man das Gameplay etwas verfeinert, was den Spielspaß erhöht. Leider ist nach wie vor die Kamera das größte Problem. Wie bei dessen Vorgänger, hat man bei Mario Sunshine noch immer nicht die Möglichkeit die Kamera frei zu bewegen.
Grundsätzlich ist Super Mario Sunshine gut gealtert und lässt sich auch heute noch spielen. Nostalgiker und Neulinge werden voll auf ihre Kosten kommen.
Endlich freie Kamerabewegung
Der letzte Titel im Bundle ist Super Mario Galaxy. Bei diesem Ableger kann man die Revolution des Mario Franchise sehen. Nicht nur, dass endlich die freie Kamerabewegung angekommen ist, auch wurde die Kreativität der Levels um ein Vielfaches gesteigert. Mario hat es sich nämlich zur Aufgabe gemacht die Galaxie zu bereisen und dort nach den Sternen zu suchen. Der Klempner hat dort eine enorme Freiheit und kann, dank der fehlenden oder geringeren Schwerkraft, auf, unter und in die Erde abtauchen. Dadurch ergeben sich enorm viele Möglichkeiten das Level zu erkunden. Doch ein Wermutstropfen bleibt. War es noch auf der Wii möglich, durch den Einsatz der Nunchuks, Sternsplitter einzusammeln, ist das auf der Switch nur mittels Touchscreen realisierbar. Dies gestaltet sich aber im Spielverlauf mehr als umständlich, denn man muss immer wieder umgreifen. Das ist aber der einzige negative Punkt der bei Super Mario Galaxy auffällt. Ansonsten ist das 13 Jahre alte Spiel auf jeden Fall heute noch spielbar und definitiv der Star der Collection.
Fazit
Super Mario 3D All-Stars zeigt der jungen Generation, wie die Evolution von Nintendos Maskottchen ausgesehen hat. Angefangen mit einer kantigen 3D-Darstellung mit Kameraproblemen, bis hin zu einem wunderbar gestalteten Klempner, der seine Prinzessin im Weltall sucht. Auch Nostalgiker werden sich an der Collection erfreuen. Man darf in seine Kindheit zurückkehren und Mario wieder erleben. Man muss lediglich Abzüge in die Umsetzung der Spiele geben. Das bei Super Mario 64, kein 16:9 Bildformat eingefügt worden ist, ist eine traurige Tatsache. Auch ist der Preis mit 60 Euro sehr hoch gewählt worden für ein Remaster welches nicht wirklich remasterd worden ist.
Alles in allem wird man mit Super Mario 3D All-Stars seine Freude haben, egal ob man das erste Mal Mario auf einem seiner 3D-Abenteuer begleitet, oder diese schon öfters erlebt hat.