Als Freund der Tiny Troopers Serie stelle ich mich dem aktuellen Titel Joint Ops XL und werfe ihm kritische Blicke zu. Wie spaßig und umfangreich der 13€ Titel wirklich ist, erfahrt ihr in diesem Review.
Nach dem Download der knapp 4GB startet das Spiel recht flott und zur Auswahl hat man zunächst nur das Tutorial, die Optionen und eine Galerie. Erst nach Abschluss des Tuts kann man sich die gewünschte Kampagne aussuchen und richtig loslegen.
Während der Einführung zeigt euch das Spiel die grundlegende Steuerung. Der Test wurde primär mit einem Pro Controller gespielt, das Tutorial enthält aber auch Hinweise zum Zocken per Touchscreen. Mit dem linken Stick bewegt ihr eure Soldaten und mit dem rechten wird geschossen. Dabei ist es möglich, z.B. nach links zu laufen und nach rechts zu ballern. Dies lernt ihr an einem kleinen Schießstand während eurer kurzen Ausbildung. Über R können bei Verfügbarkeit Granaten geworfen werden. ZR verschießt Raketen und ZL ermöglicht einen Luftangriff an der ausgewählten Stelle. Außerdem wird euch die Verwendung der Karte näher gebracht, was bei einigen späteren Missionen recht wichtig wird, um die korrekten Wege zu laufen.
Zurück im Hauptmenü sind die zuvor ausgegrauten Modi endlich verfügbar. Soldaten-, Spec-Ops- und Zombie-Kampagne unterliegen alle der gleichen Steuerung bzw. generell dem gleichen System, sodass wir nicht auf jeden Modus bis ins Detail eingehen werden. Da ich ohnehin alles spielen und vor allem abschließen möchte, habe ich einfach oben angefangen. Der Beginn der Soldaten-Kampagne fühlt sich noch ein wenig wie das Tutorial an, da es zunächst nur ein paar Gegner pro Level gibt und jene recht kurz sind. Zur Auswahl steht erstmal nur ein Level, das aber in vier verschiedenen Schwierigkeitsgraden absolviert werden kann. Je schwerer man spielt, desto mehr Geld und Punkte bekommt man zusammen, das man wiederum in Upgrades investieren kann/sollte.
Die Missionen sind unterteilt in viele verschiedene Variationen. Mal muss man lediglich die Gegner ausschalten, mal Reporter zum Extraktionspunkt eskortieren, Gebäude zerstören und überleben oder gar Zombiehorden abwehren. Diese Abwechslung bringt ein wenig mehr Spielspaß in die sonst recht eintönige Abfolge der Missionen.
Um die schwereren Aufgaben abschließen zu können, muss man seine Waffen bzw. das Equipment verbessern, was mit Ingame-Währung bezahlt wird. Neben Feuerkraft und Panzerung kann man vor allem seine Laufgeschwindigkeit aufwerten, was ich jedem möglichst früh empfehle. Wenn wir schon beim Geld sind, möchte ich noch auf die anderen Möglichkeiten eingehen, sein hart verdientes Geld im Spiel auszugeben. Darunter fallen etwa neue Einheiten wie der Grenadier oder Maschinengewehrschütze. Ist eine Mission zu schwer, könnt ihr einmal freigeschaltete Soldaten für jeweils eine Mission für kleines Geld dazukaufen. Dann gibt es noch globale Verbesserungen in Form von Outfits. Hier existieren zum Release schon recht viele unterschiedliche, die allerdings teils sehr teuer sind. Dafür bringen manche aber auch Perks mit sich, die nicht zu verachten sind. Team UK erweitert eure Leute mit zusätzlichen Trefferpunkten, mit kleine Gesetzlosen erhält man nach jeder erfolgreich abgeschlossenen Mission Bonus Kohle und S.P.L.A.T sieht cool aus und gibt ebenfalls Bonus BP.
Die etwas besseren zusätzlichen Einheiten können nur mit Abzeichen freigeschaltet werden, die in jedem Level zu finden sind. Je nach Größe gibt es auch mehrere pro Einsatz. Außerdem kann eine vorgegebene Anzahl an Dog Tags gefunden werden, die eure Belohnung bei Missionsende noch verbessern.
Während des Tests habe ich allerdings nur selten auf die Bonuseinheiten zurückgegriffen, da man die Missionen, sollten sie zu schwer sein, erstmal leichter abschließen und später deutlich schwerer neustarten kann. Bei solchen Titeln bin ich dann einfach zu geizig und schalte lieber erstmal alles frei, statt meine Kohle dafür auszugeben, eine Aufgabe leichter zu machen.
Bei Missionserfolg erhält man eine Wertung, die das Erreichen des Hauptziels, einen erstmaligen Bonus und den Tarnungsbonus einbezieht. Die Punkte sind weitgehend selbsterklärend. Für das erste Abschließen einer Mission bekommt man Bonuspunkte. Für den Tarnungsbonus muss man Items (Outfits) kaufen, die entsprechende Tarnung beinhalten.
Während des Spielens leveln eure Soldaten und erhalten einen immer höheren Dienstgrad. Fallen eure Einheiten im Kampf, rücken neue nach, die allerdings wieder neue Erfahrung sammeln müssen, um so gut zu werden, wie eurige vorigen Kämpfer. Auch dafür lässt sich ein Perk erwerben, sodass neue Leute zum Start bereits einen besseren Rang bekleiden.
In der Kampagne hatte ich den meisten Spaß bei Karten, wo man ein Gebiet gegen Gegnerhorden verteidigen muss. Dabei erscheinen aus allen Richtungen immer wieder neue Gegner, bis der Timer abgelaufen ist. Erst dann werdet ihr per Helikopter extrahiert.
Das gilt auch die für die Zombie-Maps oder den Zombie Horde Modus. Das ist ganz witzig in Szene gesetzt. Die Untoten kommen dann halt aus dem Boden gekrochen statt aus einer Richtung der Map Richtung Mitte zu laufen.
Grafik
Die Grafik ist in Ordnung, leider nicht viel mehr. Man erkannt teils etwas lieblos hingeklatschte Vektorgrafiken, die eigentlich nicht in den Spielfluss passen. Man muss allerdings auch bedenken, dass Tiny Troopers kein AAA-Titel ist, sondern aus der mobilen Sparte kommt. Zwar gibt es auch dort bessere Visuals, aber der Fokus dieses Titels liegt für mich bei Umfang und Spielspaß.
Sound
Eure Ohren könnt ihr mit diesem Spiel leider nicht erfreuen. Begleitmusik und Ballerei sind absolut in Ordnung, aber weder positiv noch negativ aufgefallen. Musik ist da, mehr aber auch nicht. Das klingt sehr negativ, ist es aber nicht. Auch wenn ich mich wiederhole, bei einem Titel in diesem Preissegment absolut nicht zu beanstanden bzw. zu negativ zu bewerten.
Gameplay
Man kommt durch das Tutorial schnell rein und kann die Missionen mit Übung auch auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad meistern. Die eine oder andere Map muss man dabei mehrfach bereisen, was kein Beinbruch ist.
Leider bin ich immer wieder an diversen Stellen mit meinen Soldaten hängen geblieben, sodass entweder einzelne während der restlichen Mission komplett fehlten oder ich sogar gar nicht mehr weiterlaufen konnte. Dann half nur noch das Neustarten und Verlieren des kompletten Fortschritts, was mich an einigen Stellen echt gefrustet hat, weil die Einheiten alles andere als schnell laufen können und längere Laufwege dann auch lange dauern.
Alles in allem bekommt man in Sachen Gameplay mit Tiny Troopers Joint Ops XL einen guten Titel kredenzt.
Umfang
Hier kann man wirklich nicht meckern und muss die volle Punktzahl vergeben. Neben dem Tutorial existieren noch vier andere Modi, die man erstmal abschließen muss, um das Spiel komplett zu haben.
Dazu gesellen sich viele Verbesserungen, Upgrades und neue Einheiten. Für 13€ bekommt man viel für sein Geld.
Fazit
Trotz der Kritik hat mir das neuste Tiny Troopers viel Spaß gemacht und wird sicherlich auch noch die eine oder andere Stunde meine Switch aufheizen, um auch noch die letzte Mission auf maximalem Schwierigkeitsgrad zu beenden.
Von Vorteil ist, dass die Missionen kurzweilig sind und auch mal während einer kurzen Pause vom Schreibtisch oder gar der Mittagspause gespielt werden können ohne Probleme mit der Zeit zu bekommen. Dafür bekommt man aber sehr viele Missionen und einen Horde-Modus, der immer wieder Spaß macht.
Für die Nintendo Switch freute ich mich noch über einen Multiplayer, vielleicht wird da in Zukunft ja noch was nachgelegt. Schon jetzt kann ich eine klare Kaufempfehlung aussprechen.
Download: Nintendo eShop