Wie der Name schon sagt, ist diese spezielle Version komplett. Sie beinhaltet die Erweiterungen „Ausbrecher-Team“, „Duct Tapes are Forever“, „Santa’s Sweatshop“, „London Tower“, „Banned Camp“, „Jingle Cells“ und „Alcatraz“. Außerdem sind die bisher auf anderen Konsolen unveröffentlichten Maps „Paris Central Pen“ und „Fhurst Peak Correctional“ hinzugefügt worden. In Summe bekommt man schon mal viel Content für sein Geld. Wir dürfen aus insgesamt 15 unterschiedlichen Gefängnissen wählen. Nicht alle sind gleich zu Beginn verfügbar und müssen zunächst freigespielt werden.
Ab ins Kittchen
Wie man es aus Serien wie etwa Prison Break kennt, unterliegen die Insassen einem strikten Tagesablauf. Der Morgenappell startet um 08:00 Uhr und schon beginnt unser Tag als Häftling. Da der Gefängnisalltag aus Arbeiten und Gefallen für andere Insassen bestehen kann, freuen sich nicht immer alle Knastis auf den Start des Tages. Es ist nämlich mehr als wahrscheinlich, dass wir bereits aktiv waren und jemanden vermöbelt haben. Wir müssen nämlich möglichst schnell und effektiv Bekanntschaften schließen, die uns im Idealfall dann etwas schulden. In jedem Fall bringt es uns der Flucht ein Stückchen näher, wenn wir einen potentiellen Handelspartner oder gar Verbündeten finden. Also sollten wir uns für keinen Job zu schade sein.
Auf der anderen Seite muss man natürlich auch immer aufpassen, dass man nicht selbst Opfer einer Attacke wird. Wenn doch, gilt es möglichst auszuweichen und dann idealerweise zuzuschauen, wie sich eine Wache des Problems annimmt und den Gegner einkassiert. Also nicht erwischen lassen bzw. Prügeleien einfach nicht beginnen. Ansonsten verpasst man den Alltag wegen eines Aufenthalts auf der Krankenstation.
Strenge Taktung
Nach Abschluss des besagten Appells und der einen oder anderen “zufälligen” Zellenkontrolle geht es pünktlich um 09:00 Uhr zum Frühstück. Dort findet ein wichtiger Teil des Spiels statt. Ihr könnt hier handeln und auch die “Gefallen” für eure Mit-Insassen absprechen. Geld kann man im Knast ja immer brauchen.
Neben der Reputation sind die Items zentraler Bestandteil von The Escapists. Diese können z.B. kombiniert werden, um neue Objekte zu schaffen, die wiederum als gefährlich durchgehen. Das Ergebnis können somit einfache Waffen oder gar Enterhaken sein, mit denen die Flucht ermöglicht wird.
In jedem Fall müssen eure Güter immer gut beschützt werden und dürfen nicht vom Gefängnispersonal gefunden werden. Dies gilt natürlich besonders für die genannten Zellen-Kontrollen. Werden verbotene Gegenstände konfisziert, findet man sich danach schnell mal in Einzelhaft oder gar auf der Krankenstation wieder.
Von 10:00 bis 13:00 Uhr darf der Spieler dann seine Freizeit genießen und diverse Aufträge abarbeiten. Nach dem Mittagessen wird ab 14:00 Uhr nochmal offiziell gearbeitet, etwa in der Wäscherei. Das klingt langweilig und ist auch eher eintönig. Allerdings winkt nach Erledigen unserer Vorgaben etwas Geld und das nehmen wir natürlich gerne mit. Leider verliert man seinen Job auch mal eben so schnell, wie man ihn bekommen hat. Achtet also immer auf die fristgerechte Erledigung des Pensums.
Pumpen
Zum Hofgang ab 16:00 Uhr könnt ihr euren Char verbessern. Es geht zum Pumpen ins Gym. Auch diese Aktivität geht recht einfach von der Hand. Über ZL und ZR können wir uns an den jeweiligen Sportgeräten austoben. Zur Verfügung stehen ein Laufband zur Verbesserung der Geschwindigkeit und natürlich klassische Hanteln zum Steigern der Stärke. Für die Intelligenz kann je nach Gefängnis auch ein Computer aufgebaut sein. In jedem Fall suchen wir nach dem anstrengenden Workout die Dusche auf, um unsere Energie wiederherzustellen.
Time for a Prison Break
Nach dem Abendessen um 18:00 Uhr werden die letzten Vorbereitungen für den Ausbruch getroffen. Die Möglichkeiten sind variabel, aber wir sind häufig so vorgegangen, die Wachen auszuschalten und die Freilassung zu fordern. All dies geht natürlich nur mit einer entsprechenden Waffe. Diese craftet man sich z.B. aus gefundenen/geklauten Items. Metall macht sich da besonders gut und ergibt in Kombination durchaus eine brauchbare Waffe. Man muss allerdings nicht immer so viel Glück haben, dass man alle benötigten Materialien so einfach findet. Dazu kommt auch noch, dass ihr durchaus erwischt werden könnt. Mal wird getauscht, gekauft oder gar um das Item gekämpft, bis wir endlich alles beisammen haben, um einen Fluchtplan in die tat umzusetzen.
Vor der Flucht sollte sich der Spieler immer vergewissern, dass alles Stats hoch genug sind, um entkommen zu können. Wenn man dann erst merkt, das etwa ein Item nicht gecraftet werden kann, weil die nötige Intelligenz fehlt, muss man nochmal zurück ins Gym. Mit etwas Erfahrung kommt man mit diesem Umstand aber gut zurecht. Das Ausbauen der HP ist auch immer von Nutzen. Diese steigen mit dem Stärke-Wert.
Einmal gut geplant, stellt die Durchführung der Flucht kein so großes Problem mehr dar. Wachen ausschalten, Backup-Wachen ebenfalls niederschlagen und dem Direktor stellen, der sich eigentlich recht flott ergibt. Erledigt, auf zum nächsten Gefängnis.
Socken FTW
Im Test haben uns die Socken sehr viel Spaß gemacht. Wer kennt es nicht? Diese wurden schon in vielen Serien und Filmen zur Waffe umfunktioniert und mit Metall und Klebeband geht der Spieler damit richtig steil.
Fazit
The Escapists: Complete Edition macht schon echt Spaß. Leider fehlt hier etwa der Multiplayer, der im zweiten Teil eingebaut wurde. Dennoch erhält man für sein Geld einen guten Puzzler, der zu beschäftigen weiß. Mit 15 zu bestehenden Gefängnissen wird es so schnell nicht langweilig.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt absolut und wer auf Retro-Grafiken und ausführlich geplante Ausbrüche steht, kommt hier voll auf seine Kosten.