Through-the-Woods

[Review] Through The Woods

Nachdem Entwickler 1C Through The Woods bereits im Jahr 2016 für den PC veröffentlicht hat, ist das Horror-Adventure nun für die die großen Konsolenplattformen erschienen. Seit Mai kann man Through The Woods nun für Xbox One und Playstation 4 herunter laden und wir haben uns auf der PS4 Pro in die dunklen Wälder auf die Suche nach unserem verschwundenen Sohn begeben.

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Einer verzweifelten Mutter auf der Suche nach ihrem entführten Sohn folgend, taucht Through the Woods den Spieler in die geheimnisvolle dunkle Atmosphäre eines tiefen Waldes ein, der nur vom Mond und dem Kegel ihrer Taschenlampe beleuchtet wird. Der Wald lebt nachts ein anderes Leben, mit Fabelwesen, die durch den Wald streifen und jede Begegnung zu einem tödlichen Erlebnis machen. Das größte Element der Angst ist das Unbekannte. Es materialisiert sich scheinbar aus der Dunkelheit. Unbekannte Geräusche dringen in die Stille ein und gelegentlich kann ein Hauch von Bewegung im Schatten zu sehen sein. 
In einer zutiefst persönlichen Erzählung wird die Beziehung der Mutter zu ihrem Sohn allmählich offenbart, als sie erkennt, welchen Gefahren ihr junger Sohn ausgesetzt sein könnte und was auf dem Spiel steht. Alles, was für sie zählt, ist, ihren Sohn zu finden und dafür zu sorgen, dass er in Sicherheit ist. Tief in den dunklen Wäldern, allein, mit vielen Hindernissen, kämpft sie nicht nur mit dem Wald und seinen Kreaturen, sondern auch mit Dämonen aus der Vergangenheit, die tief im Inneren begraben sind.

Through the Woods

So lautet der Plot von offizieller Seite, aber sehen wir uns das Ganze etwas genauer an:
Zu Beginn schlüpfen wir in die Rolle des Sohnes Espen. Er ist mit seiner Mutter Karen auf einen Ausflug in eine abgelegene Waldhütte in Norwegen gefahren. In Person des Sohnes lernen wir das Spiel kennen und machen uns mit der Steuerung vertraut. Außer der bekannten Fortbewegung mit den beiden Sticks gibt es außer Rennen und Taschenlampe an- und ausschalten aber keine weitere Tastenbelegung. Als Espen dann aber bald verschwindet, wird die Mutter Karen gesteuert. Wir verfolgen einen Mann, der anhand von mehreren Schriftstücken als Erik identifiziert wird. Die Verfolgung bringt uns auf eine Insel, auf der sehr seltsame Dinge vor sich gehen. Dort gibt es Wesen aus der nordischen Mythologie, denen es tunlichst auszuweichen gilt. Eine Waffe sucht man in Through The Woods nämlich vergeblich.

Through the Woods

Und so stapft man des Nachts nur mit der Taschenlampe ausgerüstet durch den dunklen Wald, welcher im schwachen Licht leider immer gleich grau-braun erscheint. Verlaufen kann man sich kaum, da das Spiel doch sehr linear aufgebaut ist. Gameplay-technisch bekommt man leider so gut wie nichts geboten. Meist läuft man durch die besagte Dunkelheit, weicht vor Trollen und anderen Sagengestalten aus oder versteckt sich vor denselben.

Einzig die Geschichte ist gut geschrieben. Gerade zum Schluss hin wird es sehr interessant und es gibt einen tollen Plot Twist. Die Story des Spiels wird von Karen erzählt. Man hört ihre Stimme meist aus dem Off, wie von einer Tonbandaufnahme. Zudem gibt es hier und da Schriftstücke, Bücher und ähnliches zu entdecken, welche Informationen zur Hintergrundgeschichte geben. Die Sprachausgabe ist auf englisch, es gibt aber deutsche Untertitel.

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Die Grafik von Through The Woods reicht über Mittelmaß leider nicht hinaus. Man schaut über die Schulter von Karen und kann die Kamera meist frei bewegen. Die Bewegungen der Protagonisten und auch ihre Gesichter wirken sehr statisch – Emotionen sucht man hier vergeblich. Die Texturen der Umgebungen wirken hier und da sehr matschig. Einzig die Nordlichter am Firmament sind positiv aufgefallen.
Der Sound des Spiels ist sehr gut. Hier empfiehlt es sich, mit Kopfhörern zu spielen. Die Entwickler haben einen passenden nordischen Soundtrack gewählt und Hintergrundgeräusche wie Knacken, Rascheln und Knarzen sind toll gelungen. Man hat wirklich das Gefühl, in einem Wald zu stehen.

Katastrophal ist dagegen die Intelligenz der Gegner. Sie laufen teilweise einfach an einem vorbei, obwohl sie einen direkt anschauen. Zusätzlich ist ihre Wegfindung teilweise sehr schwach, sodass sie hängen bleiben oder einfach stehen bleiben und Karen nur anschauen. Das wirkt sich auch auf den Schwierigkeitsgrad aus, der dadurch sehr vereinfacht wird.

Fazit:
Through The Woods ist vom Setting her ein gutes Spiel. Allerdings hat es zu viele technische Mängel. Das kann die tolle Soundkulisse und die spannende Story nicht alles wieder wettmachen. Insgesamt wirkt alles etwas zu simpel und zu linear. Nach knapp 5 Stunden war ich froh, das Ende erreicht zu haben, wurde dabei allerdings durch ein stimmiges Story-Ende belohnt.

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