Es ist fast vier Jahre her, dass das Crossover Tokyo Mirage Sessions #FE auf der Nintendo Wii U erschienen ist. Das JRPG hat gezeigt, wie gut Rollenspiele auf Nintendos Heimkonsole ausschauen können. Nun gibt es ein Remaster der Version. Zusätzliche Story-Elemente und einzigartige Kostüme, sollen auch ehemalige Spieler des Originals zum Kauf bewegen. Wie sich aber Tokyo Mirage Sessions #FE Encore schlussendlich geschlagen hat, klären wir im Test.
Mysteriöses Japan
Die Geschichte, rund um Tokyo Mirage Sessions #FE Encore, dreht sich um die Freunde Itsuki Aoi, Tsubasa Oribe und Touma Akagi. Die drei wachsen in Tokio auf und die Welt ist geprägt von sogenannten Idols, Sänger und Performer, die vom Volk geliebt werden. Aus unerklärlichen Gründen verschwinden die Stars und keiner kehrt je zurück.
Auch Tsubasas Schwester ist ein gefeierter Popstar. Doch auch sie verschwand vor fünf Jahren auf mysteriöse Art und Weise während eines Auftrittes. Tsubasa war zu diesem Zeitpunkt im Auditorium und konnte nicht fassen was in diesem Moment passiert ist. Fünf lange Jahre vergingen, doch die Polizei konnte nichts machen und Tsubasas Schwester war nach wie vor verschwunden.
Eines Tages als die Laune von Tsubasa am Tiefpunkt war, lud sie Itsuki zu einem Konzert von Kiria ein, der Lieblingsstar von seiner Freundin. Doch genau an diesem Tag sollte sich das Szenario wiederholen. Noch bevor der Auftritt beginnen konnte, wurde Tsubasa von einem dunklen Schattenwesen in eine Parallelwelt gezogen. Itsuki entschied sich geistesgegenwärtig und ging ihr nach. Lang dauerte es nicht, bis Aoi nicht mehr weiterwusste, verfolgt von den Unwesen. Kurz bevor alles enden sollte, erstrahlte ein gleißendes Licht und in ihm erwuchs seine Rettung, die Mirage Lord Chrom war geboren. Dieser beschützte den Jungen und zusammen retteten sie Tsubasa.
Doch die Entführung der Idols war damit nicht beendet und die Freunde machten sich auf die Suche nach dem Ursprung des Problems.
Ab in die Parallelwelt
Um das Problem mit den verschwindenden Idols lösen zu können, müssen die Helden in verschiedenen Abständen in eine Parallelwelt abtauchen. Dort kämpfen die Helden natürlich nicht alleine, sondern mit der Hilfe ihrer Mirage. Diese kann man mit den Persona der gleichnamigen JRPG Reihe vergleichen. Nur das man die Helfer nicht austauschen kann, sondern an diese gebunden ist.
Man bewegt sich durch eine drei dimensionale schön gestaltete Welt. Die Umgebungen sind jeweils so gestaltet, wie sich der Hauptbösewicht präsentiert. Es gibt ein Level, wo ein Fotograf durch das Auslösen des Blitzes der Kamera Menschen verschwinden lässt. In seiner Welt findet man an jeder Ecke Kameras, Bilder und Stative. Durch die schön inszenierten Themenwelten, fühlt man jeder Zeit die Story und kann in diese Welt abtauchen.
Kampf und Tanz
Bei der Reise durch die Parallelwelten, kommen euch immer wieder dunkle Gestalten in die Quere. Diese symbolisieren die Monster der Welt und trachten nach dem virtuellen Tod des Protagonisten. Um dies zu verhindern, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man läuft weg, was durch die Bewegungen der Gegner leicht möglich ist. Oder man stellt sich dem Kampf mit einem gekonnten Schwerthieb von Itsuki. Macht man das, beginnt der Kampf nicht sofort, sondern die Gestalt wird kurz bewusstlos. Geht man nun auf den Gegner zu, kann man einen Geschwindigkeitsbonus für den Kampf bekommen.
Die Kämpfe in Tokyo Mirage Sessions #FE Encore sind klassische rundenbasierte Schlachten. Das bedeutet, dass der schnellste Charakter mit seinem Zug beginnen darf. Eine Gruppe besteht auch maximal drei Mirage Master und jedem steht hierbei ein Repertoire an Angriffe und Fähigkeiten zur Verfügung. Doch die wesentliche Stärke des Spiels liegt bei den Sessions. Das sind aufeinander Kettungen verschiedener Angriffe der Protagonisten. Umso eine Session auslösen zu können, muss zuerst die Schwäche des Gegners herausgefunden werden. Erst danach wird diese spezielle Angriffsfolge ausgelöst.
Hat man den Kampf schlussendlich erfolgreich beendet, winken Erfahrungspunkte und Geld. Neben einem obligatorischen Level up, können die Charaktere auch im Stage Rank steigen. Dadurch werden besondere Fähigkeiten freigeschaltet und einzigartige Nebenmissionen eröffnet. Es lohnt sich daher den Stage Rank aller Charaktere auf das Maximum zu bringen.
Waffen und Fähigkeiten
In den Crossover Titel von Persona und Shin Megami Tensei, war es üblich, dass man durch den Austauch der Dämonen verschiedene Fähigkeiten zur Verfügung hat. Da man aber in Tokyo Mirage Sessions #FE Encore an die Mirage gebunden ist, gibt es eine andere Möglichkeit neue Skills zu erlenen. Dies geschieht durch neue Waffen. Schnell lernt man im Story Verlauf das Mädchen Tiki kennen. Sie lebt im Bloom Palace, wo auch alle anderen Mirage leben.
Tiki hat die Möglichkeit, durch die gefundenen Items aus den Parallelwelten, neue Waffen herstellen zu können. Je nachdem welche Waffe hergestellt wird, erlernt der Mirage Master neue Techniken. Da man in dem Titel aber nur eine begrenzte Anzahl an Skill Plätze hat, muss man genau taktieren, was für das nächste Level am besten ist. Diese strategischen Überlegungen machen Spaß und bringen eine enorme Vielfalt mit.
Was bringt die Encore Version mit sich?
Wie schon erwähnt ist die Switch Version ein Remaster der vor vier Jahren erschienen Wii U Fassung. Die Encore Version verbessert den Spielverlauf, durch verkürzte Kampfanimationen. Diese Feature kann aber optional im Kampf selber ausgewählt werden. Dadurch bleibt es einem selbst überlassen, ob man sich die Animationen anschauen möchte oder nicht.
Ein weiterer Punkt sind die verbesserten Sessions. In der ursprünglichen Version konnten nur die aktiven bzw. die inaktiven Kameraden an den Sessions teilnehmen. Nun haben auch die Support Charakter wie Barry, Tiki oder Maiko die Chance an den Verkettungen teilzunehmen, vorausgesetzt man hat die dementsprechende Nebenmission abgeschlossen.
Eine weitere Neuerung in Tokyo Mirage Sessions #FE Encore sind die Support Dungeons. Diese sind nur den DLC Käufern der Wii U Fassung vorbehalten gewesen. Die Abschnitte ermöglichen es ein gezieltes Training der Truppe vorzunehmen. Jeder Abschnitt gewährt Items die die Erfahrungspunkte erhöhen oder einen Skill automatisch lernen lassen. Das Spiel weißt euch aber darauf hin, dass man diesen Dungeon nicht zu oft benutzen soll, um das Gameplay nicht zu einfach zu machen.
Besonders interessant für Veteranen ist der neue Storyabschnitt. Dort werden wichtige Nebengeschichten zu den Charakteren und diverser Schauplätze erzählt.
Auch gilt es einzigartige Kostüme für die Charaktere zu bekommen. Darunter auch das charakteristische Outfit von Joker aus Persona 5.
Fazit
Tokyo Mirage Sessions #FE Encore überzeugt mit einer soliden JRPG Leistung. Die Geschichte ist spannend bis zum Schluss. Der knackige Schwierigkeitsgrad bleibt fordernd, aber niemals ungerecht. Ich konnte mich auf meiner mehrstündigen Reise im bunten Tokio wirklich fallen lassen. Das liegt auch daran, dass die Parallelwelten thematisch wunderbar gestaltet waren. Leider sieht man, dass der Zahn der Zeit an dem Titel nagte. An der Grafik wurde an Encore-Version nichts verändert. Auch gibt es nur eine japanische Sprachausgabe. Hier hätte man zumindest ein englisches Voice over implementieren können.
JRPG Fans werden bei Tokyo Mirage Sessions #FE Encore voll auf ihre Kosten kommen. Auch Personen die das Spiel schon einmal gespielt haben, sollten sich dank der neuen Dungeons, Storymissionen und Kostüme einen nochmaligen Kauf überlegen.