Die erste große Erweiterung bringt nicht nur endlich den genannten Content, sondern eben auch einige Änderungen am Lootsystem sowie ein neues Max-Level mit sich.
Chaos!
Den Mittelpunkt des Addons beschreibt die Jagd nach Aaron Keener, den wir bereits aus Teil 1 kennen. Viele Fragen um den Rogue-Agent sind offen geblieben, die mit Warlords von New York endlich aufgeklärt werden. Der ehemalige Division-Agent hat Lower Manhattan eingenommen und kontrolliert ein riesiges Gebiet im Kampf gegen die Division. Letztlich will er dieses samt seiner Widersacher zerstören.
Als Protagonist ist es also unsere Aufgabe, die neuen Gebiete (Civic Center, Two Bridges, Battery Park und Financial District) zu erobern und Keeners Leutnants auszuschalten. Dabei finden wir immer wieder neue Spuren und landen zuletzt beim Antagonisten selbst im Endkampf, wo wir nicht nur ihn, sondern auch seine Rakete ausschalten müssen.
Kurz, aber gut
Die Story des Addons ist recht schnell beendet, denn die vier Gebiete sind zügig abgeschlossen und die Bosse in einer weiteren Hauptmission besiegt. Obschon dieser Teil der Erweiterung so flott vorbei ist, dürfen Käufer eine ansprechende Story genießen. Spieler des ersten Teils kommen sicherlich noch etwas mehr auf ihre Kosten als Neuankömmlinge, da der Kreis der offenen Fragen geschlossen wird.
Zudem fühlt sich das neue Setting, obschon das gleiche Spiel, irgendwie neu an. Die Schauplätze sind einfach super gestaltet und bieten eine komplett eigene Atmosphäre. Allerdings kämpfen wir natürlich weiterhin gegen die bereits bekannten Fraktionen, wobei neue Gegnertypen eingeführt wurden. Die „Missionsarten“ sollten ebenfalls allen bisherigen Agenten bekannt sein. Unter anderem müssen Konvois mit Ressourcen abgefangen oder beschützt, Propaganda-Übertragungen unterbunden oder auch die Kontrollpunkte eingenommen und verteidigt werden. Hier hat sich der Entwickler an die bisherige Auswahl gehalten und nur kleine Erweiterungen einfließen lassen, die grundsätzlich auch gut passen.
Loot, mehr Loot und Stats
Der Entwickler hat das Loot- und Stat-System grundlegend verändert. Kurz gesagt erhalten Spieler jetzt deutlich mehr und besseres Loot. Zusätzlich dazu wurde die Rekalibrierung erweitert und es ist möglich geworden, einzelne Stats von einem Item zu entfernen und später gegen Materialkosten auf ein Item der gleichen Kategorie zu rollen. So lassen sich mit und mit die Stats auf das verfügbare Maximum erhöhen und euer Equipment verbessern.
So ist man als Spieler eigentlich immer dabei, nicht benötigte Gegenstände an der Station zu zerstören und die Bibliothek zu füllen. Die Jäger, Sammler und Grinder unter uns können sich hier voll entfalten. Es bedarf schon einiges an Farmzeit, die perfekten Werte zu bekommen. Hat man diese dann zusammen, könnt ihr eure aktive Skillung ordentlich pushen und auf den Straßen für Ordnung sorgen. Leider lassen sich exotische Items weiterhin nicht rekalibrieren, was einige Items faktisch komplett uninteressant macht, da die Perks nicht gegen einen perfekten Roll z.B. auf einer Waffe mithalten können. Da muss definitiv noch etwas Balancing betrieben werden. Aber das ist eigentlich schon immer ein Problem bei Division gewesen. Man muss aber sagen, dass der Entwickler das tatsächlich im Fokus hat und daran arbeitet.
Progress an allen Fronten
Das maximale Level eines Charakters wurde von 30 auf 40 angehoben und in New York erfahrt ihr einen Item-Reset. Soll heißen, eure alten 30er Gegenstände fallen, je nach Wertigkeit und Perk, schnell weg und werden durch Level-Gear ersetzt. Einen solchen Reset und Anstieg des Schwierigkeitsgrades erfahren Spieler mit Stufe 40 dann nochmal. Tatsächlich war das Aufsteigen auf 40 für die Spielwelt nochmal ein steiler Anstieg bei den Feinden. Man wird sofort auf 40 skaliert, obschon das eigene Equipment noch nicht gut genug ist. Aber auch diesen Zustand hat man als Spieler schnell im Griff.
Ab Stufe 40 und nach Abschluss der Story erhöht der Spieler keine Gearscore nicht mehr, sondern mit und mit den SHD-Rang. Das kann man ein wenig mit dem Paragon-System von Diablo vergleichen. Man erhält einen Punkt, um einen selbst gewählten Stat zu erhöhen. Viel mehr wollen wir an dieser Stelle zu diesem Rang gar nicht verraten, um nicht zu spoilern.
Nach der letzten Hauptmission ist, man hat es schon rausgelesen, noch lange nicht das Ende erreicht, sondern das Spiel fängt erst richtig an. Es wurden Seasons eingeführt, die regelmäßig neue Aktivitäten kredenzen und schicke Belohnungen bringen. Langzeitspieler können sich freuen, oder nicht? Diese Frage muss man in diesem Fall mit „Jain“ beantworten. Zockt man The Division 2 etwa auf täglicher Basis, geht einem die Motivation schnell aus, da man an allen Fronten guten Progress macht und auch die Season schnell abgeschlossen ist. Richtiges Endgame fehlt aktuell noch.
Schwererererer
Der Schwierigkeitsgrad lässt sich, gutes Equip vorausgesetzt, von schwer über herausfordernd und heroisch nun zusätzlich auf legendär anpassen. Wir selbst haben die „Oberwelt“ meistens auf „schwer“ unsicher gemacht, denn da sind Stufe-4 Kontrollpunkte schon recht knackig. Missionen sind auf „herausfordernd“ selbst mit einem zufälligen Team via Matchmaking einfach abzufarmen, aber darüber hinaus sollte man ein festes Squad mitnehmen.
Frustrierend wird es, wenn Missionen nicht starten oder einzelne Mobs nicht spawnen. Damit hängt man dann fest und wirft früher oder später für eine Pause das Handtuch. Veteranen kennen das aus Division 1. Besonders schwer hat es in unserem Testzeitraum die Bounties betroffen. Diese konnten wir teils für mehrere Tage am Stück quasi nicht absolvieren, weil es immer irgendeinen Zwischenfall gegeben hat.
Bugs bzw. Probleme beim Sound machen es dem Spieler zusätzlich schwerer, sich in heftigen Gefechten zurechtzufinden. Immer wieder kamen Schüsse aus Richtungen, wo gar keine Gegner gespawnt sind. Irgendwie hat Massive nicht alles verbessert und sogar ein paar „alte“ Bugs wieder aufleben lassen. Allerdings patcht Massive da ganz gut und regelmäßig nach.
Fazit
Die Warlords von New York machen insgesamt richtig Spaß. Als Neuling der Division sollte man die Story des ersten und zweiten Teils mindestens in einer Zusammenfassung angeschaut haben, um die wirklich interessante Weiterführung der Story zu genießen. Ansonsten kommen Fragen auf, wo eigentlich welche beantwortet werden wollten. Ihr solltet dazu in jedem Fall auch alle sammelbaren Gegenstände mit weiteren Bruchstücken von Unterhaltungen etc. sammeln, um ein Gesamtbild zu erhalten, was so alles passiert ist.
Das verbesserte Lootsystem und die Rekalibrierungsbibliothek sind ein Segen und sorgen für Grind-Motivation. Letztere wird durch einige nervige Bugs getrübt, aber letztlich muss man sich heutzutage bei jedem Videospiel mit Bugs rumärgern. Insgesamt trüben auch die genannten Probleme nicht das gelungene Gesamtbild von „Tom Clancy’s The Division 2: Die Warlords von New York“.
Schicke neue Waffen, viel Loot, geile Story, Season-Content und… und… und… bieten Spielern in „Tom Clancy’s The Division 2: Die Warlords von New York“ viele Stunden Gameplay und Spaß mit euren Freunden.
Die Division braucht euch, egal ob auf Konsole oder PC!