Until Dawn

[Review] Until Dawn

Als ich Until Dawn zum ersten Mal in die PlayStation 4 eingelegt habe, dachte ich mir noch: „Na toll, wieder so ein typisches Horror-Adventure.“ Wie falsch ich doch lag! Supermassive Games hat hier nicht nur einen der besten interaktiven Horror-Thriller geschaffen, sondern gleich neue Maßstäbe für das gesamte Genre gesetzt. Ich kann ehrlich sagen: Until Dawn ist eines jener Spiele, die mich wirklich überrascht haben.

Worum geht es in Until Dawn? – Eine Geschichte, die unter die Haut geht

Eine Nacht, die ich nie vergessen werde

Stellt euch vor: Acht Freunde kehren zu einer abgelegenen Berghütte zurück, wo ein Jahr zuvor zwei ihrer Clique spurlos verschwunden sind. Klingt nach Standard-Horrorfilm, oder? Ist es auch – aber auf die allerbeste Art und Weise! Was als entspanntes Wochenende beginnen sollte, wird schnell zu einem Albtraum, in dem ich als Spieler über Leben und Tod entscheide.

Hannah und Beth Washington, die Zwillingsschwestern, sind vor einem Jahr auf Blackwood Mountain verschwunden. Jetzt lädt ihr Bruder Josh die ganze Clique wieder ein. Schon beim ersten Betreten der Lodge spürt man: Hier stimmt etwas ganz und gar nicht.

Diese Hollywood-Stars haben mich wirklich beeindruckt

Was Until Dawn sofort von anderen Spielen unterscheidet, ist die absolut hochkarätige Besetzung. Und ich meine wirklich hochkarätig:

Hayden Panettiere kennt ihr alle aus Heroes oder Nashville – sie spricht Sam und macht das fantastisch. Die Figur fühlt sich dank ihrer Performance so authentisch an, dass ich mich wirklich um sie gesorgt habe. Rami Malek als Josh ist brilliant besetzt. Der Mann, den wir alle aus Mr. Robot kennen, bringt genau die richtige Mischung aus Verletzlichkeit und verstörender Intensität mit.

Brett Dalton (ja, der Grant Ward aus Agents of S.H.I.E.L.D.) übernimmt Mike und macht aus dem typischen „Held-Typ“ einen wirklich interessanten Charakter. Meaghan Martin verleiht Jessica als der oberflächlichen Zicke überraschend viel Tiefe, während Jordan Fisher Matt sympathisch rüberbringt.

Aber der absolute Höhepunkt für mich war Peter Stormare als Dr. Hill. Der Mann ist ein Charakterdarsteller-Genie (ihr kennt ihn aus Fargo), und seine Therapiesitzungen haben mich jedes Mal ein bisschen unruhig gemacht – im allerbesten Sinne!

Larry Fessenden als der mysteriöse Stranger komplettiert das Ganze perfekt. Als Horror-Fan erkenne ich natürlich sofort einen der Großmeister des Independent-Horrors.

Diese Starbesetzung war 2015 für ein Videospiel schon recht außergewöhnlich. Das Motion-Capture ist so gut, dass man jeden Gesichtsausdruck, jede Regung sieht – das hat mich schon damals begeistert.

Horror, der wirklich funktioniert

Until Dawn macht etwas, was viele Horror-Spiele falsch machen: Es verlässt sich nicht nur auf Jump-Scares (auch wenn die definitiv funktionieren – ich bin mehr als einmal zusammengezuckt!). Stattdessen baut das Spiel eine Atmosphäre auf, die mich die ganze Zeit über unruhig gemacht hat.

Jede Entscheidung, die ich treffe, könnte das Todesurteil für einen Charakter bedeuten. Das ist nicht nur Marketing-Geschwätz – das funktioniert wirklich so! Und genau das macht Until Dawn so spannend und einzigartig.

So spielt sich Until Dawn – Meine Gameplay-Erfahrung

Jede Entscheidung ein Herzschlag

Das Butterfly Effect-System ist genial umgesetzt. Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Durchgang: Eine scheinbar harmlose Entscheidung in der ersten Stunde führte vier Stunden später zum Tod einer Figur. Ich saß da und dachte mir: „Hätte ich das geahnt!“ Genau das ist es, was Until Dawn so besonders macht.

Die Steuerung ist bewusst einfach gehalten – manchmal laufe ich durch die Gegend, sammle Hinweise, manchmal muss ich in Gesprächen schnell entscheiden. Die Quick-Time-Events sind fair dosiert und nie frustrierend.

„Don’t Move“ – Wenn der Controller zur Waffe wird

Aber das absolute Highlight sind die „Don’t Move“-Momente. Ich musste den Controller mucksmäuschenstill halten, während auf dem Bildschirm pure Spannung herrschte. Mein Puls ging richtig hoch, und ich hatte Angst, auch nur zu atmen! Das ist Immersion pur, und ich kenne kein anderes Spiel, das das so clever macht.

Totems und Geheimnisse – Belohnung fürs Erkunden

Das Sammeln der Totems hat mir richtig Spaß gemacht. Diese kleinen Visionen der Zukunft haben mir geholfen, bessere Entscheidungen zu treffen – manchmal. Andere Male haben sie mich nur noch nervöser gemacht, weil ich wusste, dass etwas Schlimmes passieren würde, aber nicht wann oder wie.

Die verschiedenen Hinweise, die überall versteckt sind, erzählen die dunkle Geschichte von Blackwood Mountain. Und glaubt mir: Je mehr ich herausgefunden habe, desto unheimlicher wurde es.

Dr. Hills Therapiesitzungen – Persönlicher Horror

Diese Zwischensequenzen mit Dr. Hill sind brilliant! Je nachdem, was ich in den Sitzungen antworte, verändert sich das Spiel. Meine Ängste werden gegen mich verwendet – ein cleverer Schachzug, der jede Spielerfahrung einzigartig macht.

Until Dawn Grafik und Sound – Ein Fest für die Sinne

Decima Engine beeindruckt auf ganzer Linie

Visuell war Until Dawn schon 2015 ein Knaller. Die Decima Engine, die auch Killzone Shadow Fall antreibt, zaubert hier wirklich beeindruckende Bilder. Die Charaktermodelle sehen fantastisch aus, die Lodge fühlt sich gemütlich und bedrohlich zugleich an, und die Minen… Naja, da wollte ich definitiv nie hin!

Jeder Schauplatz hat seine eigene Atmosphäre. Die Lodge mit ihrem warmen Licht, der verschneite Außenbereich, die gruseligen Tunnel – alles passt perfekt zusammen.

Sound, der Gänsehaut macht

Ich spiele grundsätzlich mit Kopfhörern, und das war bei Until Dawn eine sehr gute Entscheidung! Der Sound ist phänomenal. Jedes Knarren, jedes Geräusch in der Ferne, jeder plötzliche Knall – alles sitzt perfekt. Der Soundtrack unterstützt die Stimmung perfekt, ohne sich aufzudrängen.

Die deutsche Synchronisation ist übrigens erstklassig. Normalerweise spiele ich englisch, aber hier passt auch die deutsche Version wunderbar.

Kinoreife Inszenierung, die mich gefesselt hat

Until Dawn fühlt sich wirklich wie ein interaktiver Film an. Die Kameraführung ist brilliant, die Schnitte sitzen perfekt, und die Übergänge zwischen Gameplay und Cutscenes sind so nahtlos, dass ich manchmal vergessen habe, dass ich spiele und nicht einen Film schaue.

Die Story – Mehr als nur ein Slasher

Ich will nicht spoilern, aber Until Dawn hat mich wirklich überrascht. Was als typische Teenager-Horror-Geschichte beginnt, entwickelt sich zu etwas viel Komplexerem. Die Wendungen sind clever gesetzt und haben mich mehrmals völlig überrascht.

Charaktere mit echter Tiefe

Am Anfang dachte ich noch: „Okay, hier haben wir die typischen Klischees.“ Aber je länger ich gespielt habe, desto mehr Facetten haben die Charaktere bekommen. Selbst die unsympathischen Figuren wurden interessanter, je mehr ich über ihre Hintergründe erfahren habe.

Wiederholungswert durch verschiedene Ausgänge

Mit theoretisch 256 verschiedenen Kombinationen für das Ende hatte ich definitiv Lust, das Spiel mehrmals zu spielen. Und ich habe es auch getan! Jeder Durchgang fühlt sich anders an, je nachdem, welche Entscheidungen ich treffe.


UPDATE: Until Dawn Remake 2024 – Meine gemischten Gefühle

Ich habe das Remake ausführlich getestet und muss ehrlich sagen: Meine Begeisterung ist etwas gedämpft.

Nach fast zehn Jahren hat Ballistic Moon Until Dawn in der Unreal Engine 5 komplett neu gebaut. Als großer Fan des Originals war ich natürlich sehr gespannt – und leider auch etwas enttäuscht.

Die Grafik ist beeindruckend, aber…

Keine Frage: Das Remake sieht fantastisch aus! Die Charaktermodelle sind noch detaillierter, die Gesichtsanimationen noch realistischer, die Effekte noch beeindruckender. Schnee und Wasser bleiben an den Charakteren hängen, Verletzungen sehen brutaler aus – technisch ist das Remake dem Original überlegen.

ABER: Und das ist ein großes Aber – die Atmosphäre hat gelitten. Das Original hatte diese wunderbar düstere, kalte Farbpalette, die perfekt zur winterlichen Bergkulisse passte. Das Remake ist heller, bunter, „freundlicher“. Für mich persönlich hat es dadurch viel von seinem charakteristischen Charme verloren.

Die Kameraführung wurde auch überarbeitet. Viele der ikonischen festen Kamerawinkel, die so herrlich cineastisch waren, sind dynamischeren Einstellungen gewichen. Das ist praktischer, aber weniger atmosphärisch.

Neue Inhalte, die ich größtenteils mag

Der erweiterte Prolog ist gelungen

Hannah und Beth bekommen endlich die Aufmerksamkeit, die sie verdienen! Ich kann jetzt Hannahs Zimmer erkunden, erlebe mit, wie der fatale Streich geplant wird, und lerne die Zwillinge als echte Charaktere kennen statt nur als Plot-Device. Das hat mir wirklich gefallen.

Josh retten – Endlich möglich!

Das war für mich persönlich das Highlight: Ich kann Josh jetzt tatsächlich retten! Im Original war das nicht möglich, was mich immer gestört hat. Die neue Therapieszene mit Dr. Hill ist gut gemacht und gibt einem das Gefühl, wirklich etwas bewirken zu können.

Neue Totems und Geheimnisse

Die „Hunger“-Totems geben interessante Einblicke in Hannahs Perspektive. Alle alten Totems sind an neuen Stellen versteckt – als Veteran des Originals musste ich wieder richtig suchen, was Spaß gemacht hat.

Die früher exklusive „The Road Not Taken“-Szene ist jetzt für alle dabei. Schön für Newcomer, für mich nichts Neues.

Meine Kritikpunkte

Die Atmosphäre leidet

Das ist mein Hauptkritikpunkt: Das Remake fühlt sich weniger gruselig an. Die hellere Farbpalette, die veränderte Beleuchtung – es sieht moderner aus, aber es ist weniger atmosphärisch. Das Original hatte diesen einzigartigen Look, der perfekt zum Spiel passte.

Technische Probleme zum Start

Ich habe das Remake zum Launch gespielt und hatte einige Probleme mit der Performance, besonders auf PC. Mittlerweile sind Updates erschienen, die vieles verbessert haben, aber der erste Eindruck war etwas ernüchternd.

YouTube player

Meine Kaufempfehlung – Welche Version solltet ihr nehmen?

Für Neulinge: Remake ohne Zweifel

Wenn ihr Until Dawn noch nie gespielt habt, nehmt das Remake. Die verbesserte Grafik, die zusätzlichen Inhalte und die Möglichkeit, Josh zu retten, machen es zur vollständigeren Erfahrung. Ja, es kostet mehr, aber ihr bekommt auch mehr geboten.

Für Fans des Originals: Schwierige Entscheidung

Als großer Fan des Originals bin ich hin- und hergerissen. Die neuen Inhalte sind cool, aber der veränderte Look tut mir weh. Wenn ihr das Original liebt, überlegt euch gut, ob ihr bereit seid, Kompromisse bei der Atmosphäre einzugehen.

Mein persönlicher Tipp

Falls ihr eine PS4 habt: Spielt zuerst das günstige Original, um die authentische Until Dawn-Erfahrung zu haben. Danach könnt ihr immer noch das Remake für die neuen Inhalte ausprobieren.

Mein Fazit – Ein Meisterwerk mit umstrittenem Update

Original (2015): Immer noch brilliant

Until Dawn bleibt für mich eines der besten Spiele, die ich je gespielt habe. Es zeigt, wie kraftvoll interaktive Geschichten sein können, wenn sie richtig umgesetzt werden. Die Mischung aus Horror, Drama und clever verzweigter Erzählung ist einfach genial.

Supermassive Games hat hier wirklich etwas Besonderes geschaffen. Ein Spiel, das mich emotional gepackt hat wie wenige andere. Auch heute noch denke ich gerne an meinen ersten Durchgang zurück.

Meine Bewertung: 9/10

Empfehle ich jedem: Horror-Fan oder nicht, ihr solltet Until Dawn spielen!

Nicht geeignet für: Sehr schreckhafte Menschen und alle, die nur Action-Gameplay mögen

Remake (2024): Schön, aber nicht notwendig

Das Remake ist technisch beeindruckend und bietet coole neue Inhalte. Aber es hat leider etwas von der Seele des Originals verloren. Für Neulinge ist es trotzdem die bessere Wahl, für Fans eine zwiespältige Angelegenheit.

Meine Bewertung: 7/10


Häufige Fragen, die mir gestellt werden

Wie gruselig ist Until Dawn wirklich? Es kommt drauf an, wie empfindlich ihr seid. Ich bin nicht leicht zu erschrecken, aber Until Dawn hat mich mehrmals überrascht. Es ist eher psychologischer Horror als Gore-Fest.

Lohnt sich das Remake, wenn ich das Original schon habe? Schwierig. Die neuen Inhalte sind cool, aber der Preis ist hoch für das, was geboten wird. Wartet vielleicht auf einen Sale.

Kann man wirklich alle Charaktere retten? Ja! Es ist schwer, aber möglich. Ich habe es beim dritten Versuch geschafft – ein tolles Gefühl!

Welche Plattform ist am besten? PS4 für das Original, PS5 für das Remake. Die PC-Version des Remakes hatte zum Start Probleme, läuft mittlerweile aber gut.

Wie viele Stunden Spielzeit sind realistisch? Mein erster Durchgang hat etwa 9 Stunden gedauert. Wenn ihr alles sammeln wollt und mehrmals spielt, seid ihr locker bei 25-30 Stunden.


Until Dawn ist ein Spiel, das mich wirklich bewegt hat. Egal für welche Version ihr euch entscheidet – ihr werdet eine unvergessliche Nacht auf dem Blackwood Mountain erleben. Mehr zu Horror-Spielen und interaktiven Geschichten findet ihr in unserem Games-Bereich!

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