Erst kürzlich ist Wave Break für die Google Stadia erschienen und wir durften bereits vorher einen ersten Blick auf das Game werfen. Das Videospiel möchte ein wenig wie Tony Hawk‘s Pro Skater sein und doch einen ganz eigenen Touch mitbringen. In jedem Fall verspricht der Trailer schon schnelles Gameplay sowie einen knackigen Soundtrack. Ob das Game fesseln kann, klären wir in diesem Test.
Sowohl das 80er-Jahre Setting samt Musik als auch das Genre haben mich sofort angesprochen. Also musste das Game her und ausgiebig gezockt werden. Nach nach Start des Spiels kommt 80er-Miami-Vice-Feeling auf. Der Soundtrack ist wirklich klasse und der Entwickler hat sogar einen „Streamer Modus“ inkludiert, damit man keine Probleme mit den jeweiligen Rechtinhabern bekommt.
Bärchen im Speedboat
Wave Break ist vom Spielprinzip her buchstäblich ein Tony Hawk’s Pro Skater im Boot. Allerdings mit all den Tücken eines Wasserfahrzeuges. Euer Gefährt gleitet, wackelt, rutscht und ist teils schwer zu kontrollieren. Bei den einfachen Quests der Level ist das auch gar kein Problem, aber die etwas versteckteren Aufgaben sind teils so schwer zu erreichen, dass der Grind bis zum „Ragequit“ frustrieren kann.
Die grundlegende Steuerung ist einfach, aber schwer zu meistern, je mehr Tricks ihr ausführen und kombinieren wollt. Wer nicht manuell beschleunigen möchte, stellt dies in den Settings um. Für einige Passagen ist es aber zwingend nötig, auch mal still zu stehen. Aus diesem Grund habe ich mich gegen diese Option entschieden.
Die Kampagne
Im klassischen Modus werden euch einige Aufgaben gestellt, die es zu erfüllen gilt. Von Highscores bis hin zu speziellen Tricks über Hindernisse ist alles dabei. Außerdem hat unser kleiner knuffeliger Protagonist Zugriff auf unterschiedliche Waffen, die für manche Missionen oder einfach nur so zum „Spaß“ benötigt werden.
Um in die nächste Welt zu gelangen, müssen genügend Aufgaben abgeschlossen werden. In Summe existieren vier unterschiedliche Level. Dabei bauen alle auf einer gehörigen Portion Grind auf. Ich habe es so angegangen, dass ich erstmal im freien Spiel die Level kennengelernt und ein paar Tricks geübt habe. So verschwendet man nicht allzu viel der sehr begrenzten Zeit in der Kampagne.
Tricks, Tricks, Tricks
Die Spielwelt ist so aufgebaut, dass ihr eigentlich überall Tricks landen und kombinieren könnt. Wer das Kombinieren gelernt hat, stellt auch schnell die Highscores auf. Sämtliche Flip- und Grab-Tricks sind präzise ausführbar. Lediglich das Grinden, was essentiell für die meisten Missionen ist, benötigt noch Feinjustierung seitens des Entwicklers. Mal funktioniert es tadellos und mal ist die Empfindlichkeit an der identischen Stelle derart seltsam, dass gar nicht an einen Trick zu denken ist. Außerdem lassen sich einige Schauplätze eines Levels nur durch einen ziemlich perfekten Grind erreichen, was uns zurück zum erwähnten Ragequit bringt. Ich bin recht oft an einem Punkt angekommen, da konnte selbst die geniale musikalische Untermalung und das sonst so gelungene Gameplay nichts mehr retten. Ausmachen, anderes Game laden und entspannen.
Wave Break bringt aber so einen Charme mit sich, dass man es dennoch immer wieder startet, auch wenn man mal so gar keinen Progress macht.
Die Kamera
Einige Probleme schiebe ich definitiv auf die Kamera, die im freien Außenbereich einen nahezu perfekten Job abliefert, aber innen oder nah an Gebäuden bzw. Rampen komplett versagt. Hier konnte ich so viel drehen, wie ich will, angenehm wurde es nie so wirklich. Ab einem gewissen Punkt kennt man sich einfach aus und arbeitet um die Kamera herum.
Ich erinnere mich da gerne an eine Quest im ersten Level. Ihr müsst eine Lieferung zu Partygästen bringen, die ganz oben auf einer Terrasse feiern. Der Grind bis da hin wurde in meinem Fall so oft von der Kamera torpediert, dass ich meinen teuren Stadia-Controller fast an die Wand befördert hätte. Der perfekte Grind wird initiiert und ab einem gewissen Punkt wackelt die Kamera hin und her, was den Spieler natürlich die Balance justieren lässt. Im nächsten Moment steht das kleine Boot wieder unten im Wasser und die Zeit reicht nicht mehr für einen weiteren Versuch.
Geht das auch zu zweit?
Ein Multiplayer ist mit an Bord. Leider konnte ich diesen mangels Mitspieler nicht ausgiebig testen. Aufgefallen ist aber, dass auch hier die Kamera nicht unbedingt viele Punkte nach Hause bringt. Ich hoffe sehr, dass der Entwickler bereits an der Verbesserung feilt.
Auch im Mehrspieler-Modus lässt sich Cash verdienen, um Upgrades oder gar ein neues Boot zu erwerben. Zudem könnt ihr eure Mitspieler nerven, indem ihr deren Combos mit der Pistole unterbrecht.
Die Mucke machts
Wie bereits erwähnt, ist der Soundtrack zu Wave Break ein absolutes Highlight. Die Musik ist geprägt von einem 80er Flair mit Einflüssen von Synthwave. Hört einfach mal rein, denn unter anderem auf Spotify findet ihr das „Album“ zum Spiel.
Es gibt zwar nicht so viele unterschiedliche Songs, aber das stört selbst bei langen Sessions nicht. Der Kopf wackelt eigentlich immer mit.
Fazit
Der fantastische Soundtrack sowie die vielen Combo-Möglichkeiten im Stile des ikonischen THPS lassen mich immer mal wieder zu Wave Break zurückkehren. Es hat sich eine regelrechte Hass-Liebe entwickelt. Nach ein oder zwei Stunden möchte ich am liebsten den Controller vernichten und beende das Spiel, freue ich dann aber auch schon recht flott wieder auf die nächste Session.
Wave Break ist nicht einfach ein Klon in einem neuen Setting, sondern bringt tatsächlich einen komplett eigenen Charme mit sich, der den Käufer fesselt. Das Videospiel ist im Stadia Store für 29,99€ erhältlich.