Ys: Memories of Celceta auf der PlayStation 4 ist bereits die dritte Version, welche in den letzten Jahren erschienen ist. 2012 debütierte der Titel auf der PlayStation Vita in Japan und nur zwei Jahre später kam das JRPG in unsere Gefilde. Damit PC Spieler auch in den Genuss kommen konnten, wurde vor gut zwei Jahren auch der PC Port bestätigt. Nun haben wir das Jahr 2020 und Nihon Falcom hat sich dazu bewogen Ys: Memories of Celceta auch auf die PS4 zu veröffentlichen. Ob der Port mit neuen Ideen überzeugt, oder man sich den dritten Durchgang getrost sparen kann, klären wir im Test!
Die Amnesie und der Wald
Die Geschichte von Ys: Memories of Celceta dreht sich um den Abenteurer Adol Christin. Seit Generationen schon ist die Familie Christin dafür bekannt die Welt zu erkunden. So ist es auch ganz klar, dass Adol die Welt bereisen will und alle Ecken und Enden sehen möchte. Eines Tages macht er sich auf die Reise, den Wald von Celceta zu erkunden, mit dem Hintergedanken, dass noch nie ein Reisender davon zurückgekehrt ist.
Als Adol wieder zu sich kommt, erinnert er sich an nichts mehr. Er weiß nicht woher er gekommen ist, oder was er vor seiner Ohnmacht gemacht hat. Erst als der mysteriöse Reisende Duren ihn aufklärt, dass Adol der erste war der sicher aus dem Wald herauskam, konnte er sich an wenige Bruchstücker erinnern.
Die lokale Herrscherin Griselda, hörte von diesem Ereignis und zitierte den jungen Abenteurer zu sich. Als Adol bei Griselda war, machte sie ihm ein unglaubliches Angebot. Er soll die gesamte Welt von Celceta kartografieren und erkunden. Überwältigt von dieser Aussage, stimmte er zu. Im Schlepptau mit Duren machten sich das Duo auf um die WElt zu erkunden. Sie werden viele Gefahren, neue Freunde und die unbeugsame Wildnis entdecken. Doch das wahre Übel wartet schon auf sie…
Erkundet Celceta
Also die Grundaufgabe in Ys: Memories of Celceta ist klar, ihr müsst den Wald und die Welt von Celceta erkunden und kartografieren. Dieser Aspekt hört sich nach Open World an, doch das täuscht. In typischer JRPG Manier, bekommt ihr ein Missionsziel vorgegeben und arbeitet diesen ab. Unterdessen gibt es aber einiges zu sehen. Immer wieder werdet ihr von unterschiedlichen Monstersprites, riesigen Wasserfällen oder besondere Sehenswürdigkeiten konfrontiert.
Mit einem einfachen Klick auf die Optionstaste, kann man die Karte öffnen, welche sich als enorm wichtig darstellt. Denn hier könnt ihr beobachten, wie mit jedem neu erkundeten Ort, die Gesamte Karte langsam aufgedeckt wird. Dies ist aber nicht nur optisch erkennbar, sondern auch prozentual. Mit jeder 10% Marke könnt ihr euch eine neue Belohnung von Griselda abholen. Die Belohnungen sind zu Beginn noch uninteressant, werden aber gegen Ende hin sehr wichtig.
Rohstoffe und Waffen
Neben dem aufdecken der Karte, kann man in Ys: Memories of Celceta ziemlich viel finden. Gräser oder Blumen wollen abgegrast und Hölzer und Steine abgebaut werden. Funktionieren tut dies aber immer gleich. Bewegt man sich mit Adol durch die Welt, kann er jederzeit sein Schwert zücken und dieses einsetzen. Macht er dies nun bei besagten Gegenständen, fallen die Rohstoffe davon aus. Da sich an jeder Ecke von Celceta solche Rohstoffquellen befinden, sammelt man im Laufe des Spiels enorm viele Gegenstände an. Schon am Anfang ist es nicht verwunderlich, wenn man über 200 Stück eines Erzes besitzt.
Die gefundenen Sachen können in jeder Stadt eingetauscht werden. Sei es bei dem hiesigen Schmied, der aus Felle und Erze neue Waffen herstellt, oder bei dem Händler, der euch Geld im Gegensatz dazu gibt. Besonders zweiteres ist in dem Titel ein bewährtes Mittel, sein Reichtum anzuhäufen. Neben dem crafting von Waffen, kann man diese auch käuflich erwerben. Hat man Adol nun mit den neuesten Waffenarsenal ausgestattet, kann man als dritte Variante diese noch mit den gesammelten Rohstoffen verbessern. Die letzte Möglichkeit eure gesammelten Rohstoffe gewinnbringend an den Mann zu bringen, ist das Tauschen. Dadurch könnt ihr aus minderwertigem Material, hochwertiges bekommen. Die Itemflut, die in Ys: Memories of Celceta angeboten wird ist definitiv gerechtfertigt und wichtig, um in der Welt zu bestehen.
Schlagen, stechen und schneiden
Bereist man die Wälder von Celceta, ist man nicht auf sich alleine gestellt. Neben dem Informanten Duren, schließen sich insgesamt vier weitere Charaktere Adol an, um ihm zu helfen. Die Kämpfe in Ys: Memories of Celceta laufen in Echtzeit ab und sind dank der 60 fps enorm flüssig.
Jedem Charakter stehen dabei ein Arsenal an Fähigkeiten zur Verfügung. Bis zu vier Aktionen können im Kampf mitgenommen und eingesetzt werden. Um aber wirklich effektiv im Kampf gegen die Fauna in Celceta zu sein, muss die grundlegende Angriffsart optimal ausgewählt werden. Entweder kann der Held schlagen, stechen oder schneiden mit seiner individuellen Waffen einsetzen. Diese funktionieren nach dem Schere-Stein-Papier Prinzip. Richtet man nun Schaden bei dem Gegner an und dieser leuchtet gelb auf, weiß man dass der Angriff sehr effektiv ist. Erscheint hingegen eine blaue Farbe sehen, sollte schleunigst der Charakter gewechselt werden. Der erwähnte Wechsel funktioniert auch denkbar einfach, denn mit einem einzigen Knopfdruck kann zwischen den Figuren hin und her gewechselt werden. Die gebotene Bewegungsfreiheit in den Kämpfen ist sehr gut umgesetzt worden. Schnelle Sprints und Ausweichmanöver lassen sich ohne weiteres realisieren.
Schlussendlich hat jeder Kämpfer noch die Möglichkeit eine besonders starke Fähigkeit auf den Gegner einprasseln zu lassen. Die normalen Gegner lassen sich relativ einfach besiegen, doch kommt man zu den Bossen, ist schon mehr Taktik gefordert. Die Kämpfe sind aber niemals unfair gestaltet und man hat ein befriedigendes Gefühl die spektakulären Bosse besiegt zu haben.
Erinnerungen wollen gefunden werden
Um Adols Amnesie heilen zu können, findet man auf der gesamten Welt kleine leuchtende Kugeln. Diese symbolisieren die verlorenen Erinnerungen von dem jungen Abenteurer und erzählen einen kleinen Teil seiner Geschichte. Neben der Vertiefung der Bindung zu dem Hauptcharakter, erhält man zusätzlich auch einen permanenten Statusboost. Deswegen ist man im gesamten Spielverlauf darauf erpicht die Erinnerungsfetzen zu finden.
PS Vita trifft PS 4
Die Grafik in Ys: Memories of Celceta ist besonders erwähnenswert, aber leider nicht im positiven Sinne. Startet man das erste Mal das Spiel, hat man das Gefühl als würde man auf der PS Vita spielen. Dieses Gefühl trügt aber nicht, denn die Grafik wurde für die PS4 Version nicht verbessert. Auch wenn das gesamte Spiel mit knackigen 60 fps ausgestattet worden ist, vermisst man eine Adaptierung der Grafik. Matschige Texturen und wunderliche Physik fallen im gesamten Spielverlauf auf, denn ein aufwärts fließender Fluss ist nicht alltäglich!
Fazit
Ys: Memories of Celceta ist eine JRPG Perle wie sie im Buche steht. Ein progressiver Verlauf der Story, unterschiedliche spielbare Charaktere und eine Flut an Items. Wem es nicht stört, eine mehr als angestaubte Grafik ca. 20 Stunden zu beobachten, wird mit dem Titel auf jeden Fall seinen Spaß haben. Hat man hingegen die Version auf dem PC oder der PS Vita gezockt, sind die Neuerungen der PS4 Version zu gering, um ein drittes Mal das Spiel zu spielen.