Jede Generation hat ihr Päckchen zu tragen. Die Last der Nachkriegszeit, der eiserne Vorhang oder wirtschaftliche Krisen mögen die vorherrschenden Probleme der vergangenen Jahrzehnte sein – was aber, wenn eine von Desillusion und Orientierungslosigkeit zerfressene Jugend mit dem Scherbenhaufen von Welt arrangieren muss, die ihr vorgesetzt wird? Kind Kaputt vertonen genau diese unterschwelligen Ängste der Generation Y mit hymnischem, brachialem Post-Hardcore. Die Musik ihres Debütalbums „Zerfall“ lässt sich stilistisch zwar recht eindeutig als neuer Ableger der jungen Welle an Post-Rock-beeinflussten Alternative-Bands wie Heisskalt, Fjort oder Van Holzen sehen, schafft es aber doch, eine nicht zu verachtende Eigenständigkeit zu erschaffen. Konzeptuell geht es um einen Jugendlichen an der Schwelle zum Erwachsenwerden, unverstanden und getrieben, hoffnungsvoll und wütend. „Zerfall“ bildet das Lebensgefühl der 18- bis und 28-jährigen ab: Zwischen Flucht, Verdrängung und Kapitulation spiegelt jeder Song einen bestimmten Aspekt der Entwicklung wider und trägt so seinen Teil zum Gesamtkonzept bei. Die Songs dazu sind dunkel, schwer und erschlagend, transportieren darunter Gefühle wie Wut, Depression und Verzweiflung, aber auch Sehnsucht und Hoffnung. Wie der Weg des Protagonisten in den Texten, so verlaufen auch die Songs in unbeständigen Bahnen: zerberstende Ausbrüche der Verzweiflung, fragile Melodien und apathisch gesprochene Worte verschmelzen zu einem Gefühl und zu einer Ahnung davon, wie sich Existenz anfühlt, wenn man sie hinterfragt.
Kind Kaputt Videos:
„Geisel“:
„Schwertschlucken“:
„Abschied“:
Kind Kaputt Live
23.03. Leipzig – Kulturlounge
09.05. Nürnberg – Luise The Cultfactory
10.05. Darmstadt – Oettinger Villa
12.05. Saarbrücken – Garage
15.05. Berlin – Cassiopeia
16.05. Hamburg – Astra Stube
17.05. Oldenburg – Umbaubar
18.05. Rostock – Peter Weiss Haus
19.05 Jena – Cafe Wagner
22.05. Frankfurt – Ponyhof
24.05. Köln – Stereo Wonderland
25.05. Algermissen – Gänserock Festival
26.05. Kassel – K19