Der eSports-Bereich hat in den letzten Jahren einen unheimlichen Popularitätsschub hingelegt. Während das Gaming in seiner Anfangszeit noch als eine Beschäftigung für Nerds und Stubenhocker galt, hat sich daraus mittlerweile eine milliardenschwere Industrie entwickelt.
Ganz gleich, ob Echtzeitstrategie, Ego-Shooter oder Sportsimulation – die Wettkämpfe unter verschiedenen eSportlern ziehen tausende Fans in ihren Bann. Mittlerweile haben sich auch offizielle Wettkampfstrukturen entwickelt. Dank hoher Preis- und Sponsorengelder ist im eSports eine Menge Geld zu verdienen. Kein Wunder also, dass unter anderem auch die Vereine der Fußball Bundesliga immer mehr Interesse an dem digitalen Sport zeigen. Immerhin lassen sich so auch komplett neue Zielgruppen, die mit „echtem“ Fußball eigentlich eher weniger am Hut haben, erschließen. Wir werfen einen Blick auf die generellen Bestrebungen der Sportwelt, stärker auf eSports einzugehen.
VFL Wolfsburg ist der eSports-Pionier in der Bundesliga
In der deutschen Fußball Bundesliga gehört der VFL Wolfsburg zu den wahren Pionieren des eSports. Bereits seit 2015 haben die Wölfe eine eigene Sportmannschaft für den digitalen Bereich. Klar, dass als Fußballverein das FIFA-Team zu den Vorzeigeabteilungen der Niedersachsen zählt. Ende des vergangenen Jahres hat die DFL bekanntgegeben, dass es für FIFA 19 eine offizielle eSports-Bundesliga geben wird, die anders als bei den bisherigen virtuellen Wettkämpfen nicht den einzelnen Spieler, sondern den gesamten Verein in den Vordergrund stellt. Die erste Saison wird mit insgesamt 22 Vereinen aus der ersten und zweiten Bundesliga stattfinden. Dazu zählen unter anderem die eSports-Abteilungen von ambitionierten Bundesligisten wie RB Leipzig, Borussia Mönchengladbach und dem FC Schalke.
US-amerikanischer Sport ebenfalls sehr beliebt
Doch nicht nur im Fußball, auch in anderen Sportarten wird in virtuellen Ligen um die Meisterschaft gespielt. Die Basketballsimulation NBA2K gehört zu den realistischsten Sportspielen für PC und Konsole. In der NBA2K-Liga spielen ebenfalls digitale Squads der echten Franchises um den Titel. Während die Toronto Raptors kürzlich die Meisterschaft gegen die Golden State Warriors gewonnen haben, ist die 2K-Liga noch nicht entschieden. Für die New York Knicks tritt beispielsweise Knicks Gaming an und für die oben genannten Golden State Warriors das Warriors Gaming Squad. Die Mannschaft der Washington Wizards nennt sich Wizards District Gaming und das Team der Cleveland Cavaliers heißt Cavs Legion GC. Kürzlich wurde sogar ein deutscher eSportler zum eSports Team der Dallas Mavericks getradet.
Strategie und Shooter marschieren vorweg
Dass es für Sportvereine nahe liegt, sich in erster Linie auf den Erfolg in den Sportsimulationen zu konzentrieren, liegt auf der Hand. Doch auch in anderen „Disziplinen“, seien es Echtzeit-Strategiespiele, Ego-Shooter oder Tower-Defense-Games, engagieren sich die Teams. Immerhin gehören CS:GO, League of Legends und Co. zu den erfolgreichsten Spiel-Franchises der heutigen Zeit. Außerdem ist gehört PSG zu den ersten Fußballteams, die eine Dota 2-Mannschaft kreierten. PSG schloss sich mit China zusammen und sind Teil von LDC Gaming. Im bevorstehenden Epicentre Major gilt China in eSport Wetten mit einer Quote von 4.50 als die zweitbeste Region auf den Sieg (Stand: 19.06.). Allein die Präsenz des eSports bei großen Buchmachern spiegelt die steigende Beliebtheit der Sportart wider. Besonders großer Popularität erfreut sich in der letzten Zeit auch die Rocket League. Das mehrfach ausgezeichnete Spiel verbindet Ball- und Motorsport auf eine unnachahmliche Weise. Mit kleinen Rennwagen wird versucht, ein Ball ins Tornetz zu befördern. Mit kleinen Waffen und Gadgets können sich die Spieler gegenseitig davon abhalten. Ein wenig erinnert das ganze an eine Mischung aus Mario Kart und FIFA. Für die siebte Auflage der Rocket League Championship gehört unter anderem der FC Barcelona zum Favoritenkreis.
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Wie man sieht, stellen sich Sportvereine auch in der digitalen Welt breit auf und versuchen so, ein breiteres Publikum anzusprechen.