Nach fast einem Jahrzehnt Entwicklungshölle zieht Paramount endgültig einen Schlussstrich unter die Chris Pine-Ära und setzt auf einen völligen Neuanfang für das legendäre Sci-Fi-Franchise.
Seit dem Kinostart von „Star Trek Beyond“ im Jahr 2016 haben Fans der Star Trek-Filme auf eine Fortsetzung gewartet – vergeblich. Jetzt, im November 2025, hat Paramount Pictures laut einem aktuellen Variety-Bericht endgültig entschieden: Die sogenannte Kelvin-Timeline mit Chris Pine als Captain James T. Kirk, Zachary Quinto als Spock und dem Rest der bekannten Crew ist Geschichte. Stattdessen plant das Studio einen kompletten Neustart der Filmreihe mit frischen Gesichtern und einem neuen kreativen Ansatz.
Das Ende einer Ära: Warum Star Trek 4 nie kam
Die Reise zu einer Fortsetzung von „Star Trek Beyond“ war geprägt von zahlreichen Fehlstarts und gescheiterten Konzepten. Über die Jahre wurden verschiedenste Ansätze diskutiert:
- Ein Crossover-Konzept mit Chris Hemsworth als George Kirk (Kirks Vater)
- Ein potenziell FSK 18-geratetes Projekt unter der Regie von Quentin Tarantino
- Ein Prequel-Film unter der Regie von Toby Haynes (bekannt durch „Star Wars: Andor“)
- Zuletzt arbeitete Drehbuchautor Steve Yockey („The Flight Attendant“) an einem Skript
Chris Pine selbst bezeichnete die Filmreihe bereits als „verflucht“ und sprach sich wiederholt für kleinere, charakterfokussierte Star Trek-Filme mit überschaubaren Budgets aus. „Ich bin es leid zu versuchen, es Leuten recht zu machen, die nicht sehen wollen, was wir machen“, sagte Pine 2024 bei einem Panel-Auftritt.
Neuer Chef, neue Strategie: David Ellison übernimmt das Ruder
Der entscheidende Wendepunkt kam mit der Fusion von Paramount Pictures und Skydance Media. David Ellison, der neue CEO und selbst erklärter Trekkie (er produzierte bereits „Into Darkness“ und „Beyond“ mit), hat klare Prioritäten gesetzt: Star Trek soll zurück ins Kino – aber mit einem völlig neuen Konzept.
Laut Variety hat das Studio sich offiziell von der Idee verabschiedet, Chris Pine, Zachary Quinto und das restliche Abrams-Ensemble zurückzuholen. Der Fokus liegt nun auf:
- Neuen Charakteren und frischen Gesichtern
- Kleineren Budgets als die bisherigen Blockbuster
- Einem anderen kreativen Ansatz für das Franchise
Was bedeutet das für die Zukunft von Star Trek im Kino?
Während die Kelvin-Timeline offiziell beendet ist, arbeitet Paramount an mehreren Star Trek-Projekten:
Der mysteriöse „Origin Story“-Film
Bereits 2024 wurde auf der CinemaCon ein Star Trek-Film angekündigt, der als „Origin Story“ Jahrzehnte vor den Ereignissen des 2009-Films spielen soll. Dieser Film sollte die Gründung der Sternenflotte und den ersten Kontakt der Menschheit mit außerirdischem Leben thematisieren.
Geplantes Team:
- Regie: Toby Haynes („Star Wars: Andor“)
- Drehbuch: Seth Grahame-Smith („The Lego Batman Movie“)
- Produzent: J.J. Abrams (Bad Robot Productions)
- Zusätzlicher Produzent: Simon Kinberg (X-Men-Produzent)
Ursprünglich für 2025 angekündigt, ist der Status dieses Projekts mittlerweile unklar. Bei der CinemaCon 2025 wurde kein Update zu diesem Film gegeben, und auch für 2026 steht bisher kein offizieller Starttermin fest.
Star Trek lebt – aber hauptsächlich im Streaming
Während die Kinozukunft ungewiss bleibt, floriert Star Trek auf Paramount+:
- „Star Trek: Section 31“ startete am 24. Januar 2025 mit Oscarpreisträgerin Michelle Yeoh (allerdings mit schwachen Bewertungen: 3,2 von 10 bei Moviepilot)
- „Star Trek: Strange New Worlds“ wurde bereits für eine vierte (Sommer 2026) und fünfte Staffel (Sommer 2027) verlängert
- „Star Trek: Starfleet Academy“ startet am 15. Januar 2026 und wurde bereits für eine zweite Staffel verlängert
- Die Fan-gewünschte Serie „Star Trek: Legacy“ mit Seven of Nine und Jack Crusher ist weiterhin im Gespräch
Box Office vs. Streaming: Warum der Strategiewechsel?
Die Entscheidung von Paramount ist nicht überraschend, wenn man die Zahlen betrachtet. Während die J.J. Abrams-Filme an den Kinokassen solide, aber nicht überragend performten, haben sich Star Trek-Serien auf Streaming-Plattformen als deutlich erfolgreicher erwiesen. Die Produktionskosten für große Kino-Blockbuster stehen in keinem optimalen Verhältnis zum finanziellen Erfolg.
Chris Pine selbst hatte diese Diskrepanz erkannt und sich für einen anderen Ansatz ausgesprochen: „Kleinere Star Trek-Filme mit guter Story, die für jene Fans gemacht werden, die auch Interesse am Franchise haben.“
Ausblick: Was kommt als Nächstes?
Zum jetzigen Zeitpunkt (November 2025) gibt es keine konkreten Details über das neue Star Trek-Kino-Projekt. Weder ein Regisseur noch eine Besetzung oder eine offizielle Handlung wurden bekanntgegeben. Die große Frage bleibt: Wird der „Origin Story“-Film aus 2024 weiterverfolgt, oder plant Paramount ein völlig anderes Konzept?
Fest steht: Paramount möchte Star Trek als eines seiner „Crown Jewels“ zurück auf die große Leinwand bringen. Für Fans bedeutet das jedoch Geduld – nach fast einem Jahrzehnt Wartezeit dürften weitere Verzögerungen nicht mehr überraschen.
Fazit: Ein Neuanfang mit Fragezeichen
Der Abschied von der Kelvin-Timeline markiert das Ende einer Ära, die mit J.J. Abrams‘ visionärem Reboot 2009 begann und das Franchise für eine neue Generation zugänglich machte. Ob ein kompletter Neustart mit neuer Besetzung die richtige Strategie ist, wird sich zeigen müssen.
Während Tom Cruise laut Variety bereits über Fortsetzungen zu „Top Gun“ und „Days of Thunder“ spricht, schwebt Star Trek weiterhin in einer ungewissen Zukunft. Das Franchise selbst lebt definitiv weiter – nur eben hauptsächlich auf dem kleinen Bildschirm, wo es sich in den letzten Jahren seine größten Erfolge erarbeitet hat.
Für Fans heißt es jetzt: Geduldig bleiben und die aktuellen Serien genießen. Der nächste große Kinoauftritt lässt auf sich warten – aber vielleicht ist das auch gut so, damit Paramount Zeit hat, einen wirklich durchdachten und überzeugenden Neustart zu entwickeln.
Welche Richtung soll Star Trek im Kino eurer Meinung nach einschlagen? Hättet ihr lieber eine Fortsetzung mit Chris Pine und der Kelvin-Crew gesehen, oder freut ihr euch auf einen kompletten Neustart? Teilt uns eure Meinung in den Kommentaren mit!
Quellen: Variety, TrekCore, Moviepilot, The Hollywood Reporter, GameStar










