Mit freundlicher Unterstützung unseres Partners AVerMedia durfte ich die Live Gamer ULTRA (GC553) ausführlich testen. Die Capture Card bietet unter anderem eine Auflösung von bis zu 4K samt HDR. Ob das in der Praxis auch alles funktioniert und ob sich die Anschaffung lohnt, erfahrt ihr im Test.
Ein Unboxing findet ihr auf unserem YouTube Kanal:
Anschluss & Einrichtung
Wie die meisten Capture Cards ist auch die Live Gamer Ultra recht einfach in Betrieb genommen. Der HDMI-In-Port dient dem Anschluss eurer Quelle, also z.B. der Konsole oder des Gaming-PCs. Via HDMI-Out wird euer Monitor oder Fernseher zur Anzeige. Die GC553 setzt mindestens USB 3.0 voraus, also checkt euren Rechner vorab. Dann folgt „nur“ noch der Anschluss des USB-C-Ports an genanntes Interface am PC/Mac.
Die Karte benötigt keine zusätzlichen Treiber, ist also sofort einsatzbereit. Für Updates verwendet ihr Installer von AVerMedia direkt. Via RECentral habe ich keine Updates gefunden, obschon auf der englischen Seite ein Major-Release verfügbar war/ist. Ladet euch dieses in jedem Fall vor der ersten Nutzung von der US-Seite herunter und installiert die aktualisierte Firmware. Der Hersteller hat in dieser Version einige Fixes einfließen lassen, die vor allem HDR betreffen.
Windows 10 erkennt die Live Gamer ULTRA sofort und findet automatisch besten Treiber. Startet dann eure Streaming-Software und fügt die Karte hinzu. Im folgenden Video zeige ich euch, wie das grundsätzlich in Streamlabs OBS funktioniert und welche Einstellungen samt Filter ich für meinen Stream verwende:
Performance
Wie bereits im Video erwähnt, nimmt man zwischen Eingangs- und Ausgangssignal mit bloßen Augen und Ohren keine Verzögerung wahr. Es benötigt also keine weiteren Filter, um dies auszugleichen. In Sachen „Leistung“ spielt ein kleiner Lüfter eine zentrale Rolle. Diesen hatte ich beim Unboxing gar nicht gesehen. Geht man nah an die laufende Capture Card ran, hört man ihn. Allerdings hatte ich auch das erst gar nicht auf dem Schirm. Nach den ersten Sessions wollte ich schauen, wie heiß die GC553 geworden war und wurde überrascht, dass sie tatsächlich kühl bzw. nicht merklich über Raumtemperatur ist.
Ein aktives Kühlelement sorgt folglich für längere Sessions ohne Hitzeprobleme, das ist mir mit einem anderen Produkt schon passiert, und für Langlebigkeit. Je kühler die Komponente gehalten wird, desto länger hält sie (theoretisch). Das ist natürlich von mehreren Faktoren abhängig, aber die Temperatur spielt eine wesentliche Rolle.
Auflösung
In obigem Einrichtungsvideo zeige ich euch bereits die verfügbaren Auflösungen. Damit sollte jeder glücklich werden.
Ein Beispiel für einen interessanten Mischbetrieb ist tatsächlich mein eigenes Szenario. Die PS4 Pro ist eingestellt auf 4K HDR, wobei ein entsprechender 32″ Monitor an die Live Gamer ULTRA angeschossen ist. Das Signal greife ich allerdings primär Full HD ab, da ich auf Twitch ohnehin maximal 900p streame. Selbst für 1080p reichte es also aus.
Für den Test habe ich alle möglichen Konstellationen ausprobiert und keine Probleme feststellen können. Achtet aber darauf, dass ihr einen entsprechend starken Rechner benötigt, je höher ihr die Ausgabequalität einstellt.
Bei Amazon.de finden sich einige schlechte Bewertungen, weil HDR nicht ordentlich funktioniert bzw. das Bild dunkler wird. Die Lösung dafür ist das vorhin erwähnte Update, was zum Zeitpunkt meines Tests nicht über die deutsche Seite bezogen werden konnte. Sucht also einfach über die US-Seite. Zu einem späteren Zeitpunkt wird es auch auf die deutsche Domain ausgerollt.
Das Update selbst wird recht flott durchgeführt. Die AVerMedia Live Gamer ULTRA ist dann nach einem Neustart sofort uneingeschränkt nutzbar.
Fazit
Die AVerMedia Live Gamer ULTRA ist eine exzellente externe Capture Card. Farbdarstellung und Audio haben mich unmittelbar umgehauen, als ich die Karte ins System eingebunden habe. Im direkten Vergleich und ohne Filter ist die GC553 schon besser als meine vorige Hardware samt Filter.
Genannte Filter können je nach System und Setup (PC/Mac) variieren. Die im Video gezeigten funktionieren für mich bei den meisten Games sehr gut. Lediglich für Division 2 und eine Hand voll andere Videospiele mit wenigen hellen Passagen lege ich noch bei der Helligkeit nach, da Zuschauer im Stream sonst zu wenig erkennen können. Das liegt allerdings am Streaming selbst denn an der Hardware.
Der kleine Lüfter erledigt einen top Job und sorgt dafür, dass die Karte auch nach sechs Stunden und mehr kühl bleibt und mit maximaler Leistung arbeiten kann.
GAMEtainment ist AVerMedia Partner und folglich bin ich Tests zwar potentiell eher positiv gestimmt, aber wäre die Hardware schlecht, könntet ihr das hier auch nachlesen. Die Live Gamer ULTRA bzw. GC553 ist eine uneingeschränkte Empfehlung, wenn ihr auf der Suche nach einer hochwertigen externen Capture Card seid, die 4K HDR durchschleifen und 4K streamen kann.