In diesem Test möchte ich mit euch zusammen klären, ob die Beleuchtungslösung der in Hannover ansässigen Firma evnbetter GmbH ihrem Namen alle Ehre macht und tatsächlich „noch besser“ ist.
Zunächst einmal möchte ich die Namenskonvention und deren Bedeutung mit euch erörtern. Die Controller, also die Kontrolleinheiten haben immer die Bezeichnung #1, gefolgt von der darin enthaltenen Serie – 01 für die Baseline, 02 die Slimline und 03 die Wideline. Die einzelnen LED-Streifen folgen dieser Namensgebung in gewisser Weise. So werden die Streifen mit einem vorangestellten xcd kenntlich gemacht, gefolgt von der Serie, allerdings ohne die vorangestellte 0. Aufmerksame Leser werden es erkannt haben, die 1 bezeichnet die Baseline, 2 steht für Slimline und die 3 demnach für die Wideline. Mit einem Punkt abgegrenzt wird die Länge der Streifen gekennzeichnet. 01 für 30 cm, 02 für 45 cm, 03 für 60 cm und 04 für 180 cm. Letztere ist nicht als Baseline erhältlich.
Der Controller – das Gehirn
Schauen wir uns zunächst die Schaltzentrale, die LightControl, an. Das 4 mal 4 Zentimeter große Gehäuse beherbergt hinter Plexiglas den 32-Bit-Mikroprozessor, das HighSensitivity-Mikrofon und alle anderen benötigten elektronischen Bauteile. Die adressierbaren RGB-Stripes (ARGB) können mittels der vier Tasten auf der transparenten Oberfläche gesteuert werden. Insgesamt lassen sich 288 ARGB-LEDs mittels 3-Pin-System [xx x]; +5V, DATA, GND; 5VDG) kontrollieren. Der Controller wirkt durch seine Bauart elegant und schlicht.
Das muss er in gewisser Weise auch. Schließlich sollte man ihn außerhalb des Gehäuses anbringen, damit man das Geschehen steuern kann. Den Rechner immer wieder aufzuschrauben, wäre ja Quatsch. Um den Controller nahezu unsichtbar aus dem Gehäuse zu führen, liegt eine PCI-Slot Blende bei. Außen sind dann lediglich der Controller und ein gesleevtes Kabel zu sehen. Um die Umgebung, z.B. den Tisch, die Wand, Regale oder Monitor(e) zu beleuchten, verfügt der Controller um einen weiteren Anschluss.
Damit die Optik identisch und die gesamte Szenerie aufgeräumt bleibt, liegt zur Verbindung der „Außenwelt“ ein 90 cm langes, mit Stoff ummanteltes Output-Kabel bei. Ich hätte mir gewünscht, dass die übrigen Verbindungskabel ebenfalls gesleevt wären, da es durchaus vorkommen kann, dass man in der Umgebung, z.B. an einer Wand, eine gewisse Distanz überbrücken möchte. Diese Verbindungskabel gibt es in den Längen 10 cm und 50 cm.
Außerdem wäre es von Vorteil, wenn man die Kabel einzeln und vielleicht sogar in weiteren Farben erhalten könnte. Ein weißes Kabel an einer weißen Wand fällt deutlich weniger auf als ein Schwarzes.
Der Controller wird mittels eines SATA-Stromanschlusses über das PC-Netzteil mit Strom versorgt. Notebook-Besitzer, die ihre Monitore beleuchten möchten, oder jemand, der mittels der evnbetter Lichter seinen TV mit Ambilight nachrüsten möchte, müssen entweder einen USB => SATA-Adapter kaufen oder auf ein anderes Produkt ausweichen. Eine Option, den LigthControl per eigenem Netzteil oder über USB mit Strom zu versorgen, gibt es aktuell leider nicht.
Um die Streifen zu konfigurieren, stehen unter anderem 15 Effekt-Modi, acht Farben, fünf Helligkeitsstufen und fünf Geschwindigkeitsstufen zur Verfügung.
Bei der Farbgebung sind außerdem „Regenbogen“ lang und kurz, sowie „Color Change“ möglich. Bei diesem Modus wechseln die Farben nahtlos ineinander über und blenden durch den gesamten verfügbaren Farbbereich. Um eine der Farben aus dem „Color Change“ Mode zu fixieren, gibt es noch den „Color Freeze“ genannten Modus.
Bei den Effekten kann man unter anderem aus den üblichen Verdächtigen wie einfarbig, atmend, pulsierend und flash wählen. Der „night rider“ Modus, bei dem die LEDs wie bei Michael Knights Sidekick K.I.T.T vor und zurück laufen darf selbstverständlich nicht fehlen. Das Mikro wurde nicht verbaut, um uns auszuspionieren, sondern um anhand der Geräuschkulisse Lichtimpulse zu ermöglichen. Es ist zudem möglich, sofern das Mainboard einen 5VDG-RGB-Header aufweist, die evnbetter Lichter mit diesem zu synchronisieren.
Die RGB-Streifen
Wie bereits bei der Namensgebung erwähnt, bietet evnbetter aktuell drei unterschiedliche Streifen mit verschiedenen Beschaffenheiten und Einsatzzwecken an.
Die xcd 1 (Baseline) Streifen zeichnen sich dadurch aus, dass sie besonders flexibel sind und dank Magneten an metallischen Flächen angebracht werden können. Damit sind sie für den Einsatz im Gehäuse nahezu prädestiniert. Um Sie dennoch auf nicht magnetischen Oberflächen anbringen zu können, liegen kleine selbstklebende Metallplättchen bei.
Die Slimline (xcd 2) RGB-Strips sind lediglich 6 mm breit und durch die evnLight benannte Technologie sorgen sie für eine punktfreie Beleuchtung und damit eine homogene Verteilung des Lichtes. Dadurch lassen sich blendfreie Effekte kreieren. Die Streifen werden somit selbst in gewisser Weise zu Deko-Objekten und müssen nicht umständlich versteckt werden.
Die 10 mm breiten Streifen der xcd 3 (Wideline) machen ihrem Namen alle Ehre und sind die Breitesten im Feld. Wie auch schon die xcd 2 bieten sie eine homogene, blendfreie Verteilung.
Beide Serien werden entweder mit beidseitig selbstklebenden Schaumstoffplättchen am Einsatzort befestigt, oder man steckt sie in die beigelegten Alu-Klammern, welche man wiederum entweder mit den Schaumstoffplättchen oder mit Schrauben fixieren kann.
Fazit
Um euch ein Fazit zu geben bzw. damit ihr es besser einordnen könnt, muss ich etwas weiter ausholen. Zum einen habe ich ein handwerkliches Geschick, das durchaus seines Gleichen sucht. Leider nicht im positiven Sinne, ich kenne absolut niemanden, der zwei linkere Hände hat als ich, außer dem Nachbarshund vielleicht, aber der hat Pfoten.
Zum anderen bin ich ob dieser Einschränkung auch nicht gerade sehr kreativ bzw. habe (k)ein Auge für das Machbare, wenn es um handwerkliche Dinge geht. Mir fällt es daher schwer, Dinge in diesem Lebensbereich zu planen. Ich mache immer erstmal und schaue, wie weit ich komme und was dabei so rum kommt. Kommen wir nun zum Fazit.
Die Stripes lassen sich auch durch Unbegabte dank der Klebeplättchen super anbringen. Die Auswahl an unterschiedlichen Längen und Breiten empfinde ich ebenfalls als ausreichend. Sowohl die xcd 1 (Baseline), als auch die xcd 2 (Slimline) und die xcd 3 (Wideline) sind gut verarbeitet, die Alu-Klammern bieten guten Halt. Die Klebestreifen sind zudem sehr fehlertolerant und lassen sich ohne Reste zu hinterlassen, entfernen. Einzig an Tapeten sollte man sie nicht verwenden – dort kann ein Abziehen unschöne Löcher hinterlassen.
Die Steuereinheit hat ein tolles Design und die Auswahl der Effekte ist mehr als ausreichend. Am Controller gibt es bis auf drei Kleinigkeiten nichts zu meckern. Zum einen kann ich mir die Symbole und deren Bedeutung für die vier Tasten einfach nicht merken und eine nicht SATA-basierte Option für die Stromversorgung wäre schön gewesen. Zum anderen die bereits erwähnten, nicht gesleevten Verbindungskabel.
Alle drei Dinge sind wie erwähnt Kleinigkeiten und weit entfernt davon, ein Drama darzustellen. Als äußerst positiv empfinde ich, dass sich dank des externen Controllers die Beleuchtung ohne Software konfigurieren lässt.
Wer einen Faible für Beleuchtungen hat sollte auf jeden Fall ein paar Stripes bestellen, Möglichkeiten sind mannigfaltig. In diesem Sinne wünsche ich euch frohes Basteln.