Nachdem wir bereits die Hörluchs HL1-Serie ausprobieren durften, hat uns der deutsche Hersteller freundlicherweise die HL4310 aus der HL4-Reihe zur Verfügung gestellt, um auch diese ausgiebig zu testen.Es handelt sich um bassbetonte In-Ears mit 3-Wege Treiber. Den Paketinhalt könnt ihr unserem Unboxing entnehmen:
Verarbeitung & Sitz
Hörluchs In-Ears bieten Qualität auf höchstem Niveau. Die Kabel sind allesamt sehr flexibel, haltbar und robust. Die 2-PIN-Verbindung zu den In-Ears selbst sitzt bombenfest. Zum Entfernen wird schon etwas Kraft benötigt. Achtet darauf, diese nicht zu oft zu wechseln. Die 2-PIN-Verbindung ist nicht darauf ausgelegt, regelmäßig neu gesteckt zu werden.
Ich habe mich bei den HL4310 für die Memory Foam Domes entschieden, da die Variante aus Silikon nicht so gut mit meinen Ohren abgeschlossen hat. Ist dies nicht der Fall, können die In-Ears nicht ihren vollen Klang entfalten.
Beim Einsetzen solltet ihr einen leichten Widerstand überwinden, wenn die Domes zusammengedrückt werden. Die In-Ears werden leicht ins Ohr gedrückt und dann nach hinten eingedreht, um den Sitz zu stabilisieren. Es kann auch sein, dass ihr ein zwei mal mit etwas Druck vor und zurück bewegen müsst, wenn der Memory Foam noch nicht die richtige Passform erreicht hat. Dann wird das Biegeelement nach oben weg über und hinter das Ohr geführt. So ist der Halt dann perfekt.
Reinigen
Haltet eure In-Ears möglichst sauber. Ich reinige sie nach jeder Session mit einem dedizierten Mittel. Hörluchs liefert Wechselfilter mit, um die HL4310 vor Ohrenschmalz zu schützen. Wider meiner ersten Verwirrung im Unboxing, da kannte ich den Inhalt etc. ja auch noch nicht, ist der Austausch super einfach. Schaut euch dazu die beigelegte bebilderte Anleitung in Ruhe an und dann funktioniert das auch bei einem Laien ohne Probleme.
Ich empfehle euch das auriFIX Reinigungsspray direkt von Hörluchs, habe aber auch Produkte aus dem lokalen Musik-Store verwendet, die ebenfalls ordentlich reinigen.
Sound
Die verbauten 3-Wege Treiber in den HL4310 machen schon einen gewaltigen Unterschied aus. Ich habe den Vergleich zu den HL1200 und den ebenfalls bassbetonten HL1012 aus dem Hause Hörluchs und da liegen Welten zwischen. Allerdings bewegen wir uns hier auch schon im Bereich der professionellen Anwendungen, sodass man beim vergleichsweise hohen Preis auch mehr Leistung erwarten darf.
Auf dieser Linie enttäuscht Hörluchs auch nicht. Ob Musik hören, selbst machen oder einfach nur zocken, die In-Ears überzeugen auf ganzer Linie und performen in allen Frequenzbereichen.
Die Bezeichnung „bassbetont“ sollte aber vielleicht in noch etwas fetterer Schrift auf dem Karton vermerkt werden. Der Bass hat mich beim Genießen von Musik schon beeindruckt, aber was dann beim Zocken passiert ist, da war ich dann nicht mehr drauf gefasst.
Auch für Gamer?
Konkret habe ich die PlayStation 4 Pro gestartet, Need for Speed Heat geöffnet und die Hörluchs eingesetzt. Ich habe mich zu meinen Porsche begeben, während der Ladezeit die Musik genossen und bekam dann das Gefühl, selbst im Wagen zu sitzen. Die Bässe der Motorengeräusche sind derart gewaltig und immersiv, dass ich mich richtig erschrocken hatte. Viel anders hört es sich im echten Fahrzeug dann auch nicht mehr an.
Need for Speed Heat hat sich als sehr gutes Referenzspiel herausgestellt, da dort permanent Musik spielt, Ansagen kommen und Motorengeräusche in die Ohren dröhnen. All dies passiert mit den HL4310 ziemlich perfekt. Der Sound ist zu jedem Zeitpunkt absolut kristallklar und der Bass perfekt ausbalanciert, sodass nichts übersteuert bzw. kratzig oder gar schlecht klingt.
In Battle Royale Spielen wie PUBG, Realm Royale oder auch Warzone lassen sich Gegner sehr gut lokalisieren. Die Schritte und Richtung der Gegner sind unfassbar gut auszumachen. Sicherlich bedarf es bei Warzone beim Sound noch einiger Optimierungen seitens des Entwicklers, aber in Summe war auch hier das Spielerlebnis grandios.
Für einen normalen Gamer sind wir hier sicherlich nicht in der richtigen Preisregion unterwegs, aber wer sich die feinen Hörluchs In-Ears etwa als Musiker gönnt, der bekommt auch Spaß beim Zocken.
Fazit
Die Hörluchs HL4310 der HL4-Serie sind einfach meisterhaft. Der Sitz in den Ohren ist trotz einer letztlich generischen Form sehr gut. Besser wird es meines Erachtens nur noch mit eigens angepassten In-Ears, wobei ich das Vergnügen noch nicht hatte.
Als Gamer und Musiker konnte ich beide Einsatz-Szenarien ausgiebig testen und bin schlicht begeistert. Ich möchte die HL4310 eigentlich nicht mehr missen und werde sie mir privat zulegen (müssen), da der Sound im Vergleich zu meinen anderen Headsets und In-Ears, selbst bei den hochpreisigen, absolut überlegen ist. Hattet ihr einmal Hörluchs in den Ohren, ist alles andere nicht mehr so interessant.
Wie bereits erwähnt sind die In-Ears für einen „normalen“ Casual-Gamer definitiv zu teuer. Spielt ihr aber sehr viel, seid ähnlich audiophil wie ich oder könnt sogar doppelt profitieren, wie es z.B. bei mir der auch Fall ist, dann lohnt es sich, vielleicht doch noch etwas mehr zu sparen und dann einmal richtig einzukaufen.
Technische Daten
- Empfindlichkeit bei 1 mW: 113 dB SPL
- Impedanz bei 1 kHz: 11 Ohm
- Frequenzbereich: 15 Hz – 28 kHz
- Maximaler Ausgang: 131 dB SPL
- Klirrfaktor bei 94 dB SPL: 0,1 %
- Klirrfaktor bei 100 dB SPL: 0,2 %