Marshall ist vermutlich so ziemlich jedem ein Begriff. Im Rahmen unseres jungen Twitch Kanals haben wir uns natürlich ganz genau umgeschaut, was es denn da an guten Cams am Markt gibt. Mit freundlicher Unterstützung von cma audio, dem entsprechenden Vertriebspartner für die EU, durften wir die Marshall CV502-U3 einem intensiven Test unterziehen.
Auspacken und GO
Bereits beim Öffnen der Verpackung wird dem Käufer der USB3.0-Cam klar, dass sich die UVP von 449€ bereits in der Verarbeitungsqualität niederschlägt. Die Kamera ist massiv, aber nicht zu schwer. Sie lässt sich wahlweise auf einem Stativ oder über den mitgelieferten „Adapter“ auf einem Bildschirm positionieren. Letztlich sind alle denkbaren Variationen möglich.
Angeschlossen wird die Marshall via USB3.0 Kabel, welches ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist. An der Cam selbst wird dieses angesteckt und verschraubt, damit es perfekt sitzt. Dank Plug-and-Play konnten wir auf unserem Windows 10 System direkt loslegen. Noch flott die optionale Software von Marshall geladen und ab ins Streaming Tool.
Wie viele Streamer verwenden wir OBS als Software. Die Marshall CV502-U3 lässt sich gewohnt einfach einfügen und verwenden. Schade ist jedoch, dass man auch über die zusätzliche Software den Bildausschnitt nicht direkt anpassen kann. Es lassen sich lediglich, wenn auch sehr detailliert, Bild-Parameter anpassen. Da gefällt uns die Software zur Logitech BRIO 4K, wenn auch ein unterschiedliches Preissegment und sowie andere Zielgruppe, in Sachen User-Experience etwas besser.
Das Bild
Ob Livestream, Aufnahme oder gar Videocall, die Kamera bietet zu jedem Zeitpunkt auch bei schwacher Beleuchtung ein gestochen scharfes Bild mit Auflösungen von bis 1.920 x 1.080 bei 60fps. Dieses geniale Bild wird vom Herzstück der Marshall geliefert. Der hochleistungsfähige 1/3″-Sensor mit 2,5 Megapixeln und 10-Bit 4:2:2 (YCbCr) Farbraum gewährt farbechte Videos bzw. Übertragungen von sehr hoher Qualität.
Die Wide Dynamic Range (WDR) passt die Kamera zusätzlich an die Lichtverhältnisse an. Wie bereits angedeutet, ist das M12-Objektiv austauschbar. Das mitgelieferte 2,3-mm-Objektiv hat einen Blickwinkel von 126 Grad.
Kompatibilität und Einsatz
Dank Plug-and-Play soll die CV502-U3 sowohl unter Windows als auch Mac- und Linux-Systemen einwandfrei funktionieren. Für Windows und Mac können wir das bestätigen. Linux haben wir nicht im Einsatz.
USB3.0 sorgt für eine reibungsfreie Übertragung sowie die Stromversorgung. Durch ihrer kompakten Maße von 44 x 46,5 x 47,95 mm (ohne Objektiv) lässt sich die Cam sehr einfach und vor allem flexibel positionieren. Da bleiben keine Wünsche offen. Das 1/4″-20 Gewinde sorgt für den benötigten Halt.
Unser Fazit
Die Marshall Cam wirkt schlicht, fast schon wie ein Wolf im Schafspelz. Das Bild ist überragend gut. Leider ist der Preis für „normale“ Consumer etwas hoch. Die Qualität ist aber über jeden Zweifel erhaben.
Im Test ist uns aufgefallen, dass die Kamera sehr schnell ziemlich warm wird. Das scheint aber nach Recherche im Internet normal zu sein und hat auch nicht für Einschränkungen oder Ausfälle gesorgt. Das muss man halt einfach nur wissen.
Wir schreiben hier über eine Cam, die im professionellen Umfeld zum Einsatz kommt. Aus diesem Grund haben wir keinen direkten Vergleich aus diesem Gebiet, aber wir haben die Marshall CV502-U3 auf unsere Wunschliste gesetzt als nächste große Anschaffung für unseren Stream. Zu gut ist das Bild, als dass man danach wieder eine “normale” Webcam verwende wollte.
Der Preis ist hoch, aber in unseren Augen für das Gesamtpaket absolut gerechtfertigt. Von Verarbeitung bis hin zum Bild in der Anwendung ist das Produkt absolut stimmig. Für uns dürfte die Software noch ein paar Features vertragen, aber das ist nicht zu negativ zu werten. Den Komfort erhöhte es aber allemal.
Wer das Geld zur Verfügung hat und eine top Cam sucht, die schnell und zuverlässig top Qualität liefert, der kann hier bedenkenlos zuschlagen. Hier kauft man nur ein Mal und ist mehr als zufrieden mit dem Ergebnis. Das Weitwinkelobjektiv macht seinem Namen alle Ehre, war für uns wegen der örtlichen Gegebenheiten keine dauerhafte Option. Da musste ein anderes genutzt werden.
Die technischen Specs findet ihr direkt bei cma audio