Das Teufel Cage ist (tatsächlich) das erste Gaming-Headset der Berliner Soundexperten. Bei Lautsprechern sind die Berliner ja so ziemlich jedem ein Begriff und genießen auch einen guten Ruf. Wer sich nicht sicher, ob ein bestimmtes Produkt das richtige ist, oder trotz unserer Tests noch nicht so hundertprozentig überzeugt ist braucht kein Risiko zu fürchten. Teufel vertreibt seine Produkte über den eigenen Online-Shop und bietet 8 Wochen Rückgaberecht und kostenlosen Rückversand.
Ausstattung
Beim Auspacken des Teufel Cage Headsets fällt einem sofort das recht schicke und hochwertige Design ins Auge. Die Hörer befinden sich an sehr stabil wirkenden Aluminium-Aufhängungen, die mit ihrer metallgrauen Lackierung auch sehr edel ausschauen. Zudem stellt man sofort fest, dass es sich hier um ein ziemliches Leichtgewicht (ca. 330 Gramm inklusive Kabel) handelt. Neben dem eigentlichen Headset befinden sich, neben der Bedienungsanleitung, noch das Mikrofon, ein Anschlusskabel mit zwei 3,5 mm-Klinkensteckern und ein Kabel Mini-USB auf USB im Karton. Das Mikrofon ist problemlos anzustecken, der besondere Clou – es geht sowohl links als auch rechts. Hier war Teufel recht pfiffig und hat einfach vorne und hinten einen Anschluss platziert und je nachdem auf welcher Seite man das Mikro bevorzugt, braucht man das Headset einfach nur umzudrehen. Die geschlossenen Kopfhörer haben weiche, angenehm zu tragende Ohrpolster. Anzumerken ist allerdings man bei aufgesetztem Kopfhörer nicht vollständig von der Aussenwelt abgeschottet ist. Für mich persönlich kein Kritikpunkt, aber sicher auf jeden Fall erwähnenswert.
Anschluss
Das Headset ist typischerweise mit einem USB-Anschluss ausgestattet, der die integrierte Soundkarte mit dem Zuspieler verbindet und zusätzlich mit Strom versorgt. Weiterhin befindet sich auch ein 3,5 mm Klinkenbuchsen-Eingang am Headset, so das man auch problemlos tragbare Media-Player und Smartphones anschließen kann.
Praxis
Beim Start von „Pillars of Eternity II – Deadfire“ ertönt die orchestrale Titelmusik und hier nimmt einen das Teufel Cage direkt voll mit. Es bietet sich ein tolles Klangbild und man hat den Eindruck jedes einzelne Instrument lokalisieren zu können, das ist wirklich klasse. Auch die Umgebungsgeräusche und die Sprachausgabe im Spiel klingen wirklich hervorragend. Auch auf den Schlachtfeldern eines Call of Duty: WWII findet sich das Teufel Headset sehr gut zurecht. Im Story-Modus kann man, trotz Artillerie-Beschuss und Dauerfeuer, die Gespräche sehr gut verstehen. Trotzdem bleibt die Soundkulisse brachial bombastisch. Im Mehrspieler-Modus glänzt der Proband mit wunderbarer Räumlichkeit und brauchbarer Gegnerortung. Um die guten Eindrücke zu bestätigen gibt es noch zwei Kapitel Uncharted 4 und ein paar Runden Rainbow Six Siege. Bei Ersterem überzeugt wiederum die hervorragende Differenzierung zwischen Sprachausgabe und Soundeffekten. Im taktischen Mehrspieler-Shooter von Ubisoft sind es die Details, die überzeugen. Hier hat man es ja mit sehr wechselhaften Gegebenheiten zu tun. Ist man als Verteidiger damit beschäftigt die eigene Stellung zu verstärken oder Gadgets zu platzieren kann es soundtechnisch durchaus mal chaotisch werden, ebenso in hitzigen Feuergefechten. Im nächsten Moment kann es aber auch wieder mucksmäuschenstill werden und das kleinste Geräusch entscheidet möglicherweise über Sieg oder Niederlage. Auch hier hat man mit dem Teufel Cage optimale Voraussetzungen. Als letzte Hürde auf dem Gaming-Testparcours können wir anhand von God of War auch einen absolut überzeugende Surroundklang bescheinigen. Wer sich bereits mit Kratos und seinem Jungen ins Abenteuer gestürzt hat weiß, wie vielfältig die Umgebungen sind. Weitläufige Gebiete und Passagen über hohe Gebirge wechseln sich mit Grotten, Höhlen und Kavernen ab. Hier sind besonders auch die Stellen klanglich anspruchsvoll bei denen sich die Charaktere in Dialogen miteinander befinden. Hier sind natürlich auch die Fähigkeiten der Sounddesigner gefragt, aber bei einem Referenztitel wie God of War ist der Punkt wohl eher unstrittig. Entscheidend ist wie sauber und natürlich die Abstufungen bei Lautstärke und dem Hall sind, wenn sich die Figuren voneinander weg bzw. aufeinander zu bewegen. Aber auch hier liefert das Teufel Cage bravourös ab.
Da sich das Headset bisher so enorm gut geschlagen hat, gibt es noch einen Extraparcours um festzustellen wie es sich in anderen Bereichen schlägt. Da man auf dem PC und den Konsolen ja mittlerweile auch häufiger mehr macht, als nur zu zocken wäre es ja fein wenn auch Musik hören und Filme schauen Spaß macht. In der Anfangssequenz von „Der Herr der Ringe – Die Gefährten“ ist es die Erzählung Galadriels, die kristallklar in das Ohr des Hörers dringt, ohne jedoch das elfische Wispern im Hintergrund zu übertönen. Die darauf folgende Schlachtsequenz kommt wuchtig zur Geltung. Die gleichen Szenen habe ich vor einiger Zeit mit einem beyerdynamic MMX 300 (1.Generation) getestet und darum schicke ich auch das Teufel Cage noch in die Schlacht um Helms Klamm aus „Der Herr der Ringe – Die zwei Türme“. Die Kampfschreie sind klar zu vernehmen, die Soundkulisse ist wirklich eindrucksvoll, trotzdem ist jedes gesprochene Wort gut zu verstehen. Um das Ganze aber mit einer etwas aktuelleren Produktion und einer qualitativ hochwertigeren Tonspur zu testen, kommt noch Rogue One – A Star Wars Story (DTS-HD MA 5.1) in den Player. Auch hier gibt es Kino-Feeling pur und es macht einfach Spaß. Das Konzert Celine Dion – Live in Las Vegas und als Sahnestück LICHTMOND – The Journey bilden den Musik-Parcours. Gerade beim Genuss von Musik sind die Ansprüche ja äußerst unterschiedlich und auch sicher auch vom jeweiligen Genre abhängig. Beim Konzert der Kanadierin ist es beim Titel „I’m Alive“ das Zusammenspiel von kraftvoller Melodie und dem Einsatz des Publikums, das sehr zu gefallen weiß. Bei „River Deep, Mountain High“ ist es die kraftvolle Performance, die einem die Socken auszieht.
Zum Mikrofon fällt mir nur ein kurzes und knappes „top“ ein. Man wird im Sprachchat klar und deutlich von den Gesprächspartnern verstanden. Die Rauschunterdrückung arbeitet zufriedenstellend und auch sonstige Umgebungsgeräusche, oder wie „dezente“ Musik und parallele Soundausgabe über Lautsprecher werden bis zu einem gewissen Grad gefiltert.
Fazit
Das Teufel Cage hat vollends überzeugt. Natürlich darf man nicht vergessen, dass viel von der Quelle und dem Zuspieler abhängt. Hier hat das Teufel Cage mit seiner integrierten Soundkarte aber auf jeden Fall eine gute Grundlage und macht es dem Anwender reaktiv leicht. Man muss sich nicht groß um irgendwelche Einstellungen sorgen und bekommt durch die Bank weg ein wirklich ordentliches Klangerlebnis. Es mag nicht in allen Bereichen Referenzniveau erreichen, aber in der Klasse unter 200€ braucht Teufel mit dem Cage derzeit niemanden zu fürchten. Ich persönlich bin von diesem Headset restlos begeistert und sollte Teufel es irgendwann hinbekommen, das Cage auch als schnurlose Variante auf den Markt zu bringen, werde ich Freudentränen vergießen.