VITURE One Smart Glasses

[Test] VITURE One XR-Brille

Einleitung: Die Zukunft des mobilen Gamings auf der Nase

Als jemand, der seit Jahrzehnten die Videospielindustrie verfolgt und unzählige Hardware-Innovationen kommen und gehen sah, bin ich normalerweise skeptisch, wenn es um Kickstarter-Kampagnen geht. Die VITURE One XR-Brille hat mich jedoch eines Besseren belehrt. Mit über 3 Millionen US-Dollar Funding und mehr als 5.000 Unterstützern übertraf das Projekt das ursprüngliche Finanzierungsziel um das 150-fache – ein Rekord, der selbst die ursprüngliche Oculus Rift-Kampagne in den Schatten stellte.

Bereits im Mai 2022 berichtete ich über die vielversprechende Kickstarter-Kampagne der VITURE One. Damals war ich fasziniert vom Konzept, aber skeptisch, ob die Versprechen eingehalten werden können. Nun, über eineinhalb Jahre später, habe ich die Antwort: Als Early Bird Backer des Cloud Pack – Super Early Bird mit zusätzlichem Mobile Dock konnte ich die XR-Brille seit der Auslieferung im April 2023 mehrere Monate ausgiebig testen. In diesem Review teile ich meine Erfahrungen mit einem Produkt, das tatsächlich hält, was es verspricht.

Viture One

Was sind XR-Brillen und was macht die VITURE One besonders?

XR steht für Extended Reality und bezeichnet eine Technologie, die virtuelle Inhalte mit der realen Umgebung kombiniert. Im Gegensatz zu vollständig immersiven VR-Headsets wie der Meta Quest ermöglichen XR-Brillen den Blick auf die Umgebung, während gleichzeitig digitale Inhalte eingeblendet werden.

Die VITURE One positioniert sich als tragbares Display-Gerät, das den Bildschirm jedes kompatiblen Geräts auf eine virtuelle 120-Zoll-Leinwand projiziert. Das Besondere: Mit nur 78 Gramm Gewicht ist sie kaum schwerer als eine Sonnenbrille.

Technische Highlights der VITURE One XR-Brille

  • Micro-OLED-Display mit 1920 × 1080 Pixel pro Auge
  • 60 Hz Bildwiederholrate für flüssiges Gameplay
  • Kontrastverhältnis von 50.000:1 für tiefes Schwarz
  • Maximale Helligkeit von 1.800 cd/m² in sieben Stufen einstellbar
  • 43° Sichtfeld (Field of View)
  • Elektrochromes Glas zum Abdunkeln der Umgebung per Knopfdruck
  • Integrierte HARMAN AudioEFX Lautsprecher für räumlichen Sound
  • Dioptrien-Anpassung bis -5,0 für Brillenträger
  • USB-C DisplayPort-Konnektivität mit magnetischem Anschluss

Viture One

Lieferumfang und Verpackung: Der erste Eindruck zählt

VITURE hat bei der Präsentation keine Kompromisse gemacht. Die Verpackung des Cloud Packs ist hochwertig und durchdacht gestaltet – man spürt sofort, dass hier ein Premium-Produkt auf seinen Einsatz wartet. Das Unboxing-Erlebnis übertrifft viele etablierte Tech-Hersteller.

Im Cloud Pack – Super Early Bird enthalten:

  • VITURE One XR-Brille mit magnetischem USB-C-Kabel (ca. 1 Meter)
  • Neckband mit Android-basiertem Betriebssystem (170 Gramm)
  • Hardcase für Transport und Aufbewahrung
  • Reinigungstuch
  • Zusätzliche Nasenpolster in verschiedenen Größen
  • Ausführliche mehrsprachige Bedienungsanleitung

Zusätzlich: Das Mobile Dock

Das separat erhältliche Mobile Dock erwies sich als unverzichtbares Zubehör. Mit seiner 13.000 mAh Powerbank und dem HDMI-Eingang macht es die VITURE One zur universellen Display-Lösung:

  • HDMI-Port für Konsolen, PCs, TV-Sticks und mehr
  • Zwei USB-C-Ausgänge für gleichzeitiges Co-op-Gaming mit zwei Brillen
  • Bis zu 8 Stunden Akkulaufzeit bei Nutzung mit der Nintendo Switch
  • Bis zu 4 Stunden mit dem Steam Deck
  • Bis zu 20 Stunden bei HDMI-Geräten
  • Magnetische Mount-Halterungen für Switch und Steam Deck

Viture One Mobile Dock

Design und Tragekomfort: Stylisch, aber nicht für jeden Kopf

Die VITURE One sieht auf den ersten Blick wie eine oversized Sonnenbrille aus – allerdings eine mit auffällig dicken Bügeln. Das glänzend schwarze Finish wirkt edel, das dezente Branding bleibt im Inneren verborgen.

Ergonomie im Alltag

Die positiven Aspekte:

  • Mit 78 Gramm extrem leicht und über längere Zeit tragbar
  • Keine spürbare Wärmeentwicklung am Kopf
  • Verstellbare Nasenpolster für besseren Sitz

Die Herausforderungen:

  • Einheitsgröße passt nicht jedem Kopf optimal
  • Bei größeren Köpfen können die Bügel drücken
  • Für Brillenträger zunächst gewöhnungsbedürftig, auch wenn die Dioptrien-Anpassung gut funktioniert

Nach mehrstündigen Gaming-Sessions empfand ich das Gewicht als angenehm, allerdings musste ich die Brille gelegentlich nachjustieren. Menschen mit breiteren Köpfen sollten vor dem Kauf die Passform prüfen.

Elektrochromes Glas: Auf Knopfdruck in die virtuelle Welt

Ein cleveres Feature ist das elektrochromatische Glas, das sich per Tastendruck dimmen lässt. Die Transmission variiert zwischen 5 und 80 Prozent, sodass man je nach Umgebung zwischen transparenter AR-Ansicht und abgedunkelter, immersiver VR-Erfahrung wechseln kann.

In hellen Räumen oder bei Tageslicht ist die Abdunkelung essenziell, um das virtuelle Display optimal zu sehen. Der Übergang dauert etwa zwei Sekunden und funktioniert zuverlässig.

Bildqualität: Micro-OLED überzeugt auf ganzer Linie

Der wahre Star der VITURE One ist zweifellos das Micro-OLED-Display. Im Gegensatz zu herkömmlichen LCD-Panels bietet OLED-Technologie selbstleuchtende Pixel, die individuell angesteuert werden können – das Ergebnis sind perfekte Schwarzwerte und ein beeindruckendes Kontrastverhältnis von 50.000:1.

Visuelle Performance im Detail

Schärfe und Klarheit: Die native 1080p-Auflösung pro Auge mag im Zeitalter von 4K bescheiden klingen, doch die Pixeldichte von 55 PPI erzeugt ein kristallklares Bild. Text ist selbst in kleinen Schriftgrößen gut lesbar – eine Eigenschaft, die bei vielen VR-Headsets Schwächen zeigt. Lediglich am äußeren Rand des Sichtfelds ist eine leichte Vignettierung erkennbar.

Farbdarstellung: Die Farben wirken natürlich und lebhaft ohne Übersättigung. Gerade in farbenfrohen Spielen wie Diablo IV oder Devil May Cry 5 kommt die OLED-Technologie zur Geltung. Das hohe Kontrastverhältnis sorgt für satte Schwarztöne, die in dunklen Spielszenen beeindrucken.

Helligkeit: Mit bis zu 1.800 Nits ist die Brille auch in hellen Umgebungen nutzbar. Sieben Helligkeitsstufen ermöglichen eine präzise Anpassung an die Lichtverhältnisse. In abgedunkelten Räumen genügen die unteren Stufen völlig, während bei Tageslicht die volle Power ausgespielt werden kann.

Latenz und Refresh Rate: Die 60 Hz Bildwiederholrate ist für schnelle Action-Spiele wie Devil May Cry 5 absolut ausreichend. Ich konnte keine spürbare Latenz feststellen – die Eingabeverzögerung liegt im Millisekundenbereich und ist vergleichbar mit einem herkömmlichen 60-Hz-Monitor. Für kompetitives E-Sports-Gaming wären 120 Hz wünschenswert, doch für den Alltag reicht die Performance vollkommen aus.

Viture One

Audio: Überraschend guter räumlicher Klang

Die in die Bügel integrierten HARMAN AudioEFX Lautsprecher sind eine positive Überraschung. Viele XR-Brillen scheitern an der Audioqualität, nicht so die VITURE One.

Klangcharakteristik

Soundqualität: Der Klang ist klar, ausgewogen und bietet einen überraschend vollen Klang trotz der kompakten Bauweise. Mitteltöne und Höhen sind präzise, Bässe naturgemäß begrenzt, aber für Gaming und Filmgenuss mehr als ausreichend.

Räumlicher Sound: Die direktionale Ausrichtung der Lautsprecher erzeugt ein privates Klangerlebnis. Selbst bei hoher Lautstärke bleibt der Sound für Außenstehende kaum hörbar – perfekt für unterwegs oder wenn man niemanden stören möchte.

Im Vergleich: Die VITURE One übertrifft Konkurrenzprodukte wie die XReal Air deutlich in Sachen Audioqualität. Wer dennoch Kopfhörer bevorzugt, kann diese problemlos via Bluetooth mit dem Neckband oder dem Endgerät verbinden.

Konnektivität und Kompatibilität: Universell einsetzbar

Die VITURE One glänzt durch ihre breite Kompatibilität. Dank USB-C DisplayPort lässt sie sich mit nahezu jedem modernen Gerät verbinden.

Unterstützte Plattformen

Direkt per USB-C:

  • Nintendo Switch / Switch OLED (mit Mobile Dock)
  • Steam Deck
  • ROG Ally und andere Handheld-Konsolen
  • Samsung DeX-fähige Smartphones
  • iPad und MacBook (M-Series)
  • Windows-Laptops und PCs mit USB-C DisplayPort
  • PlayStation 5 (mit entsprechendem Adapter)
  • Xbox Series X/S (mit entsprechendem Adapter)

Mit dem Mobile Dock via HDMI:

  • PlayStation 4 / PlayStation 5
  • Xbox One / Xbox Series X/S
  • Klassische Spielkonsolen (Retro-Gaming!)
  • Blu-ray-Player (keine 4K-Unterstützung)
  • Amazon Fire TV Stick, Chromecast und andere TV-Sticks
  • Desktop-PCs mit HDMI-Ausgang
  • Apple TV

Praktische Erfahrungen

Die Plug-and-Play-Funktionalität überzeugt: Einfach anschließen und sofort loslegen. Beim Steam Deck und der Nintendo Switch ist keine Konfiguration nötig – das Bild erscheint direkt auf der virtuellen Leinwand.

Besonders beeindruckend ist die Co-op-Funktion des Mobile Docks: Mit zwei VITURE One Brillen können zwei Personen gleichzeitig dasselbe Bild sehen – ideal für lokale Multiplayer-Sessions oder gemeinsame Filmabende.

Viture One

 

Gaming-Erfahrungen: Von Retro bis AAA

Als Videospielejournalist ist die Gaming-Performance natürlich das wichtigste Kriterium. Ich habe die VITURE One mit verschiedensten Spielen und Plattformen getestet.

Steam Deck: Die perfekte Symbiose

Das Steam Deck harmoniert hervorragend mit der VITURE One. Die Kombination aus portabler PC-Gaming-Power und virtuellem 120-Zoll-Display ist beeindruckend.

Getestete Spiele:

  • Devil May Cry 5: Die schnellen Action-Sequenzen laufen butterweich. Die 60 Hz sind absolut ausreichend, das OLED-Display bringt die farbenfrohen Effekte zur Geltung.
  • Diablo IV: Der Blockbuster von 2023 profitiert enorm von der Display-Technologie. Es fühlt sich an, als würde man von oben auf eine detailreiche Diorama-Welt blicken – eine neue Dimension der Immersion.
  • Baldur’s Gate 3: Das GOTY 2023 macht auf der virtuellen Großleinwand besonders Spaß. Die isometrische Perspektive kommt perfekt zur Geltung.
  • The Witcher 3: Epische Landschaften auf einem virtuellen 120-Zoll-Screen sind atemberaubend. Die Detailtreue der OLED-Displays kommt hier voll zur Geltung.

Nintendo Switch: Mobiles Gaming neu definiert

Die Switch war schon immer für ihr portables Konzept bekannt, doch mit der VITURE One wird das Erlebnis auf ein neues Level gehoben.

Praktischer Einsatz:

  • The Legend of Zelda: Breath of the Wild: Der Sprung vom 6,2-Zoll-Switch-Display zur 120-Zoll-Projektion ist gewaltig. Details in der weitläufigen Hyrule-Welt werden sichtbar, die auf dem kleinen Screen untergehen.
  • Super Mario Odyssey: Farbenfrohes Nintendo-Gaming in voller Pracht.
  • Akkulaufzeit: Mit dem Mobile Dock sind bis zu 8 Stunden Gaming möglich – perfekt für lange Zugfahrten oder Flugreisen.

PlayStation 5 und Xbox Series X: Konsolen-Gaming ohne TV

Via Mobile Dock und HDMI lassen sich aktuelle Konsolen problemlos anschließen. Die Erfahrung ist gleichwertig mit einem herkömmlichen TV – nur eben portabel und privat.

Besonderheiten:

  • Keine spürbare Latenz
  • HDR-Inhalte werden korrekt dargestellt
  • Bei kompetitivem Online-Gaming bevorzuge ich persönlich einen Monitor, für Singleplayer-Erlebnisse ist die VITURE One jedoch ideal

Retro-Gaming: Nostalgie in neuem Glanz

Ein unerwarteter Höhepunkt war das Retro-Gaming. Klassische Konsolen wie SNES, N64 oder Mega Drive lassen sich via HDMI anschließen – die Pixel-Art-Grafik wirkt auf dem virtuellen Display fantastisch.

Cloud Gaming und Streaming: Das Neckband im Einsatz

Das Neckband ist das Herzstück des VITURE-Ökosystems. Mit seinem Android-basierten Betriebssystem ermöglicht es autarkes Gaming ohne zusätzliches Gerät.

Technische Ausstattung des Neckbands

  • Android-Betriebssystem mit eigenem UI
  • WiFi 5 und 5G-Unterstützung (modellabhängig)
  • Bluetooth für Controller und Audio-Peripherie
  • Aktive Kühlung mit integriertem Lüfter
  • USB-A-Anschluss für externe Speicher
  • Steuerung per Touchpad und Tasten

Cloud-Gaming-Services getestet

Xbox Cloud Gaming:

  • Reibungsloses Streaming in 1080p/60fps
  • Geringe Latenz bei stabiler Internetverbindung
  • Perfekt für Xbox Game Pass Ultimate Abonnenten

PlayStation Remote Play:

  • Hervorragende Performance im lokalen Netzwerk
  • Auch unterwegs nutzbar (abhängig von Upload-Geschwindigkeit)

GeForce NOW:

  • Beste Bildqualität aller getesteten Services
  • Schnelle Verbindungszeiten

Steam Link:

  • Lokales Streaming vom Gaming-PC funktioniert exzellent
  • Keine spürbare Latenz im 5-GHz-WLAN

Einschränkungen des Neckbands

Lüftergeräusch: Der aktiv gekühlte Neckband-Prozessor erzeugt ein hörbares Lüftergeräusch, das gerade in ruhigen Umgebungen störend sein kann. Bei voller Lautstärke der integrierten Lautsprecher fällt es weniger auf, mit Kopfhörern ist es praktisch irrelevant.

Wärmeentwicklung: Das Neckband wird bei intensiver Nutzung warm, aber nicht unangenehm heiß. Im Sommer könnte dies störender sein als im Winter.

Akkulaufzeit:

  • Etwa 2 Stunden bei intensivem Gaming
  • Etwa 3 Stunden beim Video-Streaming
  • Mit angeschlossenem Mobile Dock bis zu 10 Stunden

Einsatzszenarien: Wann glänzt die VITURE One?

Ideal für:

Reisen und Pendeln: Ob im Zug, Flugzeug oder auf dem Rücksitz des Autos – die VITURE One verwandelt jede Wartezeit in Entertainment-Zeit. Kein Herumhantieren mit kleinen Smartphone-Displays mehr.

Gaming unterwegs: Die Kombination aus Switch/Steam Deck und VITURE One ist unschlagbar für mobile Gamer. Die virtuelle Großleinwand wertet jedes Handheld-Erlebnis auf.

Privates Entertainment: Filme und Serien schauen ohne Partner, Mitbewohner oder Familie zu stören. Die direktionalen Lautsprecher machen es möglich.

Ergonomisches Arbeiten: Als zusätzlicher Monitor für Laptops einsetzbar – entspannt zurücklehnen und trotzdem produktiv bleiben.

Platzsparende Lösung: Wer keinen Platz für einen großen TV hat, findet in der VITURE One eine kompakte Alternative.

Weniger geeignet für:

Kompetitives E-Sports: Die 60 Hz und das XR-Format sind für Hardcore-Competitive-Spieler nicht optimal. Hier sind dedizierte High-Refresh-Rate-Monitore die bessere Wahl.

Lange Couch-Gaming-Sessions mit Freunden: Soziales Gaming funktioniert nur mit zwei Brillen – ein klassischer TV ist für Gruppen-Events die bessere Wahl.

VR-Gaming: Die VITURE One ist kein VR-Headset und bietet kein vollständig immersives 360°-Erlebnis.

Software und Features: Das SpaceWalker-Erlebnis

Die VITURE One unterstützt die SpaceWalker App, die auf kompatiblen Smartphones installiert werden kann. Diese ermöglicht:

  • 3DoF (Three Degrees of Freedom): Der virtuelle Screen bleibt an einer Position im Raum fixiert, auch wenn man den Kopf bewegt.
  • Virtuelle Multiple Displays: Mehrere Fenster im Raum platzieren
  • 3D-Videowiedergabe: Side-by-Side (SBS) 3D-Content direkt abspielen

Das neueste Firmware-Update brachte weitere Verbesserungen:

  • Optimierte Farbkalibrierung
  • Bessere Kompatibilität mit mehr Geräten
  • Reduzierte Latenz

Praktische Tipps und Tricks

Setup-Empfehlungen

  1. Dioptrien-Anpassung: Nehmen Sie sich Zeit, die Drehräder für beide Augen separat einzustellen. Optimal eingestellt verschwindet jede Unschärfe.
  2. Elektrochromes Glas in hellen Umgebungen: Bei Tageslicht oder in hellen Räumen immer aktivieren für beste Bildqualität.
  3. Nasenpolster anpassen: Die verschiedenen Größen ausprobieren, um den perfekten Sitz zu finden.

Pflege und Wartung

  • Reinigung: Nur mit dem mitgelieferten Mikrofasertuch reinigen, keine aggressiven Reiniger verwenden
  • Lagerung: Im Hardcase aufbewahren, um die Linsen zu schützen
  • Kabel: Das magnetische Anschlusskabel vorsichtig behandeln – ein Ersatz ist nur bei VITURE erhältlich

Mobile Dock optimal nutzen

  • Firmware-Updates: Regelmäßig prüfen und installieren für beste Kompatibilität
  • Akku-Management: Das Dock lädt mit maximal 20W – ein entsprechendes Netzteil verwenden
  • Montage-Halterungen: Für Switch und Steam Deck erhältlich – sehr praktisch für unterwegs

Preis-Leistungs-Verhältnis

VITURE One XR-Brille:

  • Standalone: ca. 439 € (Early Bird)
  • Mit Neckband: ca. 539 € (Cloud Pack)

VITURE Mobile Dock:

  • ca. 129 € (separat)

Gesamtpaket (wie getestet):

  • ca. 668 € (Cloud Pack + Mobile Dock)

Ist es das Geld wert?

Für Tech-Enthusiasten, Reisende und mobile Gamer ist die Antwort ein klares Ja. Die VITURE One ist kein Spielzeug, sondern ein ausgereiftes Produkt, das sein Versprechen hält. Die Bildqualität ist exzellent, die Kompatibilität umfassend, und das Ökosystem durchdacht.

Wer primär zu Hause am PC oder Konsole spielt und keinen Wert auf Mobilität legt, ist mit einem klassischen TV oder Monitor jedoch besser bedient. Die VITURE One spielt ihre Stärken unterwegs und in beengten Wohnverhältnissen aus.

Schwächen und Kritikpunkte

Bei aller Begeisterung gibt es auch Verbesserungspotenzial:

Hardware

  1. Einheitsgröße: Die fehlende Größenanpassung ist ein Problem für Menschen mit breiteren Köpfen.
  2. Proprietäres Kabel: Die magnetische Verbindung ist praktisch, aber bei Kabelbruch ist man auf VITURE als einzige Bezugsquelle angewiesen. Ein Standard-USB-C-Port wäre flexibler.
  3. 60 Hz Refresh Rate: Für die meisten Anwendungen ausreichend, aber 120 Hz wären zukunftssicherer und für kompetitives Gaming besser geeignet.

Neckband

  1. Lüftergeräusch: Störend in ruhigen Umgebungen.
  2. Akkulaufzeit: 2-3 Stunden sind für intensive Gaming-Sessions knapp. Eine Powerbank-Funktion zum Nachladen wäre wünschenswert.
  3. Wärmeentwicklung: Im Sommer potenziell unangenehm.

Software

  1. 3D-Funktion eingeschränkt: Nur via Direct-Connection, nicht mit Mobile Dock nutzbar.
  2. SpaceWalker-App: Noch ausbaufähig, gerade im Vergleich zu etablierten VR-Plattformen.

Langzeiterfahrungen und Zuverlässigkeit

Nach drei Monaten intensiver Nutzung seit der Auslieferung im Oktober 2023 kann ich berichten:

Verarbeitung: Keine Ermüdungserscheinungen, keine Beschädigungen. Die Brille ist robust gebaut.

Display-Qualität: Keine Burn-in-Effekte oder Pixelfehler festgestellt. Die OLED-Panels halten, was sie versprechen.

Kabel: Das magnetische Kabel hat bisher gehalten, aber ich behandle es vorsichtig.

Software-Updates: VITURE hat bereits zwei Updates ausgeliefert, die tatsächlich Verbesserungen gebracht haben – ein positives Zeichen für langfristigen Support.

Zukunftsausblick und Support

VITURE zeigt sich als engagierter Hersteller, der seine Kickstarter-Versprechen nicht nur eingehalten, sondern übertroffen hat. Die Auslieferung erfolgte bei mir im April 2023, das Mobile Dock folgte im August und bereits in den ersten Monaten wurden mehrere Software-Updates veröffentlicht.

Das Unternehmen hat angekündigt, die VITURE One langfristig mit Updates und neuem Zubehör zu unterstützen. Die aktive Community im offiziellen Discord-Channel und die regelmäßige Kommunikation des Herstellers stimmen optimistisch für die Zukunft des Produkts.

Ob VITURE weitere XR-Brillen-Modelle plant, ist noch nicht bekannt – die VITURE One zeigt aber, dass das Unternehmen die Technologie beherrscht und ein funktionierendes Ökosystem aufbauen kann.

Alternativen und Kaufberatung

Für wen ist die VITURE One geeignet?

Kaufen, wenn:

  • Sie viel unterwegs sind und unterwegs spielen/Filme schauen möchten
  • Sie in einer kleinen Wohnung leben und keinen Platz für einen großen TV haben
  • Sie ein Handheld-Gaming-Device (Switch, Steam Deck) besitzen
  • Sie privates Entertainment ohne Störung anderer genießen möchten
  • Sie Cloud Gaming nutzen oder nutzen möchten

Nicht kaufen, wenn:

  • Sie ausschließlich zu Hause spielen und bereits einen guten Monitor/TV besitzen
  • Sie kompetitiv spielen und 120 Hz+ benötigen
  • Sie ein vollständig immersives VR-Erlebnis suchen (dann eher Meta Quest 2)
  • Sie ein begrenztes Budget haben und die Priorität bei anderen Gaming-Anschaffungen liegt

Kaufempfehlung: Welches Paket?

Minimale Variante: VITURE One alleine (für Nutzung mit Laptop/Smartphone)

Empfohlene Variante: Cloud Pack mit Neckband (für autarkes Gaming)

Optimale Variante: Cloud Pack + Mobile Dock (maximale Flexibilität, wie getestet)

Fazit: Eine neue Dimension des mobilen Entertainments

Die VITURE One XR-Brille ist mehr als nur ein Gadget – sie ist ein ernstzunehmender Paradigmenwechsel für mobiles Gaming und Entertainment. Das Versprechen, überall und jederzeit ein 120-Zoll-Display zur Verfügung zu haben, wird eindrucksvoll eingelöst.

Was überzeugt:

✅ Exzellente OLED-Bildqualität mit perfekten Schwarzwerten ✅ Leichtes, tragbares Design (78 Gramm) ✅ Überraschend gute integrierte Lautsprecher ✅ Breite Kompatibilität mit zahlreichen Geräten ✅ Durchdachtes Ökosystem mit Mobile Dock und Neckband ✅ Elektrochromes Glas für flexible Einsatzmöglichkeiten ✅ Dioptrien-Anpassung für Brillenträger

Was verbesserungswürdig ist:

❌ Einheitsgröße passt nicht jedem Kopf ❌ Proprietäres Kabel eingeschränkt ersetzbar ❌ Nur 60 Hz (auch wenn für die meisten Anwendungen ausreichend) ❌ Neckband-Lüfter hörbar ❌ Begrenzte Akkulaufzeit des Neckbands (2-3 Stunden)

Abschließende Bewertung

Technologie: 9/10 – Exzellente Display-Technologie, durchdachtes Konzept

Verarbeitung: 8/10 – Hochwertig, aber Einheitsgröße problematisch

Praxis-Tauglichkeit: 9/10 – Erfüllt Versprechen voll und ganz

Preis-Leistung: 8/10 – Nicht günstig, aber jeden Cent wert für die Zielgruppe

Gesamtwertung: 8,5/10 – Hervorragend

Die VITURE One ist ein Kickstarter-Projekt, das tatsächlich geliefert hat – und zwar in beeindruckender Qualität. Für mobile Gamer, Reisende und alle, die Entertainment unabhängig von einem stationären Setup genießen möchten, ist sie eine lohnende Investition.

Sie ersetzt nicht den klassischen Gaming-Monitor oder TV, eröffnet aber neue Möglichkeiten, die man nicht mehr missen möchte. Nach dreimonatiger intensiver Nutzung kann ich sagen: Die VITURE One hat sich einen festen Platz in meinem Tech-Arsenal verdient und begleitet mich auf jeder Reise.

Empfehlung: Klare Kaufempfehlung für die Zielgruppe – besonders mit dem Mobile Dock.


Hinweis: Dieser Test basiert auf dem VITURE One Cloud Pack – Super Early Bird aus der ursprünglichen Kickstarter-Kampagne, ergänzt durch das Mobile Dock. Die Brille wurde im Oktober 2023 ausgeliefert, dieser Test erfolgt nach dreimonatiger intensiver Nutzung unter Alltagsbedingungen (Stand: Januar 2024).

Offenlegung: Als Early Bird Backer habe ich die Hardware selbst finanziert. Dieser Test erfolgt unabhängig und ohne finanzielle Kompensation durch VITURE.

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