Flarevis startet Kickstarter-Kampagne für vertikales Survival-Craft-Game
Die Entwickler von Flarevis haben ihre Kickstarter-Kampagne für „Under the Rooftop“ gestartet – ein ambitioniertes Co-op-Survival-Craft-Horror-Game, das Spieler in die verschneite, postapokalyptische Metropole Datura City entführt. Das Projekt verbindet klassische Survival-Horror-Elemente mit der Tiefe kooperativer Crafting-Mechaniken und setzt dabei auf ein ungewöhnliches vertikales Erkundungskonzept.
Überleben auf den Dächern einer verlorenen Stadt
Das Spielprinzip von „Under the Rooftop“ dreht sich um eine katastrophale Outbreak-Situation in Datura City. Nach einer verheerenden Epidemie wurde die schneebedeckte Metropole vollständig abgeriegelt. Die Spieler beginnen ihre Überlebensreise auf den Dächern der Stadt – dem letzten sicheren Refugium in einem endlosen Winter. Von dort aus gilt es, Etage für Etage nach unten vorzudringen: durch Wohnungen, Krankenhäuser, Polizeistationen, Einkaufszentren bis hinab in unterirdische Tunnel, U-Bahn-Schächte und Labore.
Das Gate-and-Key-Progressionssystem sorgt dafür, dass neue Bereiche erst durch gefundene Schlüssel, Werkzeuge und Entdeckungen zugänglich werden. Jede Tür, jeder neue Raum könnte sowohl lebensrettende Ressourcen als auch tödliche Gefahren bergen.
Basis-Building mit Weitblick
Ein zentrales Spielelement ist der Aufbau und die Befestigung von Basen auf den Dächern der Stadt. Mit einem modularen Bausystem können Spieler ihre Zufluchtsorte aus verschiedenen Komponenten zusammensetzen: Fundamente, Wände, Böden, Fenster, Türen, Treppen und Leitern bilden die Grundlage. Für anspruchsvollere Konstruktionen stehen Schrägböden, Decken und verschiedene dreieckige Wandelemente zur Verfügung, um Dachgeschoss-Strukturen oder unkonventionelle Formen zu erschaffen.
Die Bauteile sind im Container-Heim-Stil aus Schrottmaterialien gefertigt und fügen sich natürlich ineinander. Dies gibt Spielern die Freiheit, ihre Dachbasis nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Besonders interessant: Brücken ermöglichen es, mehrere Basen miteinander zu verbinden und so ein Netzwerk sicherer Zonen über mehrere Dächer hinweg zu schaffen. Barrieren helfen dabei, Verteidigungsperimeter zu errichten – eine Notwendigkeit angesichts der Rooftop Wave Defense-Mechanik, bei der Wellen infizierter Feinde buchstäblich vom Himmel auf die Basis herabregnen.
Neben strukturellen Elementen spielen auch funktionale Versorgungseinrichtungen eine wichtige Rolle: Pflanzkästen ermöglichen den Anbau von Nahrung, Windgeneratoren wandeln die kalten Winterböen in Elektrizität um, die in Batterie-Hubs gespeichert werden kann. Wasserreiniger sammeln Regen oder Schnee und machen sie trinkbar. Selbst Porta-Potties sind verfügbar – schließlich müssen auch in der Apokalypse grundlegende Bedürfnisse befriedigt werden. Kochherde und Kühlschränke zur Zubereitung und Lagerung von Mahlzeiten, Duschkabinen und Schlafsäcke zum Sauberbleiben und Ausruhen sowie Solarpaneele als zusätzliche Energiequelle runden das Survival-System ab.
NPC-Begleiter mit Persönlichkeit
Nicht jeder in Datura City ist verloren gegangen. Spieler können verschiedene Überlebende für ihre Dachbasis rekrutieren, von denen jeder einzigartige Fähigkeiten mitbringt:
Die Architektin fungiert als das Herzstück der Basis. Freundlich, optimistisch und mit tiefem Wissen über die Stadt und ihre Bewohner ausgestattet, dient sie als Guide zu anderen NPCs. Als geniale Architektin hilft sie beim Bau komplexer Strukturen – vom einfachsten Konstrukt bis zu anspruchsvollen Möbelstücken, selbst aus minderwertigen Materialien.
Die Ärztin ist eine unkonventionelle Medizinerin mit Hang zu unethischen Experimenten. Wer über ihre rauen Methoden hinwegsehen kann, findet in ihr eine Spezialistin, die nicht nur Medikamente und Heilmittel herstellen kann, sondern auch biologische Waffen zur Bekämpfung der „Crics“ – wie die infizierten Gegner genannt werden.
Der Koch ist ein robuster, mit Messern versierter Promi-Chef, der aus den dürftigsten Zutaten noch unglaubliche Mahlzeiten zaubern kann. Ein wichtiger Vorteil in einer Welt, in der Ressourcen knapp sind.
Zusätzlich gibt es noch den Waffenmeister, der das Arsenal der Spieler erweitert. Das Besondere: Jeder NPC hat seine eigene Persönlichkeit und bleibt nur so lange, wie die Reputation bei ihm hoch genug ist. Verliert man ihr Vertrauen, verlassen sie die Basis – und damit auch ihre unverzichtbaren Fertigkeiten.
Taktischer Kampf gegen intelligente Gegner
Das Dynamic Aggro System macht jeden Schritt in Datura City zu einem Risiko. Feinde jagen ihre Opfer nicht nur durch Sichtlinie, sondern auch durch Geräusche und Geruch. Licht zieht ebenfalls Aufmerksamkeit auf sich. Spieler müssen daher ständig ihre Geruchsspur, Geräuschentwicklung, aber auch klassische Survival-Parameter wie Hunger, Durst und Körpertemperatur im Auge behalten.
Der Kampf selbst kombiniert Nahkampf und Fernwaffen mit Fallen, Schleichmechaniken und Ablenkungstaktiken. Realistische Ressourcen-Sammlung bedeutet, dass Spieler praktisch alles in Gebäuden und unterirdischen Anlagen zerlegen können, um an Materialien zu gelangen.

Boss-Begegnungen mit Hintergrund
Bestimmte Bereiche von Datura City werden von mächtigen Bossen dominiert, die ganze Gebäude, Areale oder Einrichtungen zu ihren Jagdgründen gemacht haben. Diese Bossgegner sind keine zufälligen Mutationen, sondern wurden gezielt für Experimente missbraucht:
- Ein Polizeichef wurde mit zahlreichen Insassen zu einem Brutalo verschmolzen und streift nun durch die Polizeistation
- Ein genialer Chirurg verwandelte sich in einen wahnsinnigen Wissenschaftler, der im Krankenhaus nach Patienten für seine eigenen Experimente sucht
- Ein Urban Explorer geriet an einen Ort, an dem er nie hätte sein sollen, und wurde zu einem tentakelbewehrten Stalker, der die Kanalisation heimsucht
Diese Boss-Encounters erfordern Teamwork und Strategie, um bestanden zu werden – und belohnen erfolgreiche Teams mit dem Zugang zu neuen Gebieten und wertvollen Ressourcen.
Koop-Multiplayer für bis zu vier Spieler
„Under the Rooftop“ ist auf kooperatives Gameplay ausgelegt. Bis zu vier Spieler können gemeinsam durch Datura City streifen, wobei Teamwork und Rollenverteilung entscheidend für das Überleben sind. Die Third-Person-Perspektive bietet dabei einen guten Überblick über die Umgebung und Teammitglieder.
Dynamische Wetterbedingungen wie Schnee, Stürme, Regen und Dunkelheit verändern ständig die Überlebensbedingungen und zwingen Spieler, sich anzupassen. Die atmosphärische Horror-Komponente wird durch das bedrückende Setting und die Ungewissheit verstärkt, was hinter der nächsten Tür lauern könnte.
Zweiter Anlauf auf Kickstarter steht bevor
Nach einem erfolglosen ersten Versuch im Herbst 2024 bereitet Flarevis aktuell einen Neustart der Kickstarter-Kampagne vor. Die ursprüngliche Kampagne lief vom 29. September bis 29. Oktober 2024 mit einem Finanzierungsziel von 200.000 US-Dollar, erreichte jedoch nur zwei Backer und 40 US-Dollar – ein deutliches Zeichen dafür, dass Crowdfunding-Kampagnen für Indie-Games ohne entsprechende Vorarbeit und Community-Building extrem herausfordernd sind.
Die Entwickler haben offenbar aus diesem Rückschlag gelernt und befinden sich derzeit in der Prelaunch-Phase für einen erneuten Kickstarter-Versuch. Die neue Kampagne befindet sich im November 2025 noch in Vorbereitung, ein konkreter Starttermin wurde noch nicht kommuniziert. Diese zweite Chance könnte entscheidend sein – mit besserer Vorbereitung, möglicherweise spielbarem Material und gezielterem Marketing könnte das Projekt diesmal mehr Aufmerksamkeit generieren.
Das Spiel ist bereits auf Steam als Wishlist-Titel verfügbar, wo Interessierte über Fortschritte und den späteren Release informiert werden können. Die Steam-Seite wird kontinuierlich aktualisiert und bietet einen Pre-Alpha-Trailer, der das Gameplay-Konzept demonstriert.
Fazit: Zweite Chance für ambitioniertes Indie-Projekt
„Under the Rooftop“ von Flarevis präsentiert eine interessante Mischung aus Survival-Horror und Crafting-Mechaniken mit ungewöhnlichem Setting. Das vertikale Erkundungskonzept – vom Dach bis in die tiefsten Untergeschosse – bietet eine frische Perspektive auf das Genre. Die Kombination aus Basis-Building, NPC-Begleitern mit Persönlichkeit, intelligentem Gegner-KI und Boss-Begegnungen verspricht Tiefgang.
Der erste Kickstarter-Versuch 2024 scheiterte dramatisch und verdeutlicht, wie schwierig es für unbekannte Indie-Studios geworden ist, ohne etablierte Community und Vorarbeit erfolgreich Crowdfunding zu betreiben. Mit dem anstehenden Neustart haben die Entwickler die Chance, es besser zu machen – idealerweise mit spielbarem Material, stärkerer Social-Media-Präsenz und gezielterem Community-Building vor dem Kampagnenstart.
Wer Survival-Horror-Games wie „The Last of Us“ oder „Resident Evil“ schätzt und gleichzeitig die Crafting- und Baumechaniken von Titeln wie „7 Days to Die“ oder „The Forest“ mag, sollte „Under the Rooftop“ definitiv auf dem Schirm haben. Die Kombination aus Koop-Gameplay und strategischem Überleben könnte das Spiel zu einem Geheimtipp für Genre-Fans machen – diesmal mit hoffentlich mehr Erfolg beim Crowdfunding.
Interessierte können die Kickstarter-Seite bereits jetzt im Prelaunch-Modus besuchen und sich für Benachrichtigungen zum Kampagnenstart registrieren. Die Steam-Wishlist ermöglicht es zudem, über Updates zum Entwicklungsfortschritt informiert zu bleiben.
Plattform: PC (Steam)
Genre: Open World Survival Craft Horror, Third-Person
Spieleranzahl: 1-4 Spieler (Co-op)
Entwickler: Flarevis
Kickstarter-Status: Prelaunch (Neustart in Vorbereitung, Stand November 2025)
Erste Kampagne: 29. September – 29. Oktober 2024 (erfolglos)
Früheres Finanzierungsziel: 200.000 US-Dollar
Steam: Wishlist verfügbar
Kickstarter: Prelaunch-Seite








