Das Wichtigste in Kürze
- Amazon streicht offiziell 14.000 Stellen, Insider sprechen von bis zu 30.000 betroffenen Jobs
- New World wird komplett eingestellt – keine neuen Inhalte mehr
- Twitch verliert weitere 500 Mitarbeiter nach bereits 35% Kürzung in 2024
- Amazon Game Studios beendet AAA-MMO-Entwicklung
- Herr der Ringe-MMO steht auf der Kippe
- KI-Automatisierung als Hauptgrund für Entlassungen
- Strategiewechsel zu Casual-Gaming und Cloud-Diensten
Der Tech-Gigant Amazon hat am 28. Oktober 2025 eine der größten Entlassungswellen seiner Unternehmensgeschichte angekündigt. Besonders hart trifft es die Gaming- und Entertainment-Divisionen des Konzerns. Was auf den ersten Blick wie übliche Sparmaßnahmen aussieht, entpuppt sich als fundamentale Neuausrichtung mit weitreichenden Folgen für die gesamte Branche.
Die erschreckenden Zahlen hinter dem Stellenabbau
Amazon bestätigte offiziell den Abbau von rund 14.000 Arbeitsplätzen in der Verwaltung. Nach Informationen von Reuters und Bloomberg könnte die tatsächliche Zahl jedoch bei bis zu 30.000 liegen, wenn weitere Entlassungswellen folgen. Die betroffenen Mitarbeiter erhielten am 28. Oktober ihre Kündigungen und haben 90 Tage Zeit, bevor sie das Unternehmen verlassen müssen.
Zum Vergleich: Bei Amazon arbeiten weltweit etwa 1,55 Millionen Menschen, davon rund 350.000 im Corporate-Bereich. Die aktuellen Entlassungen betreffen damit potenziell bis zu zehn Prozent der Festangestellten – die größte Kürzung seit den Personalabbau-Wellen von Ende 2022 und Anfang 2023, die bereits mehr als 27.000 Mitarbeiter betrafen.
Betroffene Bereiche im Überblick
Die Entlassungen ziehen sich quer durch verschiedene Unternehmensbereiche:
- Amazon Game Studios (Studios in Irvine und San Diego)
- Twitch (etwa 500 weitere Stellen)
- Amazon Web Services (AWS)
- Prime Video
- Human Resources und Operations
- Devices and Services
Gaming-Sparte im Zentrum des Sturms
Das Ende von New World: Vom Hoffnungsträger zum abgeschriebenen Projekt
Die wohl dramatischste Konsequenz der Entlassungswelle ist das Ende von New World, Amazons ambitioniertestem Gaming-Projekt. Steve Boom, Vizepräsident für Audio, Twitch und Games, teilte in einer internen Mitteilung mit, dass Amazon „die schwierige Entscheidung getroffen hat, einen erheblichen Teil der First-Party-AAA-Spieleentwicklung – speziell im Bereich MMOs – bei Amazon Game Studios einzustellen“.
Der Niedergang in Zahlen:
- Start 2021: 913.000 gleichzeitige Spieler auf Steam
- Aktuelle Zahlen: Zwischen 15.000 und 41.000 aktive Spieler täglich
- Tiefpunkt 2024: Nur 3.285 durchschnittliche Nutzer
- Letzter Versuch: Kostenlose „Rise of the Angry Earth“-Erweiterung brachte kurzfristigen Anstieg auf 41.000 Spieler
Die kürzlich veröffentlichte Season 10 mit dem Nighthaven-Update markiert das definitive Ende. Neue Inhalte wird es nicht mehr geben, auch wenn die Server noch bis 2026 online bleiben sollen. Amazon verspricht mindestens sechs Monate Vorlaufzeit vor Änderungen, die das Spielerlebnis beeinträchtigen könnten. Mikrotransaktionen bleiben weiterhin verfügbar – ein bitterer Nachgeschmack für die verbliebene Community.
Herr der Ringe-MMO: Schicksal ungewiss
Nach New World sollte das groß angekündigte MMO zu „Der Herr der Ringe“ der nächste große Wurf werden. Doch zum aktuellen Status gibt es nur Schweigen: Anfragen von US-Medien ließ Amazon unbeantwortet. Auf der Website der Amazon Game Studios ist das Spiel zwar noch als „Unter Entwicklung“ gelistet, doch angesichts des kompletten MMO-Ausstiegs erscheint eine Fertigstellung höchst unwahrscheinlich.
Strategiewechsel: Weg von AAA, hin zu Casual-Gaming
Amazon vollzieht einen radikalen Kurswechsel. Statt weiterhin in aufwendige AAA-Titel zu investieren, konzentriert sich der Konzern künftig auf:
- Casual-Gaming für Luna: Der eigene Cloud-Gaming-Service wird mit kleineren, weniger aufwendigen Titeln gefüttert
- KI-fokussierte Spiele: Entwicklung wird stärker durch künstliche Intelligenz unterstützt
- Externe Kooperationen: Projekte wie Tomb Raider werden als Publisher fortgeführt, eigene Entwicklungen aber eingestampft
Dieser Strategiewechsel markiert faktisch das Ende von Amazons Ambitionen, als großer Player im AAA-Gaming-Markt mitzuspielen. Nach Jahren des Versuchens und Milliarden-Investitionen zieht sich der Konzern aus diesem Bereich zurück.
Twitch: Die Streaming-Plattform blutet aus
Weitere 500 Jobs weg – nach bereits 35% Kürzung 2024
Twitch, die 2014 für 970 Millionen Dollar übernommene Streaming-Plattform, wird erneut massiv getroffen. Berichten zufolge sollen etwa 500 Stellen gestrichen werden. Besonders bitter: Im Januar 2024 hatte Twitch bereits rund 35 Prozent der Belegschaft entlassen – etwa 500 Mitarbeiter. Von den damals verbliebenen rund 1.000 Angestellten soll nun erneut ein Großteil gehen müssen.
Langjährige Mitarbeiter verlieren ihre Jobs
Die menschliche Dimension dieser Zahlen zeigt sich in den Geschichten der Betroffenen:
Tarfu – 11 Jahre bei Twitch, baute das komplette Betrugspräventionsprogramm auf. Er war zuständig für Trust & Safety und Customer Experience. Seine Reaktion auf X (ehemals Twitter) macht die Härte deutlich: „Ich war derjenige, der Betrüger von Twitch fernhielt, die Einnahmen auf der Plattform stehlen und missbrauchen. Ich schätze, ich habe meinen Job zu gut gemacht, weil sie mich entlassen haben.“
Die Timing konnte für ihn nicht schlechter sein: Er erholt sich noch von einem Motorradunfall und heiratet in weniger als einem Monat.
JDubb – 9 Jahre als Influencer Marketing Manager bei Twitch. Seine Worte: „Es war der beste Job, den ich je hatte. Ich bin so viel gewachsen, habe tolle Creators und Kollegen kennengelernt und habe jedes Jahr für die TwitchCon gelebt.“
Kritik von ehemaligen Führungskräften
Marcus „djWHEAT“ Graham, ehemaliger Twitch-Manager, warnte eindringlich: „Tarfu hat sich 11 Jahre lang für Twitch-Creators, Zuschauer und Mods eingesetzt. Das ist jetzt vorbei. Jetzt wird es ein Roboter sein oder jemand, dem es egal ist – und das ist schlecht für alle.“
Diese Aussage trifft den Kern der Problematik: Institutionelles Wissen geht verloren, Expertise wird durch Automatisierung oder billiger bezahlte, weniger erfahrene Mitarbeiter ersetzt.
Trust & Safety besonders betroffen
Besonders kritisch: Das Trust & Safety-Team, das für die Überwachung von Inhalten zuständig ist, wurde bereits 2023 um 15 Prozent reduziert. Mitarbeiter, die gegen missbräuchliche und illegale Inhalte vorgingen, wurden entlassen. Künftig sollen externe Dienstleister und KI diese Aufgaben übernehmen.
Experten warnen vor den Folgen. Katherine Lo von der gemeinnützigen Organisation Meedan, spezialisiert auf Online-Moderation, erklärt: Das könne „die Bemühungen zur Reduzierung von Hass und Missbrauch auf Twitch ernsthaft behindern – vor allem, wenn es um die Radikalisierung von Kindern geht.“
Profitabilitätsprobleme trotz Milliarden-Umsätzen
Trotz rund 2 Milliarden Dollar Jahresumsatz und einer Milliarde Dollar an Auszahlungen an Streamer 2023 ist Twitch laut Bloomberg-Quellen immer noch nicht profitabel. Die enormen Kosten für den Betrieb eines internationalen Livestreaming-Dienstes, besonders für Bandbreite und Infrastruktur, belasten die Bilanz massiv.
2024 musste Twitch bereits den kompletten Betrieb in Südkorea einstellen. CEO Dan Clancy begründete dies mit „prohibitiv hohen Betriebskosten“ durch extreme Datentarife der südkoreanischen Netzbetreiber.
KI als offizieller Job-Killer
Amazons offene Kommunikation über Automatisierung
Anders als viele Unternehmen macht Amazon keinen Hehl aus den wahren Gründen für die Entlassungen. CEO Andy Jassy kündigte bereits im Juni 2025 an, dass der verstärkte Einsatz von KI-Werkzeugen wahrscheinlich zu weiterem Stellenabbau führen würde, insbesondere durch die Automatisierung sich wiederholender und routinemäßiger Aufgaben.
In der offiziellen Mitteilung erklärt Amazon:
„Wir dürfen nicht vergessen, dass sich die Welt rasant verändert. Die aktuelle Generation der KI ist die transformativste Technologie seit dem Internet und ermöglicht es Unternehmen, viel schneller als je zuvor Innovationen zu entwickeln. Wir sind überzeugt, dass wir schlanker organisiert sein müssen, mit weniger Hierarchieebenen und mehr Eigenverantwortung.“
Was bedeutet „schlanker“ konkret?
Die Formulierung „schlanker organisiert“ ist Konzernsprech für:
- Weniger mittleres Management
- Mehr Automatisierung durch KI
- Konzentration auf „Kernkompetenzen“
- Outsourcing von Support-Funktionen
- Reduzierung von „nicht-umsatzbringenden“ Abteilungen
Sky Canaves, Analyst bei eMarketer, kommentiert: „Diese jüngsten Maßnahmen signalisieren, dass Amazon wahrscheinlich genug KI-gestützte Produktivitätsgewinne innerhalb der Corporate-Teams realisiert, um eine substanzielle Personalreduzierung zu unterstützen.“
Auswirkungen auf die Entertainment-Seite
Während Prime Video selbst von den Entlassungen ebenfalls betroffen ist, scheint der Streaming-Dienst weniger drastische Einschnitte zu erleben als die Gaming-Sparte. Amazon investiert weiterhin massiv in Content:
Prime Video bleibt Priorität
- Sport-Content: Massive Investitionen in NBA on Prime, Thursday Night Football, Champions League
- Eigenproduktionen: Kontinuierliche Veröffentlichung neuer Originals wie „Maxton Hall“ Season 2, „The Lord of the Rings: The Rings of Power“
- Film-Releases: Fortgesetztes Engagement für Kino- und Streaming-Releases durch Amazon MGM Studios
Der Unterschied zur Gaming-Sparte ist signifikant: Während AAA-Gaming-Entwicklung komplett eingestellt wird, läuft der Content-Motor bei Prime Video weiter auf Hochtouren.
Branchenkrise oder Amazon-Problem?
Ein Symptom größerer Trends
Die Amazon-Entlassungen stehen nicht isoliert da. Die gesamte Tech- und Gaming-Branche erlebt seit 2023 eine brutale Konsolidierungswelle:
2023:
- Meta, Alphabet, Twitter: Über 200.000 Stellen gestrichen
- Microsoft: Tausende Entlassungen, auch Xbox-Sparte betroffen
2025:
- Microsoft: 9.000 weitere Arbeitsplätze, Xbox erneut betroffen
- Amazon: 14.000+ Stellen
- Weitere Entlassungswellen bei kleineren Studios
Die Ursachen
Pandemiebedingtes Überwachstum: Während der Corona-Lockdowns erlebte die Gaming- und Streaming-Branche einen beispiellosen Boom. Unternehmen stellten massenhaft Personal ein, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden. Nach Ende der Lockdowns blieb das erhöhte Nutzerniveau nicht bestehen.
Wirtschaftliche Unsicherheit: Steigende Zinsen, Inflation und wirtschaftliche Unsicherheit führen zu verstärktem Kostendruck. Investoren fordern Profitabilität statt Wachstum um jeden Preis.
KI-Revolution: Der rasante Fortschritt bei generativer KI macht viele Aufgaben automatisierbar. Unternehmen sehen die Chance, mit weniger Personal mehr zu erreichen.
Gesättigte Märkte: Nach Jahren des Wachstums stagnieren viele Märkte. Neue Nutzer sind schwer zu gewinnen, Bestandskunden zu halten wird teurer.
Was bedeutet das für Gamer und Streamer?
Direkte Folgen für die Gaming-Community
Für New World-Spieler:
- Keine neuen Inhalte mehr (mehr Details in unserem ausführlichen Artikel zum Ende von New World)
- Server bleiben bis 2026 online
- Ungewisse langfristige Zukunft
- Aktive Community schrumpft wahrscheinlich weiter
Für Twitch-Nutzer:
- Verschlechterte Moderation wahrscheinlich
- Weniger menschlicher Support
- Mehr KI-gesteuerte Entscheidungen
- Fehleranfälligkeit könnte steigen
- Trust & Safety-Kompetenz geht verloren
Für zukünftige Amazon-Spiele:
- Keine großen MMOs mehr zu erwarten
- Fokus auf kleine Casual-Games
- Externe Entwickler statt eigene Studios
- Herr der Ringe-MMO höchst fraglich
Langfristige Branchenauswirkungen
Für die Gaming-Industrie:
- Weniger Risikobereitschaft bei Großprojekten
- Verstärkte Konzentration auf „sichere“ Franchises
- Mehr Indie- und AA-Titel statt AAA-Blockbuster
- KI wird größere Rolle in Entwicklung spielen
Für Content Creators:
- Unsichere Zukunft der Plattformen
- Weniger Ansprechpartner bei Problemen
- Automatisierte Systeme statt persönlicher Betreuung
- Notwendigkeit, Präsenz auf mehreren Plattformen aufzubauen
Die wirtschaftliche Perspektive
Warum Amazon diesen Weg geht
Aus Konzern-Sicht erscheinen die Entscheidungen nachvollziehbar:
New World:
- Millionen-Investition über Jahre
- Sinkende Spielerzahlen trotz Relaunch
- Hohe laufende Kosten für Server und Support
- Keine realistische Chance auf Profitabilität
AAA-Gaming allgemein:
- Extrem hohe Entwicklungskosten (50-200+ Millionen Dollar)
- Lange Entwicklungszeiten (4-7 Jahre)
- Hohes Flop-Risiko
- Amazon hatte mehrere gescheiterte Projekte
Twitch:
- Nach wie vor nicht profitabel
- Enorme Infrastrukturkosten
- Starke Konkurrenz (YouTube, Kick)
- Schwieriges Monetarisierungsmodell
AWS und Cloud-Gaming als Fokus
Amazon setzt stattdessen auf Bereiche, in denen das Unternehmen bereits erfolgreich ist:
Amazon Web Services (AWS):
- Bereits hochprofitabel
- Führende Position im Cloud-Markt
- Synergien mit KI-Entwicklung
Luna Cloud-Gaming:
- Niedrigere Content-Kosten durch Casual-Games
- Nutzung bestehender AWS-Infrastruktur
- Weniger risikoreich als AAA-Entwicklung
Expert*innen-Stimmen und Analysen
Warnung vor KI-Abhängigkeit
Branchenbeobachter warnen vor übermäßiger KI-Fokussierung. Ein anonymer Kommentator schreibt:
„Jeder nachhaltig und langfristig denkenden Firma in der Gamingbranche kann ich nur wärmstens empfehlen auf keinen Fall Unternehmensbereiche oder Produkte zu kanibalisieren um Geld für AI frei zu kriegen. Denn wenn die Blase platzt, sind es genau diese Bereiche und Produkte welche das Unternehmen durch die Krise führen werden.“
Historische Parallelen
Die Situation erinnert an frühere Tech-Blasen:
- Dotcom-Crash 2000-2002
- Mobile-Gaming-Konsolidierung 2016
- Blockchain/NFT-Gaming-Kollaps 2022-2023
In allen Fällen folgte nach übermäßigem Hype und Investitionen eine schmerzhafte Marktbereinigung.
Ausblick: Was kommt als Nächstes?
Kurzfristig (6-12 Monate)
Bei Amazon:
- Weitere Entlassungswellen möglich
- Komplette Abwicklung der MMO-Studios
- Reduzierter Twitch-Support spürbar
- Fokus auf Luna-Ausbau
In der Branche:
- Weitere Entlassungen bei anderen Unternehmen wahrscheinlich
- Verstärkte Konsolidierung kleinerer Studios
- Mehr Spieleabschaltungen
Mittelfristig (1-3 Jahre)
Marktveränderungen:
- Lücke bei AAA-MMOs, die andere füllen könnten
- Wachstum bei Indie- und AA-Titeln
- KI-Integration wird Standard
- Cloud-Gaming gewinnt an Bedeutung
Für Twitch:
- Entscheidung über langfristige Zukunft
- Mögliche weitere Kürzungen oder Verkauf
- Verstärkte Automatisierung
- Konkurrenzdruck durch YouTube und Kick
Langfristig (3-5 Jahre)
Strukturelle Veränderungen:
- Weniger große Publisher-Projekte
- Mehr Plattform- statt Content-Fokus
- KI als zentrales Entwicklungswerkzeug
- Neue Geschäftsmodelle erforderlich
Fazit: Das Ende einer Ära
Die Amazon-Entlassungen markieren einen Wendepunkt für die Gaming- und Entertainment-Industrie. Nach Jahren des schnellen Wachstums und ambitionierter Projekte zieht sich einer der größten Tech-Konzerne der Welt aus dem AAA-Gaming zurück.
Die zentralen Erkenntnisse:
- AAA-Gaming ist extrem risikoreich – Selbst mit nahezu unbegrenzten Ressourcen konnte Amazon keinen nachhaltigen Erfolg erzielen
- KI verändert die Arbeitswelt fundamental – Zehntausende Jobs fallen weg, nicht nur bei Amazon
- Plattformen wie Twitch stehen unter enormem Druck – Trotz Milliarden-Umsätzen keine Profitabilität
- Der Markt konsolidiert sich – Nach dem Pandemie-Boom folgt die Ernüchterung
- Cloud-Gaming und Services werden wichtiger – Hardware und aufwendige Entwicklung weniger
Die offenen Fragen:
- Wird das Herr der Ringe-MMO jemals erscheinen?
- Kann Twitch ohne erfahrene Moderatoren funktionieren?
- Werden andere Publisher Amazons MMO-Lücke füllen?
- Ist dies der Beginn einer längeren Branchenkrise?
- Wie wird KI die Spieleentwicklung langfristig verändern?
Persönliche Betroffenheit
Hinter den Zahlen stehen Tausende Menschen, die ihren Arbeitsplatz verlieren. Langjährige Mitarbeiter, die Expertise aufgebaut und Leidenschaft investiert haben. Familien, die vor ungewisser Zukunft stehen.
Die Geschichte von Tarfu – 11 Jahre Aufbau des Betrugspräventionssystems, nun entlassen kurz vor seiner Hochzeit – steht exemplarisch für die menschliche Dimension dieser Entscheidungen.
Was können Gamer und Creator tun?
Für Gamer:
- Nicht auf langfristigen Support einzelner Titel verlassen
- Communitybasierte Spiele unterstützen
- Multiplattform-Präsenz aufbauen
- Indie-Games mehr Aufmerksamkeit geben
Für Content Creator:
- Nicht abhängig von einer Plattform machen
- Direkte Community-Beziehungen aufbauen
- Alternative Monetarisierung etablieren
- Auf Veränderungen vorbereitet sein
Für die Branche:
- Nachhaltiges Wachstum statt Hyperboom
- Mitarbeiter wertschätzen und halten
- Realistische Projekte statt Moonshots
- Balance zwischen Innovation und Sicherheit
Schlusswort
Der Amazon-Kahlschlag 2025 wird als Wendepunkt in die Geschichte der Gaming- und Entertainment-Industrie eingehen. Er zeigt die Grenzen auch großer Tech-Konzerne auf und macht deutlich, dass Erfolg in diesem Markt nicht käuflich ist.
Für die Betroffenen ist es eine Tragödie. Für die Branche eine Warnung. Für die Zukunft eine Lektion: Nachhaltigkeit schlägt Größenwahn, Community schlägt Konzern-Denke, und menschliche Expertise lässt sich nicht einfach durch KI ersetzen.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Amazons radikale Neuausrichtung aufgeht – oder ob der Konzern eine historische Chance vertan hat, eine führende Rolle im Gaming-Markt der Zukunft zu spielen.
Aktualisiert am: 29. Oktober 2025
Quellen: Bloomberg, Reuters, PC-Welt, Handelsblatt, Mein-MMO, WinFuture, Insider Gaming, Gameswelt
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie viele Mitarbeiter entlässt Amazon wirklich? Amazon bestätigte offiziell 14.000 Entlassungen. Insider-Berichte sprechen von bis zu 30.000 betroffenen Stellen in mehreren Wellen.
Wird New World komplett abgeschaltet? Nein, die Server bleiben bis mindestens 2026 online. Es werden jedoch keine neuen Inhalte mehr entwickelt. Alle Details finden Sie in unserem Artikel zum Ende von New World.
Was passiert mit dem Herr der Ringe-MMO? Der Status ist unklar. Amazon schweigt zu dem Projekt, es steht aber auf der Kippe.
Warum entlässt Amazon so viele Mitarbeiter? Offiziell zur Verschlankung und um KI-gestützt effizienter zu arbeiten. Faktisch weil viele Bereiche nicht profitabel sind.
Sind andere Gaming-Unternehmen auch betroffen? Ja, die gesamte Branche erlebt seit 2023 massive Entlassungswellen. 2025 hat auch Microsoft weitere 9.000 Stellen gestrichen.
Was bedeutet das für Twitch-Nutzer? Wahrscheinlich verschlechterte Moderation, weniger Support und mehr automatisierte Entscheidungen durch KI-Systeme.
Lohnt es sich noch, in New World einzusteigen? Für neue Spieler eher nicht empfehlenswert, da keine neuen Inhalte mehr kommen und die Community schrumpft. Lesen Sie mehr dazu in unserem ausführlichen Bericht zum New World-Aus.
Entwickelt Amazon noch eigene Spiele? Ja, aber der Fokus liegt auf kleineren Casual-Games für Luna statt AAA-Titeln.










