Aus China stammt das kleine Entwicklerstudio Aoga Tech und hat mit 18 Floors ein Knobelspiel ganz im Stil der derzeit auch in der Realität beliebten Escape Rooms entwickelt. Für Oculus Rift und HTC Vive schon etwas länger erhältlich, ist es nun auch für die PlayStation VR erschienen. Wir haben uns das Rätsel-Adventure für euch genauer angesehen.
Um es gleich vorweg zu nehmen: 18 Floors enthält keineswegs 18 Escape Rooms, sondern versteht sich als Episoden-Spiel und bietet bislang lediglich die ersten beiden „Räume“ zum Lösen. Ein Aufzug verbindet die namensgebenden 18 Etagen miteinander und nach der zweiten ist erstmal Schluss. Level 3 und 4 sollen Anfang nächsten Jahres als kostenloser DLC erscheinen, wann allerdings weitere Episoden erscheinen werden, stand bei Erstellung des Testberichtes noch nicht fest.
Puzzle-Spiele für die virtuelle Realität erfreuen sich sowohl bei Spielern, als auch Entwicklern immer größerer Beliebtheit und genau in diese Kerbe schlägt auch 18 Floors. Freunde realer Escape Rooms kennen das: Man ist in einen Raum oder ein Areal eingesperrt und muss versuchen, daraus zu entkommen, indem man Hinweise sucht, Rätsel löst und Gefundenes kombiniert, um schlussendlich den Schlüssel in die Freiheit zu erlangen. Bei 18 Floors erhält man nur den Schlüssel zum nächsten Stockwerk – in dieser Episode sind es wie erwähnt leider nur zwei.
18 Floors beginnt in einem Fahrstuhl, der uns nach einem kurzen Intro in die erste Etage des Spiels bringt. Jede Etage stellt dabei einen der 18 geplanten „Floors“ dar. Im ersten Stockwerk verschlägt es den Spieler in eine kleine Werkstatt mit allerlei seltsamen Gegenständen, die entsprechend kombiniert oder gar erst gefunden werden wollen. Zu weit kann man an dieser Stelle natürlich nicht darauf eingehen, da sonst ja schon der eine oder andere Lösungsansatz verraten werden würde. Es gibt aber eine Vielzahl an Rätsel-Arten, und so bietet sich eine gute Mischung aus zum Beispiel Zahlen- oder Buchstabenrätseln oder Objekt-Knobeleien, wobei man an keiner Stelle zu sehr um die Ecke denken muss und den Eindruck hat, ohne Lösungshilfe wäre man hier nie weiter gekommen.
Trotzdem braucht man auch mal Geduld, um den Zusammenhang zu verstehen, oder muss den Raum eventuell noch ein zehntes Mal aufmerksam inspizieren, um dann doch noch den entscheidenden, fehlenden Hinweis zu finden, der einem vorher durch die Lappen gegangen ist.
Hat man sich durch das erste Level geknobelt, bringt der Fahrstuhl den Spieler in einen Zugwaggon mit mehreren Abteilen. Und auch dort ist wieder einiges an Hirnschmalz gefragt, bis man den Aufzug erneut betreten darf.
Die Grafik von 18 Floors ist sehr schön anzusehen. Nur selten trübt leichtes Kantenflimmern den sonst hervorragenden Gesamteindruck. Auch soundtechnisch ist alles sehr stimmig. Einzig die Steuerung ist als mehr als hakelig zu bezeichnen und bringt den Spieler das ein oder andere mal zur Verzweiflung. Das Rätsel-Adventure kann an der PS4 ausschließlich mit zwei Move-Controllern gesteuert werden und zu oft muss man leider mehrmals ansetzen, um einen Gegenstand zu fassen zu kriegen. Außerdem wäre eine freie Bewegungssteuerung wünschenswert und zudem auch äußerst vorteilhaft gewesen. Dadurch, dass man sich nur per Teleportation fortbewegen kann, muss man auch hier das ein oder andere mal nachjustieren, um an die gewünschte Stelle zu gelangen. In 18 Floors gibt es englische Sprachausgabe, aber deutsche Bildschimtexte.
Alles in allem gefiel uns das Spieldesign und die audiovisuelle Präsentation von 18 Floors trotz allem recht gut und für Rätselfreunde gibt es eine klare Kaufempfehlung.