Dungeons 3

[Review] Dungeons 3

Seit kurzem ist Dungeons 3 von den Realmforge Studios im Origin Access Basic – Abo verfügbar.
Dungeons 3 ist der inoffizielle Nachfolger der Dungeon Keeper-Reihe und der offizielle Nachfolger der 2011 erschienenen Dungeons Reihe. Der ursprüngliche Release war am 13.10.2017 für PC, Xbox One und PlayStation 4.

In Dungeons 2 konnte man das erste Mal in der Geschichte der Reihe auch in der „Oberwelt“ spielen. Im dritten Teil der Serie ist dies ebenfalls weiterhin Bestandteil des Gameplays.

Wie auch schon in den Teilen zuvor müssen wir, das „absolut Böse“, im Untergrund einen Dungeon errichten der sich gewaschen hat. Außerdem müssen wir auf der Oberfläche Städte brandschatzen und unter den widerwärtigen Menschen Angst und Schrecken verbreiten.

Handlung

Das „absolut Böse“, also wir, sind der Art gelangweilt, dass wir im zweiten Teil über die Menschheit obsiegt haben, dass wir einen neuen Kontinent zur Unterjochung auserwählt haben. Die angedachte Invasion scheitert allerdings daran, dass unsere völlig nutzlosen und inkompetenten Mitarbeiter es nicht schaffen das Meer zu überqueren.

Aber es gibt Grund zur Hoffnung. Die Adoptivtochter von König Thanos, die Dunkelelfe Thalya ist für unsere Manipulation empfänglich. Wir befördern sie zu unserer rechten Hand, sie wird unsere Expedition also leiten.

Missionsdesign

Die Hauptkampagne umfasst 20 mehr oder weniger abwechslungsreiche Karten. Wie auch schon in den Vorgängern unterstützen wir unsere Feldherrin als schwebende Hand. Dabei erzählt jede Mission ihren Part der Hauptgeschichte. Die einzelnen Aufgaben sind durchaus Abwechslungsreich, mal müssen wir einen Hammer zerstören, der unseren Dungeon zum Einsturz bringen soll, ein anderes mal müssen wir Essensrationen abfangen um eine Stadt aushungern zulassen. Des Weiteren kann es zu Boss- bzw. Unterbosskämpfen kommen, z.B. wenn wir einen Steinriesen aus dem Weg räumen müssen.

Doch bevor wir unsere Armee bestehend aus Horde, Dämonen und Untoten rekrutieren können, müssen wir zunächst unsere Basis errichten. Diese errichten wir in dem wir unsere „Schnodderlingen“ anweisen von uns markierte Blöcke abzutragen. In den freigeräumten Gebieten weisen wir, sie dann an Schatzkammern, Wachstuben, Forschungslabors, Schlafplätze oder auch Fallen zu errichten. Alles was der Bösewicht von Welt eben benötigt um die Menschheit zu versklaven.

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Forschung und Armee

Im Vergleich zu den Vorgängern ist der neue Forschungsbaum die vermutlich beste Neuerung. Im Lauf der Kampagne werden dort neue Gebäude, Einheiten und Zaubersprüche verfügbar. Die Baumstruktur ermöglicht es einen guten Überblick zu behalten.

Anders als im Vorgänger können die Fraktionen (Horde, Dämonen und Untote) nun frei gemischt werden. Ob wir den Fokus auf heilende Nagas oder schreiende Banshees legen entscheiden wir selbst. Selbstverständlich darf in einem Dungeons-Spiel eine Sukkubus nicht fehlen. Die es uns unter Einsatz von Folter ermöglicht, dass gefangene Helden die Seiten wechseln.

Um Räume oder auch neue Kreaturen zu erforschen wird neben Gold auch noch Boshaftigkeit benötigt. Die neue Ressource gibt es nur unter freiem Himmel. Die Entwickler zwingen uns also sowohl Ober- als auch Unterirdisch zu agieren. Hin und wieder versucht die KI die „Oasen des Bösen“ zurück zu erobern. Dann können wir entscheiden ob wir diese verteidigen oder in einem späteren Versuch erneut einnehmen.

Leider verlieren wir beim Übergang zur nächsten Karte annähernd unseren Forschungsfortschritt. Außerdem sieht das Spielkonzept leider vor, dass die ersten Spielminuten in den Mission nahezu identisch ablaufen. Schnodderlinge befehligen, Nahrungsquelle bauen, Trupp formieren, Oase der Boshaftigkeit einnehmen.

Keine Verteidigung notwendig

Der Ausbau und die Planung des Dungeons geht dank diverser Tastenkürzel deutlich leichter von der Hand als im Vorgänger. Leider müssen in einigen Räumen wie z.B. Werkstatt immer noch Maschinen manuell aufgestellt werden, aber das Micromanagement wurde dennoch deutlich reduziert. Es ist leider nicht immer auf Anhieb ersichtlich, warum Räume ineffizient sind oder Fallen nicht gebaut werden können. Hier wäre eine Sprachausgabe durch den geschwätzigen Erzähler durchaus hilfreich gewesen.

Auch wenn der Name etwas anderes vermuten lässt, steht in Dungeons 3, nicht der Ausbau eben dessen im Vordergrund, sondern die Kämpfe an der Oberwelt. Man sollte dem Bau allerdings auch nicht gänzlich außer Acht lassen. Kämpfe gegen andere Dungeonmaster gibt es während der Kampagne nicht. Das Spiel bietet die Möglichkeit die Kampagne im Koop-Modus zu bestreiten. Spieltechnisch macht es keinen Unterschied. Statt einem sind dann zwei Befehlshaber vorhanden. Dies kann durchaus zu Verwirrung und Chaos führen.

Tipp: Im Koop mal mit beiden Händen auf die gleiche Stelle zeigen.

Die gegnerischen Stützpunkte zu attackieren und zu zerstören ist in der Regel sinnvoller als die eigene Verteidigung auszubauen. Oft gelingt es nicht vor Missionsende den Forschungsbaum vollständig zu erforschen.

Das Kampfsystem ist relativ simpel, Einheiten zusammen horten, auf die Heiler fokussieren und draufhauen. Die einzelnen Kreaturen zwar alle besondere Fähigkeiten, diese werden aber automatisch ausgelöst. Man könnte es zwar manuell machen, aber die Effektzeiten und Cooldowns sind so gering, dass es schlicht nahezu unmöglich wäre es koordinieren. Vor allem, wenn man nebenbei die menschlichen Angreifer noch mit Frostbomben und Pfeilhageln oder anderen Zaubern bedeckt.

Monty Arnold die Stimme in Dungeons 3

Mit Monty Arnold hat man wie auch schon im Vorgänger erneut eine der markantesten Stimmen des deutschen Schauspiels in der Rolle des Erzählers verpflichten.  Monty trägt erneut zur besonderen Atmosphäre des Spiels bei. Leider gibt es die Option die Geschwätzigkeit des Erzählers anpassen zu können nicht ohne Grund.

Denn nahezu alles wird kommentiert, sei es der Nackenklatscher eines Schnodderlings oder das Auftauchen eines Minibosses. Dies wirkt zeitweise leider überladen und gezwungen komisch. Die Versuche Blizzard und die Welt der Kriegskunst zu veralbern ist mir persönlich manchmal zu plump. Bei Burgers End musste ich unweigerlich an Donnerfels denken, der Hauptstadt der Tauren. Die Anspielung von Stahlschmiede zu Eisenschmiede ist ebenfalls unverkennbar. Mir persönlich ist die Fülle an Fantasy- und Popkulturanspielungen fast schon zuviel. Für mich wirkt es wie manche Interviews von Jürgen Klopp, da hat man auch immer das Gefühl, dass er unbedingt auf Biegen und Brechen etwas witziges unterbringen möchte.

Wer das Spiel spielen möchte muss sich also entweder darauf einlassen oder einen erheblichen Teil der Atmosphäre verlieren und Monty Arnold stumm schalten.

Fazit

Alles in allem, wenn man von den unlustigen Kalauern und den doch sehr repetitiven Anfangsphasen auf den Karten absieht ein solides Aufbauspiel mit Strategieanteilen. Die Kampagne umfasst ca. 25 Spielstunden. Im Vergleich zum direkten Vorgänger wurde einiges verbessert. Dungeons 3 wirkt hübscher, abwechslungsreicher und aufgeräumter als dieser.

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