Auf Grundlage einer alten walisischen Geistergeschichte entführt uns Maid Of Sker in das 19. Jahrhundert. In einem alten, gruseligen Hotel gilt es, schaurigen Gestalten aus dem Weg zu gehen und unsere Liebste zu finden. Ende Juli wurde das Abenteuer von Wales Interactive für PlayStation 4, Xbox One und PC veröffentlicht. Ein Switch-Release ist für das dritte Quartal geplant. Wir haben das Horrorspiel Maid Of Sker auf der PS4 Pro getestet.
Maid Of Sker basiert wie gesagt auf einer walisischen Folklore: Die Geistergeschichte vom Sker Haus dreht sich um die tragische Romanze zwischen Kapitän Thomas Evans und seiner Geliebten Elizabeth Williams. Elizabeths Vater passt diese Liaison überhaupt nicht und sperrt sie im Sker Haus ein, um die beiden voneinander fern zu halten. Etwa zehn Jahre später stirbt Elizabeth an gebrochenem Herzen und sucht seither das Anwesen als Geist heim. Diese alte Geschichte kennt in Wales jedes Kind.
Das Sker Haus ist ein Hotel am Meer und wird von einem melancholischen, sirenenartigen Gesang umweht. Diese Melodie hat die Bediensteten des Hotels in ihren Bann gezogen und sie wandern wie hypnotisiert durch das alte Gemäuer. Dabei sind sie blind, da sie Säcke über die Köpfe gezogen haben. Ihr Gehör ist dafür aber um so besser und so muss Thomas fortan möglichst lautlos durch das Haus schleichen, um sich den Weg zu seiner vermissten Geliebten zu bahnen.
Womit wir auch schon beim Gameplay wären. Schleichen stellt einen Großteil des Gameplays dar. Meistens gilt es, den herumstreunenden Gestalten aus dem Weg zu gehen, indem man sich versteckt, sich duckt, um sich leiser fortzubewegen, oder einfach nur still da steht und die Luft anhält. Wird Staub aufgewirbelt, bekommt Thomas direkt einen Hustenanfall und die Unwesen stehen Gewehr bei Fuß. Auch hier hilft nur Luft anhalten. Hier und da stehen Rezeptions-Glocken, die man betätigen kann, um die Gegner abzulenken. Im späteren Verlauf des Spiels erhält man dann auch noch eine seltsame Schallwaffe, mit der man die Wesen für kurze Zeit lähmen kann. Deren Munition ist aber sehr rar gesät, so dass man sie nur im äußersten Notfall einsetzen sollte.
Wirkt Maid Of Sker zu Beginn noch recht schaurig, nutzt sich dieser Effekt dank ungenügender Abwechslung leider schon bald ab. Außerdem bewegen sich die meisten Gegner auf festgelegten Bahnen und sind somit leicht berechenbar. Aufgelockert wird das Ganze durch ein paar wenige Rätsel, die allerdings nicht sehr fordernd sind. Die 3 wählbaren Schwierigkeitsgrade ändern lediglich die Geräuschempfindlichkeit der Feinde und ziehen das Spiel so etwas in die Länge. In ca. 5 Stunden sollte der normale Schwierigkeitsgrad bereits zu schaffen sein. Diverse verschiedene Enden bieten einen gewissen Wiederspielwert. Die Story ist durchaus spannend und entfaltet sich nach und nach durch Audioaufnahmen und Briefe.
Man hält sich jedoch nicht nur im ziemlich verwinkelten Hotel auf, um seine Geliebte zu finden. Auch diverse andere Areale, wie etwa ein Friedhof oder eine alte Mine wollen erkundet werden. Zur Orientierung gibt es Karten zu finden, die einem das Leben etwas leichter machen.
Grafisch ist Maid Of Sker gerade einmal gutes Mittelmaß. Es läuft mit 30 FPS. Diese Begrenzung lässt sich in den Optionen zwar abstellen und es läuft an vielen Stellen um einiges besser, jedoch sind die Einbrüche in manchen hektischen Situationen dann doch gravierend. Lässt man die Framerate-Begrenzung also an, kommt durchaus schaurige Stimmung auf, was den guten Licht- und Schatteneffekten und vor allem dem sehr guten Sound zuzuschreiben ist. Nutzt man ein entsprechendes 3D-Audio-Headset, läuft einem hier schon der eine oder andere Schauer über den Rücken. Die Sprachausgabe ist ebenfalls sehr gut gelungen, ist allerdings nur auf englisch mit deutschen Untertiteln verfügbar.
FAZIT
Trotz mittelmäßiger Grafik lässt Maid Of Sker den Spieler vor allem durch die gelungene Soundkulisse erschaudern. Das langweilige Gameplay motiviert dagegen nicht wirklich zu einem zweiten Durchgang.