Metal Max Xeno

[Review] Metal Max Xeno

Schon 1991 ist die Metal Max Serie in Japan erschienen, bis nach Europa hat sie es aber nie geschafft. Mit Metal Max Xeno debütiert die Saga hierzulande auf der PS4. Ob der Titel auch heute noch überzeugt oder lieber in den japanischen Regalen stehen bleiben sollte, klären wir im Test.

Eine triste Welt

Die Welt so wie wir sie kennen gibt es nicht mehr. Nach der großen Vernichtung der Welt, liegt alles in Staub und Asche. Die gesamte Umgebung ist zu einer Wüste geworden und die Menschen wurden vernichtet. Das alles resultiert aus der Tatsache, dass der Supercomputer NOA die steigende Luftverschmutzung und die Zerstörung der Umwelt durch den Menschen verhindern wollte. Schlussendlich wurde NOA aber vernichtet, in seinem letzten Moment, konnte er die finalen Befehle an seine SoNs weitergeben. Diese Spezialeinheit an Maschinen sollten alle noch überlebenden Menschen ausrotten, sodass die Erde gerettet werden kann. Die SoNs waren auch erfolgreich, bis auf einer Ausnahme, die eiserne Festung! Dieses Gebäude ist der letzte Zufluchtsort der Menschheit, wo nur noch vier Personen leben.

An einem Tag kommt auch der Kopfgeldjäger Talis in die Festung, geschwächt von der letzten Schlacht mit einer riesigen Maschine. Nur durch den Zufall, dass er einen Panzer gefunden hat, konnte er weiter leben und das Wesen besiegen. Nun versuchen die Einwohner der eisernen Festung mit der Hilfe von Talis weitere Überlebende zu finden.

Metal Max Xeno
Talis der Kopfgeldjäger

Umgebung die nicht überzeugt

Bei der Grafik kann man genau erkennen, dass hier der Zahn der Zeit nagt. Betrachtet man die Umgebung und die Gegner Sprites, wirken diese sehr veraltet. Besonders sieht man das Alter an der Oberfläche, denn die Wüsten Kulisse ist immer gleichbleibend und die Ruinen im Hintergrund wirken auch nicht spannend.

Metal Max Xeno
Die Umgebungstexturen überzeugen nicht

Nur bei dem Einfallsreichtum der Sprite’s kann man Kadokawa Games nichts vormachen. Das ist auch mein persönliches Highlight. Nashörner bewaffnet mit Raketenwerfern am Rücken, ganz normal in Metal Max Xeno!

Der Sound bleibt durchgehend monoton. Auf einer Seite passt diese Monotonie in das Konzept einer postapokalyptischen Welt, trotzdem hätte man das etwas aufpeppen können. In den Kämpfen kommen zwar schnelle und harte Metal Klänge an euer Ohr, aber mit der Zeit, stumpft die Musik auch ab. Wirkliche Highlights findet man nicht.

Metal Max Xeno
Ein Nashorn mit Raketenwerfer auf dem Rücken!
Metal Max Xeno
Die Monster Sprite’s sind das Highlight

Zu Fuß oder mit dem Panzer unterwegs

Metal Max Xeno ist ein typisches JRPG. Ihr habt mannsgroße Waffen, rundenbasierte Kämpfe und Erfahrungspunkte die erspielt werden wollen. So gibt es zwei verschiedene Wege wie man sich in dem Titel bewegt. Einerseits ist man zu Fuß in Dungeon’s unterwegs und erkundet diese. In diesen Verliesen kommen natürlich auch Kämpfe vor, leider kann man diese nicht vorahnen, denn es sind alles Zufallskämpfe.

Hat man eine Schlacht betreten, startet ein klassischer rundenbasierter Kampf. Der Charakter mit der höchsten Geschwindigkeit beginnt und dann geht es nach der Reihe weiter. Ist die Schlacht gewonnen, bekommt man Erfahrungspunkte und Gold.

Neben der gehenden Variante, kann man auch mit dem Panzer unterwegs sein. Hier rückt das Herzstück von Metal Max Xeno in den Vordergrund. Man verbringt die meiste Zeit mit einem Kettenfahrzeug auf der Oberwelt und bewegt sich von Punkt A nach B. Auch in dieser Variante können jeder Zeit Monster auftauchen, die euch den Garaus machen wollen. Sobald ein Gegner in der Nähe ist, ertönt ein Signal das euch darauf hinweist. Jetzt habt ihr die Möglichkeit dem Feind auszuweichen oder direkt darauf zu schießen. Habt ihr getroffen, fängt der Gegner mit einem Lebenspunktemalus an. Der Kampfablauf ist gleich wie der zu Fuß. Nur die Kamera ist im Panzerkampf störend. Manchmal schwenkt sie so, dass man den Kampfablauf nicht mehr folgen kann. Es ist zwar schön wenn ich den Boden sehen kann, aber wieviel Schaden ich gemacht habe, bleibt mir leider verwehrt.

Auch ist es nicht ersichtlich, wieviel Schaden der Panzer noch nehmen kann. Zu Beginn hat man ein Schild, welchen man anhand eines blauen Balken verfolgen kann. Ist dieser aufgebraucht, nimmt der Panzer direkten Schaden an. Es werden zuerst einzelne Bauteile zerstört und irgendwann ist der Panzer nicht mehr einsatzbereit. Ist dieser Punkt erreicht, ist die Gruppe am Schlachtfeld. Die ist aber meist mit einem Schlag ausgelöscht, sodass man keine Chance mehr hat.

METAL MAX XENO
Die typischen rundenbasierten Kämpfe

Was sind das für Werte?

Habt ihr genügend Erfahrungspunkte erreicht, steigt ihr ein Level auf. Die Statusverbesserungen werden automatisch verteilt, sodass ihr hier keinen Einfluss darauf habt.

Es gibt nur eine Möglichkeit wo man direkt Punkte zur Verbesserung der Statuswerte verteilen kann. Sind gewisse Meilensteine im Spiel erreicht, bekommt man Auszeichnungspunkte. Diese Punkte können dann im Auszeichnungsmenü verteilt werden. Die Effekte der Boni sind aber schwer zu verstehen. Es ist zwar ein Beschreibungstext dabei, aber was der Unterschied zwischen dem Fahr Skill und die Verbesserung der Geschütze ist, blieb mir bis jetzt verwehrt. Auch die Anleitung war nicht sehr aufschlussreich. Hier wird nur erwähnt, dass der Fahr Skill mit der Stärke des Angriffes mit dem Geschütz zusammenhängt.

Hier hätte Kadokawa Games zumindestens ein Tutorial am Anfang einbauen sollen, damit wirklich alle Fragen beantwortet werden.

Metal Max Xeno
Es wird sehr wenig erklärt, was wofür zuständig ist

Ein Panzer, der bester Freund des Mannes

Ein weiteres Kernelement in Metal Max Xeno ist der Panzer. Dieses Kettenfahrzeug kann von euch komplett individualisiert werden. So wird es schon am Anfang eine eigene Wissenschaft, welche Ausrüstungsgegenstände man am besten einbaut. So können im gesamten Spiel über 60 verschiedene Panzer gefunden werden.

Natürlich fallen darunter unterschiedlichste Maschinengewehre, Raketenwerfer und Geschütze. Die Vielfalt ist sehr groß und motivierend. So bleibt es euch überlassen, ob ihr lieber mit einem Lasergeschütz arbeiten wollt oder ihr doch, ganz Oldschool, mit dem Raketenwerfer unterwegs sein wollt. Das Schöne an den unterschiedlichsten Waffensystemen ist auch, dass die Umrüstung sofort an eurem Fahrzeug ersichtlich ist. Der Panzer ändert sein Aussehen, je nachdem was gerade ausgerüstet ist.

Doch damit noch nicht genug. Die Farbe lässt sich auch individuell lackieren. Ein kurzer Besuch in der Garage und die Farbenschlacht kann begonnen werden. Ein giftgrüner Panzer mit violetten Streifen? Kein Problem, ist im Handumdrehen erledigt.

Leider wird man hierbei gar nicht an der Hand geführt. Alles muss selber erlernt werden, die Werte welche verbessert werden können, werden auch nie erklärt. Erst nach einer Zeit habe ich die Hilfe Funktion in Anspruch genommen, dort werden die grundlegenden Eckpfeiler erklärt. Der Rest muss durch Trail and Error selbst erlernt werden.

Metal Max Xeno
Der Panzer vor der Modifikation…
Metal Max Xeno
… und danach

Was ist das für eine Trophäe?

Der Punkt Trophy’s zu bekommen ist lange etabliert. Deswegen freue ich mich auch immer wenn ich eine bekomme. Auch hier hat mich Metal Max Xeno überrascht. Neben meinen englisch Kenntnissen, habe ich diesmal auch meine nicht vorhandenen japanisch Fähigkeiten auspacken müssen. Sobald man eine Trophäe erhalten hat, kann man sehen was ich meine. Die Tropähen sind alle auf japanisch! Das habe ich so in noch keinen europäischen Spiel erlebt. Man kann es als lustiges Feature ansehen, aber um erhlich zu sein, hätten die Übersetzer diesen Punkt auch noch übersetzen können.

Metal Max Xeno
Die Trophäen hatten übersetzt werden können

Fazit

Metal Max Xeno versucht den Spieler mit einer Hülle an Individualisierungsmöglichkeiten in seinen Bann zu fangen. Diesen Punkt erfüllt der Titel auch. Mir hat es von Anfang an Spaß gemacht, meinen eigenen Panzer zu haben. Jedes Bauteil so zu ändern wie ich will. Danach hat es leider mit der Motivation aufgehört.

Die Story wirkt langweilig und träge, ich hab mir schwer getan mich in den Protagonisten hineinzuversetzen. Grundsätzlich ist der Plot nicht schlecht, spiele wie Shin Megami Tensei haben gezeigt wie man postapokalyptische Geschichten richtig in Szene setzt. Dieses Gefühl habe ich bei Metal Max Xeno nicht gehabt.

Die japanische Synchronisation ist schön gelungen. Hierbei kommen die Emotionen der gesichtslosen Charaktere zur Geltung, auch wenn man die Sprache nicht versteht. Der Untertitel ist durchwegs auf Englisch. Hier muss man schon tiefer in die Fremdsprachenkenntnis greifen, weil viele technische Begriffe dazu kommen.

Nach gut dreißig Stunden ist das Spiel beendet, aber Metal Max Xeno bietet die Möglichkeit eines New Game Plus. Wo es zwei verschiedene Modi gibt. Den Story Modus, wo man sich durch einfachere Umstände wirklich auf die Geschichte konzentrieren kann. Bei dem Kopfgeldjäger Modus müssen besondere Maschinen gejagt und vernichtet werden. Das New Game Plus wirkt motivierend und bringt nach der Hauptgeschichte auch noch so einiges zu tun.

Für alle Panzerfreunde, die gerne eigene Modifaktionen an deren Kettenfahrezugen durchführen und keine tiefgreifende Story wollen, ist Metal Max Xeno sicherlich ein Kaufgrund.

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